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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2019

Ein sehr überraschendes Buch - ich bin total begeistert!

Das Geheimnis von Shadowbrook
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Vorab ein paar Worte zur Gestaltung: Das Buch ist unglaublich schön gestaltet! Das Cover ist ein Traum, die Blumen gehen um den gesamten Schutzumschlag herum und das goldene S schimmert wunderschön. Für ...

Vorab ein paar Worte zur Gestaltung: Das Buch ist unglaublich schön gestaltet! Das Cover ist ein Traum, die Blumen gehen um den gesamten Schutzumschlag herum und das goldene S schimmert wunderschön. Für mich gehört das Cover zu den schönsten, die ich jemals gesehen habe! Die Innengestaltung ist dafür schlicht. Dort wird das Cover nicht aufgegriffen, was aber nicht stört. Was ich persönlich sehr angenehm fand, waren die sehr glatten Seiten, sie fühlten sich richtig gut an.

Clara hat die Glasknochen-Krankheit. Aufgrund der zahlreichen Brüche, die sie als Kind erlitten hat, ist ihr Körper gezeichnet. Dennoch hat es Clara geschafft ihren Weg zu finden. Sie, die sie als Kind als einzige Ablenkung Bücher hatte, ist nun – durch einen Zufall – Botanikerin.
1914 nimmt sie den Auftrag an, in Shadowbrook den Aufbau eines Gewächshauses mit exotischen Pflanzen zu überwachen.
Doch etwas stimmt nicht in diesem Haus. Die meisten Zimmer sind verlassen, der Hausherr viel auf Reisen, die Dienstmädchen und die Haushälterin benehmen sich merkwürdig. Angeblich soll es nachts im Haus spuken. Clara glaubt nicht an Geister und will das Rätsel lösen. Wird sie es schaffen, oder bringt sie ihre Neugierde in tödliche Gefahr?


Das Buch beginnt damit, dass Clara ihre Kindheit beschreibt, die geprägt ist durch ihre Krankheit und die Einschränkungen, die diese mit sich bringt. Nahezu alles ist gefährlich für sie: eine Tischkante, ein Rempler, alles könnte ihr wieder einen Knochen brechen. Aus diesem Grund darf sie das Haus nicht verlassen, dass auf ihre Bedürfnisse hin umgestaltet wurde. Als dann endlich der Arzt erklärt, sie sei „ausgewachsen“ und könne nun das Haus verlassen, da ihre Knochen nun stabiler seien, schwebt Clara fast vor Glück, bis sie die Blicke bemerkt und das Getuschel über ihren gezeichneten Körper. Sie erkennt, dass sie nicht dazugehört.
An dieser Stelle hätte ich sie unglaublich gern in den Arm genommen! Sie tat mir so schrecklich leid! Doch sie ist auch kein einfacher Mensch. Sie ist sehr direkt, für die damalige Zeit zu direkt, um nicht anzuecken. Aber sie ist auch schlau und durchaus sympathisch.

Immer wieder klingt an, dass Clara die Geschehnisse als Rückblick schreibt und deutlich mehr weiß, als der Leser. Sie spricht gelegentlich von der Zukunft, was die Leute in einigen Monaten sagen werden oder wie sie sich optisch verändern wird.

Mir kam das Buch stellenweise vor, wie eine Mischung aus „Jane Eyre“ und „Northanger Abbey“. Sehr düster, mysteriös und undurchsichtig. Das Erzähltempo ist sehr, sehr langsam. Die Handlung plätschert vor sich hin und man bekommt immer wieder kleine Hinweise, kann sich aber die ganze Zeit über sein eigenes Urteil bilden. Welchem der Charaktere glaubt man? Welchen Tratsch und welche Gerüchte hält man für wahr?

Das Beste am Buch ist die Wendung kurz vor Schluss. Was da passiert, kann ich natürlich nicht verraten, aber das hatte ich wirklich überhaupt nicht erwartet und war richtig begeistert davon! Es wurde extrem spannend und die Enthüllungen folgten Schlag auf Schlag.

Ich habe nur einen Kritikpunkt und das ist das offene Ende. Es passt zum Buch, ja und es macht auch wirklich Sinn und rundet die Geschichte ab, aber ich persönlich mag einfach Enden lieber, die nicht so offen sind. Aber wie gesagt, es passt zum Buch, deswegen ist es nur ein persönlicher Kritikpunkt und keinesfalls etwas, wofür ich Sterne abziehen würde.


Fazit: Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen. Ich fand es klasse, wie langsam sich die Handlung entfaltet hat, aber dennoch nicht langweilig wurde. Vom Stil her erinnerte mich das Buch immer wieder an „Jane Eyre“ und „Northanger Abbey“, beide erschufen, ebenso wie dieses Buch, dieses gewisse Gefühl dem jeweiligen Haus gegenüber. Man spürt einfach beim Lesen, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zu geht. Dass es Geheimnisse gibt.
Mich hat die Wendung und Auflösung sehr überrascht, im positiven Sinne. Ich hatte beides absolut nicht vorhergesehen und war deswegen umso begeisterter. Für mich ist das Buch durch und durch stimmig.
Am Anfang tut sich der eine oder andere vielleicht mit dem Stil und der langsamen Art des Erzählens schwer, aber bitte, bleibt dran, es lohnt sich!

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Eine sehr emotionale Kurzgeschichten-Sammlung

Die Himmelsrichtungen des Herzens
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In diesem Buch finden sich 26 Kurzgeschichten auf 202 Seiten. Viele sind sehr kurz, nur 4 Seiten lang, andere länger, aber alle sehr, sehr eindringlich. 

Patrick S. Stoner schreibt in verschiedenen Genres, ...

In diesem Buch finden sich 26 Kurzgeschichten auf 202 Seiten. Viele sind sehr kurz, nur 4 Seiten lang, andere länger, aber alle sehr, sehr eindringlich. 

Patrick S. Stoner schreibt in verschiedenen Genres, der Plot könnte nicht unterschiedlicher sein, aber das verbindende Element seiner Kurzgeschichten ist immer, dass sich seine Protagonisten immer in emotionalen Ausnahmesituationen befinden und man als Leser sofort dort hineingeworfen wird. Man kann sich dem nicht entziehen. 

 

Meine Lieblingsgeschichten sind „Kreuze“, „In der heißen Wüste“, „Bleib bei mir“, „Komm, setz dich, wir haben kurz Zeit“, „Jamal“ und „Ich kenne dich“.

 

Ich habe mitgefiebert, die Daumen gehalten, geweint, war fassungslos und erschüttert. Dieses Kurzgeschichtenbuch ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Patrick S. Stoner schafft es, mich bei jeder Geschichte zu packen. Nicht jede gefällt mir gleich gut, aber jede hat mich irgendwie berührt. Für mich ist es ein ganz besonderes Buch und ich bin einmal mehr froh, dass ich dieses Jahr endlich zu Kurzgeschichten gefunden habe. Dieses Buch hat mich einmal mehr darin bestärkt, dass ich auch weiterhin diese Geschichten lesen werde. Auf jeden Fall werde ich Patrick S. Stoner im Auge behalten.

  

Fazit: Ich kann dieses Buch aus vollem Herzen empfehlen! Nicht nur Kurzgeschichten-Fans werden daran ihre Freude haben. Ich denke es hat durchaus das Potential auch bisherige Kurzgeschichten-Verweigerer zu bekehren. Ich habe die Lektüre sehr genossen und möchte es wirklich jedem ans Herz legen!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei

Rotton
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Es ist mal wieder Zeit für Kurzgeschichten! In diesem Buch finden sich 18 Kurzgeschichten auf 168 Seiten, jede unterschiedlich lang, von 3 bis 18 Seiten und inhaltlich so verschieden wie es nur geht. ...

Es ist mal wieder Zeit für Kurzgeschichten! In diesem Buch finden sich 18 Kurzgeschichten auf 168 Seiten, jede unterschiedlich lang, von 3 bis 18 Seiten und inhaltlich so verschieden wie es nur geht.



Die Geschichten in diesem Buch reichen von kurios, über erschütternd bis zu „düster, aber witzig“. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.



Meine Lieblingsgeschichten sind „Das Unwetter“, „Dafür ist kein Platz“, „Laila konnte kein arabisch“, „Der Zauberer ohne Hände“, „Die rote Weihnachtsschleife“ und „Tante Jule und der Granit“. Die Inhalte sind grundverschieden aber alle haben etwas in mir ausgelöst, sei es Bestürzung, Wut, Trauer oder auch Lachen.

Das soll nicht heißen, dass mir die anderen alle nicht gefallen haben. Nicht jede ist zu 100% mein Fall, aber das muss sie auch gar nicht. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei und es werden so viele verschiedene Themen behandelt, teils auch Tabu-Themen, teils brandaktuelle Themen.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie es Autoren schaffen in Kurzgeschichten so viel hineinzupacken. Ich meine, eine Geschichte, die nicht einmal 10 oder gar nur 5 Seiten lang ist und trotzdem ist man voll mit dabei.



Ich lese ja noch nicht so lange Kurzgeschichten. Aber je häufiger ich es tue, desto mehr wird mir klar, wie sehr ich sie genieße. Vor allem, weil man nie weiß, was einen erwartet. Anders noch als in Romanen geht hier alles viel schneller. Wendung und Auflösung kommen Schlag auf Schlag.



Fazit: Ich möchte dieses Buch allen Kurzgeschichten-Fans ans Herz legen. Aber auch jenen, die bisher vielleicht nicht so gerne Kurzgeschichten lesen. Ich habe es zu schätzen gelernt, dass diese Geschichten sehr kurz sind. Egal, wie wenig Zeit man hat, man schafft es immer sie im Ganzen zu lesen, einfach, weil sie so kurz sind. Also egal ob Zuhause oder in der Bahn, ich habe es gewagt und dieses Jahr mit den Kurzgeschichten angefangen und kann jetzt nur schlecht wieder aufhören. Irgendwie haben sie einfach was.



Ich kann das Buch wirklich empfehlen!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ein sehr unterhaltsames und ganz und gar nicht langweiliges Sachbuch!

Ungeliebte Königin
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In diesem Buch wird in sieben Kapiteln das Schicksal von zehn „ungeliebten Königinnen“ behandelt.

Den Anfang machen Anne Boleyn und Katherine Howard, Cousinen und die zweite respektive fünfte Ehefrau ...

In diesem Buch wird in sieben Kapiteln das Schicksal von zehn „ungeliebten Königinnen“ behandelt.

Den Anfang machen Anne Boleyn und Katherine Howard, Cousinen und die zweite respektive fünfte Ehefrau Heinrichs VIII. von England. Sie teilten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen dasselbe tragische Ende auf dem Schafott.
Helga Thoma beschreibt aber nicht nur das Leben dieser beiden Frauen, sondern erklärt darüber hinaus auch die Umstände und Vorgeschichte. Der Sprachstil ist leicht zu lesen und verzichtet auf gestelzte Formulierungen und Fachtermini. Thoma lässt die Geschichte mit ihren Worten lebendig werden.

Ich liebe Geschichte und deswegen war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen musste, als ich es entdeckte. Ich habe es verschlungen. Dieses Buch ist keineswegs ein historischer Roman, sondern ein Sachbuch, beim Lesen hat man aber nicht das Gefühl ein trockenes Fachbuch vor sich zu haben, sondern man wird durch die Art des Erzählens direkt in das Geschehen katapultiert und fühlt sich hinterher nicht nur bestens informiert, sondern auch gut unterhalten.

Schon im ersten Kapitel wird klar, dass man nicht einfach eine Person oder zwei aus dem Gesamtzusammenhang der Geschichte herausgreifen und isoliert betrachten kann. Die Lebensgeschichte Anne Boleyns kann nicht erzählt werden, wenn die Geschehnisse rund um die Eheschließung Katharinas von Aragon und Heinrich VIII. ausgespart werden, doch um diese zu erzählen, muss man zwangsläufig mit dessen Bruder Arthur beginnen, der zuerst mit Katharina von Aragon verheiratet gewesen war und nur wenig später jung verstarb. Man muss ausholen und die Umstände berücksichtigen. Das könnte langweilig sein, doch Thomas Stil macht es unmöglich sich zu langweilen, im Gegenteil. Man sieht die historischen Persönlichkeiten vor sich und hat das Gefühl dabei zu sein. Sie sind nicht mehr einfach nur Namen in dicken Büchern, sondern werden zu Menschen mit Gefühlen.


Konkret als Hauptfiguren und ungeliebte Königinnen behandelt werden:

Anne Boleyn (verheiratet mit Heinrich VIII. von England)
Katherine Howard (verheiratet mit Heinrich VIII. von England)
Marie Louise von Orleans (verheiratet mit Karl II. von Spanien)
Maria Anna von Pfalz-Neuburg (verheiratet mit Karl II. von Spanien)
Elisabeth Christine von Braunschweig (verheiratet mit Friedrich II. von Preußen)
Isabella von Parma (verheiratet mit Joseph II. von Österreich)
Josepha von Bayern (verheiratet mit Joseph II. von Österreich)
Leopoldine von Österreich (verheiratet mit Pedro I. von Brasilien)
Stephanie von Belgien (verheiratet mit Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn)
Marie Christine von Österreich (verheiratet mit Alfons XII. von Spanien)



Fazit: Ich liebe dieses Buch! Ich werde mir definitiv noch mehr Bücher von Helga Thoma besorgen. Was mir neben Thomas Stil besonders gut gefallen hat, sind die Literaturhinweise im Anschluss an das letzte Kapitel. Ich fühle mich gut informiert und gleichzeitig auch unterhalten, was bei Sachbüchern nicht immer Hand in Hand geht.

Ich kann dieses Buch aus vollem Herzen empfehlen!

Veröffentlicht am 09.10.2019

Unglaublich schön! Ein neues Lieblingshörbuch!

Der Frauenchor von Chilbury
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1940: Weil beinahe alle Männer des Ortes an der Front sind, schließt der Pfarrer den Chor aufzulösen, was teilweise auf Zustimmung, bei den Chormitgliedern aber auf Unverständnis stößt. Doch dann zieht ...

1940: Weil beinahe alle Männer des Ortes an der Front sind, schließt der Pfarrer den Chor aufzulösen, was teilweise auf Zustimmung, bei den Chormitgliedern aber auf Unverständnis stößt. Doch dann zieht die Musikprofessorin Primrose Trent aus London nach Chilbury. Sie ist der festen Überzeugung, dass ein reiner Frauenchor gerade in Kriegszeiten wichtig ist. Nicht alle sind davon begeistert, aber Primrose gibt nicht auf.

Doch im Ort ist nicht alles so idyllisch, wie man vielleicht glauben dürfte, es gibt Intrigen, Verschwörungen und Gewalt die teilweise unglaubliche Formen annehmen. Und bald schon zeigt der Krieg auch in Chilbury sein grausames Gesicht, als Bomben fallen.

  

Mir waren die Protagonistinnen alle (bis auf eine) sehr sympathisch. Vier Frauen des Ortes, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schildern ihre Kriegserlebnisse. Es ist faszinierend diese Zeit aus der Sicht dieser vollkommen verschiedenen Frauen zu erleben. Das einzige, was die Frauen verbindet ist der Chor, dem sie aus unterschiedlichsten Gründen beigetreten sind.

Diese vier Frauen sind Kitty Winthorp (13) die ein Tagebuch führt, ihre Schwester Venetia (18), die Briefe an ihre Freundin Angela Quail schreibt, Mrs. Tilling (eine Krankenschwester), die ein Tagebuch führt und Mrs. Edwina Paltry(Hebamme), die Briefe an ihre Schwester Clara schreibt. Das Hörbuch beginnt am 24. März 1940 und endet am 06. September 1940.

Es wird von vier Sprecherinnen gesprochen, je nachdem aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Mir gefiel das Hörbuch so gut, dass ich mir das Buch angeschafft habe. Ich bin gespannt, inwiefern es sich vom Hörbuch unterscheidet, da dieses ja gekürzt ist.

 

Das schönste am Hörbuch ist, dass viele Lieder tatsächlich gesungen werden! Man hört also nicht nur welcher Titel gesungen wird, sondern er wird wirklich von einem Chor gesungen!

 

Die Charaktere haben mich alle gepackt. Kitty ist sehr, sehr jung und gibt sich immer wieder jugendlicher Verliebtheit und Liebeskummer hin. Venetia kommt anfangs nicht gut weg, sie ist arrogant und spielt mit den Jungs der Gegend, doch sie wird immer sympathischer. Mrs. Tilling ist ein Ruhepol des Dorfes. Sie wächst an den Herausforderungen des Krieges und findet sogar ein wenig Glück in all dem Leid. Mrs. Paltry war mir nicht sympathisch, aber trotzdem habe ich mitgefiebert. Auch die Nebencharaktere haben mich nicht mehr losgelassen. 

 

Ich bin so begeistert von diesem Hörbuch! Es ist einfach beeindruckend, tragisch, traurig, spannend, wunderschön und romantisch, alles in einem. 

 

Fazit: Ich bin einfach nur glücklich, dieses Hörbuch entdeckt zu haben. Es ist definitiv eines meiner absoluten Lieblinge! Es gefällt mir so gut, dass ich es mir direkt im Anschluss als Buch gekauft habe. 

Die Charaktere sind fast alle sehr sympathisch. Aber selbst die, die man nicht mag wirken sehr „echt“. Mich hat die Handlung total gepackt. 

Das Beste am Hörbuch ist, dass viele der genannten Lieder tatsächlich von einem Chor gesungen werden. Das verleiht dem Buch eine gewisse Magie. 

 

Ich kann das Buch aus vollem Herzen empfehlen und möchte es jedem ans Herz legen!