Cover-Bild Die alte Freundin Dunkelheit
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5,99
inkl. MwSt
  • Verlag: edition subkultur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 01.06.2018
  • ISBN: 9783943412826
Katja Angenent

Die alte Freundin Dunkelheit

Schauergeschichten
Sie ist zurückgekehrt. Die alte Freundin Dunkelheit spielt die heimliche Hauptrolle in den zwanzig Kurzgeschichten über Sünde, Wahnsinn und Tod. Sie schickt unerwünschte Besucher aus dem Jenseits, die in finsteren Klosterkellern oder auf nebelumwundenen Friedhöfen warten. Sie sendet ihre grotesken Gestalten der Nacht zu Grafen in verfallende Burgen, in verlassene Psychiatrien und einsame Wälder.
In ihren Schauergeschichten erzählt Katja Angenent aus der Vergangenheit und der Gegenwart von Wölfen, Königen und
ganz normalen Menschen, welche die Begegnung mit dem Unbekannten fürchten und ihm doch nicht entkommen können.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2020

Wenn die die Finsternis an deine Pforte klopft ...

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Kurzgeschichten, die ein roter Faden der Einsamkeit und verschiedenster Arten der Dunkelheit durchzieht! Unheimlich!

Dies ist eine Sammlung unheimlicher Kurzgeschichten, die es durchgängig schafft ein ...

Kurzgeschichten, die ein roter Faden der Einsamkeit und verschiedenster Arten der Dunkelheit durchzieht! Unheimlich!

Dies ist eine Sammlung unheimlicher Kurzgeschichten, die es durchgängig schafft ein hohes Niveau zu halten. Der Grundton ist melancholisch. Die Storys sind vieldeutig. Es kann eine rationale Erklärung geben, aber vielleicht auch eine Andersweltliche. Das macht den besonderen Reiz dieser Sammlung aus.

Der Schreibstil ist flüssig, schnell fesselnd und poetisch. Die Protagonisten sind authentisch. Eine schmerzvolle Einsamkeit, ein Verlassensein, Isoliertheit, Angst dominieren die meisten Geschichten. Gute Geschichten beleuchten aber nun einmal die schmerzlichen Seiten der (menschlichen) Existenz.

Manchmal können solch negative Emotionen Spiralen Ereignisse in Gang setzen mit unvorsehbaren Folgen und dann tritt das Reich des Zwielichts ins Spiel, erst die Zeit der Dämmerungen, morgens wie abends und schließlich die Nacht. In diesem Buch ist die Dunkelheit und die Nacht aber mehr als das physikalische Phänomen. Es ist auch die Nacht der Seele, des Geistes und der Psyche, manchmal heilsam, aber oft auch verheerend.

Katja Angenent hebelt geschickt die Grenzen zwischen den symbolischen und realen Dimensionen auf und leise schleicht das Grauen in das Auge und die Gehirnwindungen des Lesers. Außerordentlich gelungen, wenn auch etwas kurzweilig, aber das ist mitnichten ein Nachteil. Die komprimierte Form des Erzählens bringt die Aussage der Story, und sei sie auch vieldeutig schnell auf den Punkt.

Meine persönlichen Tipps: Das Kloster, Die Strahlenburg, Ein Racheengel, Der Wolf, Abendessen, Falsche Fährte, aber alle anderen sind natürlich auch sehr gut!

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Veröffentlicht am 13.10.2019

Düster-atmosphärische Vielfalt

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"Die alte Freundin Dunkelheit" hat mich gleich durch das ausgesprochen gelungene Titelbild (welches leider in meinem eBook nicht angezeigt wird) angesprochen. Sehr stimmungsvoll, mit herrlich düsterer ...

"Die alte Freundin Dunkelheit" hat mich gleich durch das ausgesprochen gelungene Titelbild (welches leider in meinem eBook nicht angezeigt wird) angesprochen. Sehr stimmungsvoll, mit herrlich düsterer Atmosphäre. Die durch das Titelbild geweckte Erwartung wird vom Buch dann auch erfüllt.

In 20 Geschichten (eine davon ein Gedicht) führt uns Katja Angenent in verschiedene Welten der Düsternis, dies in bemerkenswerter Vielfalt. Den Beginn machen Geschichten mit historischem Hintergrund. Gleich zu Beginn begegnen wir dem Salierkaiser (zum Zeipunkt der Geschichte noch König) Heinrich IV. Die Autorin nimmt diese historische Persönlichkeit und webt ihn in eine fiktive Geschichte ein, die seinem berühmten Gang nach Canossa eine ganz neue Perspektive verleiht. Diese Kombination ist ein gelungener Einstieg. In den folgenden "historischen" Geschichten sind die Persönlichkeiten fiktiv, die historischen Umstände gut geschildert und für die Geschichten genutzt. Der Schreibstil ist - bis auf eine zu moderne Formulierung - dem Hintergrund angemessen und paßt sich dann bei den folgenden "modernen" Geschichten mühelos der Gegenwart an, in der diese spielen. Das alleine ist schon einmal bemerkenswert und erfreulich.

Überhaupt gefiel mir der Stil ausgezeichnet. Die Autorin kann hervorragend Atmosphäre und Stimmung schaffen, es finden sich wunderschöne Sätze wie "Im Hof hatte der Nebel die dürren Bäume gänzlich verschlungen; er erahnte ihre Schatten mehr, als er sie tatsächlich sah." Wir tauchen in so viele verschiedene Welten ein, die ich oft bildlich vor mir sah. Ob es nun mächtige Burgen sind, ein trostloses Hotel, ein sogenannter Lost Place, oder ein fast ausgestorbenes irisches Dorf - Katja Angenent versteht es, uns in wenigen wohlgesetzten Worten ihre Welten zu schildern. So machte mir das Lesen Spaß, nur die konsequente Großschreibung des Wortes "Du" an Stellen, an denen es nie groß geschrieben wird (zB in wörtlicher Rede), irritierte mich doch ziemlich.

Die Geschichten haben unterschiedliche Länge, manche sind gerade zwei Seiten lang, andere etwas länger. Mir persönlich sagten die etwas längeren Geschichten meistens mehr zu, da man sich hier mehr in die Atmosphäre vertiefen konnte und auch thematisch weniger offen blieb. Allerdings bieten nur die wenigsten Geschichten eine Erklärung oder wenigstens einen Hinweis, was auch durchaus so beabsichtigt ist. Ich ziehe es vor, nicht ganz so sehr im Dunkeln gelassen zu werden und so gab es einige Geschichten, die mich am Ende etwas unzufrieden zurückließen, weil mir wichtige Punkte völlig im Dunkeln blieben. Das ist aber reine Geschmackssache. Wenn man sich darauf einlassen kann, daß vieles offen bleibt, wird man mit exzellent gestalteter Atmosphäre belohnt und letztlich gefielen mir auch diese Geschichten meistens gut. Es gab nur vereinzelte Geschichten, mit denen ich gar nichts anfangen konnte, der Großteil hat mich angesprochen und dies auf erfreulich vielfältige Weise.

Der Untertitel des Buches ist "Schauergeschichten" - es ist überwiegend ein mildes Erschauern, eine Art wohliges Unwohlsein. Das fand ich angenehm - stärkerer Grusel wäre auch willkommen gewesen, aber er hat mir nicht gefehlt. In manchen Geschichten ist es nicht das Erschauern, das im Vordergrund steht, sondern eine überraschende Wendung oder auch leise Wehmut. Es sind für mich düster-atmosphärische Geschichten. Durch die vielfältigen Themen, Zeiten und Schauplätze begann ich jede Geschichte mit leiser Neugier, wohin mich die Autorin nun führen würde. Das Lesen hat sich gelohnt und ich werde dieses Buch ganz sicher erneut mit Freude lesen.

Veröffentlicht am 09.10.2019

geheimnisvolle Dunkelheit

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Den Einstieg in die Geschichtensammlung bieten die historischen Gruselgeschichten. Meist ist der Grusel nur leicht angedeutet. Die Fantasie des Lesers wird gefordert. Es wird oft nur ein schwammiges ...

Den Einstieg in die Geschichtensammlung bieten die historischen Gruselgeschichten. Meist ist der Grusel nur leicht angedeutet. Die Fantasie des Lesers wird gefordert. Es wird oft nur ein schwammiges Gefühl herausgekitzelt, dessen Ursprung sich der Leser erarbeiten muss. In einigen Geschichte gelingt das sehr gut. Andere bleiben eher vage und hätte mehr Ausschmückung vertragen. Am besten gefielen mir die Geschichte 'Wolfsspur', und die Geschichte 'Das Kloster'.

Die nachfolgenden Geschichten, die eine Mischung aus Übernatürlichem, Horror und Thriller bieten, geht es schon handfester zur Sache. Am meisten berührt hat mich die titel-gebende Geschichte. Diese Story hat mich umgehauen mit ihrer depressiven Stimmung.

Dafür war der 'Undercover Callboy' echt witzig. Das 'Abendessen' war auch sehr unterhaltsam, knackig und richtig fies, am Ende habe ich mich mit der Frau gefreut. Der 'Sendbesuch' zu guter letzt war ein echtes Highlight, die Mischung aus Mystery und Psycho-Horror hatte es mir angetan.

Fazit: Mir gefällt es gut, dass die Geschichten, so verschieden sie sind, eine große Bandbreite abdecken. Man weiß nie was einen erwartet. Herauszuheben ist der seht gute Schreibstil bei allen Geschichten. Er gestaltet das Lesen sehr angenehm Ich sehe in dem Buch einen kurzweiligen, ersten sanften Einstieg in die Halloween-Zeit.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Bunte düstere Mischung

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Die Sammlung beginnt mit historischen Gruselgeschichten, die etwa ein Drittel des Buches einnehmen und eine gute Aufwärmübung bieten. Meistens wird der Grusel nur angedeutet, vieles bleibt der Fantasie ...

Die Sammlung beginnt mit historischen Gruselgeschichten, die etwa ein Drittel des Buches einnehmen und eine gute Aufwärmübung bieten. Meistens wird der Grusel nur angedeutet, vieles bleibt der Fantasie des Lesers überlassen. So wirken einige Geschichten etwas unfertig, wie kurze Momentaufnahmen, denen das Davor und Danach fehlt. Es wird oft nur ein diffuses Gefühl vermittelt, dessen Ursprung man sich selbst erarbeiten muss. Teilweise gelingt das sehr gut, manches Mal war es mir aber einfach zu vage und hätte mehr Fleisch auf den Rippen vertragen. Am besten gefällt mir die Geschichte 'Wolfsspur', die sehr eindringlich wirkt und ein geniales Ende hat. Die erste Geschichte 'Das Kloster' fand ich im ersten Moment etwas lahm, aber inzwischen gefällt sie mir immer besser, da sie hervorragend eine unheimliche und bedrohliche Stimmung vermittelt. 'Die Beichte' wirkt total oberflächlich, was aber wiederum die Gedanken und Absichten von Leonore (was für ein Biest!) bestens widerspiegelt. Die 'Strahlenburg' war sehr skurril und Marx wirkte wie ein verzogenes Kind - eines von der grausamen Sorte.

Bei den sich anschließenden Geschichten, die eine Mischung aus Übernatürlichem, Horror und Thriller bieten, geht es teilweise schon handfester zur Sache. Am besten gefallen hat mir die titel-gebende Geschichte, wobei das eigentlich zu positiv ausgedrückt ist. Wahrscheinlich sollte ich lieber sagen die Story hat mich echt umgehauen mit ihrer depressiven Stimmung, danach musste ich wirklich erstmal eine kleine Lesepause einlegen. Dafür war der 'Undercover Callboy' echt witzig und hat mir mit seinem Humor ein fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Das 'Abendessen' war auch sehr unterhaltsam, kurz, knackig und richtig fies, aber am Ende habe ich mit der Frau gejubelt. Die 'Schatten am Ende des Tages' greifen ein altbekanntes Thema auf, erzählen dieses aber auf so wunderschön düster-romantische Art und Weise, dass ich mich zurückversetzt fühlte in die Zeit, als das Genre noch nicht so abgenutzt war. Der 'Sendbesuch' zu guter Letzt war ein echtes Highlight, die Mischung aus Mystery und Psycho-Horror hat mir hervorragend gefallen.

Fazit: Ich finde es gut, dass die Geschichten so verschieden sind und daher eine große Bandbreite abdecken. Man weiß nie was einen erwartet, da liegt (mal wieder) der berühmte Vergleich mit der Pralinenschachtel nahe. Durchweg positiv aufgefallen ist mir bei allen Geschichten der ausgereifte Schreibstil, der das Lesen sehr angenehm gestaltet. Für mich bot das Buch einen sehr kurzweiligen, ersten sanften Einstieg in die Halloween-Zeit.