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Veröffentlicht am 23.10.2019

Dystopie des Jahres / Perfekter Auftakt

Eve of Man (I)
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Die Natur hat sich gegen die Menschheit gerichtet. Plötzlich werden nur noch männliche Babys geboren, bei den Mädchen kommt es nur noch zu Abgängen. Auch schlimme Naturereignisse häufen sich und machen ...

Die Natur hat sich gegen die Menschheit gerichtet. Plötzlich werden nur noch männliche Babys geboren, bei den Mädchen kommt es nur noch zu Abgängen. Auch schlimme Naturereignisse häufen sich und machen die Welt immer unbewohnbarer. Die Menschheit - fast nur noch Männer - verzweifelt immer mehr. Frauen halten sich nur noch versteckt auf. Bis nach langen 50 Jahren wieder ein Mädchen geboren wird. Sie nannten sie Eve.

Als Weltretterin gefeiert wird sie von den Massen weggesperrt, in einen Turm. Hoch oben, unzugänglich für fast alle, wird sie aufgezogen und auf ihre Pflicht vorbereitet: die Menschheit zu sichern. Mit nun 16 Jahren soll sie ihre Aufgabe erfüllen.

Ich war schon vom Klappentext von Anfang an begeistert und erwartete unbewusst viel von diesem Buch. Ich bin sehr froh, dass es meinen Erwartungen gerecht geworden ist.

Das Thema, dass die Natur sich plötzlich komplett gegen die Menschheit wendet ist doch aktueller denn je! Auch wir können immer heftigere Wetterphänomene feststellen. Dementsprechend empfand ich das Buch auch gar nicht so extrem als Dystopie, da mir vieles vom Erzählten sehr möglich erschien; somit eher als Zukunftsprognose als pure Phantasie.

Eve war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist kein "Naivchen", versucht immer mal wieder schon auch ihre eignen Gedanken zu äußern, jedoch hat sie einen andauernden Kampf bereits aufgegeben. Sie weiß, dass sie auch manipuliert wird, jedoch fügt sie sich ihrer enormen Aufgabe und weiß, dass sie sich letztendlich für die Menschheit und deren Rettung "opfern" muss. Ich empfand sie als sehr tapfer. Genauso zeigen sie die Autoren auch sehr schlau und an der Welt interessiert. Das fand ich besonders spannend an ihr. Sie hätte sich auch ihrer Opferrolle komplett hingeben können, jedoch hat sie so viel Leben in sich. Auch wenn sich das vielleicht blöd anhören wird, jedoch ich fand sie richtig inspirierend in ihrer verzwickten Situation.

Der "Turm" beschützt Eve und ist in diesem Buch vorrangiger Ort der Szenen. Von "Außen" bekommt man eher wenig mit, was jedoch in den weiteren Bänden bestimmt nachgeholt wird. Mich hat es somit nicht gestört, dass ich nicht von der ganzen Welt intensive Einblicke bekommen habe, denn diese "beschränkte" Sicht gehört meiner Meinung nach auch zur Geschichte. Genauso wie Eve anfangs extrem eingeschränkt ist, so wird auch der Leser etwas im Wissen eingeschränkt. Im Laufe dieses Bandes erfährt man jedoch immer mehr, was mir sehr gut gefallen hat.

Bram gehört auch zu den Hauptpersonen. Etwas älter als Eve ist sein Arbeitsplatz im Turm und das sehr nah an Eve dran, ohne jedoch als er selbst jemals Kontakt mit ihr gehabt zu haben. An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten, denn dieses Detail hat sich im Buch erst aufgebaut und ist super spannend zu lesen, so dass man selbst etwas grübeln muss. Es kommt jedoch zu einem Treffen - ungeplant, jedoch passiert es. Es verändert die ganze Geschichte drastisch.

Auch Bram ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er hat einen sehr individuellen, aber definitiv liebenswerten Charakter. Er ist richtig "korrekt" und als Leser wünschte ich ihm nur das Beste, denn sein Leben schien bisher nicht so rosig zu sein. Sein Vater gehört zu den "großen Köpfen" im Turm und hat sehr viel zu sagen, da er durch technische Neuerfindungen das Leben aller stark verbessert hat. Auch mit Eves "Gefängnis" hat er einiges zu tun.

Auch wenn im Buch oftmals die Geschichte nicht wirklich voranzukommen scheint, fand ich keinen Teil davon langweilig. Es gehört alles zum großen Ganzen und fügt sich langsam zusammen. Blatt für Blatt deckt sich schrittweise auf und trägt auch dazu bei, dass man als Leser die ganzen Situationen besser versteht. Meiner Meinung nach haben die Autoren einige sehr schlaue Szenen eingebaut, deren Bedeutung mir erst später im Buch wirklich klar wurde.

Sprachlich gesehen ist das Buch sehr leicht zu lesen. Das Vokabular ist nicht einfallslos, die Autoren verstricken sich aber auch nicht in unnötige Wortfindungen. Für mich war es perfekt zum "Dahinlesen", so dass man konzentriert dabei bleiben kann und alle Details wahrnimmt.

Action kommt auch nicht zu kurz, da letztendlich im Turm und seit Jahren auch außerhalb sich alles mehr zuspitzt und auszubrechen droht. Vor allem das Ende brachte mich noch einmal enorm zum Mitfiebern und hat mich auch innerlich aufgewühlt.

Die Charaktere sich sehr gut durchdacht, die Geschichte an sich nicht vorhersehbar und die Weltsituation mehr als nur greifbar und vorstellbar. Mich hat das Buch sehr überrascht und ich empfand auch die ganze Idee der Geschichte als sehr neuartig. Ich kann das Buch einfach nur weiterempfehlen und fiebere dem 2. Band entgegen!

Veröffentlicht am 20.10.2019

Wo findet man die beste Gute-Nacht-Geschichte?

Der kleine Siebenschläfer: Eine Schnuffeldecke voller Gutenachtgeschichten
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Der kleine Siebenschläfer bekommt heute noch Übernachtungsbesuch. Ganz aufgeregt hüpft er hin und her, denn die kleine Haselmaus bleibt heute über Nacht. Ein kuscheliges Bett wird hergerichtet, jedoch ...

Der kleine Siebenschläfer bekommt heute noch Übernachtungsbesuch. Ganz aufgeregt hüpft er hin und her, denn die kleine Haselmaus bleibt heute über Nacht. Ein kuscheliges Bett wird hergerichtet, jedoch kann die Haselmaus ohne eine Gutenachtgeschichte auf keinen Fall einschlafen. Da sein Freund jedoch keine zu erzählen hat, macht er sich, wie es sich für gute Freunde gehört, auf den Weg eine zu suchen. Ob die Waldbewohner wohl die gewünschte Geschichte dem Siebenschläfer erzählen können?

Zu erst einmal möchte ich betonen, dass ich es super finde, dass auch einmal eher unbekannte Tiere die Hauptperson spielen dürfen. Mein Sohn kannte Siebenschläfer noch nicht, so dass er bereits bei den ersten Seiten eine neue Info lernen durfte.
Es ist wirklich niedlich dem kleinen Siebenschläfer durch den Wald zu folgen. Ganz selbstständig stapft er los und ist guten Mutes eine tolle Gutenachtgeschichte zu finden. Hierbei trifft er natürlich auf die unterschiedlichsten Tiere. Diesen muss er meist erst einmal helfen. Ein Igel traut sich nicht so recht einen Hügel hinunter zu rollen, ein wirklich süßer Biber hat Zahnschmerzen und bei der Vogelhochzeit wird die Hochzeitstorte geklaut. Die unterschiedlichsten Waldbereiche wurden thematisch mit aufgegriffen, seien es nun die Bäume als Szenerie, eine Waldlichtung oder aber auch ein Teich. Unsere Kinder lernen somit auch den Wald besser kennen. Gleiches gilt natürlich auch für die unterschiedlichsten Tiere.
Die Tiere helfen sich auch untereinander, was ich ganz nett fand. Auch dem Siebenschläfer muss letztendlich noch geholfen werden und das mit dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe", so wie wir es ja eigentlich auch oft mit unseren Kindern machen sollten, anstatt die Aufgabe gleich selbst zu übernehmen. So wurde unterbewusst auch auf pädagogischer Ebene dazugelernt.
Die Tiere haben auch alle ihre eigene Persönlichkeit. Auch die einzelnen Geschichten sind sehr individuell und können empathisch gut von den Kindern nachempfunden werden. Der Frosch ist etwa verliebt und dadurch wahnsinnig durcheinander und tollpatschig, sowie ein anderes Tier kommt ganz neu in den Wald gekrochen, da es sich verirrt hat und muss nun herzlich in die große Waldfamilie mit aufgenommen werden.

Ob oder auch wie der Siebenschläfer nun zu einer Geschichte oder vielleicht besser noch, einer Gutenachtgeschichte, kommt, müsst ihr selbst nachlesen.

Mein Sohn fand die einzelnen Szenarien sehr spannend und hat mit dem kleinen Siebenschläfer mitgefiebert. Auch mit den anderen Tieren hat er mit gelitten oder musste herzhaft lachen.

Zum Vorlesen sind auch die recht kurzen Abschnitte ideal. Auch wenn das Kind schon fast zu spät ins Bett kommt, ist eigentlich immer noch ein Abschnitt möglich.
Die Illustrationen haben uns auch sehr gut gefallen, da sie richtig schön bunt und ausdrucksstark sind. Zudem haben sie meinem Sohn geholfen, die Tiere sofort zuzuordnen und auch die Geschichte noch einmal vertieft wahrzunehmen. Über ein paar mehr Bilder hätten wir uns jedoch auch sehr gefreut.

Sprachlich war es für meinen Sohn auch ganz gut nachzuvollziehen. Da sehr viele Dialoge im Buch sind, lassen sich diese auch super vorlesen und machen auch dem Vorlesenden Spaß.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Was wäre, wenn...?! Stell dir dein Leben als Mann vor

Im nächsten Leben werd ich Mann!
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Zuerst einmal muss ich wohl zugeben, dass mir Frau Regensburg bis zu diesem Buch als Komikerin leider gar nicht bekannt war. Das liegt wohl aber daran, dass ich viele Comedy Sendungen meide, da mir diese ...

Zuerst einmal muss ich wohl zugeben, dass mir Frau Regensburg bis zu diesem Buch als Komikerin leider gar nicht bekannt war. Das liegt wohl aber daran, dass ich viele Comedy Sendungen meide, da mir diese oft zu plump ausfallen. Frau Regensburg hat mich nun aber definitiv ködern können, so dass ich wohl auch die Comedy Welt mal nach ihr scannen werde.


Frauen tendieren ja oft zu den "was wäre, wenn..." Fragen. Ich gehöre da definitiv dazu. Frau Regensburg hat es jedoch in ihrem Buch eindeutig perfektioniert. Ganze 15 Themen, die aus dem Leben gegriffen sind, werden angesprochen und auch irgendwie bewertet, ob sich Männer in diesen "Disziplinen" nicht doch etwas besser anstellen beziehungsweise das Leben einfach leichter angehen.

Besonders lachen musste ich etwa beim wunderbar beschriebenen Bikini-Shopping von Mirja Regensburg, das sich über quälende Stunden, unzählige Anproben und auch nicht so kompetente Beratungen hinzog, bis sie letztendlich genau den nahm, den sie im ersten Laden natürlich zu allererst anprobiert hatte. Genauso sah ich mich bildlich vor mir, umgeben von Schubladen voller Duschgel und Shampoos, und trotzdem am mit mir selbst reden, dass ich wohl bald wieder eine Fahrt zum Drogeriemarkt unternehmen sollte.

Mirja beschreibt diese alltäglichen Szenen wirklich toll und auch realistisch. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, dass sie absichtlich übertreibt um die Pointen noch mehr hervorzuheben. Mir fielen eigentlich immer wieder Frauen, die ich kenne, ein, die wirklich so oder zumindest so ähnlich leben oder eben reagieren. Bei den teils gegenübergestellten Aktionen der Männer musste ich auch oft sehr schmunzeln und Frau Regensburg zustimmen.


Ihr Humor ist nicht gewollt, sondern wirkt ganz natürlich. Man hat nicht schon viele Zeilen davor das Gefühl, dass sie jetzt auf genau das hinaus will, wie es bei einigen anderen Comedians der Fall ist. Genau das wäre nämlich eher das Gegenteil von unterhaltsam und witzig und auf Dauer einfach nur anstrengend. Bei Mirja scheint das eher natürlich zu kommen und oft packt sie die Pointen in kleine Nebensätze, ohne diese mit einem Paukenschlag hervorzuheben. Genau dann lacht man doch aber oft am lautesten.


Sie spricht auch Themen an, die eher ernster sind. Ihren Appell, dass sich Frauen im Job definitiv mehr zumuten und nicht immer nur das herausheben sollten, was sie denn angeblich nicht können, fand ich ganz toll! Hier sollten wir uns definitiv eine Scheibe von den Männern abschneiden.


Sie zeigt auch, wie z.B. andere Leute Frauen wahrnehmen. Gehen wir etwa alleine essen, sind Kellner & Co. mehr als nur verwirrt. Andere Restaurantgäste bemitleiden einen regelrecht. Bei einem Mann würde man wohl eher denken, dass es sich um einen Geschäftsmann handle, der sich ein nettes Abendessen gönnt.


Es ist toll, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt und zudem auch nicht wertend vorgeht. Sie schildert wunderbar die irrwitzigsten Situationen und beleuchtet auf ganz tolle Art und Weise unseren Alltag.


Ich muss zugeben, dass ich eher nicht sehr viel von diesem Buch erwartet habe. Es hat mich aber vollkommen überzeugt und mich so viel lachen lassen wie schon seit langem nicht mehr. Wer mal wieder genüsslich lachen möchte, egal ob über sich selbst oder vielleicht auch die Aktionen anderer, der sollte sich das Buch gönnen oder es auch einer Freundin schenken.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Eine kleine Hummelfledermaus will die Welt sehen

Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus
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Die kleine Hetty Flattermaus, eine haselnussgroße Hummelfledermaus, kann es gar nicht erwarten den großen Park von La Rondine zu erforschen. Ihr Entdeckerdran scheint sie ununterbrochen zu erforschen, ...

Die kleine Hetty Flattermaus, eine haselnussgroße Hummelfledermaus, kann es gar nicht erwarten den großen Park von La Rondine zu erforschen. Ihr Entdeckerdran scheint sie ununterbrochen zu erforschen, nur mit einer Mama, die stark auf Sicherheit bedacht ist, wird das wahnsinnig schwer. Gut behütet bleibt sie vorerst mit ihrer besten Freundin Fidelia im gewohnten und sicheren Gebäude, bis sie letztendlich ihre Chance kommen sieht und dann diese natürlich auch ergreift. Fidelia hält für sie die Stellung, nur wie geht es weiter, als Hetty nicht zum vereinbarten Zeitpunkt wieder zurück ist? Sie hätte den Schlamassel kommen sehen müssen.

Wir fanden die Geschichte (bzw. den 1. Band) von den kleinen Hummelfledermäusen richtig toll. Man merkt von Seite zu Seite immer mehr, was für ein Drang hinter Hettys Abenteuerlust steckt und man hofft auch, dass ihr nichts Böses geschieht. Vor lauter Aufregung tappt sie natürlich ganz naiv in einige problematische Situationen. Ich, als Mutter, konnte natürlich auch die Seite der Fledermausmutter Hulda sehr gut verstehen. Auch ich will mein Kind nichts mehr als beschützen, nur greifen wir hierbei immer zu den richtigen Mitteln? Hat ihre letzte Aktion Hetty vielleicht dann erst recht dazu gebracht, in den Park zufliegen?

Dementsprechend empfand ich die Geschichte als sehr nachvollziehbar und auch realistisch, nur halt mit tierischen Charakteren. Ich empfand aber auch nicht so, dass man absichtlich auf Stereotypen zurückgegriffen hat. Alles gemäßigt, aber jede Figur im Buch hat ihren bestimmten und individuellen Charakter.

Was ich erst beim Lesen herausgefunden habe, ist die Tatsache, dass sich die Autorin eigentlich auch sehr genau an das Leben der Fledermäuse gehalten hat. Mein Sohn hat z.B. nach dem "Herrn Flattermaus", also Hettys Vater, gefragt. Fledermausweibchen ziehen in Gruppen ihre Jungen groß, also ohne die Männchen. Ich finde es super, dass, obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, trotzdem auf diese Details geachtet wird.

Die Wortschöpfungen im Buch fanden wir persönlich sehr witzig. Es kann jedoch durchaus sein, dass sich jemand anderes daran stört, denn die komplette Geschichte ist durchzogen davon. Da ich meinem Sohn das Buch vorgelesen habe, hat das jedoch nichts ausgemacht, weil wir immer viel über den Buchinhalt reden, egal um welche Geschichte es sich handelt. Da kann er jederzeit nachfragen, oder ich erkläre von mir aus bestimmte Begriffe. Kinder die alleine lesen, könnten vielleicht Probleme haben. Ich bin jedoch der Meinung, dass jeder seine Kinder aktiv dazu auffordern sollte, jederzeit Fragen zu stellen, seien sie auch noch so banal. Nur so können sie ihren Wortschatz und Horizont erweitern sowie die Geschichten auch richtig verstehen.

Die Illustrationen helfen aber beim Textverständnis auch ungemein. Hier wurde wahnsinnig gut ins Detail gegangen und die Textbausteine auch richtig umgesetzt. Ein Lob somit auch definitiv für die Illustratorin, denn das ist nicht bei allen Kinderbüchern der Fall. So kann man seinem Kind z.B. auch zeigen, dass die kleinen Fledermäuse von Muschel-Tellern essen. Die Bilder sind auch sehr farbenfroh und perfekt über die Seiten verteilt. So müssen auch ungeübtere Leser Angst vor zu viel Text auf einer Seite haben.

Ein weiterer Pluspunkt geht an die kurz gehaltenen Kapitel. Ist es an einem Tag etwas spät abends geworden, kann man trotzdem noch ohne Problem ein Kapitel weiterlesen und erspart sich eine Diskussion mit seinem Kind. So kann man es vermeiden, einige Tage gar nicht ins Buch zu sehen und die Geschichte vielleicht wieder von vorne beginnen zu müssen.

Auch den Preis empfinde ich als vollkommen gerechtfertigt. Auf den nächsten Band freut sich mein Sohn schon sehr. Spätestens dann, werden wir den ersten Band erneut lesen.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Freunde streiten sich auch mal

Nellys wunderbare Geburtstagsüberraschung
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Das Buch hat uns zu aller erst besonders wegen dem Namen des Schweinchens angesprochen, denn auch unser riesiger Nachbarshund heißt Nelly. Das fand mein kleiner Sohn natürlich wahnsinnig witzig.

Beim ...

Das Buch hat uns zu aller erst besonders wegen dem Namen des Schweinchens angesprochen, denn auch unser riesiger Nachbarshund heißt Nelly. Das fand mein kleiner Sohn natürlich wahnsinnig witzig.

Beim Lesen können die Kinder bereits auch einige Gefühlsregungen nachempfinden und empfinden dabei auch Empathie. Das Schweinchen Nelly streitet sich nämlich ganz heftig mit ihrem besten Freund Carlos, dem "Organisator" auf ihrem Bauernhof. Aufgrund des Streits beschließt Carlos dann auch Urlaub zu machen und sich von der Situation zu distanzieren, obwohl am darauffolgenden Tag aber sein Geburtstag ist. Nelly ist ganz aufgebracht wegen seines Verschwindens und bereut den Streit sehr. Deshalb beschließt sie, mit den anderen Tierfreunden eine große Geburtstagstorte zu backen. Da Nelly jedoch nicht Carlos Geschick beim Organisieren hat, geht das ganze Vorhaben gewaltig schief. Genau in diesem Moment kommt auch Carlos wieder auf den Bauernhof zurück um doch seinen Geburtstag mit den anderen zu verbringen. Aus dem kleinen "Unfall" wird dann aber doch ein schönes Erlebnis für alle.

Besonders toll finde ich, dass auch mal Streit in einem Kinderbuch als "Hauptthema" angesprochen wird. Unsere Kinder streiten doch auch immer wieder, sei es mit uns, den Eltern, ihren Geschwistern oder aber auch ihren Freunden. Auch die Kleinen sind nicht immer gleicher Meinung, was auch vollkommen ihr Recht ist. Genauso müssen sie aber auch in ihrem Leben lernen, sich wieder zu vertragen und einzusehen, wenn sie falsch gelegen sind. Das demonstriert die Geschichte wirklich sehr gut und hat mich dementsprechend auch sehr gefreut. Der Unfall mit dem Kuchen ist natürlich ganz lustig gestaltet und erzählt, was die Kleinen auch zum Lachen bringt.

Der Text ist recht einfach gehalten und wird gut mit den Illustrationen verbunden. Diese sind auch sehr bunt und comicähnlich gehalten.

Auch das eher größere Format hat uns gut gefallen. Zudem ist es Handtaschen-freundlich für alle Mamas und kann dementsprechend leicht mitgenommen werden.

Warum jedoch mitnehmen? Das Buch ist nämlich Geschichte und Malbuch in einem. Ganz hinten angefügt sind noch vier Bilder zum Ausmalen mit angefügt. Somit können sich die Kinder auch erneut selbst mit den Charakteren der Geschichte beschäftigen. Wer also beim Essen gehen eine Beschäftigung für die Kleinen braucht, einfach das Buch einstecken.

Einen kleinen Schwachpunkt sehe ich persönlich. Meiner Meinung nach sind die Namen der Tiere zu typisch "Englisch". Mit "Clance" etwa verbindet mein Sohn keinen Namen. Auch Kinder die bereits lesen können, stolpern wohl über "Carlos" und "Coco".