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Veröffentlicht am 02.03.2020

Es sind unglaubliche Bücher!

Nevernight - Die Rache
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In diesem letzten Teil der Nevernight-Trilogie, begegnet man einer gereiften Mia Corvere. Nach den atemberaubenden Kämpfen als Gladiatorin steht sie vor ihrer größten Herausforderung, denn sie kämpft nicht ...

In diesem letzten Teil der Nevernight-Trilogie, begegnet man einer gereiften Mia Corvere. Nach den atemberaubenden Kämpfen als Gladiatorin steht sie vor ihrer größten Herausforderung, denn sie kämpft nicht nur für ihre Rache, sondern dieses Mal auch für die Menschen, die sie zu lieben gelernt hat.

Mir hat die Entwicklung Mias von der kaltblütigen Mörderin, der fast seelenlosen Kampfmaschine im zweiten Teil bis hin zu der manchmal zweifelnden, liebesfähigen jungen Frau ausnehmend gut gefallen. Sie mordet zwar immer noch schnell und gezielt, wo ihr es nötig erscheint, aber sie ist zunehmend nachdenklicher und weicher geworden. Das macht sie um so liebenswerter, ohne dass sie die Faszination ihres Charakters einbüßt.

Der Aufbau der Handlung mitsamt der schlüssigen und harmonischen Auflösung ist brillant inszeniert und einige unerwartete Wendungen haben mich richtiggehend umgehauen.
Ich konnte mich der fast durchgehenden Spannung und den intensiven Momenten, in der die Charaktere ihre Gefühle zeigen, nicht entziehen. Außerdem bin ich wieder einmal begeistert von den herrlichen Einfällen des Autors. So macht er sich zum Beispiel selbst über die Vielzahl seiner eigenen Fußnoten in den Büchern lustig. Die Dialoge, vor allem die zwischen Mias Begleitern, stecken voller derber Sprüche und sprühen vor Witz und Sarkasmus. Das macht richtig Spaß zu lesen und ist ein guter Ausgleich zu den manchmal sehr brutalen Szenen, die mich aber überraschenderweise nicht gestört haben. Durch den plakativen und eindringlichen Schreibstil wird man in eine völlig andere Welt gesogen, die fasziniert, schockiert, abstößt und wieder versöhnt. Sämtliche Figuren wirken authentisch und nachvollziehbar, sogar die, die man nicht leiden kann!

Selten habe ich eine Reihe gelesen, die so ganz anders ist, als man es erwartet und die mich von Anfang bis zum Ende komplett mitgerissen hat. Für mich hat hier einfach alles gestimmt und ich habe mich selbst dabei ertappt, dass ich immer mehr Pausen beim Lesen gemacht habe, weil ich das Ende hinauszögern wollte. Auch wenn Mias Geschichte jetzt erzählt ist, hoffe ich auf weitere ähnlich gestrickte Stories von Jay Kristoff. Denn um es mit seinen eigenen Worten zu sagen: "Es sind unglaubliche Bücher. Unmögliche Bücher. Gehirnsprengende, scheißmonströse Bücher." Dem ist nichts hinzuzufügen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2020

Diese Familie ist wie ein Quilt...

Der Sunday Lunch Club
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Traditionell treffen sich vier Geschwister (samt verschiedener Begleiter) und ihre Großmutter in loser Folge an Sonntagen reihum zum Lunch. Dabei ist nicht nur das Essen von sehr wechselhafter Qualität, ...

Traditionell treffen sich vier Geschwister (samt verschiedener Begleiter) und ihre Großmutter in loser Folge an Sonntagen reihum zum Lunch. Dabei ist nicht nur das Essen von sehr wechselhafter Qualität, sondern auch die Gespräche. Von witzigen Neckereien über neugierigen Tratsch bis hin zu lebensverändernden Diskussionen kommt buchstäblich alles auf den Tisch und stellt den Zusammenhalt der Familie oftmals auf die Probe.

Das fröhlich und verspielt wirkende Cover lässt auf einen seichten, oberflächlichen Roman schließen, aber hinter den turbulenten Szenen verbergen sich wahre Dramen und bedrückende Familiengeheimnisse. Ich habe leicht in die Handlung hinein gefunden, obwohl es viele Personen sind, mit denen man am Anfang konfrontiert wird. Ich konnte sie aber schon nach kurzer Zeit gut auseinander halten, weil die Charaktere sehr verschieden und prägnant sind. Jeder hat seinen bestimmten Platz innerhalb des Clans und führt die Rolle, die er oder sie oft schon seit der Kindheit inne hatte, weiterhin fort. Allerdings geschehen auch radikale Veränderungen, mit denen nicht alle gleich gut umgehen können.

Eine große Bandbreite an Lebensmodellen taucht innerhalb dieser einen Familie auf, die für Probleme untereinander sorgen, wobei der Leser erst nach und nach von lange gehüteten Geheimnissen erfährt. Mir hat besonders die Dynamik innerhalb der Familie gefallen, die sich langsam aber stetig entwickelt und verändert hat. Dabei hatte ich das Gefühl, dass ich nicht nur dabei, sondern mittendrin war. Man fühlt mit, wenn geweint oder gelacht wird und ist wütend über engstirnige und veraltete Sichtweisen, die den Protagonisten das Leben schwer machen. Ein sehr treffendes und plastisches Zitat hat mich in der Geschichte um Anna beeindruckt: "In der Nacht bekommen die Sorgen Reißzähne."

Diese Familie ist wie ein Quilt, der aus vielen verschiedenen Einzelstücken zusammengesetzt eine wärmende und heimelige Decke ergibt, in die ich mich gerne hineingekuschelt habe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2019

Nicht nur für Fans lesenwert

Das Leben ist großartig – von einfach war nie die Rede
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Nachdem ich das erste Buch von Gaby Köster über ihren Schlaganfall gelesen hatte, war ich von ihrem ungebrochenen Lebensmut und ihrem unvergleichlichen Humor begeistert. Genau dieses Gefühl hat sie bei ...

Nachdem ich das erste Buch von Gaby Köster über ihren Schlaganfall gelesen hatte, war ich von ihrem ungebrochenen Lebensmut und ihrem unvergleichlichen Humor begeistert. Genau dieses Gefühl hat sie bei mir auch mit ihrem Nachfolgeband ausgelöst. Schon nach den ersten Seiten, konnte mich ihr schnodderiger Schreibstil, mit dem man ihre Stimme unmittelbar im Kopf hört, wieder in seinen Bann ziehen. Ihre kölsche und manchmal ungewöhnliche, aber sehr anschauliche Ausdrucksweise ist ihr Markenzeichen und so erkennt man ihre unverwechselbare Art auf jeder Seite wieder.

Sie packt die Herausforderungen, die das Leben ihr bieten an, ohne groß darüber nachzudenken oder zu jammern, beschreibt aber auch ehrlich die Probleme, die ihr Handicap mit sich bringen. Ich bewundere ihre positive Einstellung, die sie sich trotzdem bewahrt hat und allen Mut macht, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Natürlich kommen aber auch die lustigen Sprüche von ihr nicht zu kurz, über die ich mich herrlich amüsieren konnte.

Mir hat besonders gut gefallen, wie sie das Verhältnis zu ihrem Sohn beschreibt und ihre Gefühle, als sie ihn ziehen lassen musste. Man spürt die tiefe Verbundenheit, den gegenseitigen Respekt und die Liebe zueinander. Auch wie offen sie über viele private Dinge berichtet hat mich überrascht und gefreut, denn man sieht hier den Menschen, mit dem man sich verbunden fühlt und nicht nur eine aus den Medien bekannte Persönlichkeit.

Ein sehr bewegendes, interessantes und humorvolles Buch, das nicht nur für Fans lesenswert ist.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Aktuelles Thema spannend verpackt

Zersplittert
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Die Handlung des zweiten Teils fängt bereits wieder sehr eindrucksvoll mit einer wichtigen Schlüsselszene an, die genau an das Ende des ersten Teils anschließt.
Kyla konnte sich gegen Wayne wehren, der ...

Die Handlung des zweiten Teils fängt bereits wieder sehr eindrucksvoll mit einer wichtigen Schlüsselszene an, die genau an das Ende des ersten Teils anschließt.
Kyla konnte sich gegen Wayne wehren, der sie bedroht hat, obwohl Slater eigentlich keine Gewalt anwenden können. Und auch ihr Levo, zeigt nicht das an, was es sollte, wenn sie sich in einem solchen Zustand befindet. Nun hat sie Angst, dass die Lorder sie finden und mitnehmen. Außerdem erinnert sie sich an eine besondere Bedeutung, die der Regen für sie hat, doch welche genau das ist, entgleitet ihren Gedanken vorerst noch... Nach und nach bekommt Kyla immer mehr von ihrem Gedächtnis zurück, obwohl das bei Slatern nie der Fall sein sollte. Damit erhält der Leser auch Stück für Stück immer mehr Informationen über ihre Vergangenheit, an die sie sich, als ein Mädchen namens "Lucy", zurückerinnert. Damals wurde ihre Hand zertrümmert und man fragt sich, was der Mann namens Nico damit zu tun hat, den sie in ihren Flashbacks sieht. Dieser ist nun in ihrem jetzigen Leben ihr Lehrer!
Mir gefällt an der Art des Buches vor Allem, dass es nicht so viele brutale Actionszenen gibt und mehr auf die Gefühlswelt der Charaktere eingegangen wird. Ebenso ist die Atmosphäre eher von rätselhaften Ereignissen geprägt, die Kyla beschäftigen.
Kyla und auch ihre neue Adoptivmutter sind zwischen ihren Gefühlen geliebten Menschen gegenüber und dem Kampf gegen das totalitäre Regime der Lorder, hin- und hergerissen. Spannend ist auch, wem man überhaupt noch trauen kann, welche Freunde sich als Verräter entpuppen und ob man wirklich um jeden Preis terroristischen Widerstand leisten sollte. Diese Fragen stellt sich nicht nur Kyla, sondern auch der Leser. Man fragt sich, wie man selbst handeln würde, wenn man in dieser Situation wäre und deshalb lässt einen dieses Buch auch nach dem vorläufigen, offenen Ende nicht so schnell wieder los!
Viele Fragen werden diesmal geklärt, doch es bleibt noch genügend Stoff für einen weiteren Teil. Ein schwieriges und auch in unserer Zeit aktuelles Thema, das in eine spannende Rahmenhandlung verpackt ist und in einem mitreißenden Schreibstil präsentiert wird. Für mich gehört diese Dystopie zu den Besten aus diesem Genre!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Eine fantasiereiche Welt die verzaubert

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Dies ist der zweite Band einer 4-teiligen Fantasy-Reihe, die mir bisher sehr gut gefällt. Schon die Cover sind ein Blickfang und stechen aus der üblichen Gestaltung solcher Bücher detailreich und aussagekräftig ...

Dies ist der zweite Band einer 4-teiligen Fantasy-Reihe, die mir bisher sehr gut gefällt. Schon die Cover sind ein Blickfang und stechen aus der üblichen Gestaltung solcher Bücher detailreich und aussagekräftig hervor.

Der Inhalt schließt direkt an die Handlung vom ersten Teil an und mit einer kurzen Zusammenfassung der vorherigen Ereignisse am Anfang des Buches, kann man schnell wieder einsteigen. Auch der gezeichnete Stammbaum gibt einen guten Überblick über die Zusammenhänge der Familien des Pols. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder gefangen in dieser fantasiereichen und manchmal gefährlichen Welt, die mit einigen eigenwilligen Charakteren und ungewöhnlichen Orten aufwartet.

Besonders die unangepasste "Heldin" Ophelia habe ich gleich wieder in mein Herz geschlossen, weil sie nicht die üblichen Klischees bedient, sondern einfach erfrischend anders ist. Es ist sehr interessant zu beobachten, wie sich das Verhältnis zu ihrem Verlobten Thorn entwickelt, der sich nicht gerade liebenswert präsentiert. Auch die Rolle, die Ophelia nun dank des Familiengeists Faruk übernehmen muss um sich zu schützen, stellt sie vor eine große Herausforderung. Faruk lernt man nun auch viel besser kennen und ich habe mich köstlich über seine schrulligen Eigenarten amüsiert. Neben den fiesen Intrigen und sogar Morden sorgen solche witzigen Szenen für die nötige Leichtigkeit.

Die Autorin setzt ihre tollen Einfälle sehr unterhaltsam um und die Fantasie des Lesenden kann dabei ungehindert mit auf (Spiegel)-Reise gehen. Mich hat diese packend beschriebene Welt sehr begeistert und besonders gut finde ich, dass die Charaktere nicht so vorhersehbar sind, sondern in ihrer Entwicklung überraschen.
Natürlich bleiben auch wieder viele Fragen offen, obwohl sich für mich auch einiges geklärt hat, was ich sehr begrüßt habe.

Nun warte ich gespannt auf den nächsten Teil dieser außergewöhnlichen Geschichte, die auf wunderbare Weise verzaubert.