Eine Hommage an das Lesen
Lesen ist der Schlüssel zur Welt, das weiß eigentlich jedes Kind. Doch Eltern sich zunehmend ratlos, da sich viele der jüngsten schon schwer tun einen Zugang zur Welt der Bücher zu finden. Den Nachwuchs ...
Lesen ist der Schlüssel zur Welt, das weiß eigentlich jedes Kind. Doch Eltern sich zunehmend ratlos, da sich viele der jüngsten schon schwer tun einen Zugang zur Welt der Bücher zu finden. Den Nachwuchs von den Bildschirmen loszueisen und für Abenteuer und Wissen zu begeistern, läuft selten so wie vorgestellt und meist geben Eltern irgendwann entnervt auf. Thomas Montasser und Christoph Biemann zaubern da noch ein paar Anregungen aus der Schatzkiste, die sie sich unbedingt ansehen sollten auch wenn sie aktuell keinen „Leseverweigerer“ zu Hause haben.
Thomas Montasser war Universitätsdozent und Journalist, mittlerweile hat er unter einigen Pseudonymen zahlreiche Veröffentlichungen und ist selbst Literaturagent. Christoph Biemann ist Autor, Regisseur und Darsteller. Unter anderem ist er auch einer der Moderatoren der Sendung mit der Maus. Buchstaben Zauber ist aber keine reine Aufzählung an Tricks den kleinen oder Großen die Liebe zu Büchern ein zu bläuen. Vielmehr bringen die Autoren die Bedeutung des Lesens näher. Was ist das überhaupt, wie wichtig ist es wirklich und vor allem was macht es mit uns? Dem gehen die beiden Autoren mit Faktenwissen und jeder Menge liebenswerter Anekdoten, aus ihrem eigenen Leben, auf den Grund. Während sie also gerade dabei sind, sich in das Lesen (neu) zu verlieben, haben beide einige (zum Teil auch unkonventionellere) Ideen parat, wie sie den Nachwuchs gleich noch mit dieser neu gewonnenen Liebe infizieren. Dabei steht immer der Spaß daran im Vordergrund und von Zwang jeglicher Art wird strengstens abgeraten. Die Freude neue Abenteuer zu entdecken und diese näher zu bringen, gemeinsam den Einstieg ins selber lesen zu begehen und das „Leseausstiegsalter“ zu akzeptieren aber nicht davor zu kapitulieren und sogar auf das „Leseeintrittsalter“ zu lauern. Wie wähle ich die richtige Lektüre aus, was sind „Identifikationsfiguren“ und warum Geschlechts-/ Altersspezifische Bücher nett sind aber keinesfalls als Maßstab dienen. Sind Klassiker wirklich zwingend und noch das, was unsere Kinder heute beschäftigt? Zählt der Konsum von Comics als lesen? Oder fehlt dem Nachwuchs nur die richtige Atmosphäre um sich ungestört in ein Abenteuer zu stürzen und was leben sie eigentlich selbst vor, Buch oder Handy? All diesen Themen geben die beiden eine Plattform und liefern neben kleinen „Langeweile-Überbrückungs-Tricks“ auch Anreize zu gemeinsamen Lesenächten und vielen anderen Ideen. Montasser und Biemann helfen ihnen klar zu machen, dass lesen keineswegs langweilig ist und dies auch ihren Kindern glaubhaft zu machen. Unter 70.000 Neuerscheinungen jährlich, wartet da draußen auf jeden das richtige Buch.
Fazit: ein kluges, herzliches Buch, welches als erstes die Eltern (wieder) vom Lesen begeistert und wer kann etwas nicht besser näherbringen, als jemand der selbst gerade dafür brennt? Schöne Anreize und Ideen aber auch Fakten rund um die Buchstaben Welt ohne den bitteren Beigeschmack, des erhobenen Zeigefingers. Aber immer mit Vorsicht zu genießen, denn Bücher können süchtig machen :)