Die Bücher von Barry Jonsberg mag ich unheimlich gerne. Für mich stand daher auch sofort fest, dass ich seinen neuen Jugendroman lesen möchte. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Hier war ich mir wirklich sehr sicher, dass mich Barry Jonsberg auch mit seinem neuen Werk hellauf begeistern wird.
Der 13-jährige Rob Fitzgerald ist sich sicher: Er ist bis über beide Ohren verliebt. Die Zeichen dafür sind ganz eindeutig. Tja, und nun? Seine Angebetete einfach so ansprechen und ihre seine Gefühle gestehen, kann Rob definitiv nicht. Dafür ist er viel zu schüchtern und ganz bestimmt würde er in dem Moment eine seiner fiesen Panikattacken bekommen. Rob fragt seinen Großvater um Rat, dieser ist schließlich alt (in Robs Augen uralt) und hat schon viele Erfahrungen im Leben gesammelt. Er wird ganz bestimmt wissen, wie man mit so einer Situation umzugehen hat. Irgendwie sind Großvaters Tipps nur nicht so der Brüller. Und die von Robs bestem Freund Andrew helfen auch nicht so wirklich weiter. Als Rob plötzlich sehr merkwürdige, anonyme Textnachrichten auf seinem Handy erhält, wird aus der Mission „Destry auf sich aufmerksam machen und für sich gewinnen“ mehr werden. Rob stellt sich den Aufgaben des geheimnisvollen SMS-Schreibers und wird dabei über sich hinauswachsen und endlich der sein, der er ist.
Okay, puh. Zu diesem Buch eine Rezension ohne Spoiler zu schreiben ist irgendwie gar nicht so leicht. Da ich aber auf gar keinen Fall spoilern möchte, versuche ich nun mal, euch auch so deutlich zu machen, wie außergewöhnlich und wundervoll dieses Buch ist.
Was ich euch nur raten kann: Lest bloß die Danksagung, die es hinten im Buch gibt, erst zum Schluss! Ihr würdet euch sonst total die Spannung und den Überraschungsmoment am Ende nehmen. Was bin ich froh, dass ich nicht zuerst nach hinten geblättert habe. Ich bin so jemand, der sich immer die Danksagungen in Büchern durchliest und dies meist ganz zu Beginn tut. Warum ich es ausgerechnet hier nicht getan habe? Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Zum Glück habe ich es gerade hier einmal anders gemacht, worüber ich wirklich sehr erleichtert bin.
Es kann allerdings auch gut sein, dass so manch anderer viel eher auf die Auflösung kommen wird als ich. Ich hatte die ganze Zeit überhaupt keine Vermutung und war am Ende wirklich sprachlos, als ich das Buch zuklappte.
Beim Stöbern habe ich eben entdeckt, dass einige das Ende in ihren Rezensionen verraten, was ich persönlich nicht so gut finde. Überrascht hat mich auch, dass es sogar einen Wikipedia-Eintrag zu dem Buch gibt, in dem alles Wichtige der Handlung erzählt wird. Also, ich würde euch wirklich sehr ans Herz legen, den Wikipedia-Text zu meiden, wenn ihr noch vorhabt, das Buch zu lesen. Wenn ihr Überraschungsmomente am Ende genauso gerne mögt wie ich, dann holt euch einfach das Buch ohne groß was darüber zu lesen und legt los mit dem Schmökern! Ich kann euch versprechen, ihr werdet es nicht bereuen.
Mein Lieblingsbuch von dem australischen Autor Barry Jonsberg war bisher „Das Blubbern von Glück“ gewesen. Das Buch ist so toll! Wer es noch nicht gelesen hat, sollte das in meinen Augen unbedingt noch ändern.
Anhand meiner Formulierung ahnt ihr aber nun sicher schon, was jetzt kommen wird, oder? Jepp, genau: Mit „Was so in mir steckt“ konnte mich Barry Jonsberg noch mal eine ganze Ecke mehr begeistern. Ich liebe dieses Buch, es ist so witzig und herzerwärmend und wunderschön. Ich war hier immerzu am Schmunzeln und Grinsen und hatte ständig ein wohlig warmes Gefühl im Bauch, weil ich die Charaktere so wunderbar und die Geschichte so süß und großartig fand.
Dank des locker-leichten, humorvollen und jugendlichen Schreibstils, den sehr kurzen Kapiteln und der mitreißenden Handlung bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch so richtig weggesuchtet. Langeweile kam für mich hier an keiner Stelle auf. Genial fand ich ja die Textnachrichten, die sich Rob und sein bester Freund Andrew regelmäßig schreiben. Hihi, die sind echt klasse, sag ich euch, und super lustig. :D
Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 13-jährigen Rob in der Ich-Perspektive. Mit Rob ist dem Autor ein ganz besonderer Protagonist gelungen, bei dem man gar nicht anders kann als ihn zu lieben. Wie er uns seine Geschichte erzählt ist einfach nur zauberhaft. Dank der einfühlsamen Erzählweise gelingt es einem als Leser spielend leicht sich in Rob hineinzufühlen und sein Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Mir zumindest ist das problemlos gelungen. Mich konnte Rob mit seiner schüchternen, humorvollen, super sympathischen und einzigartigen Art vom ersten Moment an verzaubern.
Auch von den Nebenfiguren bin ich hellauf begeistert. Robs bester Freund Andrew ist mega witzig und auch das liebenswerte Mädchen Destry, in welches sich Rob verlieben wird, mochte ich total gerne.
Mein Charakterhighlight, neben Rob, war aber der Großvater. Hach, was habe ich mich über ihn amüsiert. Pop, wie er von Rob meist genannt wird, ist einmalig. Er sagt stets das, was er denkt, er flucht wie der Teufel und hat so eine herrlich grummelige, zugleich aber auch sehr herzliche Art. Ich fand Robs Großvater einsame Spitze. Total schön fand ich, was für eine besondere und innige Beziehung Rob und sein Großvater haben. Mich haben die Gespräche der beiden und ihre gemeinsamen Momente richtig bewegt. Noch mehr aber musste ich an den Stellen lachen.
„Was so in mir steckt“ enthält die perfekte Kombi aus urkomischen, schrägen, gefühlvollen, traurigen und ernsten Momenten. Ich kann irgendwie gar nicht sagen, welche Szenen mir nun am besten gefallen haben. Ich habe es beim Lesen so geliebt, dass ich ständig breit schmunzeln und öfters auch mal laut loslachen musste. Die Szenen, die mich sehr nachdenklich gestimmt, berührt und überrascht haben, fand ich aber auch fantastisch. Das Buch macht einfach mega gute Laune, es behandelt viele wichtige Themen und es enthält eine so tolle Botschaft! Für mich ist „Was so in mir steckt“ ein absolutes Highlight, bei welchem ich nur sagen kann: Unbedingt lesen, es lohnt sich!
Fazit: Ein großartiges Buch, welches man einfach nicht mehr aus der Hand legen mag und das einen sprachlos zurücklässt. Mir hat „Was so in mir steckt“ herrliche Lesestunden beschert. Ich war hier ohne Ende am Schmunzeln, Grinsen und Lachen (der Humor ist erstklassig!), ich habe mitgefiebert, mitgelitten und mitgefühlt und wurde am Ende extremst überrascht. Ich kann euch Robs Geschichte wirklich nur ans Herz legen. Sie ist so lustig und warmherzig und enthält eine so wichtige und wundervolle Message. „Was so in mir steckt“ ist definitiv nicht nur ein Buch für Jugendliche – auch für Erwachsene ist es absolut lesenswert. Ich bin total begeistert und vergebe volle 5 von 5 Sternen!