Zwei Frauen, zwei Jahrhunderte und ein geheimnisvolles Tagebuch, das ihre Schicksale miteinander verbindet.
Ende des 19. Jahrhunderts: Claire wurde als Baby aus einer verunglückten Kutsche gerettet. Seitdem wächst sie auf dem Hof der Wintersteins auf. Unter der strengen Obhut der Bäuerin muss sie die körperlich schwersten Arbeiten verrichten. Doch als ein fremder Mann auf dem Hof auftaucht, erfährt Claire die Geschichte ihrer Herkunft, die sie zutiefst erschüttert ...
Im Jahr 2016: Celine Winterstein liebt die alte Villa ihrer Familie in Meylitz. Doch nun soll das wunderschöne Anwesen, das seit vielen Jahren leer steht, verkauft werden. Schweren Herzens kehrt Celine ein letztes Mal an den Ort ihrer glücklichen Kindheit zurück. In einem Versteck findet sie das alte Tagebuch ihrer Urgroßmutter Claire. Celine ist fasziniert von den Aufzeichnungen ihrer Ahnin - bis sie auf ein düsteres Geheimnis stößt, das ihr Leben für immer verändern wird.
Der Einstieg in den Roman fiel mir etwas schwer, musste man sich doch erst an die vielen Charaktere in der heutigen Zeit und Ende des 19. Jahrhunderts gewöhnen. Nach einigen Seiten konnte ich den Roman ...
Der Einstieg in den Roman fiel mir etwas schwer, musste man sich doch erst an die vielen Charaktere in der heutigen Zeit und Ende des 19. Jahrhunderts gewöhnen. Nach einigen Seiten konnte ich den Roman jedoch nicht mehr aus den Händen legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie er endet. Celine und Claire/Klara sind zwei starke Frauen, die durch die eigene Familiengeschichte eng miteinander verbunden sind. Claires Geschichte gefiel mir etwas mehr, legten sind ihr doch einige Stolpersteine mehr in den Weg.
Der Roman ist wunderbar geschrieben und lässt sich relativ schnell lesen. Gut geeignet für Fans von Familiensagas à la "Das Geisterhaus".
Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt
in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen,
an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen ...
Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt
in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen,
an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen sehr hängt zu
verkaufen. Dabei findet sie das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Claire.
Die Autorin hat dabei sehr geschickt Einblicke in die Gegenwart und
Vergangenheit abwechselnd einfließen lassen, so dass der Leser Stück für
Stück die Geheimnisse um die Familiengeschichte der Winterstein erfährt.
Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ein Kapitel meist im spannenden Moment
endet und ich darum unbedingt weiterlesen musste. Außerdem kamen mir die
Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer fließend vor, was beim
Lesen sehr angenehm war.
Insgesamt gesehen hat sich dieses Buch leicht und schnell lesen lassen.
Die beiden Hauptfiguren (Claire und Celine) waren mir sympathisch, wobei
Celine mir sehr gefühlvoll manchmal zu gefühlvoll erscheint. Denn die
mentale Kopplung in Gefahrensituationen mit Claire habe ich ihr nicht ganz
abgenommen beim Lesen. Herrlich fand ich die Be- und Umschreibungen der
naiven, sorglosen Maddy. Die habe ich beim Lesen direkt vor mir gesehen und
gehört.
Ein Satz aus dem Buch hat mir besonders gefallen: Nach vorne raus gibt’s
keine Grenzen“. Das ist doch eine herrliche Formulierung für ‚jeder ist
seines Glückes Schmied‘ und ‚alles ist möglich‘. Find ich toll.
Beeindruckt haben mich auch die Erläuterungen der Autorin zu den
unterschiedlichen Sichtweisen und dem Umgang gegenüber Menschen mit
Behinderungen oder anderem Aussehen im 20. und 21. Jahrhundert. Darüber
habe ich bisher noch nie so nachgedacht.
Von mir gibt’s 4 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.
Celine erhält von ihrem Vater den Auftrag, das alte Familienanwesen renovieren zu lassen. Sie soll über die Bauzeit im alten Bootshaus auf dem Grundstück der Villa Winterstein wohnen. Sie liebt dieses ...
Celine erhält von ihrem Vater den Auftrag, das alte Familienanwesen renovieren zu lassen. Sie soll über die Bauzeit im alten Bootshaus auf dem Grundstück der Villa Winterstein wohnen. Sie liebt dieses alte Haus, sie ist hier aufgewachsen, genauso wie ihre Vorfahren. Da trifft es sich gerade gut, dass ihr Freund Albert eine Fotostrecke über Gärten machen soll. Er möchte so schnell wie möglich zum Anwesen der Villa Winterstein, Celine möchte das eigentlich nicht, denn nach der Restauration soll das Gebäude veräußert werden. Sie hängt sehr an dem Anwesen und im Laufe der Bauphase stößt sie immer mehr auf Hinweise aus der Vergangenheit ihrer Großmutter Claire. Alles weist darauf hin, dass sie eine Tragödie durchlebt hat.
Der Schreibstil in diesem Buch ist angenehm zu lesen, es beansprucht zwar die volle Konzentration und ist nicht mal so für zwischendurch zum entspannen, es entführt eine trotzdem in eine andere Welt. Erzählt wird aus der Perspektive der Gegenwart und der, der Vergangenheit. Beide Handlungsstränge sind gut unterscheidbar, von der Geschichte her gesehen, somit entstehen auch keine Verwechslungen. Mich hat jedoch gestört, dass das Buch einige Zeit gebraucht hat, bis es wirklich in Fahrt kommt. Dafür ist aber das Ende umso emotionaler. Ich war kurz vorm Herzinfarkt.
Damit das Buch insgesamt sehr gut gefallen hat kann ich guten Gewissens 4 von 5 Sternen vergeben.
Inhalt
Die Manufaktur der Familie braucht finanzielle Unterstützung, weshalb beschlossen wird die alte Villa, die kaum noch genutzt wird, zu verkaufen. Als gelernte Restauratorin soll Celine die Umbauarbeiten ...
Inhalt
Die Manufaktur der Familie braucht finanzielle Unterstützung, weshalb beschlossen wird die alte Villa, die kaum noch genutzt wird, zu verkaufen. Als gelernte Restauratorin soll Celine die Umbauarbeiten und die Instandsetzung überwachen, damit das Objekt im alten Glanz erstrahlt. Doch das alte Gemäuer weckt Erinnerungen an glückliche Zeiten und das Tagebuch ihrer Urgroßmutter gewährt ihr einen Einblick in ein ganz anderes Leben.
Meine Meinung
Zwei völlig verschiedene Frauen in zwei völlig verschiedenen Zeiten, verbunden durch ein Tagebuch und eine alte Villa. Eine Villa, die voller Erinnerungen an gute und schlechte Zeiten ist.
Claire Winterstein wächst Ende des 19. Jahrhunderts auf. Von klein auf ist sie an Ablehnung und harte Arbeit gewöhnt. Sie wurde immer als Außenseiterin behandelt, doch es ihr nie den Lebenswillen genommen. Immer und immer wieder wurden ihr Steine in den Weg gelegt, doch sie ging immer weiter. Claire ist eine Person, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Sie sieht immer das Positive im Menschen, ober versucht es zumindest, weshalb sie manchmal den falschen Personen vertraut. Auch mit der Liebe ist es nicht so einfach, denn wenn man nichts hat, ist es schwer viel zu geben.
Celine Winterstein ist eine unabhängige und lebenserfahrene Frau der Moderne. Sie ist ausgebildete Restauratorin und arbeitet in der Manufaktur der Familie. Sie ist aber auch eine Frau, die von der großen Liebe träumt, auch wenn sie mit ihr bisher immer Pech hatte. Celine kann ein echter Sturkopf sein, während sie gleichzeitig so manches mal ziemlich leichtgläubig erscheint. Sie äußert aber auch gerne mal Vorurteile, ist aber verärgert, wenn etwas gegen sie ausgesprochen wird. Celine hat einen seltsamen Charakter, mal ist sie freundlich und einfühlsam, mal voller Abneigung und Hochmut.
Es sind diese zwei Frauen, die die Leser an ihrem Leben teilhaben lassen. Durch ein Jahrhundert von einander getrennt, erleben beide eine Suche nach einem rechten Weg. Eine Suche mach Geborgenheit und Liebe, nach einer Familie und nach Sicherheit. Sie werden verletzt, fühlen sie einsam und wünschen sich endlich anzukommen, doch so leicht geht es leider nicht.
Carolin Rath hat hier eine interessante und doch leicht wirre Geschichte geschaffen, die aus zwei Perspektiven erzählt wird. Sowohl Claire als auch Celine sind keine einfachen Charaktere. Beide sind recht wankelmütig, besonders wenn es um ihre Stimmungen geht. Bei Celine fällt es eher auf, verstärkt gegen Ende, wo sie praktisch ausrastet, weil andere nicht so empfinden wie sie.
Die Handlungen waren gut durchdacht und das Aufeinandertreffen schien gut gewählt, einzig die Umsetzung hat so ihre Schwächen. Die Autorin lies Celine so viele Fehler machen, die nicht hätten sein müssen. Vieles wäre anders gekommen, wenn diese mehr nachgedacht hätte. Warum lies sie sich wie ein kleine Mäuschen rumschubsen, wenn das Recht doch auf ihrer Seite war?
Überhaupt schien es mir, als wollte man auf manche Sachen nicht zu viel Zeit verschwenden und sie irgendwie einfach lassen, statt einen logischeren Weg zu nehmen. Nein, zum Ende hin häuften sich solche Vorfälle sogar, was wirklich nicht hätte sein müssen. Da gab es so machen Sachen, wo ich mich echt nur geärgert habe. Und ja, auch bei Claire gab es solche Momente. Sie hat zu sehr vertraut, was irgendwann irritierend war.
Trotz mancher Schwächen, war das Finale sehr gut ausgearbeitet und konnte auch etwas überraschen. Die Autorin hat eine tolle Wendung eingebracht um alles aufzulösen. So wurden Geheimnisse gelöst und Wahrheiten kamen ans Licht. Alles in allem, gut zusammengeführt.
Fazit
Carolin Rath kann in ihrem Buch interessante und abwechslungsreiche Charaktere und Handlungen vorweisen. Auch wenn es noch manche Schwächen aufweist, der Rote Faden war erkennbar und zum Großteil nachvollziehbar. Die Familiensaga der Wintersteins bietet Höhen und Tiefen und hat damit eine ganz gut Lesestimmung auf sich.
Die 36jährige Celine Winterstein arbeitet als Restauratorin in der Porzellanmanufaktur, die sich seit 3 Generationen in Familienbesitz befindet. Leider ist die Auftragslage der Manufaktur alles andere ...
Die 36jährige Celine Winterstein arbeitet als Restauratorin in der Porzellanmanufaktur, die sich seit 3 Generationen in Familienbesitz befindet. Leider ist die Auftragslage der Manufaktur alles andere als zufriedenstellend, so dass sich Celines Vater dazu entschließt, die Villa in Meylitz an der Ostsee – die seit vielen Jahren leer steht – zu verkaufen. Ein Verkauf im derzeitigen Zustand ist jedoch nicht möglich, weswegen Celine von ihrem Vater beauftragt wird nach Meylitz zu fahren, um die notwendigen Renovierungsarbeiten zu überwachen. Obwohl es kurz vor Weihnachten ist, macht Celine sich auf den Weg nach Meylitz. Bei einem Rundgang durch die alte Villa, an die Celine sehr viele schöne Erinnerungen an ihre Kindheit hat, findet sie das Tagebuch ihrer Urgroßmutter und deckt ein lange gehütetes Familiengeheimnis auf.
Klara ist erst wenige Tage alt, als sie von einem reisenden Krämer in einem Schaustellerwagen gefunden wird. Der Besitzer des Wagens hat sich aus dem Staub gemacht und neben dem Säugling liegt die Leiche einer Frau. Der Krämer bringt das Baby zum nächstgelegenen Hof – dem Hof der Wintersteins – wo Klara die nächsten Jahre aufwachsen wird. Sie hat kein einfaches Leben und muss schon als junges Mädchen sehr hart arbeiten. Zufällig bekommt sie einen Streit zwischen der alten Winterstein und ihrem Sohn mit und erfährt einige Dinge, die großen Einfluss auf ihr Leben haben werden. Nach diesem zufällig belauschten Streit wird Klara komischerweise etwas besser behandelt, aber sie zögert nicht den Hof zu verlassen, als sie von einem Professor nach Berlin eingeladen wird. Irgendwann kreuzen sich die Wege von Klara und ihrem leiblichen Vater und sie erfährt, dass ihr richtiger Name Claire ist – Claire Winterstein.
Die Autorin Caroline Rath beschreibt in ihrem Roman „Das Erbe der Wintersteins“ die Geschichten der beiden Frauen Klara/Claire Winterstein, die im späten 19. Jahrhundert lebte und die Begründerin der heutigen Porzellanmanufaktur war und Celine Winterstein, die in der Gegenwart lebt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen und die Erzählungen wechseln regelmäßig zwischen Klara/Claire zur damaligen Zeit und Celine heute ab. Wie das fast immer bei Büchern ist, die in verschiedenen Zeitebenen spielen, gefiel mir der Erzählstrang der Vergangenheit wesentlich besser als die Gegenwart.
Die Autorin schafft es, direkt am Anfang der Geschichte, Spannung aufzubauen um den Leser bei der Stange zu halten. Im Mittelteil flacht die Spannung jedoch sehr ab um zum Ende des Buches dann aber wieder anzusteigen.
Das Leben von Urgroßmutter Klara/Claire ist nicht einfach und für mich macht sie in diesem Buch die größte Entwicklung durch. Ihr Verhalten ist nicht immer stimmig, aber doch in Anbetracht an die damalige Zeit nachvollziehbar. Gerade die Erzählungen, in denen sich Claire im Kuriositätenkabinett ihres Vaters aufhält, hatten großen Unterhaltungswert.
Die Charaktere der Gegenwart haben für mich nicht ausreichend Tiefe, dass ich mich mit ihnen identifizieren könnte. An manchen Stellen frage ich mich, wie alt die Protagonisten eigentlich sind - und stelle dann fest, dass es sich um erwachsene Menschen handelt. Ihr Handeln ist nicht immer nachvollziehbar und/oder logisch. Gerade Celine macht sehr viele dumme Dinge, die ich manchmal nur mit Unverständnis quittieren kann. Und natürlich bringt sie sich – leider mehr als 1 x – in große Gefahr.
Die Nebenprotagonisten werden zwar in die Geschichte mit einbezogen, das Hauptaugenmerk liegt jedoch deutlich auf dem Werdegang von Klara/Claire und Celine.
Der Schluss ist dann leider vorhersehbar und kommt auf einmal viel zu plötzlich, so dass ein paar Fragen offen bleiben. Natürlich kommt auch die Liebe in diesem Buch nicht zu kurz, aber die Liaison zwischen Celine und Konrad geht mir persönlich viel zu schnell, nachdem Celine gerade von Albert abserviert wurde, von dem sie sich eigentlich zum bevorstehenden Weihnachtsfest einen Heiratsantrag erhofft hatte.
Ich danke dem Verlag und Lesejury.de für die Teilnahme an der Leserunde.