Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover aus Schwarz und funkelndem Gold wirklich sehr schön und vor allem auch absolut passend zum Inhalt finde. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist flüssig, sorgt dafür, dass sich das Buch sehr gut und schnell lesen lässt und hat etwas an sich, durch das es einem unmöglich ist, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Ich habe es innerhalb weniger Stunden verschlungen, weil ich einfach nicht mit dem Lesen aufhören konnte.
Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Alice als auch aus der Sicht von Kian erzählt, was ich wirklich super finde, weil man so einen Einblick in die Gefühle und Gedanken beider bekommt und sich somit auch viel besser in beide hineinversetzen kann. Beide sind zwei wirklich starke Persönlichkeiten, die mich im Laufe der Geschichte positiv überrascht haben.
»Ich wusste, Kian Paxton war gefährlich - das reinste Risiko für mich und mein Herz. Und dieses, hatte ich mir geschworen, würde ich nie wieder an jemanden verlieren, der es nicht verdiente. «
Von Anfang an knistert es zwischen Alice und Kian gewaltig und es ist eine deutliche Spannung zu spüren. Die gemeinsamen Momente, unterhaltsamen Dialoge und die Neckereien seitens Kian sorgen dafür, dass man regelrecht süchtig davon wird und einfach nicht genug bekommen kann. Ich habe gleich zu Beginn mit den beiden mitfühlen können, war vollkommen in der Geschichte drin und habe den Charakteren jedes Gefühl, jeden Gedanken und jede Handlung absolut abgekauft. Dadurch, dass beide alles andere als perfekt sind, wirken sie viel authentischer und ihre Emotionen vollkommen echt. Das hat mir unglaublich gut gefallen, weil es viel schöner ist, mit Charakteren zu tun zu haben, die auch Probleme sowie Ecken und Kanten haben und mit denen man sich - in welcher Hinsicht auch immer - irgendwie identifizieren kann.
Vor allem Kian, der männliche Protagonistin, macht eine deutliche Entwicklung innerhalb der Geschichte durch. Anfänglich wirkt er ziemlich arrogant, oberflächlich und wie der typische reiche und verwöhnte Sohn. Gerade deshalb hat es mich umso mehr überrascht, wie er mir Alice umgegangen ist. Denn auch, wenn er ihr gegenüber zunächst nicht gerade sehr freundlich zu sein scheint, merkt man nach und nach, dass sich unter dieser harten Schale eben doch ein weicher Kern versteckt. Er lässt sich etwas von ihr etwas sagen, lässt sich die Augen von ihr öffnen und ist dann, als ihn die Erkenntnis, dass er gar nicht so sein will, wie er ist - nicht so sein will, wie Alice ihm vorhält, zu sein - trifft, tatsächlich offen und bereit für Veränderung. Und genau das fand ich unglaublich toll. Man als Leser / Leserin kann besonders anhand seiner Gedanken und Gefühle beobachten, wie Veränderung in ihm stattfindet und doch verliert er dabei seine Persönlichkeit nicht.
»Seit wann bist du so positiv und voller Hoffnung?«
»Seit du in meinem Leben bist.«
Auch Alice hat es geschafft, mich wirklich immer wieder zu überraschen. Denn obwohl sie anfänglich einen eher schüchternen und in sich gekehrten Eindruck macht, wird schnell klar, dass in ihr eine wirklich mutige und vor allem starke Frau steckt, die durch Kian immer mehr zum Vorschein kommt. Ich fand es unglaublich toll, wie authentisch sie ist. Weder verstellt sie sich, noch versucht sie in die reiche Welt hineinzupassen, von der sie zeitweise ein Teil ist. Alice lässt sich nichts gefallen und steht zu ihrer Meinung, ist aber nicht zu stur dafür, um sich von Kian aus ihrem Schneckenhaus herauslocken zu lassen. Genau wie bei ihm finde ich bei auch ihr ganz wichtig und echt toll, dass sie dabei immer sie selbst bleibt. Sie entwickelt sich weiter und wächst an den schwierigen Situationen in ihren Leben, verliert sich dabei aber niemals aus den Augen. Ich bin wirklich sehr gut mit ihr als Protagonistin klarkommen und habe sie schnell ins Herz geschlossen.
»Du bist das Beste, was mir je passiert ist, ist dir das eigentlich klar?«
"Gegensätze ziehen sich an" trifft auf die Liebesgeschichte der beiden auf jeden Fall zu, denn auch, wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten, ergänzen sie sich doch perfekt - nur scheinen sie das am Anfang beide nicht zu sehen. Es gibt viele Dialoge zwischen ihnen, die Bauchkribbeln verursacht haben, dafür aber wenig erotische Szenen. Der Fokus liegt hier wirklich auf den Charakteren, deren Entwicklung und Beziehung zueinander. Die Gefühle in diesem Buch werden sehr stark dargestellt und stehen im Vordergrund, was ich richtig klasse fand. Alice und Kian haben es geschafft, mich zu berühren und konnten mich vom Anfang bis zum Ende voll und ganz überzeugen.
Auch die Nebencharaktere, in denen es in den Folgebänden gehen wird, fand ich unglaublich interessant. Besonders gespannt bin ich auf die Geschichte von Gray, den ich hier schon etwas näher kennenlernen durfte.
Es gibt vieles, mit dem ich nicht gerechnet hätte und das mich wirklich überrascht hat. Gerade zum Ende hin gibt es eine Wendung, die für mich nicht vorhersehbar war. Generell hat mir die gesamte Geschichte einfach super gut gefallen. Nichts hat weit hergeholt oder erzwungen gewirkt, es finden charakterliche Entwicklungen statt, die Protagonisten wachsen an ihren Herausforderungen und Problemen und verhelfen sich dabei gegenseitig auf den richtigen Weg. Für mich ist "Love Me Lordly" auf jeden Fall ein Buch, welches ich absolut empfehlen kann und ich freue mich darauf, bald auch die anderen Bände der Wrecked-Reihe zu lesen!