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Veröffentlicht am 22.11.2019

Ein etwas unrundes Ende der Trilogie

Das Imperium aus Asche
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Mit großen Erwartungen ging in an den letzten Band dieser Trilogie heran. Leider konnte mich das Ende nicht ganz so überzeugen. Natürlich stehen auch diesmal wieder bekannte Charaktere im Vordergrund wie ...

Mit großen Erwartungen ging in an den letzten Band dieser Trilogie heran. Leider konnte mich das Ende nicht ganz so überzeugen. Natürlich stehen auch diesmal wieder bekannte Charaktere im Vordergrund wie der ehemalige Dieb und Blutgesegnete Claydon Torcreek, der gemeinsam mit Kapitän Corrick Hilemore seit Band 2 im Ewigen Eis unterwegs ist, sowie Agentin Lizanne "Miss Blut" Lethridge, die nach den Erinnerungen des Tüftlers sucht. Abwechslung bringt der Verderbte Sirus, der seit kurzem zum Heer des Weißen Drachen gehört und die Dinge aus seiner ganz besonderen Sicht schildert. Dadurch hatte das Buch starken Wiedererkennungswert und zudem Einblick in beide verfeindete Seiten. Was mir jedoch zu kurz kam war der Abenteuer-Charme, welcher vor allem im zweiten Band sehr präsent war und für Spannung und Abwechslung sorgte. Ebenso litt diesmal die Charakterentwicklung. Stattdessen glänzt der Abschluss durch viele Schlachten und Gemetzel, was sich in Kombination mit der Vorliebe des Autors für detailreiche Beschreibungen das ein oder andere mal als mir zu zäh in die Länge zog. Klar, das Worldbuilding ist angenehm komplex und wurde in den ersten beiden Bänden auch stark ausgereizt. Jetzt lag der Schwerpunkt auf Mensch gegen Drachen, und das auf knapp über 700 Seiten verteilt.
Dass der Autor gerne Dinge in die Länge zieht machte sich diesmal gleich zu Beginn bemerkbar, wo ein angeblicher Tagebucheintrag diesmal als Einleitung abgedruckt ist. Ein Tagebucheintrag, welcher im Buch über 9 Seiten geht (!) und entsprechend wahrscheinlich ein komplettes Tagebuch in handgeschriebener Form füllen würde. Diese völlig überzogene Länge ließ mich gleich zu Beginn genervt die Augen rollen - selbst in Fantasy kann ich ein wenig mehr Realitätsnähe erwarten, einen derartigen Quatsch würde keine Frau schreiben. Kein guter Start für ein Buch. Ebenso blieben die Charaktere weiterhin recht distanziert, eine Nähe konnte ich zu keiner Person so wirklich aufbauen, was mich auch bereits bei den ersten beiden Bänden störte. Auch der Stil wirkte oftmals eher berichtend statt mich wirklich mitzureißen.
Ein in meinen Augen etwas unrunder Abschluss der Trilogie, eher was für Liebhaber von Kriegsszenen, da der Abenteuer-Charme diesmal deutlich zu kurz kam.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Fantastische Abenteuer in der Welt hinter dem Spiegel – es bleibt magisch!

Die Suche nach dem Schattendorf
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Nachdem Ludmilla im ersten Band herausgefunden hat, dass Godal, der selbständig gewordene Schatten ihrer Oma, mitverantwortlich ist für die drohende Dunkelheit über Eldrid, macht sie sich gemeinsam mit ...

Nachdem Ludmilla im ersten Band herausgefunden hat, dass Godal, der selbständig gewordene Schatten ihrer Oma, mitverantwortlich ist für die drohende Dunkelheit über Eldrid, macht sie sich gemeinsam mit Formwandler Lando und dem Unsichtbaren Eneas auf, um herauszufinden, wie sie Godal an sich binden und zu ihrer Oma Mina zurück bringen kann. Währenddessen versucht der böse Spiegelwächter Zamir, erneut zu alter Macht zu gelangen. Zusätzlich droht unter den Naturgeistern ein Aufstand. Und in unserer Welt macht nicht nur Ludmillas aufmüpfiges Spiegelbild der armen Mina Sorgen, denn Edmund Taranee, ein Mitglied einer weiteren Spiegelfamilie, drängt Mina, ihm zu helfen, seinen Familienspiegel erneut zu aktivieren.
Der zweite Band knüpft nahtlos an Band eins an. Bereits die nun erweiterte Karte Eldrids im Buch lässt erahnen, dass man als Leser weitere Bereiche der Welt hinter dem Spiegel kennenlernen wird. Das zusätzliche Verzeichnis über Personen und Wesen ist zudem hilfreich, sich in Eldrid zurecht zu finden.
Sehr schön gefiel mir, wie Ludmilla im Vergleich zu Band eins eine charakterliche Entwicklung vollzogen hat und aktiv helfen möchte, Eldrid vor der drohenden Dunkelheit zu retten. Denn im Gegensatz zu den Menschen benötigen die Bewohner Eldrids das Licht als Lebenselixier. Pixi, Uris kleine Fee, hat nun deutlich mehr Auftritte und überrascht mit erstaunlichen Fähigkeiten. Verglichen mit dem ersten Band geht es hier ein wenig ruhiger zu, der Schwerpunkt liegt auf Informationen über die Spiegelwächter und -familien, deren Vergangenheit sowie eine alte Legende, welche noch wichtig werden könnte. Neben weiteren Spiegelfamilien, wie z. B. Familie Taranee, deren Spiegel auf dem Cover abgebildet ist, kommt nun sogar Ludmillas Schatten zu Wort. Positiv möchte ich erwähnen, dass man als Leser von ausschweifenden Wiederholungen verschont bleibt, wenn Figuren von bisherigen Erlebnissen berichten, welche man als Leser bereits erlebt hat. Da die spannenden Momente, wie sie in Band eins vorkamen, hier zugunsten vieler neuer Informationen und weiterer Charaktere etwas in den Hintergrund treten, wirkt Band zwei ein wenig wie ein vorbereitender Band zu neuen Abenteuern, welche uns in Band 3 erwarten.
Auch wenn dieser Band ein wenig ruhiger ist als sein Vorgänger, fasziniert das Buch durch die vielen fantastischen Ideen und Informationen sowie vielseitige Charaktere.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Macht euch auf ein paar Überraschungen gefasst

Die vergiftete Königin
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Im dritten Band der Tetralogie „Von Göttern und Hexen“ kommen neben den Hexen endlich auch die Götter zu Wort und nehmen an der Erzählung teil. Nahtlos an Band 2 anschließend erleben wir mit, wie Cáel ...

Im dritten Band der Tetralogie „Von Göttern und Hexen“ kommen neben den Hexen endlich auch die Götter zu Wort und nehmen an der Erzählung teil. Nahtlos an Band 2 anschließend erleben wir mit, wie Cáel seine Pläne verfolgt, die Alten Götter zu erwecken, während die Neuen Götter versuchen, ihre Stellung zu halten. An dieser Stelle darf mit spannenden Überraschungen gerechnet werden. Gleichzeitig versucht Morgan weiterhin, mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden, was sich als schwieriger und gefährlicher gestaltet, als erwartet. Da wird ihr mehr als einmal übel mitgespielt – dafür wird sie jedoch mit interessanten Informationen belohnt, welche für so einige Überraschungen sorgen. Und auch Aithan ist fleißig dabei, seine Pläne der Machtübernahme Atheiras zu perfektionieren. Und wem das noch nicht reicht, der darf sich über einen Auftritt von Blaubart freuen.
Ich empfand den dritten Band als nicht ganz so actionlastig wie Band zwei, dafür geht die Handlung in sich mit großen Schritten voran, sowohl auf der göttlichen Ebene wie auch auf dem politischen Spielfeld. Es gibt einige überraschende Wendungen, wobei teilweise auf Details der vorherigen Bände zurück gegriffen wird. Die ganze Geschichte wird in sich stimmiger, die verschiedenen Handlungsstränge laufen stark zusammen und ergeben ein spannendes Gesamtbild.
Weiterhin tu ich mich mit Morgan etwas schwer, da sie oftmals sehr trotzig und unüberlegt handelt und sich vor fairen Aussprachen drückt. Damit ging sie mir mehr als einmal auf den Keks. Ebenfalls gefiel mir nicht, dass sich diesmal einige Frauen von Schmeicheleien der Männer einlullen lassen und ihr Verstand aussetzt, obwohl sie vorher noch als starke Charaktere beschrieben wurden. Da war ich jedesmal enttäuscht.
Alles in allem würd ich sagen, Band drei ist von starken Veränderungen und Überraschungen geprägt und macht regelrecht neugierig auf den letzten Band.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Erlebnisurlaub der etwas anderen Art – Opfer inklusive

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Eine Gruppe bricht zu einer organisierten Digital-Detox-Tour auf. Das Ziel ist ein einsames Hotel in den Bergen, welches wegen Renovierungsarbeiten momentan leer steht und nur von zwei Hausmeistern betreut ...

Eine Gruppe bricht zu einer organisierten Digital-Detox-Tour auf. Das Ziel ist ein einsames Hotel in den Bergen, welches wegen Renovierungsarbeiten momentan leer steht und nur von zwei Hausmeistern betreut wird. Gleich die erste Nacht fordert jedoch ihr erstes Opfer - und starker Schneefall verhindert eine Rückkehr ins Tal. Von der Aussenwelt abgeschnitten muss die Gruppe nun im Hotel ausharren mit einer Person unter ihnen, die vor skrupelloser Brutalität nicht zurückschreckt. Doch wer könnte der Täter sein?
Das Buch gleicht ein wenig einem Kammerspiel: Sobald die Gruppe im Hotel angekommen ist, findet sämtliche Handlung in diesen Räumlichkeiten statt. Ebenso ist die Personenzahl übersichtlich und stressbedingte Auseinandersetzungen sowie gegenseitige Verdächtigungen schnell vorprogrammiert. Die Idee an sich ist natürlich nicht neu, und dennoch möchte man als Leser natürlich wissen, wer der oder die Täter sind und mit welchem Motiv.
Ein Großteil des Buches wird aus der Sicht der Teilnehmerin Jenny König geschildert, welche als Teamleiterin der IT-Branche mit ein paar Mitarbeitern an der Tour teilnimmt. Stellenweise ging mir ihre subjektive Sicht der Dinge etwas auf den Keks, da sie gerne mal zu Vorurteilen neigt. Zum Glück hielt sich das jedoch noch in Grenzen, etwas spezieller waren da eher ein paar andere Anwesende im Hotel, wobei ebensolche Personen natürlich einen Roman umso unterhaltsamer machen.
Es blieb sehr lange undurchsichtig, wer für die brutale Tat verantwortlich ist. Ebenso ist der Stil des Autors recht leichtgängig und lässt sich ganz bequem lesen. Für gute Unterhaltung sorgt das Buch somit auf jeden Fall.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Niemand kennt die ganze Wahrheit

Worüber wir schweigen
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Nina besucht ihr altes Heimatdorf. Den Ort ihrer Kindheit. Den Ort, welchen sie vor zwölf Jahren fluchtartig nach dem Schulabschluss verließ. Warum kehrt sie zurück? Und was veranlasste sie vor zwölf Jahren ...

Nina besucht ihr altes Heimatdorf. Den Ort ihrer Kindheit. Den Ort, welchen sie vor zwölf Jahren fluchtartig nach dem Schulabschluss verließ. Warum kehrt sie zurück? Und was veranlasste sie vor zwölf Jahren zur Flucht? Schnell wird klar, dass damals etwas Schreckliches geschah, was nicht nur in Ninas Kopf bis heute unerträglich herumspukt. Doch wie kam es dazu?
Das Buch erinnerte mich beim Lesen schnell an „Was ich euch nicht erzählte“ von Celeste Ng. Auch hier geschah ein tragisches Unglück – oder war es Mord? Diese Frage stellt man sich als Leser, während Rückblenden aus unterschiedlichen Zeiten die Leben der Dorfbewohner beleuchten, die Umstände offenlegen. Allen voran Nina, aber auch ihre damalige Freundin Mel sowie die Brüder Dominik und Tobias und deren Familien. Nach und nach erfährt man, was in der Dorfidylle einst geschah, was zu dem tragischen Tod eines Bewohners führte.
Die Abschnitte werden aus der Sicht unterschiedlicher Personen geschildert, so dass man mehrere Perspektiven erlangt, welche durch die Schilderung nur einer Person nicht möglich wären. Ebenso ergibt sich nach und nach das Gesamtbild, wie die Umstände auf unglückliche Art zu einer tödlichen Kombination wurden. Für kurzzeitige Verwirrung sorgten bei mir die vielen Zeitsprünge, da muss man schon genau auf die Zeitangaben achten, um die Szenen richtig zuordnen zu können. Die Spannung bleibt beim Lesen eher gemäßigt, die Geschehnisse lesen sich vielmehr dramatisch – bis ein Aha-Moment den Schlussstein bildet.
Ein angenehm lesbarer Roman mit teils recht polarisierenden Charakteren und einer tödlichen Wahrheit, die nie ans Licht kam.