Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2017

Man darf nie die Hoffnung aufgeben ...

Mein Tanz mit Rommel
0

Mein Abschlussbuch für 2016 hat mir nochmal ein Highlight präsentiert. Liebe Elisabeth, wie viele Stunden musst du mit deiner Mutter zusammen gesessen haben, um diesen wunderbaren Auftakt einer Trilogie ...

Mein Abschlussbuch für 2016 hat mir nochmal ein Highlight präsentiert. Liebe Elisabeth, wie viele Stunden musst du mit deiner Mutter zusammen gesessen haben, um diesen wunderbaren Auftakt einer Trilogie zu erschaffen? Selten hat ein Buch zu diesem Thema ein derart lebendiges Bild vor meinen eigenen Augen ablaufen lassen. Die Autorin schafft es, den Leser teilhaben zu lassen am Grauen aber auch an den schönen Momenten, die ihrer Familie und vielen Freunden hin und wieder vergönnt waren. Hier wird nichts beschönigt und man erlebt hautnah, wie Menschen mit ihren Aufgaben wachsen. Ich freue mich auf die nächsten Teile und wünsche der Autorin noch viele tolle Schreibstunden.

Veröffentlicht am 22.12.2016

Von der Renaissance ins Goldene Zeitalter ...

Die Tochter des Fechtmeisters
0

Mit diesem historischen Roman ist der Autorin wahrlich ein Meisterwerk gelungen. Man weiß gar nicht, wo man beginnen soll. Sollte man die wunderbaren Beschreibungen der Städte Rostock, Frankfurt und vor ...

Mit diesem historischen Roman ist der Autorin wahrlich ein Meisterwerk gelungen. Man weiß gar nicht, wo man beginnen soll. Sollte man die wunderbaren Beschreibungen der Städte Rostock, Frankfurt und vor allem Prag erwähnen? Sabine Weiß schildert diese so anschaulich, dass einen schon beim Lesen das Reisefieber packt. Ich stelle fest, dass es wirklich schon zu lange her ist, als ich zuletzt in Prag war. Oder aber sollte sich die Rezension um die Fechtkunst drehen, die en Detail bei Übungen und auch echten Kämpfen geschildert wird. Man meint direkt, man hört die Klingen an einander schlagen und das Publikum jubeln – „en garde“! Doch auch die Personen selbst verlangen viel Aufmerksamkeit. Mit Clarissa, Leander, Alexander, Fritjoff und Felicitas, um nur ein paar der „Guten“ zu nennen, schafft die Autorin eine sehr sympathische Atmosphäre, diese Personen wachsen einem direkt ans Herz. Umso grausamer und hinterhältiger lässt dies natürlich die „bösen“ Mitstreiter erscheinen. Sehr interessant ist auch die Geschichte um Kaiser Rudolf in Prag, der doch am Schluss ein trauriges Ende findet. Er erinnert fast ein wenig an den tragischen Märchenkönig Ludwig. So beschäftigt Rudolf z. B. in ganz Europa Agenten, die nach Objekten Ausschau halten. Alles, was schön und selten ist, will er haben. Der Kaiser wird zum mächtigsten Kunden eines neu entstehenden internationalen Kunstmarkts. Und mehr noch: Systematisch lockt Rudolf Koryphäen und Talente an seinen Hof, um sich gleich selbst zum Herrn über die Künste aufzuschwingen. Diese Aussagen alleine machen ihn in meinen Augen eigentlich nicht geschaffen für die Politik und Regierungsgeschäfte. Tja, so könnte ich weiter ausschweifen und würde immer noch nicht der tollen Recherche und Umsetzung dieser in der Geschichte gerecht werden. Der Schreibstil ist flüssig, wenn man auch manchmal mit den vielen Strängen etwas überfordert ist. Aber keine Sorge, diese fügen sich am Ende wie magisch zu einer tollen Geschichte zusammen, die mir sehr gut gefallen hat. Erste Gedanken an eine mögliche Fortsetzung regen sich … hier gibt es noch viel mehr Geschichte zu erzählen!

Veröffentlicht am 08.12.2016

Ein Monatshightlight !!!

Die Reise der Amy Snow
0

Amy Snow begibt sich auf eine Reise quer durch England und wir als Leser dürfen sie begleiten. Zugegeben, das hörte sich für mich zu Anfang eher wie ein Roman für junge Mädchen an als für erwachsene Leser. ...

Amy Snow begibt sich auf eine Reise quer durch England und wir als Leser dürfen sie begleiten. Zugegeben, das hörte sich für mich zu Anfang eher wie ein Roman für junge Mädchen an als für erwachsene Leser. Entsprechend skeptisch schlug ich das Buch auf. Während mich die ersten paar Seiten noch zweifeln ließen, hatten mich die Schicksale der beiden ungleichen Freundinnen Aurelia und Amy schnell gefesselt. Wie ein Flickenteppich fügen sich ihre beiden Leben zusammen, Rätsel werden aufgegeben und oft schwierige und schmerzliche Aufgaben werden erfüllt. Nach Aurelias Tod versucht die inzwischen flügge gewordene Amy den Wünschen ihrer liebsten Freundin und Mentorin zu folgen, um das ultimative Geheimnis um diese zu lüften. Wird sie dabei auch ihre eigene Herkunft klären können?

Dieses Buch erinnert mich sehr an die Bücher einer meiner Lieblingsautorinnen aus der viktorianischen Zeit, Charlotte Brontë, die unter anderem das berühmte Buch „Jane Eyre“ verfasste. Der Vorteil an dieser Reise mit Amy Snow ist aber der nach heutigen Kriterien deutlich flüssigere Schreibstil.

Ich gratuliere der Autorin zu einem sehr gelungenen Erstlingswerk. Wie der Klappentext verrät, ging sie mit diesem Roman als Gewinnerin eines Schreibwettbewerbs hervor. In meinen Augen absolut verdient. Ich hoffe, wir hören bald mehr von ihr.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Sonntags auf der Couch mit einer schönen Tasse Tee ...

Die Tuchvilla
0

Dieses Buch entpuppte sich als absoluter „verregnetes Wochenende Schmöker“ und hat mir richtig gut gefallen. Einige Rezensenten schrieben … „alles schon gelesen“ … „Downton Abbey in Augsburg“ und haben ...

Dieses Buch entpuppte sich als absoluter „verregnetes Wochenende Schmöker“ und hat mir richtig gut gefallen. Einige Rezensenten schrieben … „alles schon gelesen“ … „Downton Abbey in Augsburg“ und haben damit natürlich nicht unrecht. Aber gerade das hat mir beim Lesen so gefallen. Ich hatte Bilder im Kopf und so entwickelte sich dieser dicke Wälzer zum absoluten Pageturner. Es geht tatsächlich wie in der bekannten Serie um die zwei unterschiedlichen Lebensstile der Menschen in der Tuchvilla. Da ist zum einen die Herrschaft und zum anderen, oft viel interessanter, die Dienerschaft. Während die ältere Schwester und ihre Mutter streng den Abstand wahren und mehr als einmal „nicht vor der Dienerschaft!“ in den Raum werfen, ist das Nesthäkchen Kitty ganz vernarrt in die junge Kammerzofe Marie. Der Herr Papa lebt für seine Fabrik, in der er oft 16 Stunden am Tag verbringt, tja und der Sohn Paul, das ist wieder eine ganz andere Geschichte … An vielen Tagen plätschert das Leben so vor sich hin, man gibt Gesellschaften, trifft sich auf Bällen, ver- und entliebt sich. Doch unter dieser scheinbar heilen Oberfläche verbergen sich einige Geheimnisse, die ich als Leserin mit der Autorin zusammen erforschen durfte. Am liebsten hätte ich den nächsten Teil dieser Trilogie gleich hinterher geschoben, aber es warten vorher noch einige andere versprochene Bücher. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, ich habe Teil zwei auf dem SUB schon mal ein bisschen höher gelegt.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Denken ist nicht tun ...

Alles muss versteckt sein
0

Dieses Buch ist der absolute Hammer. Als ich es las und immer weiter in diese aufwühlende Geschichte gezogen wurde, dachte ich erst, das kann ich nie und nimmer bewerten. Aufgrund des Themas, dieser schrecklichen ...

Dieses Buch ist der absolute Hammer. Als ich es las und immer weiter in diese aufwühlende Geschichte gezogen wurde, dachte ich erst, das kann ich nie und nimmer bewerten. Aufgrund des Themas, dieser schrecklichen Zwangskrankheit, hätte ich fast von einer Beurteilung abgesehen. Als im letzten Abschnitt des Romans nun endlich doch noch ein Thriller aus dem Buch wurde, fiel es mir dann wieder leichter. Ich vergebe hier die absolute Bestnote. Das Buch lässt einen als Leser mitleiden mit der armen Marie, andererseits lässt es einen auch trauern um den Ermordeten, man ist einfach hin und her gerissen. Ganz langsam führt die wunderbare Autorin ihre Leser an das Ende, das sich als noch ein viel größeres Grauen entpuppt. Ein Buch, das nachwirken und mich so schnell nicht los lassen wird.

Ich habe bis jetzt noch kein Buch von Wiebke Lorenz in die Hand genommen, das mir nicht gefallen hat. Wer es noch nicht kennt, dem sei an dieser Stelle auch das Buch Allerliebste Schwester ans Herz gelegt, das mich ähnlich gefesselt hat.