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Veröffentlicht am 28.10.2019

Ein Buch voller wahrgewordener Träume

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Allgemeines

Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte ist am 30.09.2019 bei one, einem Imprint von Bastei Lübbe, erschienen. Das gebundene Buch hat 343 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren ...

Allgemeines

Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte ist am 30.09.2019 bei one, einem Imprint von Bastei Lübbe, erschienen. Das gebundene Buch hat 343 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen. Laini Taylor ist dem ein oder anderen mit Sicherheit durch ihre Daughter of Smoke and Bones Trilogie bekannt. Wer sie nicht kennt, sollte diese Rezension zwar lesen, sich danach aber ganz schnell die gesamte Trilogie besorgen, drei Tage frei nehmen und die Bücher verschlingen…

Inhalt:

„Lazlo Strange liebt es, Geheimnisse zu ergründen und Abenteuer zu erleben. Allerdings nur zwischen den Seiten seiner Bücher, denn ansonsten erlebt der junge Bibliothekar nur wenig Aufregendes. Er ist ein Träumer und schwelgt am liebsten in den Geschichten um die sagenumwobene Stadt Weep – ein mysteriöser Ort, um den sich zahlreiche Geheimnisse ranken. Eines Tages werden Freiwillige für eine Reise nach Weep gesucht, und für Lazlo steht sofort fest, dass er sich der Gruppe anschließen muss. Ohne zu wissen, was sie in der verborgenen Stadt erwartet, machen sie sich auf den Weg. Wird Lazlos Traum nun endlich Wirklichkeit?“ (Quelle: Verlagsseite Bastei Lübbe)

Meine Meinung:

Laini Taylor hat ein neues Buch geschrieben. Aber es wird nicht übersetzt. Wie kann das sein? Lange Zeit habe ich mich das gefragt. Nun ist es jedoch endlich so weit, Bastei Lübbe hat Strange the Dreamer ein Zuhause im One-Verlag gegeben. Zwar auch nur ein geteiltes Zuhause, aber immerhin. Mir war direkt nach der Ankündigung klar, dass ich diese Reihe ebenso wie Daughter of Smoke and Bones verschlingen muss, verschlingen werde.

Daughter of Smoke and Bones ist eine Reihe, die unvergleichbar zu sein scheint. Eine märchenhafte, magische und fantastische Trilogie voller Charaktere, die einzigartiger nicht sein könnten. Ein neues Buch, das vom Verlag im Deutschen geteilt wurde, kann damit eigentlich gar nicht verglichen werden. Mir fällt es wirklich schwer, hier eine objektive Bewertung zu schreiben, da ich weiß, dass das Buch im Original ein ganz anderes ist. Sowohl inhaltlich als auch vom Aufbau her ist die deutsche Übersetzung nicht mit dem Original zu vergleichen. Wie soll ein Buch, das einfach einen Cut hat und theoretisch noch viel mehr erzählt, von mir fünf Bewertungsherzen erhalten können? Da ich mir sicher bin, dass ich diese Wertung sonst vergeben würde, verzichte ich in meiner Rezension auf jegliche Wertung in Sternform. Ich möchte einer großartigen Geschichte nichts abziehen, was im Original nicht abgezogen werden müsste. Aber an dieser Stelle möchte ich an die Verlage appellieren. Mit Sicherheit wurde die Entscheidung, das Buch in zwei Teilen herauszubringen nicht unter Berücksichtigung der wichtigsten Grundlage getroffen: Wie finden das eure Leser? Viele Bücher werden geteilt, weil sie sonst im Deutschen nicht lesbar wären, da sie einfach zu umfangreich wären. Das ist hier nicht der Fall! Ja, wir Leser werden den zweiten Teil kaufen und somit vermutlich mehr Geld ausgeben. Aber finden wir das gut? Von mir ein klares „Nein.“!

In Strange the Dreamer lernen wir den sympathischen und absolut verträumten Lazlo Strange kennen. Im Laufe der Handlung tritt er die Reise seines Lebens an. Und die hat es in sich. Parallel befinden wir uns in der sagenumwobenen Stadt Weep und begleiten einige Götterkinder bei Ereignissen, die mich in Hinblick auf die weitere Handlung sorgenvoll zurückließen. Vor allem im Prolog, aber auch innerhalb der Geschichte wird deutlich, warum Taylor als Autorin aus der Masse hervorsticht. Ihr Schreibstil ist poetisch und besonders, vermutlich nicht für jeden etwas. Sie schreibt wortgewaltig, ja beinahe haptisch vorstellbar. Als Leser wird die eigene Imaginationsfähigkeit dadurch aktiviert und angeregt, sich die Dinge beinahe bildlich vorzustellen. So eine Art zu schreiben ist in meinen Augen selten.

Taylor entführt uns in die Gedanken eines wahrhaftigen Träumers, der beinahe zufällig seinen Lebenstraum kennenlernt. Lazlo entwickelt sich bereits in diesem ersten Teil zu einem Charakter, den man irgendwann vermissen oder für Vergleiche heranziehen wird. Ähnlich wie Karou ist er ein so ausgearbeiteter Protagonist, dass ich beinahe das Gefühl habe, ihn zu kennen. Über die Geschichte an sich möchte ich euch an dieser Stelle gar nicht mehr verraten. Wichtig ist, dass ihr auch Strange the Dreamer lesen müsst, wenn ihr auf der Suche nach besonderen fantastischen Geschichten seid. Ich bin sicher, dass die Fortsetzung, die noch dieses Jahr erscheint, euch ebenfalls nicht enttäuschen wird. Wer weiß, vielleicht könnt ihr euch beide Teile auf einmal kaufen und Lazlo Stranges Erlebnisse dann doch in einem Stück lesen?

Fazit:

Ein Buch voller wahrgewordener Träume, das leider geteilt worden ist. Wäre es das nicht, wäre es vermutlich auch in der Übersetzung so perfekt wie das Original.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Christelle Dabos hat mich überzeugt

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Allgemeines:

Die Spiegelreisende – Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast ist am 22.07.19 als Hörbuch im Hörverlag erschienen. Es handelt sich um den zweiten Band in der siebenteilig angelegten Reihe ...

Allgemeines:

Die Spiegelreisende – Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast ist am 22.07.19 als Hörbuch im Hörverlag erschienen. Es handelt sich um den zweiten Band in der siebenteilig angelegten Reihe um die Spiegelreisende Ophelia.

Ebenso wie beim ersten Teil handelt es sich um eine gekürzte Lesung, die trotzdem noch zwei CDs und 944 Hörminuten umfasst. Gelesen wird auch der zweite Teil von der ausgezeichneten Hörbüchsprecherin Laura Maire. Die Printausgabe des Jugendbuches ist als gebundene Ausgabe im Insel Verlag erschienen.

Inhalt:

„Ophelia wird zur Vize-Erzählerin am Hofe erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält anonyme Drohbriefe: Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt, wird ihr Übles widerfahren. Und damit scheint sie nicht die Einzige zu sein: Um sie herum verschwinden bedeutende Persönlichkeiten der Himmelsburg. Kurzerhand beauftragt Faruk Ophelia mit der Suche nach den Vermissten. Und so beginnt eine riskante Ermittlung, bei der es Ophelia mit manipulierten Sanduhren, gefährlichen Illusionen und zwielichtigen Gestalten zu tun bekommt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

In meiner Rezi zum ersten Teil dieser Reihe habe ich euch erzählt, dass ich sehr skeptisch war, ob Christelle Dabos gelingen würde, das von vielen Medien angepriesene Niveau zu haben und zu halten. Ich kann euch bereits an dieser Stelle sagen, dass Dabos natürlich mitnichten mit J. K. Rowling und Harry Potter verglichen werden sollte. Diese Vergleiche hinken immer, werden es immer tun und sollten nicht so leichtfertig gezogen werden. Was ich euch aber auch verraten kann, ist, dass wir Dabos gar nicht vergleichen müssen. Ihr ist es nämlich gelungen, einen zweiten Teil zu schreiben, der mich einfach so überzeugt hat. Nicht durch einen Vergleich, nicht durch eine Ähnlichkeit mit bereits dagewesenen Geschichten. Einfach durch seine eigene Geschichte, seine Einzigartigkeit in der großen Welt der Fantasy.

Ich habe Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast täglich auf dem Weg zur Arbeit und zurück gehört. Ich höre gerne im Auto Hörbuch, es erdet mich, lenkt mich von den wiederkehrenden Gedanken an die Arbeit ab und es macht mir einfach Spaß. Seit ich das Hörbuch beendet habe, höre ich wieder Radio. Und mit jeder Minute oder Stunde im Auto merke ich, wie sehr ich den zweiten Band mochte. Woran ich das merke? Ich vermisse ihn! Bevor ich mit dem Hören begann, hätte ich das wirklich nicht gedacht. Diese Reihe stand für mich auf der Kippe. Dabos musste in ihrem zweiten Band einiges tun und schaffen, um mich vollends zu überzeugen. Ihr ist es gelungen all das zu liefern. Man könnte beinahe sagen, dass sie dazu die Grundzutaten eines guten zweiten Bandes verwendet hat. Ihre Charaktere haben sich entwickelt, die Welt wurde erweitert, bleibt jedoch immer noch rätselhaft und spannend. Zudem endet sie mit einem riesigen Cliffhanger, der mich den bereits im November erscheinenden dritten Band entgegenfiebern lässt.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch einmal die Entwicklung der Protagonistin Ophelia. Bereits im ersten Band war sie mir mit ihrer tollpatschigen Art sympathisch, ab und zu wollte ich sie aber doch gerne auf den Arm nehmen und ihr sagen, dass sie für sich einstehen soll. Dabos hat Ophelia eine Entwicklung auf den Leib geschneidert, die genau zu ihr passt. Wir haben es in diesem zweiten Teil mit einer gewachsenen Ophelia zu tun. Gewachsen an den Ereignissen, die sie bis zu diesem Zeitpunkt der Geschichte erlebt hat. Realistisch umgesetzt und keine zu plötzliche Entwicklung. Sehr gut gemacht!

An ungefähr zwei Stellen hatte ich während des Hörens das ungreifbare Gefühl, etwas verpasst zu haben. Ich kann mir vorstellen, dass an diesen Stellen das Buch zum Hörbuch gekürzt worden ist. Ich hoffe sehr, dass das in den Folgebänden nicht mehr passiert. Mir ist jedes Detail wichtig und ich möchte nicht unwissentlich auf relevante Informationen verzichten!

Fazit:

Christelle Dabos hat mich überzeugt. Wenn diese Reihe auf nur annähernd diesem Niveau fortgesetzt wird, werden alle sie lieben. Ich liebe sie bereits!

Veröffentlicht am 10.09.2019

Hope erzählt uns von den Dingen, die momentan auf der Welt passieren

Hope
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Allgemeines:

Hope – Es gibt kein zurück. Du kommst an. Oder du stirbst. ist am 22.07.2019 in der Verlagsgruppe Oetinger erschienen. Das Buch hat 544 Seiten und wird ab einem Lesealter von 16 Jahren empfohlen. ...

Allgemeines:

Hope – Es gibt kein zurück. Du kommst an. Oder du stirbst. ist am 22.07.2019 in der Verlagsgruppe Oetinger erschienen. Das Buch hat 544 Seiten und wird ab einem Lesealter von 16 Jahren empfohlen. Diese Empfehlung unterstütze ich – bitte nicht früher lesen! Illustriert wurde das Buch von KIM&HIM. Sie sind für die gut nachvollziehbare Karte der Fluchtroute und verschiedene kleine Illustrationen zwischen den Kapiteln verantwortlich. Insgesamt wirklich stimmig geworden!

Inhalt:

„Du hast nichts zu verlieren, wenn dir alles genommen wurde! Der 19-jährige Kanadier Mathis begleitet Hope, einen elf Jahre alten Somali, auf dessen abenteuerlicher Flucht quer durch Südamerika. Kaum gestartet, heften sich zwei zwielichtige Typen an ihre Fersen. Nicht die einzige Bedrohung, der sich Hope und Mathis unterwegs stellen müssen. Auf ihrem atemberaubenden Trip über den Amazonas, die Panamericana und auf dem Dach eines rasenden Güterzugs lauert der Tod überall. Mehr als einmal können sie ihm nur knapp entkommen. Werden die beiden es in die Freiheit schaffen?“ (Quelle: Verlagsgruppe Oetinger)

Meine Meinung:

Hope ist wieder ein ganz besonderes Buch geworden. Mit Peer Martins Büchern ist es im Grunde genommen stets ähnlich. Zum einen möchte ich sie gar nicht lesen, weil sie mir auf großartige Art und Weise vor Augen führen, was momentan alles auf dieser Welt passiert und schiefläuft. Zum anderen kann ich es nie erwarten, endlich in seinen Zeilen zu verschwinden, seine Geschichten aufzusaugen und in ihnen zu ertrinken. Genau das tue ich. Ich gehe unter in seinen Worten. Im Anschluss brauche ich Zeit, um eigene Worte zu finden für das, was ich gelesen habe. Worte, die der Geschichte in meinen Augen niemals gerecht werden können. Worte, in denen ihr meine Betroffenheit lesen könnt. Worte, die euch vielleicht neugierig machen oder das Buch auf eure Leseliste wandern lassen.

Besonders ist nicht nur der Inhalt des Buches, sondern auch der Aufbau. Zwischen den Kapiteln befinden sich informierende Abschnitte, die jeweils zum Inhalt der Kapitel passen. Zum Beispiel kann es in diesen Abschnitten um ein Land, politische Konflikte oder auch verschiedene Dinge, die das Leben auf der Erde betreffen, gehen. Alle Abschnitte sind illustriert und haben einen Mehrwert für die Geschichte. Vor jedem der großen Abschnitte, die das Buch insgesamt strukturieren, befinden sich die von Martin gewohnten Zitate verschiedener Personen.

Was ich gar nicht mag, ist der Geruch in den Städten. Es stinkt nach Menschen und Autos. Bei uns im Wald riecht es nach Blumen. Davi Kopenawa Yanomami (S. 24)

Zusätzlich gibt es vor jedem Kapitel Stichworte zur Bildersuche im Internet. Dieses Procedere ist ebenfalls in vielen Büchern Martins wiederzufinden. Wer mag, kann sich so ein noch umfassenderes Bild machen. Man sollte überlegen, welche Begriffe man tatsächlich googelt und ob man sich mit diesen näher auseinandersetzen kann und möchte. Einige Inhalte sollten nicht angeschaut werden, wenn das Lesen nicht begleitet wird, bzw. wenn der Lesende zu jung ist.

Eigentlich sind meine Worte nun aufgebraucht. Wie könnte ich euch von dieser Reise erzählen, über die ich gelesen habe? Mitnichten würdet ihr aus meinen Worten lesen können, wie echt sie wirkt, wie sie mich betroffen hat. Ich kann euch darüber berichten, dass ich nach dem Lesen immer noch nicht weiß, ob diese Reise nicht genau so passiert ist. Hieß der Protagonist schließlich auf Seite 5 noch Mathis Martin und stammte aus Kanada. Später hieß er dann Mathis Mandel. Zufall? Ich habe darauf bisher keine Antwort gefunden. Aber darauf, was diese Geschichte uns geben soll und kann.

Hope erzählt uns von den Dingen, die momentan auf der Welt passieren. Wir tauchen in eine Welt ein, von der wir uns täglich abwenden. Obwohl wir viel mehr hinschauen sollten. Denn all diese Dinge passieren wirklich auf unserer Welt. Sie betreffen uns. Betreffen die kleinen Menschen wie Hope, betreffen die großen Menschen wie Akash. Ich hoffe, dass Hope bei euch genau diese Gefühle auslöst, euch für die Thematik sensibilisiert, wie alle Bücher Martins. Schaut euch um, schaut hin, helft Hope. Dann sind wir auf einem guten Weg.

Fazit:

Wer auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch ist, das eine so wahr anmutende Geschichte voller berührender Schicksale erzählt, sollte Hope lesen. Als Leser muss man bereit sein, sich unangenehmen Wahrheiten zu stellen und diese tiefergehend zu reflektieren. Wenn man das kann, wird Hope für den Leser zu einem tief beeindruckenden Lieblingsbuch.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Der Erbe der Schatten

Der Erbe der Schatten
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Allgemeines:

Der Erbe der Schatten ist als dritter Band der Chronik der Weitseher am 11.12.2017 im Penhaligon Verlag erschienen. Das Paperback hat 1120 Seiten und ist gelinde gesagt schwer und unhandlich.Optisch ...

Allgemeines:

Der Erbe der Schatten ist als dritter Band der Chronik der Weitseher am 11.12.2017 im Penhaligon Verlag erschienen. Das Paperback hat 1120 Seiten und ist gelinde gesagt schwer und unhandlich.Optisch passt er perfekt zu den anderen Teilen der Reihe und erinnert an Das Lied von Eis und Feuer.

Der Roman ist ebenso wie die vorhergehenden Teile bereits unter verschiedenen anderen Titeln in Verlagen der Verlagsgruppe Random House erschienen.

Inhalt:

„Die Legenden erwachen zum Leben.

Fitz Chivalric hat versagt. Sein skrupelloser Onkel hat den Thron der sechs Provinzen an sich gerissen, und der wahre Herrscher, Prinz Veritas, gilt als tot. Fitz bleibt nur noch eines: Rache! Doch wie soll er bis zu dem Mann vordringen, der ihm alles genommen hat? Einem König, geschützt von Soldaten und Magie? Ohne Rücksicht auf sich selbst, treibt Fitz seine Pläne voran. Da erreicht ihn der Ruf eines Todgeglaubten – Prinz Veritas!

Dieses Buch ist bereits unter dem Titel »Die Magie des Assassinen« im Bastei-Lübbe Verlag erschienen und unter dem Titel »Der Nachtmagier« im Heyne Verlag.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Auch in diesem Band steht der Protagonist Fitz Chivalric im Mittelpunkt der Geschehnisse. Obwohl das beinahe unmöglich erscheint, wenn wir uns an das Ende des letzten Bandes zurückerinnern. Dieses Ende ließ mich vor einigen Monaten erschüttert zurück. Wie sollte das alles weitergehen? Was würde die Alte Macht aus Fitz Chivalric machen? Hobb hat eine in meinen Augen sehr plausible Möglichkeit gefunden, um meine Fragen zu beantworten. Dafür hat sie ein paar Seiten gebraucht. Das ist natürlich untertrieben – der dritte Band ist gleichzeitig der umfangreichste Band der Trilogie. Er hat mir dadurch so manchen Leseabend etwas madig gemacht. Man kann dieses Buch nicht vernünftig halten und ist somit an einem wirklich gemütlichen Lesen gehindert. Ich bin zwar kein Freund von so etwas, in diesem Fall hätte ich mir jedoch eine Aufsplittung in zwei Bände gewünscht.

Mich haben die Handlungsmotive Fitz Chivalrics interessiert. Ich konnte mir zu Beginn der Lektüre nicht vorstellen, was ihn in Zukunft antreiben würde. Würde es ganz anders weitergehen? Wäre es Rache, nach der es ihn gelüstet? Würde ihn die alte Macht steuern? Darüber möchte ich euch nicht zu viel verraten – gut gelöst ist es.. Falls die Beschreibungen dem ein oder anderen Leser zu langatmig sind, kann ich das nachvollziehen. Ich mag Hobbs Schreibstil und kann mir durch die von ihr gewählte Art der Beschreibungen die Welt beinahe bildhaft vorstellen. Manch anderer wünscht sich aber mit Sicherheit etwas mehr Action, vor allem zu Beginn der Geschichte.

Im Laufe der Handlung lernen wir sogar noch neue Charaktere kennen. Wie könnte es auch anders sein? Besonders ins Herz geschlossen habe ich dabei die Krähe und eine Musikantin namens Merle. Geht es euch da ähnlich? Hobb gelingt es beinahe unbemerkt, Puzzlestein für Puzzlestein aneinander zu fügen und so ein umfassendes Handlungsbild entstehen zu lassen. Dabei geht sie mit einer kontinuierlichen Spannung voran. Immer wieder passieren unvorhergesehene Dinge, die mich auch noch nach 800 Seiten überraschen konnten. Ich weiß nicht, warum, aber obwohl die Chronik einen solchen Umfang hat, fällt es mir auch im dritten Band noch leicht, mich an Ereignisse und Details aus den vorhergehenden Bänden zu erinnern. Das ist nicht immer so, vor allem nicht bei solch dicken Wälzern. Hobb scheint eine Geschichte geschrieben zu haben, die mir im Gedächtnis bleiben möchte.

Fazit:

Ein rundum gelungener Abschluss der fantastischen Chronik der Weitseher. Zum Glück gibt es von Robin Hobb noch so einige Bücher, die im gleichen Universum spielen. Welches lese ich es bloß zuerst?

Veröffentlicht am 30.08.2019

Realistisch und packend geschrieben

Ultimatum
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Allgemeines:

Christian v. Ditfurth ist von Haus aus Geschichtswissenschaftler. Seine bekannte Krimireihe um den Historiker Josef Maria Stachelmann begründete seinen Erfolg. Mit der „de Bodt Reihe“ erhielt ...

Allgemeines:

Christian v. Ditfurth ist von Haus aus Geschichtswissenschaftler. Seine bekannte Krimireihe um den Historiker Josef Maria Stachelmann begründete seinen Erfolg. Mit der „de Bodt Reihe“ erhielt er für den zweiten Band Zwei Sekunden den Stuttgarter Krimipreis. Ultimatum ist der fünfte Band dieser Reihe. Das Buch erscheint am 26. August 2019 als Paperback im Bertelsmann Verlag und umfasst 446 Seiten. Die Presse hat für v. Ditfurths Thriller nur Lob: „Action mit Niveau“ titelt beispielsweise die Abendzeitung.

Inhalt:

„Alarm im Kanzleramt!

Berlin im Herbst 2019: Der Ehemann der Kanzlerin wird gekidnappt. Die Entführer stellen unerfüllbare Forderungen. Eine deutsche Regierung lässt sich nicht erpressen. Oder doch? Die Entführer meinen es ernst, senden eine abgetrennte Hand ins Polizeirevier. Der Machtapparat ist in Schockstarre, de Bodt schafft es allerdings, Dr. Süß zu befreien. Aber das Katz-und-Maus-Spiel hat gerade erst angefangen. In Frankreich wird die Gattin des Präsidenten entführt … Kommissar Eugen de Bodt und sein Team stehen vor einer fast unlösbaren Aufgabe.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Christian von Ditfurth traut sich was mit seinem neuesten Politthriller Ultimatum. Er ist sehr dicht an hochaktueller Tagespolitik inner- und außerhalb Deutschlands dran. Die Thematik, ob die Bundesrepublik als Staat erpressbar ist, hat sich schon des Öfteren in ihrer Geschichte gestellt, man denke an die RAF. In Ultimatum geht es aber nicht nur um die BRD, es geht um den Weltfrieden. Und das alles im Herbst 2019.

Es gibt viele Personen, wechselnde Schauplätze, kurze Kapitel und eine sich rasant entwickelnde Handlung. Das ist typisch für den Schreibstil v. Ditfurths. Das macht ihn besonders, ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt seine Art zu schreiben. Man muss höllisch aufpassen, um den Plot nicht mit der Realität zu vermischen, da beispielsweise die deutsche Kanzlerin eine Protagonistin darstellt, man natürlich weiß, dass Merkel gemeint ist, aber eben nicht die reale, sondern die fiktive Kanzlerin. Zudem ist die Handlung derart nah an möglichen politisch motivierten terroristischen Szenarien, dass einem der Atem stockt. Ähnliches ist mir bisher nur aus den Büchern von Wolfgang Schorlau bekannt, der sich in all seinen Thrillern wahrer Skandale annimmt (Trinkwasser, Pharmakonzerne, Massentierhaltung, NSU, um nur einige Themen zu nennen) und auf der Basis von sehr genauer Recherche packend schreibt. Er hat schon einige Morddrohungen erhalten, lässt sich aber nicht einschüchtern. Es bleibt abzuwarten, wie die Reaktionen auf diesen v. Ditfurth sind…

Ich habe auch die anderen Bände aus der Reihe um den Berliner Hauptkommissar de Bodt samt Team gelesen und kann nur feststellen, dass v. Ditfurth sich stetig steigert. Um in den vollen Lesegenuss von Ultimatum zu kommen, sollte man die vorangehenden Bände gelesen haben. Da man aus meiner Sicht nur so die Entwicklung der Charaktere nachvollziehen und sie daher in diesem Buch auch besser verstehen und genießen kann.

Dieses Buch ist nur etwas für den Leser, dem der ständige Wechsel von Schauplätzen und Protagonisten keine Kopfschmerzen bereitet. Man sollte sich für das Thema interessieren und selber Schlüsse ziehen können, denn der Informationsfluss geht kreuz und quer. Da kann man schon mal ungeduldig werden.

Die Figur des Hauptkommissars de Bodt ist einfach grandios konstruiert. Er brüskiert seine Kollegen und Gesprächspartner ständig, indem er mit Zitaten berühmter Philosophen nur so um sich schmeißt, kein Gespräch ohne ein Zitat. So erreicht er es, dass jeder sich ihm unterlegen fühlt, ohne dass er wiederum arrogant rüberkommt. Dabei ist er eigentlich einfach nur ein kluger Mensch mit einem ausgesprochen guten Spürsinn für Verbrecher und ihre Motive, der außerdem immer Recht hat, was nicht gerade zu seiner Beliebtheit beiträgt. Die einzigen, die permanent zu ihm stehen, sind sein Kollege Yussuf und seine Kollegin Salinger. Beide ebenfalls Typen für sich.

Fazit:

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Es ist realistisch und packend geschrieben. Man merkt, dass v. Ditfurth in seinen Plot tief eintaucht und das politische Geschehen überaus pointiert, oft auch ironisch durch seine Figuren kommentiert.