Wie die Zeit verfliegt und schon ist auch dieser Teil gelesen, aber das Abenteuer geht weiter mit zugegebenermaßen fiesen Cliffhänger!
Meine Meinung:
Nach dem Cliffhänger des 2. Bandes durfte ich endlich weiterlesen und entsprechend waren meine Erwartungen hoch, besonders da es auch der 3. Band der Reihe ist und ich dachte, dass es eine Trilogie wird, aber es sieht mit dem fiesen Cliffhänger (schon wieder) nicht danach aus! Aber sonst ist es eine solide Fortsetzung geworden, obwohl ich den 2. Teil besser fand.
Der Schreibstil bleibt flüssig, angenehm zu lesen und ist aus der Ich-Perspektive von Lucy geschrieben und hier auch wie beim 2. Band kommen 3 Kapitel aus Daans Perspektive drinnen vor. Ich hätte da ein wenig auf mehr gehofft, aber trotzdem bin ich glücklich in die Sicht unseres Lieblingskobolden zu schauen. ☺️❤️ Hier muss ich loswerden, dass mir vor allem die Wortwiederholung "Sowie" sehr stark aufgefallen ist, in Satzformen wie "Sowie ich nicke, lächelt sie zufrieden und drückt mich fest". Das hat mich dann doch im Lesefluss etwas gestört, aber sonst konnte der Schreibstil mich voll überzeugen.
Zu der Handlung muss ich sagen: Spannend geht es hier weiter! Es beginnt wieder an der Stelle, wo es letztes Mal in Band 2 aufgehört hat und natürlich überstehen Lucy und Daan den Anschlag, aber da gibt es noch viel mehr zu berichten. Lucys und Daans Liebe wird hier sehr auf die Probe gestellt, während Lucy endlich Antworten sucht und herausfindet unter welchen Bedingungen ihr Volk leidet, was auf die Frage eingeht, warum die Königsfamilie so stark verachtet wird.
Also die Atmosphäre ist im Gegensatz zum Vorgänger mehr ernster und weniger ein Flirt zwischen Lucy und Daan (obwohl es auch diese Momente gibt ♥). Es gibt viel Spannung mit vielen geheimnisvollen Momenten, Elementen und noch mehr Anschläge! Und dazu kommen viele Emotionen und Gefühle zum Vorschein, die nicht immer etwas Fröhliches oder Erleichterung zum Ausdruck bringen. Besonders zauberhaft war der eine Moment mit dem Einhorn und dem Tanz. ♥
Das Lesetempo ist auch gut und ich bin froh, dass es nicht schon mit dem 3. Band endet, was dann einfach viel zu kurz wäre! Bis zum Ende war es interessant zu lesen und man erfährt mehr über die Rebellion und wer eigentlich die Strippen im Hintergrund zieht. Aber der Cliffhänger war so unerwartet und lässt einen echt verzweifelt zurück...
Zu den Charakteren, da weiß ich kaum wo ich anfangen soll. Am besten beginne ich mit Lucy. Ich finde es toll, dass sie so mutig voranschreitet und sich auch z. B. gegen Lorcans Strafe so eingesetzt hat und ihn so zum Verbündeten bekommen hat! Sie hinterfragt auch die Dinge, ist vorurteilsfrei und hasst Ungerechtigkeit, was ihre wichtigsten Eigenschaften sind. Als Hauptfigur ist sie auch der Schlüssel zu einem richtigen Frieden zwischen allen Arten und Bewohnern von Phönix, wobei eine große Last und Verantwortung auf ihren Schultern innewohnt. Nun fand ich aber das Drama zwischendurch wegen Daan, doch etwas schwach von Lucy, auch wenn ich verstehen kann... Lucy hat sich da echt gehenlassen, konnte sich aber aus der Phase erholen und ist dadurch stärker geworden.
Dann ist da noch Daan, der gerissene Kobold, der sich so stark gibt, aber worin es innerlich ganz anders aussieht ganz nach Motto "harte Schale, weicher Kern". Es ist so traurig, wie seine Familie, allen voran sein Vater ihn behandelt, weniger als Sohn/Familienmitglied als eine Marionette mit Wunsch zum absoluten Gehorsam. Ich wünsche mir dann immer ein schönes Ende mit ihm und Lucy.
Was die anderen Charaktere angeht, war ich überrascht, dass vor allem Lorcan so eine große Rolle in dem Band einnimmt, dass er von einem Side-Charakter zu einem Hauptcharakter heranwächst mit vielen Erkenntnissen, die den Elfenjungen in ein völlig anderes Licht rücken. Dagegen scheinen mir Danny, Livia, Aaron oder auch Aislinn eher in den Hintergrund zu rücken durch ihre kaum anwesende Präsenz.
Besonders hat mir Lucys Familie inklusive Danny einen bitteren Geschmack hinterlassen. Lediglich Lucys Großvater war eine positive Überraschung, leider mit zu wenig Screentime... Aber jetzt zurück zu Lucys Eltern, erst beim Gespräch ganz am Ende habe ich das Gefühl, dass sie die erste wirkliche Unterhaltung mit Lucy geführt haben ohne die unnötigen Lügen und Verschwiegenheiten, die Lucy in eine heile Welt glauben ließen. Und mit dazu Gefühle, die besser unausgesprochen blieben, aber vielleicht ist es so auch besser, als weiterhin an eine Lüge zu glauben...
Mein Fazit:
Alles in allem finde ich, dass der Band wieder gut gelungen ist und bin froh, dass einige Geheimnisse endlich gelüftet wurden. Natürlich bleiben noch viele Rätsel offen und die Prophezeiung ist noch nicht zu 100% entschlüsselt, aber na gut. Hätte eigentlich gehofft, dass es einen Fortschritt gibt, was die Beziehung zum anderen Volk betrifft, aber die Kluft ist immer noch unüberquerbar und die Erwachsenen so engstirnig!
Da kann ich nur hoffen, dass der nächste Teil schnell kommt, damit ich erfahren kann, wie es weitergeht!
Ich empfehle den Teil natürlich allen Lesern der Reihe weiter, die schon die beiden vorherigen Teile gelesen haben und sich immer noch von Phönix begeistern lassen können, besonders auf die Einhorn-Szene dürft ihr euch freuen. ♥
Meine Bewertung: 4 Blüten