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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2019

Unerwartet vielschichtig

Blood Orange - Was sie nicht wissen
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Inhalt:
„Der erste Mordfall ihrer Karriere verlangt Anwältin Alison alles ab. Umso erstaunlicher ist es, dass sie sich phasenweise nicht im Griff hat, zu viel trinkt und der Affäre mit einem Kollegen kein ...

Inhalt:
„Der erste Mordfall ihrer Karriere verlangt Anwältin Alison alles ab. Umso erstaunlicher ist es, dass sie sich phasenweise nicht im Griff hat, zu viel trinkt und der Affäre mit einem Kollegen kein Ende setzen kann.
Doch die gute Ehefrau und Mutter in ihr gewinnt immer wieder die Oberhand. Außerdem will Alison das Schuldeingeständnis ihrer Mandantin nicht anerkennen. Ein untrügliches Gespür sagt ihr, dass die seit Jahren körperlich und seelisch misshandelte Frau ihren Mann nicht erstochen hat. Und so treffen zwei Frauen aufeinander, die etwas gemeinsam haben. Doch sie wissen es nicht. Noch nicht…“

Schreibstil/Art:
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive aus Sicht von Alison. Die Figurenzeichnung ist gut ausgearbeitet und authentisch. Ich hatte immer ein klares Bild vor meinen Augen. Das Erzähltempo nimmt gut an Fahrt auf, die Spannung sackt zwar zu Mitte des Buches ab aber zum Ende hin wird es nochmal richtig spannend.

Fazit:
Ich empfand den mittleren Leseabschnitt etwas zu langatmig dennoch verflog dieser ganz schnell. Durch den Prolog, der den Leser völlig im Ungewissen lässt und ich unbedingt wissen wollte was die Orange mit sich hat, steigerte dies meine Neugier.
Irritierend aber nicht schlimm fand ich die Tatsache, dass ich gar nicht so viele Gemeinsamkeiten zwischen der Mandantin Madeleine und Alison erkennen konnte.
Viele Details verunsichern auf eine positive Art und Weise, denn erst im Nachhinein nimmt man viele Hinweise anders wahr.

Ich habe oft mit mir gehadert, denn ich wusste nicht ob ich Alison nun mag oder nicht. Letztendlich spielte es für mich aber keine große Rolle da mich der Ausgang der Geschichte überzeugte und begeisterte.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ein steiniger Weg

Das Versprechen des Bienenhüters
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Inhalt:
„Nuri ist Bienenhüter, mit seiner Familie führt er ein einfaches, aber erfülltes Leben im syrischen Aleppo.
Bis das Undenkbare passiert und der Krieg ihr Zuhause erreicht. Nuris kleiner Sohn Sami ...

Inhalt:
„Nuri ist Bienenhüter, mit seiner Familie führt er ein einfaches, aber erfülltes Leben im syrischen Aleppo.
Bis das Undenkbare passiert und der Krieg ihr Zuhause erreicht. Nuris kleiner Sohn Sami wird bei einem Bombenanschlag getötet, seine Frau Afra erblindet.
Sie müssen fliehen, um zumindest ihr eigenes Leben zu retten. Die Trauer um Sami und Erinnerungen an das einst glückliche Leben begleiten sie auf dem langen, gefährlichen Weg durch eine Welt, die nicht auf sie gewartet hat und selbst die Mutigsten in die Knie zwingt. Doch in England wartet Nuris Cousin Mustafa mit einem Bienenstock, der neuen Honig und neues Leben verspricht. Aber die größte Herausforderung liegt noch vor Nuri und Afra: wieder zueinander zu finden und gemeinsam die Hoffnung an ein neues Leben zu bewahren."

Schreibstil/Art:
Nuri beschreibt aus der Ich-Perspektive die berührende, emotionale und zugleich beschwerliche Flucht von Aleppo über Griechenland und anschließend nach England. 
Der Schreibstil ist sehr poetisch, die Sprache bildhaft. Landschaften, Orte und Charaktere sind meiner Meinung nach sehr gut umschrieben.

Erzählt wird in zwei Strängen; in der Gegenwart, sprich nach der Ankunft in England und der Vergangenheit, die Flucht und die Stationen der Beiden.

Die Zeitenwechsel sind miteinander verbunden; die Kapitelüberschrift ist das letzte Wort des vorherigen und das erste Wort des folgenden Kapitels. 

Das hat mir leider überhaupt nicht gefallen.

Schade finde ich es, dass dem Leser bereits zu Anfang offenbart wird, dass es Beide bis nach England geschafft haben. Jeglicher Spannungsbogen ist dadurch genommen.


Fazit: 
Eine sehr bewegende und tiefgründige Erzählung über Leid, Verlust, Zusammenhalt und Liebe.
Die Autorin, Christy Lefteri will kein Mitleid erwirken sondern Verständnis und die Beweggründe dieser Flüchtlingsfamilie dem Leser näher bringen. 

Obwohl mich der Schreibstil und die vielen Sprünge zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit nicht packen konnten, kann ich dieses Buch dennoch weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Einbildung vs. Realität

Kalte Wasser
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Inhalt:
„Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas ganz und gar nicht - doch niemand glaubt dir. Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt.
Eine Frau steht nachts an ihrem ...

Inhalt:
„Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas ganz und gar nicht - doch niemand glaubt dir. Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt.
Eine Frau steht nachts an ihrem Krankenhausbett und schlägt ihr einen grausamen Deal vor: Eines von ihren Kindern gegen eines von Laurens. Lauren kann sich retten und die Polizei rufen. Dort wird der Vorfall zuerst nicht ernst genommen. Nur die junge Polizistin Harper glaubt ihr. Als plötzlich Laurens Kinder entführt werden, ist sie überzeugt: Jemand hat es auf sie abgesehen.
Wird sie langsam verrückt, oder weiß sie etwas, das sonst niemand weiß?“

Schreibstil/Art:

Der Prolog hatte mich direkt gepackt allerdings hat es meiner Meinung nach ein wenig zu lang gedauert bis die Geschichte richtig in Schwung gekommen ist.

Erzählt wird aus zwei Perspektiven: Lauren und der Polizistin Joanna Harper. In unregelmäßigen Abständen sind Zitate aus literarischen Werken, Mythen, Märchen und Liedern eingefügt. Gelegentlich sind auch Orts- und Zeitangaben, sowie das Alter der Zwillinge zu Beginn der Kapitel angegeben, das vereinfacht die Orientierung.
Die Charaktere kamen authentisch und glaubwürdig rüber.

Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen. Den Bereich mit den alltäglichen Problemen sowie den postnatalen Störungen und die psychische Gesundheit aufzugreifen, ist auf jeden Fall gelungen. Genau so gut, ist es der Autorin geglückt den Leser zu verwirren. 
Ihr gelingt es, einige falsche Fährten auszulegen.
 Man weiß einfach selbst nicht was real ist.
Die meiste Zeit über fragte ich mich, was wohl wirklich geschehen ist und ob es ein Happy End geben wird.
Die Auflösung wirkt zwar schlüssig und verständlich, aber das Ende lässt noch Raum für eigene Interpretationen und Gedankengänge.

Schwierig finde ich es übrigens, dass die Grundthematik der Geschichte der Gattung „Roman“ zugeordnet wurde obwohl es in manchen Portalen unter dem Genre „Mysterythriller“ angegeben ist.
Für mich hätte das Buch ein wenig kompakter sein können. Manche Situation waren meiner Meinung nach zu langatmig, empfehlenswert ist es dennoch.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Thriller aus dem Ruhrgebiet

Die Schuld bleibt
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Inhalt:
Sieben Jahre teilte Daniela die Zelle mit Psychopathinnen. Totschlag war ihr Verbrechen, für das sie lange sühnte. Nun steht sie vor dem Tor der JVA und einer Freiheit gegenüber, die keine ist. ...

Inhalt:
Sieben Jahre teilte Daniela die Zelle mit Psychopathinnen. Totschlag war ihr Verbrechen, für das sie lange sühnte. Nun steht sie vor dem Tor der JVA und einer Freiheit gegenüber, die keine ist. Unerbittlich begegnet ihr die Familie mit Ablehnung. Als sie in einen Strudel aus Gewalt gezogen wird, sehnt sie sich zurück in den Regelbetrieb des Strafvollzugs. Ein perverser Serienmörder und ein brutaler Zuhälter reißen sie in den Vorhof zur Hölle. Ausgerechnet ein Ermittler steht ihr zur Seite, den die Vergangenheit mit den Taten des perfiden Mörders verbindet.

Schreibstil/Art:
Der Schreibstil ist angenehm, die Sprache derber aber dem Milieu angepasst. Das Erzähltempo treibt die Geschichte gut voran. Die Art ist etwas härter und grob, vor allem fand ich Kapitel 23 krass beschrieben.

Fazit:
Die Charaktere hätten meiner Meinung nach ein wenig mehr Tiefe und mehr Hintergrundwissen vertragen können. Auch fehlten mir die psychologischen Fakten und Informationen.
Die Idee, der Einstieg und der Verlauf der Geschichte haben mir dennoch gefallen.
Manche Charaktere mochte man mehr, die anderen eher weniger. Peter Liebig und Rita Momsen fand ich als Ermittlerduo zum Beispiel sehr sympathisch.
Das Ende hätte für mich ein wenig mehr in die Länge gezogen sein können. Nichtsdestotrotz wurde ich vom Ausgang der Geschichte überrascht.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Realität trifft auf Fiktion

Der blutrote Teppich
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Inhalt:

Der deutsche Privatdetektiv Hardy Engel wird von dem berühmten Filmregisseur William Desmond Taylor beauftragt. Die beiden verabredeten sich um weitere Details zu besprechen doch leider findet ...

Inhalt:

Der deutsche Privatdetektiv Hardy Engel wird von dem berühmten Filmregisseur William Desmond Taylor beauftragt. Die beiden verabredeten sich um weitere Details zu besprechen doch leider findet ihn Hardy tot auf.
Die Mächtigen aus der Filmindustrie sind nicht daran interessiert Hardy´s Theorie zu unterstützen deshalb gerät er schnell selbst unter Mordverdacht. Nun liegt es wieder an ihm den wahren Mörder zu finden.


Schreibstil/Art:

Der Schreibstil und die Sprache sind teilweise etwas anspruchsvoller aber dennoch angenehm und leicht zu lesen. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Hardy Engel, dem Protagonisten geschrieben.


Fazit:

Ich bin, wie bereits im ersten Fall, der Meinung, dass auch dieser Kriminalroman definitiv etwas kürzer sein könnte. Teilweise ist es einfach zu umfangreich, zu detailliert und zu lang. Stellenweise hätte ich mir einen Personenverzeichnis gewünscht um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.

In Anbetracht des realen Mordfalls ist das Ende definitiv stimmig. Nichtsdestotrotz hat es mich stark an ersten Fall erinnert, zumindest war das Ende ähnlich.

Ich fühlte mich oftmals in die 1920er Jahre versetzt und spürte die Atmosphäre der Zeit. Spannend finde ich die Zusammensetzung zwischen der Wahrheit und den fiktiven Fakten. Lobenswert und bewundernswert finde ich auch das ganze Detailwissen rund um die Entstehung von Hollywood und der Filmindustrie.
Ich kann mir wirklich vorstellen, dass es sehr viel Zeit und Arbeit gekostet haben muss um auf so eine Idee zu kommen, reale Mordfälle von vor knapp 100 Jahren nochmal neu aufzurollen und sie mit eigenen Ideen, Einfällen und Vorstellungen zu kombinieren.