Cover-Bild Windmädchen
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Obelisk Verlag e.U.
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 08.2014
  • ISBN: 9783851977462
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Kai Aline Hula

Windmädchen

Was tun, wenn man plötzlich unsichtbar wird? Schockiert stellt die 16-jährige Kara eines Morgens fest, dass sie von niemandem mehr gehört oder gesehen wird. Gegenstände lassen sich von ihr nicht mehr heben, doch unverwundbar ist sie keineswegs. Ihre Familie kann sich Karas Verschwinden nicht erklären und schaltet die Polizei ein, während Kara verzweifelt versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Da taucht Ilian auf, dem dasselbe passiert
ist. Kann er Kara helfen oder stellt er nur eine weitere Gefahr dar? Und wie lang wird Karas Freund Yannik auf sie warten, wenn sie nicht bald wieder auftaucht?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2019

Schöne Hintergrundidee

0

Ich bin ja immer auf der Suche nach Büchern, denen eine neue und einzigartige Idee zugrunde liegt. Und der Klappentext von “Windmädchen” hat mich extrem neugierig gemacht. Neben den vielen dystopischen ...

Ich bin ja immer auf der Suche nach Büchern, denen eine neue und einzigartige Idee zugrunde liegt. Und der Klappentext von “Windmädchen” hat mich extrem neugierig gemacht. Neben den vielen dystopischen oder sonst fantasylastigen Jugendbüchern ist dieses Debüt ein sehr bodenständiger Roman, bei dem es zur Abwechslung mal nicht um Zukunftsvisionen, Rebellen oder die erste große Liebe geht. Stattdessen beschäftigt sich “Windmädchen” mit der Suche nach der eigenen Identität und der Tatsache, dass irgendwann im Leben der Moment kommt, wo man merkt, dass man etwas ändern muss. Oder vielmehr: dass man sich selbst ändern muss.

Denn besonders eindringlich beschreibt die Autorin, wie sehr sich Kara wünscht, endlich wieder von ihrer Familie wahrgenommen zu werden, endlich wieder sichtbar zu sein, nachdem sie gerade erschrocken feststellen musste, weder gesehen noch gehört zu werden. Kara verspricht sich selbst, dann ganz viele Dinge anders zu machen. Mehr Zeit mit dem Familienhund zu verbringen, zum Beispiel. Oder endlich mal offen und ehrlich mit ihrem Bruder über ihre feste Freundschaft mit Yannik zu sprechen. Mir hat sehr gut gefallen, wie Kai Aline Hula die Kernaussage ihres Buches vermittelt. Ganz feinfühlig geht sie dabei vor, fast nur nebenbei erwähnt sie diese Punkte, sodass sie sich fast unbemerkt in den Kopf des Lesers einschleichen.

Dementsprechend war auch die Auflösung der Geschichte stimmig für mich. Natürlich fragt man sich als Leser die ganze Zeit, warum Kara plötzlich unsichtbar wurde und ob es ihr gelingt, wieder sichtbar zu werden. Ich bin froh, dass die Autorin eine Erklärung dafür gefunden hat, die rational zu erklären ist keine übersinnlichen Ursachen hat. Wobei man darüber vermutlich auch streiten könnte, aber dazu verrate ich an dieser Stelle nicht mehr.

Der Schreibstil von Kai Aline Hula ist sehr angenehm und passend für die Zielgruppe. Sie schreibt anschaulich und das Buch lässt sich leicht lesen, teilweise ist der Schreibstil umgangssprachlich, was aber durchaus zur Geschichte passt. Junge Leser sollten gut damit klarkommen, allerdings würde ich das Buch vom inhaltlichen Verständnis her nicht für zu junge Leser empfehlen. Ich denke, für Leser ab 14 Jahren ist das Buch durchaus geeignet.

Erwachsene Leser können durchaus auch etwas aus diesem Buch mitnehmen, aber man merkt schon, dass die Zielgruppe woanders liegt. Das Buch liest sich angenehm, aber die Autorin konnte mich nicht ganz packen. Mir hat etwas die Begeisterung für die Geschichte und die Charaktere gefehlt. Ich habe beim Lesen eine gewisse Distanz zu ihnen gespürt, konnte keinen richtigen Zugang zu ihnen aufbauen.

Schade fand ich, dass sich die Autorin im Hauptteil des Buches auf einen Handlungsstrang versteift, der am Ende nicht wirklich viel auslöst oder zu bedeuten hat. Er führt nur über Umwegen zum Ziel. Auch wenn dabei eine sehr liebenswerte Figur eine sehr große Rolle spielt, bleiben dadurch doch die Hauptcharaktere zu sehr im Hintergrund und die Handlung wird nicht nennenswert vorangetrieben. Ich hatte das Gefühl, dass sich Kai Aline Hula zu sehr mit Nebensächlichkeiten beschäftigt. Umso schneller kam dann dagegen die Auflösung. Der Schwerpunkt wurde hier für mich falsch gesetzt.

Mein Fazit

“Windmädchen” konnte mich durch die Hintergrundidee der Autorin sehr begeistern, richtet sich aber wohl doch eher an jüngere Leser ab 14 Jahren.