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Veröffentlicht am 12.10.2019

Eher für jüngere Leser geeignet

Funkensommer
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Wenn ich an die Sommer meiner Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich vor allem an das Gefühl von Freiheit. Völlig unbeschwert in den Tag hinein leben, keine Gedanken an die Schule oder die Zukunft verschwenden, ...

Wenn ich an die Sommer meiner Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich vor allem an das Gefühl von Freiheit. Völlig unbeschwert in den Tag hinein leben, keine Gedanken an die Schule oder die Zukunft verschwenden, die Tage mit Freunden im Freibad verbringen, draußen sein, bis es dunkel wird, und dabei die laue Sommerluft genießen, sich manchmal langweilen - das sind Szenen, die dann vor meinem geistigen Auge auftauchen. Und wenn es Juni wird und der Sommer das Jahreszeiten-Regiment übernimmt, sind es vor allem sommerliche Bücher, für die mein Leser-Herz pocht. Denn durch sie wird es mir ermöglicht, noch einmal einen völlig unbeschwerten Kindheits- oder Jugend-Sommer zu erleben, zusammen mit den Charakteren der jeweiligen Geschichten, und in den eigenen Erinnerungen zu schwelgen.

Michaela Holzingers Buch „Funkensommer“ kam mir daher in den letzten Tagen gerade recht. Schon allein das sommerliche Cover lädt zum Betrachten ein und der quietschgelbe Seitenschnitt sorgt für gute Laune. Überhaupt ist die Gestaltung des Buches insgesamt sehr frisch und fröhlich und macht einfach Spaß. Hier hat der Verlag Freies Geistesleben ganze Arbeit geleistet und ein originelles Design an den Tag gelegt.

Leider konnte mich das Buch inhaltlich nicht ganz überzeugen.

Sehr gut gelungen fand ich die Darstellung und Beschreibung der sommerlichen Atmosphäre. Zusammen mit der Ich-Erzählerin Hannah habe ich in der Sonne geschwitzt, in den Tiefen des Moorsees Abkühlung gesucht, habe die Sommersprossen auf der Nase ebenso verflucht wie die zeitraubende Arbeit auf dem Bauernhof. Das, wonach ich beim Lesen von „Funkensommer“ am meisten gesucht habe, habe ich gefunden: Kindheitserinnerungen und eine sommerliche Atmosphäre!

Doch das allein reicht für eine positive Bewertung des Buches leider nicht aus - auch das Drumherum muss stimmen. Und da fehlte es leider vor allem den Figuren an Tiefgang. Ich konnte keine echte Beziehung zu ihnen aufbauen. Ich fand Hannah zwar ganz nett und auch die anderen Charaktere haben durchaus Potential, aber ich habe mein Leser-Herz nicht an sie verschenkt, es war immer eine gewisse Distanz vorhanden. Hannah wurde nicht zur Freundin für mich und in Finn habe ich mich nicht ein kleines bisschen verliebt.

Dazu war mir die Handlung für den geringen Umfang des Buches zu breitgefächert. Ich mag es zwar durchaus abwechslungsreich, aber in „Funkensommer“ werden einfach zu viele Handlungsstränge verfolgt. Michaela Holzinger möchte mit ihrem Buch und ihrer Ich-Erzählerin Hannah zeigen, was es heißt, erwachsen zu werden. Das gelingt ihr auch durchaus. Aber das Problempotential war mir dabei etwas zu hoch. Drogen und der Tod von Familienmitgliedern sind dabei die krassesten Themen, aber auch die „gewöhnlichen“ Jugendprobleme wurden mir zu sehr aufgebauscht.

Den Schreibstil von Michaela Holzinger fand ich ganz angenehm. „Funkensommer“ liest sich leicht weg und eignet sich dadurch als Sommerlektüre. Teilweise fand ich den Ausdruck der Autorin jedoch etwas zu gewollt poetisch, oft drückt sich die Autorin lediglich in Wortgruppen aus, die im Buch jedoch als ganzer Satz stehen. Daran musste ich mich erst gewöhnen und bin dann im Verlauf des Buches doch immer wieder darüber gestolpert.

Vielleicht ist „Funkensommer“ eher ein Buch für Leser, die sich mit 14 bis 18 Jahren in einem ähnlichen Alter wie Hannah und damit in einer ähnlichen Situation wie sie befinden. Aus einer erwachseneren Perspektive wirken die Probleme dann irgendwie doch zu konstruiert und übertrieben.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Konnte mich nicht überzeugen

Wild Cards - Das Spiel der Spiele
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Die Überschrift meiner Rezension macht es deutlich: George R.R. Martin ist nicht (alleiniger) Autor von “Wild Cards. Das Spiel der Spiele”. Zwar hat er auch schriftstellerisch an diesem Buch mitgewirkt, ...

Die Überschrift meiner Rezension macht es deutlich: George R.R. Martin ist nicht (alleiniger) Autor von “Wild Cards. Das Spiel der Spiele”. Zwar hat er auch schriftstellerisch an diesem Buch mitgewirkt, jedoch muss unbedingt erwähnt werden, dass insgesamt 11 Autoren, von denen 9 in diesem ersten Band der Reihe zu Wort kommen, ihren Teil zu diesem Werk beigetragen haben. Unter anderem war das der Grund dafür, warum dieses Buch mein Interesse geweckt hat, auch wenn ich die anderen 10 Autoren neben George R.R. Martin nicht mal dem Namen nach kannte. Aber ich war gespannt darauf, wie es dieser Vielzahl an Autoren gelingen würde, ein einheitliches Gesamtwerk zu erschaffen. Und auch der Klappentext klang so interessant und originell, dass ich an dem Buch einfach nicht vorbei kam.

Man merkt dem Buch nicht an, dass so viele Autoren an ihm mitgewirkt haben. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass man nicht mal merkt, dass die einzelnen Kapitel jeweils von einem anderen Autor / einer anderen Autorin verfasst wurden. Der Erzälstil ist durchweg sehr einheitlich, was eventuell auch an der Übersetzung liegen könnte. Aber ich möchte die Einheitlichkeit nicht kritisieren. Im Gegenteil: Ich finde es gut, dass “Wild Cards. Das Spiel der Spiele” wie ein einheitliches Werk wirkt, das auch nur von einem Autor geschrieben sein könnte. Denn die andere Alternative wäre gewesen, dass sich die einzelnen Kapitel vom Erzählstil her so unterscheiden, dass das Buch am Ende eher wie eine Sammlung von Kurzgeschichten verschiedener Autoren wirkt. Aber so fügt sich alles ganz wunderbar zusammen und ergibt ein passendes Gesamtwerk.

Inhaltlich bietet das Buch enorm viel Abwechslung. Neben der großen Casting Show, in der 28 Asse gegeneinander antreten, um den größten Helden unter ihnen zu küren, erzählt das Buch unter anderem auch von einem Mordanschlag auf den aktuellen Herrscher des Kalifats, zu dem sich der Großteil der islamischen Länder Arabiens zusammengeschlossen hat. Dieser Anschlag wird den Jokerterroristen in die Schuhe geschoben, die den Islamisten schon lange ein Dorn im Auge sind. Dieser Teil der Handlung war mir persönlich allerdings zu politisch und ich konnte damit leider nicht viel anfangen.

Begeistern konnte ich mich dafür umso mehr für das Fernsehformat “American Hero”. Vier Teams, den Spielfarben eines Kartendecks nachempfunden, treten in diversen Challenges gegeneinander an und versuchen dabei, ihre besonderen Fähigkeiten gewinnbringend einzusetzen. Diese Idee fand ich einfach nur klasse und die Autoren haben in der Ausgestaltung der Challenges und der Entwicklung der besonderen Fähigkeiten, die die Asse haben, ihre Fantasie unter Beweis gestellt.

Es fällt schwer, einen Überblick über alle 28 Teilnehmer der Casting Show zu behalten. Als recht hilfreich erweist sich dabei eine Auflistung der Teammitglieder, die sich im Buch findet. Und schnell zeigt sich auch, dass manche Figuren mehr im Vordergrund stehen als andere. Schnell hatte ich die ein oder andere Lieblingsfigur für mich entdeckt, und interessanterweise erfährt man zu manchen Figuren auch mehr Hintergrundinformationen als zu anderen. Aber ich habe auch schnell Asse kennengelernt, die mir gar nicht sympathisch waren, auf denen aber leider ein Hauptaugenmerk des Buches liegt. Die entsprechenden Kapitel, die sich mit diesen unliebsamen Figuren beschäftigen, konnten mich leider nicht begeistern.

Sehr kritisch setzen sich die Autoren mit der Frage auseinander, was einen wahren Helden ausmacht. Dabei wird unter anderem auch thematisiert, dass einige Asse ihre besonderen Fähigkeiten als Fluch auffassen oder dass sie während des Castings feststellen, dass ihre Fähigkeiten noch lange nicht perfektioniert, sonderm im Gegenteil noch stark ausbaufähig sind. Und natürlich wird sich auch kritisch mit dem Konzept einer Casting Show oder der Gier nach öffentlicher Anerkennung auseinandergesetzt. Wahrscheinlich muss man das Buch gerade in diesen Szenen mit einem gewissen Augenzwinkern lesen.

Ab der zweiten Hälfte des Buches gerät die Casting Show immer mehr in den Hintergrund und stattdessen dominiert unter anderem Lohengrin die Handlung, der auch auf dem Cover des Buches zu sehen ist. Die Handlung wird nun noch ausschweifender und für diesen Handlungsstrang konnte ich mich leider genau so wenig begeistern wie für den oben erwähnten politischen Teil des Buches. Es lag einfach daran, dass ich die Charaktere, die nun im Vordergrund des Buches stehen, nicht sonderlich mochte. Ich hätte lieber gerne noch mehr von meinen Lieblings-Assen der Casting Show gelesen, aber entsprechende Seitenblicke waren eher selten bzw. standen andere Figuren im Fokus der Autoren.

“Wild Cards. Das Spiel der Spiele” wird nicht chronolisch erzählt, sondern es gibt Zeitsprünge und dadurch auch Wechsel in der Zeitform, in der erzählt wird. Teilweise wird ein Ereignis auch aus verschiedenen Sichtweisen wiedergegeben. Insgesamt ist dieses Buch schon etwas anspruchsvoller geschrieben. Es liest sich zwar flüssig, aber man muss dem Buch doch eine gewisse Aufmerksamkeit widmen, um den Überblick zu behalten.

Mein Fazit

Einer Vielzahl an Autoren gelingt es, ein einheitliches Werk zu konstruieren, das ein hohes Maß an Fantasie unter Beweis stellt, mich jedoch nicht durchweg begeistern und überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Leider einige Längen

Wanderer 1: Sand der Zeit
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Was mir an diesem Debüt am besten gefallen hat (und was mir daher wohl auch immer als erstes einfallen wird, wenn ich an die Autorin Amelie Murmann denke), ist der unglaublich erfrischende Schreibstil. ...

Was mir an diesem Debüt am besten gefallen hat (und was mir daher wohl auch immer als erstes einfallen wird, wenn ich an die Autorin Amelie Murmann denke), ist der unglaublich erfrischende Schreibstil. Man merkt der Autorin ihr junges Alter an, denn “Wanderer. Sand der Zeit” sprüht vor jugendlichem Charme und ist herrlich frech, direkt und kurzweilig geschrieben. Teilweise sind es Redewendungen, mit denen die Charaktere um sich schmeißen, die aber immer an passender Stelle platziert sind. Oder es sind einfach wunderbar amüsante und freche Bemerkungen und Kommentare in den Dialogen. Es hat dadurch großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Und nicht selten musste ich schmunzeln oder laut lachen.

Auch die Idee hinter dem Buch hat mich sehr begeistert. Amelie Murmann hat sich einen kreativen Handlungshintergrund ausgedacht und diesen auch authentisch und konsequent umgesetzt. Besonders gut gefallen hat mir dabei, wie sich die junge Autorin mit der Bedeutung der Zeit und dem Umgang mit der Zeit auseinandergesetzt hat. Der Klappentext deutet es ja bereits an: Einige der Figuren in diesem Buch haben eine ganz besondere Fähigkeiten – sie können durch verschiedenste Gemälde zwischen Raum und Zeit wandern. Emilia wird von Träumen geplagt, mit denen sie nicht viel anfangen kann, die aber natürlich eine ganz besondere Bedeutung haben. Und es gilt, eine ganz besondere Aufgabe zu erfüllen. Hier hat Amelie Murmann wirklich ihren Ideenreichtum und ihre Kreativität bewiesen, denn auch wenn es bereits viele Bücher mit dem großen Thema “Zeitreisen” gibt, ist die Hintergrund-Idee bei diesem Debüt doch neu und anders.

Allerdings hatte das Buch doch einige Längen. Dieser Eindruck kommt vor allem daher, dass sich einige Szenen zu wiederholen scheinen. Die Handlung war mir nicht spannend genug. Und wenn Amelie Murmann dann doch spannende Elemente eingebaut hat, waren diese für mich einfach zu übertrieben und arteten zu sehr in agententhrillermäßiger Manier aus, mit Blut und Waffen. Das war mir doch ein bisschen zu viel des Guten und hat irgendwie nicht zu der Geschichte gepasst. Neben der interessanten Hintergrund-Idee gibt es weitere Handlungsstränge, die mich leider nicht fesseln konnten. Unter anderem fehlt es nicht an der jugendlichen Liebe auf den ersten Blick. Nachvollziehen konnte ich diese leider nicht wirklich, da sie einfach viel zu schnell passiert und den Charakteren gar nicht die Möglichkeit gegeben wird, sich vorher wirklich kennen zu lernen.

Mein Fazit

“Wanderer. Sand der Zeit” überzeugt durch seine sehr gut durchdachte Hintergrund-Idee und den frechen Schreibstil der Autorin, die Handlung selbst weist leider einige Längen auf, wodurch das Buch mich nicht durchweg fesseln konnte.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Märchenadaption

Zwischen Schnee und Ebenholz (Die Märchenherz-Reihe 1)
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Ich mag Märchenadaptionen. Und an “Zwischen Schnee und Ebenholz” gefällt mir besonders gut, dass die Handlung gut durchdacht ist und dass das Debüt von Ann-Kathrin Wolf verschiedene Märchen verbindet. ...

Ich mag Märchenadaptionen. Und an “Zwischen Schnee und Ebenholz” gefällt mir besonders gut, dass die Handlung gut durchdacht ist und dass das Debüt von Ann-Kathrin Wolf verschiedene Märchen verbindet. “Rotkäppchen und der Wolf”, “Hänsel und Gretel” oder “Schneewittchen” – nicht nur ein Märchen hat Ann-Kathrin Wolf aus ihrer Sicht erzählt. Gleichzeitig hat die Autorin natürlich auch etwas völlig Neues in ihr Debüt hineingebracht und den Märchen so ihren ganz eigenen Stil verpasst. Diese neuen Ideen waren für mich stimmig und logisch und nachvollziehbar konstruiert, auch wenn die Handlung selbst nicht sonderlich überraschend war. Die meisten Charaktere, vor allem die “bösen”, waren zu leicht zu durchschauen und ihre Rollen waren zu vorhersehbar. Das gilt aber nicht für alle Figuren, denn die eine oder andere Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte, hat Ann-Kathrin Wolf eingebaut.

Leider beschreibt die Autorin für mich zu detailliert jede einzelne Handlung ihrer Charaktere. Jeder Schritt wird erwähnt, jede Handbewegung wird erklärt. Das war einfach zu viel. Die Sätze waren mir dabei auch zu einfach von der Formulierung her und so gleichen die Beschreibungen der Figuren und der Handlung teilweise einer Wiederholung und Aneinanderreihung von einfach Hauptsätzen. Dadurch wirkt der Erzählstil so wenig lebendig und mir fiel es schwer, mich richtig in die Geschichte fallen zu lassen. Auch wurde für mich der Schulalltag zu umfassend umschrieben. Ja, der neue Referendar an der Schule spielt eine wichtige Rolle. Und ja, die Schule gehört zum Alltag der Charaktere einfach dazu. Aber es wurden so viele Seiten mit dem Ablauf diverser Unterrichtsstunden gefüllt, ohne dass dies von größerer Bedeutung wäre. Dadurch dümpelt die Handlung zu lange vor sich hin und es kommt einfach keine Spannung auf.

Das ändert sich zum Ende der Geschichte, wo sich die Ereignisse dann förmlich überschlagen. Ganz lange wird auf dieses Finale hingearbeitet und dann geht es Schlag auf Schlag. Ich will nicht unbedingt sagen, dass das Ende zu plötzlich kommt. Aber es passiert einfach zu viel, auf zu viele Dinge muss sich die Autorin konzentrieren, um zu einem runden Ende zu kommen. Das gelingt ihr dann zwar, aber das Buch wirkt hektisch und leider nimmt sich Ann-Kathrin Wolf nur wenig Zeit für die einzelnen Handlungsszenen.

Alexandra, die weibliche Hauptperson, fand ich ganz nett. Ihren Drang, ständig zu erröten, konnte ich gut nachvollziehen, weil mir das auch so geht. Aber dennoch wurde selbst mir das irgendwann zu viel. Die anderen Figuren waren doch recht klischeehaft gezeichnet. Alexandras beste Freundin Lily war für mich deshalb meine Lieblingsperson, weil sie das Klischee der besten Freundin einfach perfekt erfüllt. Zu ihr konnte ich dadurch, dass sie immer für Alexandra da ist und nichts in Frage stellt, die beste Verbindung aufbauen.

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich “Zwischen Schnee und Ebenholz” recht gerne gelesen. Es war eine sehr kurzweilige Lektüre und ich bin gespannt, wie es in der bereits geplanten Fortsetzung weitergehen wird.

Mein Fazit

Mit “Zwischen Schnee und Ebenholz” erfindet Ann-Kathrin Wolf nicht nur einige Märchen neu, sondern schafft dazu auch eine gelungene Verbindung zwischen Klassikern wie “Schneewitchen”, “Hänsel und Gretel” oder “Rotkäppchen”.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Leider nur mittelmäßig

Der Kuss des Windes - Sturmkrieger
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Ich war überrascht, als “Der Kuss des Windes. Sturmkrieger” bei mir ankam, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Buch soo dick sein würde. Aber ich liebe ja einen schönen Schmöker und eigentlich ...

Ich war überrascht, als “Der Kuss des Windes. Sturmkrieger” bei mir ankam, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Buch soo dick sein würde. Aber ich liebe ja einen schönen Schmöker und eigentlich können mir Bücher nicht dick genug sein.

Bei dem Debüt von Shannon Messenger muss ich aber leider sagen, dass ich auch mit 100 Seiten weniger klargekommen wäre. Denn teilweise zieht sich das Buch schon ein wenig. Ich finde den Handlungshintergrund sehr interessant. Ich denke, die Idee, die dem Buch zugrundeliegt, ist recht neu. Ich zumindest habe noch kein Buch mit einem solchen Grundthema bzw. diesen mystischen Wesen, die hier eine Rolle spielen, gelesen. Und die Autorin hat das Buch insgesamt auch gut durchdacht und logisch gestaltet. Aber mir war das Buch dann einfach zu unspektakulär. Bei diesem originellen Aufhänger hätte ich mir doch mehr erwartet, aber am Ende verfällt die Autorin dann doch wieder in das altbekannte Muster “Gut gegen Böse”, was ich sehr schade finde, denn in meinen Augen hätte das Buch noch viel mehr Potential gehabt. Wirklich überraschen konnte mich Shannon Messenger nicht und die Handlung war einfach nicht spannend. Ich hatte nicht das Gefühl, an diesem Buch zu kleben und jede Stunde, in der ich nicht zum Lesen gekommen bin, zu bedauern.

Gut gefallen haben mir die magischen und mystischen Szenen, in denen die Hauptfiguren mit den Kräften des Windes spielen, einen Sturm entfachen oder sich durch die Luft tragen lassen. Hier hat die Autorin wirklich ihr Händchen für stimmungsvolle Beschreibungen bewiesen. Ich habe mich in diesen Szenen absolut im Buch verlieren können und habe mich dabei selbst ein wenig schwerelos gefühlt. (Leider waren diese Szenen zu selten, um wirklich eine Verbindung zum Buch aufbauen zu können.) Auch ist sehr gut spürbar, dass eine gewisse Bedrohung über dem Buch bzw. vielmehr den beiden Hauptcharakteren Vane und Audra liegt, auch das hat mir gut gefallen.

Aber dann gab es auch Szenen, in denen die Handlung nur vor sich hin plätschert. Das machte leider sogar den Großteil des Buches aus, weshalb nie besonders große Spannung aufkam. Und es gab die obligatorische Liebesbeziehung zwischen den Figuren, die ich wirklich gar nicht nachvollziehen konnte. Gefühle sind in diesem Buch nicht spürbar für mich geworden, fast wie auf ein Fingerschnippsen hin haben sich die Charaktere stattdessen ineinander verliebt. Keine Ahnung, wo diese Gefühlswallungen auf einmal herkamen. Für mich war das nicht nachvollziehbar.

Im Original ist unter dem Titel “Let The Storm Break” bereits eine Fortsetzung erschienen. Ich glaube nicht, dass ich die Reihe weiter verfolgen werde. Dafür war dieser Auftakt in meinen Augen leider nicht überzeugend genug.

Mein Fazit

Schade, dass die Autorin aus ihrer originellen Idee zu diesem Debüt nicht mehr herausgeholt hat. So bleibt “Der Kuss des Windes. Sturmkrieger” leider nur ein mittelmäßiges Buch für mich.