Wenig ereignisreich
Skylark - Der eiserne Wald“Skylark. Der eiserne Wald” lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Ich empfand die Lektüre des Buches als sehr angenehm, aber im Nachhinein ist nicht viel von der Handlung hängengeblieben. Was sich wahrscheinlich ...
“Skylark. Der eiserne Wald” lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Ich empfand die Lektüre des Buches als sehr angenehm, aber im Nachhinein ist nicht viel von der Handlung hängengeblieben. Was sich wahrscheinlich dadurch erklärt, dass trotz dessen Umfangs in dem Buch nicht viel passiert und sich der Inhalt dadurch mit wenigen Worten zusammenfassen lässt. Der Klappentext gibt schon ziemlich gut wieder, was in dem Buch passiert. Bis auf ein paar Details, die sonst natürlich vorweg zu viel verraten würden, ist dem nicht mehr viel hinzuzufügen.
Und dennoch hat mich das Buch nicht gelangweilt, was dem angenehmen Schreibstil der Autorin zu verdanken ist. Das Buch liest sich schnell und flüssig und die knapp 450 Seiten sind in einem Rutsch umgeblättert. Meagan Spooner beschreibt die Handlungsumgebung und die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonistin Lark sehr anschaulich und bildhaft, sodass während des Lesens ein Film vor meinem inneren Auge ablief, der farbenprächtig und künstlerisch gestaltet war. Das zeigt sich vor allem in der zweiten Hälfte des Buches, als Lark sich in der Wildnis jenseits der Mauer befindet und sie zum Beispiel zum ersten Mal in ihrem Leben Blumen sieht. Diese Szene war so intensiv geschrieben, dass sich Larks Begeisterung direkt auf mich übertragen hat. Was andere Leser eventuell als langatmige Beschreibungen empfinden, fand ich doch sehr passend und hat meiner Meinung nach ausnahmsweise tatsächlich dazu beigetragen, dass die Handlung voranschreitet. Denn dadurch hat man Larks Welt einfach besser kennengelernt und sie durch ihre Augen gesehen.
Dazu kommen die interessanten Charaktere. Gut, nicht jede Figur wird wirklich greifbar, aber die Hauptpersonen sind detailreich gezeichnet. Vor allem Nix, den mechanischen Kobold, fand ich überaus liebenswert. :love: Und neben den netten und freundlichen Charakteren gibt es natürlich auch die “bösen” Figuren, die ich ebenfalls sehr interessant fand und die ihre Rolle gut gespielt haben.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Hintergrund des Buches nicht richtig begreifen konnte, weil es mir dazu an Informationen durch die Autorin gefehlt hat. Mir ist nicht so richtig klargeworden, wie diese dystopische Welt, die Meagan Spooner erfunden hat, funktioniert. Dadurch habe ich mich ein wenig alleingelassen gefühlt, weil ich mir sämtliche Zusammenhänge und Erklärungen selbst überlegen musste und letztlich auch keine richtige Bestätigung dafür bekommen habe, ob meine Vorstellungen denen der Autorin entsprechen.
Der Titel “Der eiserne Wald” ist zudem etwas irreführend, da der Teil der Handlung, der in diesem eisernen Wald spielt, nur sehr gering ist. Der größte Teil des Buches spielt sich an anderen Handlungsorten ab.
Mein Fazit
“Skylark. Der eiserne Wald” überzeugt durch die detail- und bildreichen Beschreibungen und den angenehmen Schreibstil der Autorin – davon lebt das Buch mehr als von der Handlung, die wenig ereignisreich ist.