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Veröffentlicht am 12.10.2019

Ein wahnsinns Buch!

Die amerikanische Nacht
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Als das Buch frisch erschienen ist und man auf diversen Blogs Rezensionen dazu lesen konnte, habe ich mir immer wieder die Inhaltsbeschreibung durchgelesen, aber habe sie nie so richtig kapiert. Und dennoch ...

Als das Buch frisch erschienen ist und man auf diversen Blogs Rezensionen dazu lesen konnte, habe ich mir immer wieder die Inhaltsbeschreibung durchgelesen, aber habe sie nie so richtig kapiert. Und dennoch hat das Buch immer eine magische Anziehungskraft auf mich ausgeübt, der ich mich schließlich nicht mehr länger verwehren konnte. Und nach dem Lesen des Buches habe ich gemerkt, dass es sehr schwer ist, den Inhalt oder das Buch insgesamt zu beschreiben. Man muss es einfach selbst erleben.

Besonders ist natürlich die Aufmachung: Das Cover ist total ausdrucksstark und passt dazu perfekt zum Inhalt. Und im Inneren des Buches erwarten den Leser immer wieder Zeitungsausschnitte, Fotos, Emails, Internetseiten, Krankenakten, die das Buch einzigartig machen und es auch interaktiv werden lassen. Ich finde so etwas toll und habe ganz viel Zeit damit verbracht, diese Extras zu studieren.

Das Buch ist echt dick, aber es liest sich total schnell weg. Der Schreibstil von Marisha Pessl ist sehr angenehm, nicht zu seicht, auch nicht zu anspruchsvoll, irgendwie einfach genau richtig. Und dazu kommt dieser etwas gruselige Hauch, der über dem Buch liegt und auf mich eine extreme Wirkung hatte. Ich habe förmlich am Buch geklebt, habe mich von ihm gefangennehmen lassen, seinen Sog auf mich wirken lassen. Das Buch war so spannend, ich konnte es kaum zur Seite legen und habe mich in den Lesepausen doch immer mit dem Inhalt des Buches beschäftigt. Wahnsinn, was die Autorin hier für eine Story kreiert hat, die so atemberaubend und vielschichtig ist.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Katrin Zipses Debüt beschert seinen Lesern eine wahre Glücks(drachen)zeit!

Glücksdrachenzeit
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Leute, schaut euch mal das Cover an – ist es nicht einfach wundervoll?! :love: Ich finde es so hübsch! Ich steh ja auf originelle Cover und ich stehe auch auf Polka Dots (die sich passenderweise auch unter ...

Leute, schaut euch mal das Cover an – ist es nicht einfach wundervoll?! :love: Ich finde es so hübsch! Ich steh ja auf originelle Cover und ich stehe auch auf Polka Dots (die sich passenderweise auch unter dem Schutzumschlag und im Inneren des Buches finden) und ich stehe auch auf Schrift, die man streicheln kann – wie hier den Titel auf der Vorderseite und auf dem Buchrücken. Das Cover ist so liebevoll gestaltet und es macht auf Anhieb gute Laune. Nicht zu sehen auf dem hier gezeigten Cover ist noch ein kleines Extra, das sich der Magellan Verlag hat einfallen lassen: In der oberen rechten Ecke des Schutzumschlags klebt eine Banderole mit einem Leitspruch des Buches. :love: Wirklich originell und wirklich kreativ – das gilt im Übrigen für sämtliche Cover des Magellan Verlags, die ich einfach nur klasse finde.

„Glücksdrachenzeit“ umfasst 270 Seiten und gliedert sich dabei in einen Prolog, 149 Kapitel sowie einen Epilog. Die Kapitel sind stellenweise sehr, sehr kurz, sind manchmal fast so etwas wie nummerierte Absätze. Denn manchmal beinhalten sie nicht mehr als einen Satz. Zu den kurzen Kapiteln passen die kurzen Sätze, die prägend für den Stil von Katrin Zipse sind. Sie schreibt schnörkellos, dafür sehr ausdrucksstark, sehr eindringlich. Vor allem dann, wenn sie durch Wiederholungen einzelner Wörter die Betonung auf diese legt. Manchmal sind das auch Worte wie „mies“, „verdammt“ oder „beschissen“, die besonders in den Vordergrund gerückt werden. Denn Nellie, die Ich-Erzählerin des Buches, ist eine ehrliche Haut, die völlig unverblümt frei von der Leber weg erzählt. Und damit enorme Pluspunkte bei mir erntet. Ebenso wie für ihren Galgenhumor. Nellies Erzählton ist oft nüchtern und sachlich und schafft es doch, mir regelmäßig ein Schmunzeln zu entlocken. Nellies Sicht auf die Dinge ist einfach verblüffend ehrlich und sie öffnet mir damit ein wenig die Augen.

Direkt im ersten Kapitel, das auch eher als nummerierter Absatz durchgeht, weil es nur aus drei Zeilen besteht, wendet sich Nellie direkt an eine Figur, die sie mit „Du“ anspricht. Damit könnte der Leser gemeint sein. Oder eine ganz andere Person… Das erfährt man natürlich im Laufe des Buches und ich finde diese Idee der Autorin einfach toll: eine Figur einzubauen, die irgendwie immer da ist, weil immer mit ihr kommuniziert wird, die aber selbst nie zu Wort kommt. Wirklich kreativ!

Nellie ist eine Erzählerin, die total im Hier und Jetzt verankert ist. Sie hält sich nicht lange mit den Ereignissen der Vergangenheit auf, und das spiegelt sich auch in ihrem Erzählstil nieder. Zwar kommt sie nicht drumherum, an die Vergangenheit zu denken und diese zu erwähnen. Aber dies tut sie mit wenigen Andeutungen, kurzen Sätzen. Wenn sie sich zum Beispiel an die tolle Zeit mit ihren ehemals besten Freundinnen erinnert, dann tut sie das nur ganz kurz, um dem Leser nur einen groben Überblick zu geben. Und dann ist sie sofort wieder im Hier und Jetzt. Nur mit einer Sache aus der Vergangenheit muss Nellie sich tiefgründiger befassen. Und das tut sie auch. Allerdings hat sie bis dahin noch einen weiten Weg vor sich, der sie nicht nur nach Frankreich führt, sondern sie auch noch enger an ihren großen Bruder Kolja bindet.

Neben all dem unterschwelligen Humor, der vor allem durch Nellies Erzählweise zum Tragen kommt, ist das Buch überraschend ernst. Denn natürlich gibt es einen Grund dafür, warum Kolja nach Frankreich abgehauen ist. Natürlich steckt ein tieferer Sinn dahinter, dass Nellies Mutter tagelang im Schlafanzug durch das Haus schleicht. Natürlich hat Miss Wedlock ihre ganz eigenen Motive dafür, fünf Plastiktüten, prallgefüllt mit Schuhen, mit sich herumzutragen. Und natürlich hat der ganz und gar hinreißende Elias sich sein auffälliges Tattoo nicht ohne Grund stechen lassen. Die Reise nach Avignon verändert das Leben all dieser Charaktere. Nicht erwähnt habe ich bislang Jackson, den liebevollen, tollpatschigen Hund, der immer genau im richtigen Moment zur Stelle ist und mein Herz im Sturm erobert hat. :love:

Die Handlung des Buches ist durchweg sehr abwechslungsreich. Es passiert immer etwas und der Spannungsbogen baut zu keiner Stelle ab. Mir persönlich wurde die Handlung aber mit dem Eintreffen der Charaktere in Avignon etwas zu skurril. Die Zufälle häufen sich, das Ganze wird mir etwas zu konstruiert und übertrieben. Da waren mir die vergleichsweise ruhigeren Road-Trip-Momente doch lieber.

Die Bedeutung des Titels ergibt sich im Laufe des Buches. Hierzu sage ich an dieser Stelle natürlich nichts, da müsst ihr das Buch schon wie immer selbst lesen. Aber ich finde es toll, dass dieser originelle Titel auch eine passende Erklärung bekommt.

Mein Fazit

Katrin Zipses Debüt beschert seinen Lesern eine wahre Glücks(drachen)zeit!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ein echtes Wohlfühl-Buch!

Bevor die Nacht geht
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Ein Satz reicht aus, und ich weiß, dass ich ein Buch von Patrycja Spychalski in den Händen halte. Es fühlt sich an wie Nach-Hause-Kommen, ich fühle mich sofort wohl und prickelnde Vorfreude erfasst mich. ...

Ein Satz reicht aus, und ich weiß, dass ich ein Buch von Patrycja Spychalski in den Händen halte. Es fühlt sich an wie Nach-Hause-Kommen, ich fühle mich sofort wohl und prickelnde Vorfreude erfasst mich. Viel zu lange ist es her, seit ich “Der eine Kuss von dir” beendet habe. Und so habe ich Patrycja Spychalskis neuestes Buch mit großer Freude und Spannung erwartet. Und schon der erste Satz gibt mir die Gewissheit: Dieses Buch kann nur gut werden!

Und das wurde es auch! Mal aus Kims, mal aus Jacobs Perspektive erzählt, folge ich den beiden Jugendlichen kreuz und quer durch Berlin, lerne durch ihre Augen die Lieblingsplätze der Autorin kennen und verfolge die mal komische, mal ernste, mal berührende und mal anstrengende Geschichte der beiden Protagonisten, die ich einfach sofort in mein Herz schließen musste, weil sie so echt und lebendig und einfach sympathisch gezeichnet sind.

“Bevor die Nacht geht” ist ein absolutes Wohlfühlbuch, das ich mit einem Lächeln auf den Lippen gelesen habe. Patrycja Spychalski trifft einfach den Ton der jungen Generation, ihr Erzählstil ist extrem authentisch, auch wenn sie vielleicht gar nichts anderes macht, als ihre beiden Ich-Erzähler einfach drauflos plaudern zu lassen. Patrycja Spychalski hat einfach den besonderen Blick für Details und schreibt mit viel Leidenschaft, auch wenn es gerade nur ein Hundehaufen ist, über den sie berichtet.

“Bevor die Nacht geht” ist eine Liebeserklärung an Berlin, aber gleichzeitig schafft die Autorin es auf den nur knapp 300 Seiten des Buches, ihren beiden Protagonisten Kim und Jacob jeweils eine Lebensgeschichte zu verpassen, die nicht auf Dramatik setzt, aber dennoch berührt. Dadurch ist das Buch kein reiner persönlicher Reiseführer, sondern die Schicksale von Kim und Jacob sorgen für Tiefgang. Schnell stellt sich in den Gesprächen heraus, dass beide kein unbeschwertes Teenager-Leben führen. Und so sind es teilweise sehr erwachsene und fast philosophische Gedanken, die Kim und Jacob austauschen. Es geht um Selbstwahrnehmung und die damit verbundenen Selbstzweifel, es geht um zwischenmenschliche Beziehungen. Es geht um Verantwortung und darum, einfach mal keine Verantwortung tragen zu wollen. Und man kauft den beiden total ab, dass sie sich mit diesen erwachsenen Gedanken beschäftigen.

Einige Lieblingsplätze von Patrycja Spychalski kannte ich bereits, andere werde ich beim nächsten Berlin-Besuch genauer unter die Lupe nehmen. Und das Besondere ist: Auf den letzten zwei Seiten des Buches ist ein hübsch gezeichneter Stadtplan von Berlin zu finden, der alle Orte des Buches aufzeigt.

Am Ende findet Jacob Berlin nachwievor nicht besonders toll, aber mit Kim an seiner Seite wird die Großstadt erträglich. :love: Das Ende hätte ich mir nicht anders gewüscht, es ist so richtig, wie es da steht. Und die Tränen, die mir beim Lesen der letzten Zeilen über die Wangen laufen, sind zum Teil Freudentränen, zum Teil aber auch Tränen aufgrund dieser melancholischen Stimmung, die mich unweigerlich beim Beenden des Buches erfasst.

Mein Fazit

“Bevor die Nacht geht” ist nicht nur für Berlin-Fans ein echtes Wohlfühl-Buch. :)

Veröffentlicht am 12.10.2019

In diesem dünnen Büchlein steckt so viel Handlung und Gefühl – unbedingt lesen!

Wo immer du bist
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Dem Klappentext kann ich, was den Inhalt des Buches betrifft, nichts hinzufügen, da hier die Gefahr sehr groß ist, zu viel zu verraten. Um Interesse an diesem Debüt zu wecken, sollte er aber in Kombination ...

Dem Klappentext kann ich, was den Inhalt des Buches betrifft, nichts hinzufügen, da hier die Gefahr sehr groß ist, zu viel zu verraten. Um Interesse an diesem Debüt zu wecken, sollte er aber in Kombination mit dem wundervollen Cover ausreichen. (Bei mir hat es die Kombination aus beidem jedenfalls geschafft.) Und vielleicht überzeugt euch ja auch meine Rezi, dieses Buch zu lesen.

Wobei ich mich auch mit meiner eigenen Meinung etwas zurückhalten muss, um nicht zu viel zu verraten. Ich kann euch nur versichern, dass “Wo immer du bist” ein unglaublich tiefgründiges und vielschichtiges Buch ist. Trotz seiner nur geringen Seitenzahl beinhaltet es so viel an Handlung und Gefühl, denn Cylin Busby versteht es, mit ihren Worten extrem viel auszudrücken. Teilweise ist die Handlung dabei etwas undurchsichtig und vieles versteht man vielleicht erst rückblickend. Aber dennoch hat dieses Buch eine unglaubliche Faszination auf mich ausgeübt, die ich nur schwer in Worte fassen kann.

West ist ein sehr sympathischer Ich-Erzähler, der mir sehr schnell ans Herz gewachsen ist. Da das Buch aus seiner Perspektive geschrieben ist, bekommt man als Leser sehr intensiv zu spüren, wie es sich für ihn anfühlt, nach seinem Unfall an das Krankenhausbett gefesselt zu sein, sich nicht bewegen zu können, sich nicht mitteilen zu können. Ein sehr beklemmendes Gefühl hat sich dabei auf mich übertragen und ich fand es stellenweise sehr schrecklich, was West mitmachen muss und wie mit ihm umgegangen wird.

Olivia dagegen empfand ich zu Beginn als sehr undurchsichtig und ich habe eine Weile gebraucht, um mich an ihre forsche und freche Art zu gewöhnen. Aber als diese Hürde genommen war, mochte ich sie ebenfalls sehr gerne, auch wenn sie ihre Macken und Fehler hat. Aber sie tut West und diesem Buch so gut! Genauso wie unsere gemeinsame Lieblingskrankenschwester.

Neben der eigentlichen Handlung des Buches, die davon erzählt, wie West und Olivia sich im Krankenhaus kennenlernen und anfreunden, gibt es da noch diese merkwürdigen Träume, die West jede Nacht heimsuchen. Es sind ganz verschiedene Sachen, die West träumt, aber irgendwie scheint es dennoch einen Zusammenhang zwischen ihnen zu geben. Und irgendetwas wollen die Träume ihm mitteilen. Natürlich dauert es fast bis zum Ende des Buches, bis diese Sache aufgeklärt wird, aber das hat unterschwellig für extrem viel Spannung gesorgt, denn natürlich will man als Leser unbedingt wissen, was es mit diesen Träumen auf sich hat. Mich hat diese Frage fast am allermeisten beschäftigt.

Überhaupt ist “Wo immer du bist” ein Buch, das viele Fragen aufwirft und eine gewisse Unruhe in mir ausgelöst hat, weil ich teilweise das Gefühl hatte, nicht ganz zu verstehen, was die Autorin mir mitteilen möchte. Man tappt als Leser etwas im Dunkeln, stellt Vermutungen an, sucht Antworten auf seine Fragen. Was für Fragen das sind, kann ich hier leider nicht genauer ausführen, um euch nicht die Spannung zu nehmen, falls ihr das Buch auch irgendwann lest. Die Autorin spielt ein wenig mit den Lesern und darauf muss man sich einfach einlassen.

Für mich hatte das zur Folge, dass irgendwann der Moment kam, an dem ich aus allen Wolken gefallen bin. Ich hatte mir meine eigene Erklärung zurechtgelegt, um dann festzustellen, dass ich komplett daneben lag. Dadurch hat die Handlung eine Wende genommen, die ich nicht vorhergesehen hatte und ich war einfach nur völlig verblüfft, fasziniert und schockiert in Einem.

Ich hatte nicht erwartet, dass mich dieses Buch so begeistern würde. Und vor allem hatte ich nicht gedacht, dass es der Autorin gelingen würde, auf wenigen Seiten so viel unterzubringen, mich so zu packen, zu verwirren und zu begeistern, so plastische Figuren zu zeichnen und eine Handlung zu konstruieren, die so ernst, gefühlvoll, witzig und überwältigend zugleich ist.

Mein Fazit

In diesem dünnen Büchlein steckt so viel Handlung und Gefühl – unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 12.10.2019

herrlich unterhaltsam

Sannah & Ham
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“Sannah & Ham” – schon allein den Titel des Buches finde ich total genial. Im Buch selbst erklärt sich auch, warum es diesen deutschen Titel bekommen hat, der so passend ist. Die Geschichte dazu ist vielleicht ...

“Sannah & Ham” – schon allein den Titel des Buches finde ich total genial. Im Buch selbst erklärt sich auch, warum es diesen deutschen Titel bekommen hat, der so passend ist. Die Geschichte dazu ist vielleicht nicht sonderlich originell, aber einfach süß. Wobei der Originaltitel auch hervorragend zum Buch passt, aber dazu verrate ich jetzt nicht mehr, denn da müsste ich schon weiter ausholen, aber ihr sollt mal schön selbst herausfinden, wie das Original zu seinem Namen kam.

Nicht nur der deutsche Titel des Buches ist originell, sondern auch seine Aufmachung. Denn um den Wechsel zwischen den beiden Ich-Erzählern Hannah und Sam deutlich zu machen, hat der Carlsen Verlag einfach mal den Text jeweils links- oder rechtsbündig gedruckt. Eine klasse Idee, finde ich, die ich so auch noch nicht gesehen habe.

Aber noch viel wichtiger ist, dass ich nicht nur Titel und Aufmachung des Buches klasse fand, sondern auch seinen Inhalt. Zusammen mit Hannah und Sam war ich selbst noch einmal eine Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsensein und habe die typischen Probleme, vor denen man dabei steht, zusammen mit den beiden Hauptfiguren erlebt. Das größte Thema ist dabei tatsächlich das Erste Mal. Die Gedanken von Hannah und Sam kreisen unermüdlich um diese Lebensaufgabe. Irgendwie wollen sie es ganz schnell hinter sich bringen, um endlich nicht mehr die letzte lebende Jungfrau auf Erden zu sein (hier wird teilweise echt ganz schön dramatisiert…) Aber andererseits wissen beide auch, dass man das Erste Mal nur einmal erlebt, und deswegen soll es irgendwie schon auch etwas besonderes sein.

Und so beginnt ein manchmal urkomisches, manchmal zur Verzweiflung bringendes und manchmal einfach nur wunderschönes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Hannah und Sam versuchen, sich endlich füreinander zu gewinnen, bei dem sich aber immer neue Missverständnisse und Schwierigkeiten auftun. Mal ist es die beste Freundin, die alles durcheinander bringt, manchmal ist es der Alkohol, der für schlechte Stimmung sorgt, mal sind es Eifersüchteleien, die alles kaputt machen.

Und während man Hannah und Sam dabei beobachtet, wie sie sich finden und sich verlieren, sich suchen, sich wiederfinden und wieder verlieren (es ist ein Teufelskreis), merkt man, dass Erwachsenwerden nicht nur bedeutet, das Erste Mal hinter sich zu bringen. Der Alltag ist voll mit Problemen: Stress mit der besten Freundin, nervige Familienmitglieder, Angst vor den Prüfungsergebnissen, die über die Zukunft entscheiden werden. Den beiden Autoren gelingt es wirklich hervorragend, das Chaos perfekt zu machen. Es ist nur ein Sommer, den Sannah und Ham gerade durchleben, aber er verändert alles. Die Handlung ist dabei nicht besonders originell, sondern spiegelt wirklich nur die typischen Probleme eines jungen Erwachsenen wider. Aber dennoch konnte mich die Handlung begeistern, weil sie so authentisch und lebendig war. Festivals, ein Kurz-Urlaub in Griechenland, Partys, Partys, Partys – und immer die komplette Clique mit dabei. Mehr braucht es nicht, um den Alltag von Hannah und Sam zu beschreiben. Für mich hat sich dabei die Handlung an einigen wenigen Stellen zu schnell entwickelt, wo ich mir gerne noch ein paar mehr Details gewünscht hätte.

Der Erzählstil von Tom Ellen und Lucy Ivison ist herrlich lebendig, witzig und mitreißend. Ich habe es so genossen, dieses Buch zu lesen. Es ist total kurzweilig geschrieben und ich musste so häufig lachen, weil die Autoren mit ihren Darstellungen einfach den Nagel auf den Kopf treffen. Sie haben einfach einen Blick für kleine Details, die dem Buch das besondere Etwas verleihen. Ich habe mich teilweise selbst in den Figuren wiedererkannt und konnte mich daher total gut in ihre Situation hineinversetzen.

Besonders toll ist, dass man durch die beiden Ich-Erzähler die Ereignisse sowohl aus Jungs- als auch aus Mädchensicht präsentiert bekommt und dadurch sieht, wie ähnlich doch die beiden Geschlechter in manchen Situationen ticken. Gleichzeitig gibt es aber auch Situationen, die total unterschiedlich wahrgenommen werden, wobei es mir als weiblicher Leserin sogar hervorragend gelungen ist, mich in Sam und seine Wahrnehmung hineinzuversetzen. Und ich denke, auch männlichen Lesern könnte es gelingen, sich mit Hannah und ihren Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen, denn lebendig genug ist der Schreibstil dafür. Stellenweise war er mir allerdings etwas zu derb. Passend zum großen Thema “Erstes Mal” wurden entsprechend viele Ausdrücke verwendet, die irgendwie nicht zum sonstigen Erzählstil gepasst haben.

Mein Fazit

Ein herrlich unterhaltsames Buch mit tollen Charakteren und urkomischen Szenen und Dialogen, bei dem sich fast alles um das Erste Mal dreht.