Hat mich sehr begeistert
Im Zeichen des Schicksals„Flammenblut 01. Im Zeichen des Schicksals“ beginnt sehr ruhig, ist aber von Anfang an sehr eindringlich und intensiv geschrieben. Die weibliche Hauptperson Celine tritt als Ich-Erzählerin auf und berichtet ...
„Flammenblut 01. Im Zeichen des Schicksals“ beginnt sehr ruhig, ist aber von Anfang an sehr eindringlich und intensiv geschrieben. Die weibliche Hauptperson Celine tritt als Ich-Erzählerin auf und berichtet auf den ersten Seiten von ihrer Zeit im Waisenhaus und den anschließenden Jahren bei einer furchtbaren Pflegefamilie. Ihr wurde hier wirklich sehr übel mitgespielt und es ist erstaunlich, dass sie sich dennoch zu so einem liebenswerten Mädchen entwickelt hat. Es sind keine grausamen Szenen in Form von Misshandlungen, die den Leser erwarten. Aber es wird spürbar, wie stark Celine ausgenutzt wurde und wie schwierig ihre Kindheit war. Aber man merkt auch, dass Celine mittlerweile darüber hinweg ist und über den Dingen steht. Allein die Frage, wer ihre leiblichen Eltern sind, quält sie immer noch.
Richtig in Fahrt kommt die Handlung erst, als Celine ihrer Vision folgt und von Josh mit dem Auto angefahren wird. Josh ist irgendwie ein undurchsichtiger Kerl. Man weiß nicht so richtig, wie man ihn einschätzen soll. Klar, er ist echt hilfsbereit und großzügig, aber doch ist da diese Ahnung, dass er etwas verbirgt. Zusammen mit Josh wird ein weiterer Charakter eingeführt: Melissa. Melissa mochte ich auf Anhieb. Sie ist eine totale Quasselstrippe, aber dabei einfach nur drollig. Sie habe ich sofort in mein Herz geschlossen.
Nach ihrem kurzen Krankenhausaufenthalt zieht Celine bei Josh ein auf den folgenden Seiten wird hauptsächlich der Alltag der Charaktere beschrieben, der aus Schule und Freizeit besteht. Und obwohl auf diesen Seiten zum größten Teil nichts Spektakuläres passiert, fand ich das Buch doch total fesselnd. Es sind irgendwie besondere Alltagsbegebenheit, die das Buch im Hauptteil so lesenswert machen. Es ist auch nicht so, als hätte man das alles in anderen Jugendbüchern schon mal gelesen, sondern die Momente sind alle besonders. Klar, da gibt es den Zickenkrieg an der Schule und die flirtenden Jungs, aber trotzdem wird das Leben in der kleinen Stadt East Wendell so schön beschrieben, dass ich das Buch einfach sehr gerne gelesen habe.
Spannung entsteht dadurch, dass Celine immer wieder von Visionen überrascht wird. Und während diese sonst immer im Zusammenhang mit dem Auftauchen eines Dschinn standen, lässt sich diese Beziehung in East Wendell plötzlich nicht direkt herstellen. Celine weiß einfach nicht, was die Visionen ihr sagen wollen. Und auch ihre Tarotkarten scheinen sie im Stich zu lassen, denn sie zeigen ihr immer wieder dieselben Symbole. Der Bedeutung ihrer Visionen kommt Celine erst dann so langsam auf die Spur, als sie in Joshs Anwesen eine Tür öffnet, die mit einem Schutzsymbol gekennzeichnet ist. Joshs Onkel hat in diesem Zimmer sein Büro eingerichtet, aber Celine entdeckt zusätzlich eine Menge interessanter Bücher, die sich mit übernatürlichen Themen beschäftigen. Und ein ganz spezielles Buch behandelt das Thema der Dschinn. Das kann doch kein Zufall sein...
Kritik gibt es von mir lediglich für das Ende. Das kam mir viel zu plötzlich, war viel zu schnell erzählt und etwas zu unspektakulär. Nachdem fast über 400 Seiten lang auf das große Finale zugesteuert wird, hatte ich mir doch etwas mehr davon versprochen.
„Flammenblut 01. Im Zeichen des Schicksals“ ist der Auftakt einer Reihe. Ich weiß allerdings nicht, auf wie viele Teile sie angelegt ist. Der erste Band endet jedenfalls nicht in einem fiesen Cliffhanger, sondern hat ein relativ zufriedenstellendes Ende, was diesen Punkt betrifft.
Gerne möchte ich noch die Aufmachung des Buches erwähnen, denn es gibt hier eine Besonderheit: Jeder Kapitelanfang ist mit einer Tarotkarte versehen, die entweder im jeweiligen Kapitel direkt erwähnt wird oder die sonst inhaltlich im Zusammenhang mit dem jeweiligen Kapitel steht. Das finde ich echt originell und sehr schön gemacht.
Mein Fazit
Bis auf das etwas zu plötzliche eintretende und etwas zu schnell erzählte Ende hat mich der Auftakt zu Mina Hepsens „Flammenblut“-Reihe total begeistert.