Cover-Bild Teufelsgrinsen
Band 1 der Reihe "Die Anna-Kronberg-Romane"
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 09.02.2015
  • ISBN: 9783462047592
Annelie Wendeberg

Teufelsgrinsen

Anna Kronbergs erster Fall
Kathrin Bielfeldt (Übersetzer), Jürgen Bürger (Übersetzer)

Der Cholera-Tote aus der Themse – ein Fall für Anna Kronberg und Sherlock Holmes

London, Ende des 19. Jahrhunderts, eine Stadt, die regelmäßig von Seuchen heimgesucht wird; Zehntausende leben in bitterster Armut. In dieser Zeit, in der nur Männer an Universitäten zugelassen sind, schneidet sich Anna Kronberg die Haare ab und zieht Hosen an. Als angesehener Arzt und Epidemiologe Dr. Anton Kronberg gerät sie in das Zentrum einer Verschwörung, die so monströs ist, dass sie die Taten von Jack the Ripper in den Schatten stellt – und sich selbst in tödliche Gefahr bringt, der sie nur mithilfe ihres scharfen Verstandes und des Beistands von Sherlock Holmes entkommen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2024

Teufelsgrinsen

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Die Deutsche Anna Kronberg möchte unbedingt Medizin studieren. Am Ende des 19. Jahrhunderts ist das aber Frauen immer noch nicht erlaubt. So verkleidet sie sich als Mann, studiert Medizin und geht nach ...

Die Deutsche Anna Kronberg möchte unbedingt Medizin studieren. Am Ende des 19. Jahrhunderts ist das aber Frauen immer noch nicht erlaubt. So verkleidet sie sich als Mann, studiert Medizin und geht nach London, um dort im Krankenhaus einige Zeit als der angesehen Arzt Dr. Anton Kronberg mit Erfolg zu praktizieren. Er/sie ist u. a. Bakterologe und wird von der Londoner Polizei zu allen möglichen Fällen in diesem Bereich hinzugezogen. In diesem Fall geht es um eine Leiche in einem Wasserwerk, die wohl an Cholera gestorben ist. Bei der Untersuchung stellt Anna einige Ungereimtheiten fest. Doch sie ist damit nicht allein, denn Sherlock Homes untersucht ebenfalls diesen Fall. Scharfsinnig erkennt er sofort, dass Dr. Anton eine Frau ist. Aber er behält das Geheimnis für sich. Im Verlaufe der weiteren Untersuchungen kommen Anna und Sherlock Homes sich näher, obwohl sie eigentlich nicht zusammen arbeiten wollen.

Ich bin kein Freund von der Fortführung der Geschichten von Sherlock Homes. Ich mag die Originale. Doch in diesem Fall ist es ein wirklich guter Krimi geworden, der sich wunderbar liest. Die Historie wurde nicht allzu sehr strapaziert, die Erzählweise und die Dialoge haben Witz und sind sehr modern gehalten, die Figuren aber größtenteils im historischen Kontext belassen. Die Geschichte ist sehr direkt erzählt. Manches Mal für mich zu direkt und zu schnell, so dass man einigen Wendungen zwar immer folgen, aber sie nicht immer verstehen konnte. Die Hintergründe wurden manchmal zu wenig erklärt. Doch insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Eine Verfilmung bietet sich geradezu an und auch auf den Nachfolgeband freue ich mich.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Holmes bekommt weibliche Verstärkung

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ondon, Ende des 19. Jahrhunderts. Anna Kronberg lebt in einer Zeit, in der nur Männer an der Universität erlaubt sind. Doch lässt sich ihre Intelligenz dadurch nicht unterdrücken. Als Dr. Anton Kronberg ...

ondon, Ende des 19. Jahrhunderts. Anna Kronberg lebt in einer Zeit, in der nur Männer an der Universität erlaubt sind. Doch lässt sich ihre Intelligenz dadurch nicht unterdrücken. Als Dr. Anton Kronberg getarnt wird sie zu einem angesehenen Arzt, Epidemiologen und Dozenten, die sich auch nicht davor scheut, die Armen zu behandeln. Als ein Cholera-Opfer in der Themse entdeckt wird, wird sie von der Polizei hinzugezogen und findet heraus, dass der Mann mit Absicht infiziert wurde.
Doch nicht nur sie, sondern auch Sherlock Holmes wird zu Rate gezogen, der Annas Geheimnis sofort bemerkt.
Beide arbeiten zusammen, um herauszufinden, wie es zu diesem Tod gekommen sein konnte. Denn die Polizei interessiert sich herzlich wenig für diesen Fall. Auf was für kriminelle Machenschaften die beiden dabei allerdings stoßen werden, ist ihnen zunächst nicht bewusst.

Teufelsgrinsen ist mit 240 Seiten verteilt auf 23 Kapitel eher den kurzen Leseerlebnissen zuzuordnen und ist auch dementsprechend schnell gelesen. Inhaltlich stützt sich das Buch ganz schön auf Sherlock Holmes, was mich anfangs sehr skeptisch gemacht hat. Insgesamt wird für mein Empfinden ein bisschen zu viel mit berühmten Namen um sich geworfen. Auf dem Klappentext springt einem der Name des berühmten Detektivs förmlich entgegen und auch auf der Verlagsseite wird mit einer Verschwörung geworben, "die so monströs ist, dass sie die Taten von Jack the Ripper in den Schatten stellt ..." [...] Ich frage mich, was das soll, außer die Verkaufszahlen hochzudrücken?
Das soll mich aber nicht weiter stören, denn die Story ist auch unabhängig von dem Auftritt berühmter Personen sehr souverän, spannend und braucht, wie ich finde, gar nicht den Push.
Einerseits ist da die sehr starke Protagonistin Anna Kronberg, die wirklich sehr gut ausgearbeitet ist. Anna ist fortschrittlich, idealistisch und wirkt nicht nur keck, intelligent und schlagfertig, sondern auch sehr warmherzig. Nicht jeder wird mit ihrer arroganten Art zurecht kommen, allerdings wirkt das insgesamt stimmig. Jeder hat Schwächen, und ihrer ist eben ihre (als gerechtfertigt dargestellte) Arroganz. Andernfalls wäre sie mir auch zu glatt geschliffen.
Auch die Probleme, die sich durch das Verkleiden herauskristallisieren, werden ziemlich gut eingefangen. Eine feste Identität, Partnerschaft und Weiblichkeit fehlen ihr. Und trotzdem bereut sie ihren Weg nicht, denn sie scheint für den Beruf als Arzt wie gemacht. Es ist oft schwierig talentierte Protagonisten auf dem Boden zu halten. Oft wirken sie einfach nur übertrieben. Hier ist es aber noch wirklich im Rahmen. Besonders durch Sherlock Holmes wird sie etwas gebremst.
Andererseits ist der Fall, der hier behandelt wird, sehr spannend.
Zu Sherlock Holmes muss ich sagen, dass ich positiv überrascht war. Er war nicht nur von den Beschreibungen, sondern auch von seiner Art erstaunlich gut getroffen. Es ist definitiv eine der besseren SH-Adaptionen. Dennoch gibt es ein Problem: Die Interaktion mit Anna, die eher gestellt wirkt. Die romantischen Gefühle, die Anna ihm gegenüber hegt, hätten für meinen Geschmack auch nicht sein müssen. Aber das ist nur Geschmackssache.

Teufelsgrinsen ist sicherlich kein handwerklich perfektes Buch, und trotz einiger Schwächen finde ich Teufelsgrinsen gelungen. Das Gesamtbild war sehr stimmig. Angefangen bei Anna als weibliche Epidemiologin über die organisierte Kriminalität der anderen Ärzte bis hin zu den fundierten historischen/literarischen Bezügen. Ob die Rolle von Holmes wirklich nötig gewesen wäre, müssen Fans von ihm selbst entscheiden. Ich persönlich fand ihn gut dargestellt, ich fand ihn auch nicht störend, aber er hätte auch wegbleiben können.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Interessantes Ermittler-Duo

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„Teufelsgrinsen“ist der erste Band um die Titelfigur Anna Kronberg geschrieben von Annelie Wendeberg. Da im viktorianischen England Frauen noch nicht als Ärztin praktizieren durften, gibt sich Anna kurzerhand ...

„Teufelsgrinsen“ist der erste Band um die Titelfigur Anna Kronberg geschrieben von Annelie Wendeberg. Da im viktorianischen England Frauen noch nicht als Ärztin praktizieren durften, gibt sich Anna kurzerhand als Anton Kronberg aus, um als anerkannter Bakteriologe zu arbeiten. Als sie zu einem Todesfall gerufen wird lernt sie dort Sherlock Holmes kennen, der dank seiner vielgepriesenen Deduktionfähigkeit sofort erkennt, dass Anton eine Anna ist. Somit beginnt ein teilweise durchaus amüsantes Krimi-Abenteuer, in dem die beiden zeigen müssen, was ihnen steckt. Der Autorin gelingt es dabei gut das viktorianische London mit all seinen vielschichtigen Bevölkerungsgruppen und deren Lebensumstände authentisch zu schildern. Der Schreibstil dabei ist passend für die gewählte Epoche und ist flüssig zu lesen. Zusammenfassend kann man sagen ist Annelie Wendeberg ein gutes Debüt mit einem interessanten Krimiplot gelungen. Die Kombination Anna/Anton Kronberg und Sherlock Holmes, einer bekannten Ermittlerfigur zahlreicher HistoKrimis, fand ich echt gelungen. Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.10.2019

Anton / Anna

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Ein düsteres Bild von London, Ende des 19. Jahrhunderts. Eigentlich kein sehr lebenswerter Ort. Furchtbar, dass damals keine Frauen zum Studium zugelassen wurden.

Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten ...

Ein düsteres Bild von London, Ende des 19. Jahrhunderts. Eigentlich kein sehr lebenswerter Ort. Furchtbar, dass damals keine Frauen zum Studium zugelassen wurden.

Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten - Anton/Anna und Sherlok Holmes waren ein originelles Ermittlerteam mit auch originellen Dialogen und Einfällen, den Machenschaften der anderen Ärtze auf den Grund zu kommen. Schreckliche Zustände, wenn Sandler zu medizinischen Zwecke als Versuchskaninchen herhalten müssen und mit Tetanus- oder Cholerakeimen infiziert werden!

weitere Roman von Anton / Anna werde ich gerne lesen, obwohl mir Anna als Zicke etwas auf die Nerven ging, als Anton war sie eher gefühllos, ihrer Stellung, der Macht des Wissens bewusst.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Interessanter Reihenauftakt mit starker Protagonistin

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Im Sommer 1889 arbeitet Anna Kronberg als Dr. Anton Kronberg, Bakteriologe und Epidemiologe, im Guy’s Hospital in London. Seit Jahren gibt sie sich in der Öffentlichkeit als Mann aus, um Medizin studieren ...

Im Sommer 1889 arbeitet Anna Kronberg als Dr. Anton Kronberg, Bakteriologe und Epidemiologe, im Guy’s Hospital in London. Seit Jahren gibt sie sich in der Öffentlichkeit als Mann aus, um Medizin studieren und ausüben zu können. Als sie zum Fundort eines Choleratoten gerufen wird, der in den Hampton-Wasserwerken gefunden wurde, lernt sie Sherlock Holmes kennen, der als erster ihre Identität sofort durchschaut. Nichts weist auf einen Mord hin, doch wecken Fesselspuren an seinen Handgelenken und weitere Ungereimtheiten wecken Annas und Holmes‘ Neugier. Als die beiden Nachforschungen anstellen, stoßen sie bald auf Unglaubliches…

Die Protagonistin Anna Kronberg offenbart dem Leser gleich zu Beginn ihr ungewöhnliches Geheimnis und konnte mich durch ihre Charakterstärke und Entschlossenheit beeindrucken. Im Jahr 1889 dürfen Frauen in ihrer Heimat Deutschland keinen akademischen Abschluss in Medizin erwerben, und die wenigen, denen dies in England gelungen ist, sind in die indische Kolonie gegangen. Die Gefahr, dass Annas Geheimnis entdeckt wird, ist stets präsent. Ich fand die Beschreibungen der damaligen Verhältnisse in der Medizin und der Stadt London informativ und interessant.

Schon nach wenigen Seiten lernt Anna Sherlock Holmes kennen, und diese Begegnung zeigt, wie leicht sie auffliegen kann. Auf eigene Faust beginnen die beiden mit Ermittlungen in einem Fall, in dem es gar kein Verbrechen zu geben scheint, doch bald decken sie grauenhafte Geheimnisse auf. Die beiden sind ein ungewöhnliches Ermittlerduo, trauen sie sich doch zunächst nicht über den Weg und begegnen dem anderen mit großer Skepsis. Bald lernen sie aber, sich gegenseitig zu respektieren, und die Kabbeleien zwischen den beiden lockern die Geschichte immer wieder auf. Holmes bleibt allerdings noch ein wenig blass, und ich hoffe, in den folgenden Bänden noch mehr über seine Person zu erfahren.

Die Autorin Annelie Wendeberg, eine Umweltmikrobiologin, lässt ihre Kenntnisse verständlich in die Geschichte einfließen und verknüpft sie mit dem Fall des Buches. Als Leser erfährt man zahlreiches über die Krankheit Cholera, wie sich die Menschen damals vor ihr schützten und wie man bei der Impfstoffentwicklung vorgegangen ist. All dies wurde sehr verständlich erklärt und geschickt mit den Ermittlungen verknüpft. Diese werden temporeich vorangetrieben, teils mit größeren Zeitsprüngen. Ab der Hälfte des Buches kommt auch Spannung auf, denn um die Verbrechen aufzudecken, müssen sich Anna und Holmes in Gefahr bringen.

In „Teufelsgrinsen“ erwartet den Leser ein ungewöhnlicher Fall, der mit interessanten Informationen über die Bakteriologie und das Leben am Ende des 19. Jahrhunderts verknüpft ist. Für die kommenden Bände, auf die ich mich schon freue, würde ich mir allerdings noch mehr Einblicke in das Gefühlsleben von Anna und Holmes wünschen. Ich empfehle das Buch gerne an Krimileser weiter, die sich auch für Mikrobiologie interessieren.