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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2019

Mit einem Wort: deprimierend!

Die Farbe von Glas
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Dieses Buch ist unglaublich schön gestaltet. Das Cover wirkt sehr mystisch mit diesem blauen Baum, der dadurch, dass er kahl ist fast wie ein Skelett wirkt und dem weißen Raben. Gleichzeitig wirken die ...

Dieses Buch ist unglaublich schön gestaltet. Das Cover wirkt sehr mystisch mit diesem blauen Baum, der dadurch, dass er kahl ist fast wie ein Skelett wirkt und dem weißen Raben. Gleichzeitig wirken die kahlen Äste fast wie ein Strudel, der einen in die Tiefe ziehen könnte. Die Äste ziehen sich vom Cover und der Rückseite ein wenig in den Buchrücken. Das sieht einfach wunderschön aus. Das Buch hat keinen Schutzumschlag, ist aber mit irgendetwas beschichtet, dadurch fühlt es sich ganz seltsam an, gleichzeitig glatt und rau, das ist schwer zu beschreiben, passt aber dadurch meiner Meinung nach total gut zu diesem Buch, dass ja auch schwer zu beschreiben ist.


1686: Nach dem Tod ihres Vaters drohen Rosa und ihre Mutter zu verhungern. Deswegen nimmt sie entgegen ihres Rates den Antrag von Jon an. Es kursieren Gerüchte, er habe seine letzte Frau umgebracht. Jon hütet viele Geheimnisse. Er erwartet von Rosa sich an seine Anweisungen und Verbote zu halten, scheint für sie aber keinerlei Gefühle zu haben. Ihr ist der Umgang mit anderen Menschen verboten, außer mit seinem Gehilfen und bald fühlt sich Rosa sehr einsam. Gleichzeitig ist sie aber auch Neugierig und als eines Tages schließlich etwas geschieht, dass alles, was sie zu wissen glaubte in Frage stellt, weiß Rosa nicht mehr, was sie noch glauben soll.

Das Buch ist etwas ganz anderes. Es spielt zu einer Zeit, als das Leben sich von dem unseren noch gewaltig unterschied. Noch dazu findet die Handlung auf Island statt und ist gespickt mit fremden Begriffen und Sagen. Es war eine gefährliche Zeit, jederzeit konnte ein falsches Wort oder eine falsche Geste dazu führen verbrannt zu werden. Runen waren verboten, ebenso wie die Sagen der Vergangenheit, dennoch sind sie allgegenwärtig.

Ich habe mich mit Rosa und den anderen Charakteren sehr schwergetan. Ich habe von Anfang an keinen Zugang zu ihnen gefunden. Das Buch ist ziemlich deprimierend und lange Zeit auch langweilig. Erst kurz vor Schluss beginnt es etwas spannender zu werden, als endlich die Vergangenheit ans Licht kommt und die Dörfler ihr wahres hässliches Gesicht zeigen. Aber auch da konnte mich das Buch nicht fesseln. Ich empfand es als extrem schwermütig und drückend.

Fazit: Leider hat mich das Buch nicht packen können. Spannung kommt erst sehr kurz vor Schluss auf und nicht einmal da konnte es mich fesseln. Die Charaktere fand ich leider alle nicht besonders sympathisch. Ich habe es bis zum Schluss nicht geschafft einen Zugang zu ihnen zu finden. Das Buch ist sehr deprimierend. Das liegt bestimmt auch an der Jahreszeit: Winter mit viel Schnee, Kälte und Einsamkeit, die aber auch dadurch entsteht, dass es Rosa verboten ist mit den Dorfbewohnern in Kontakt zu treten.

Der Klappentext klang interessant, aber das Versprechen von Spannung konnte leider erst am Ende eingelöst werden und das hat für mich leider nicht gereicht.

Von mir bekommt das Buch 1 Stern.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Für mich leider ein absoluter Flop - schade ums Geld!

Das Geschenk
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Achtung: Triggerwarnung: Folter und Vergewaltigung!


Das Buch ist unglaublich schön gestaltet. Die Limitierte Sonderausgabe ist als Geschenk verpackt. Öffnet man die Schleife – die in Wirklichkeit zusammengesteckt ...

Achtung: Triggerwarnung: Folter und Vergewaltigung!


Das Buch ist unglaublich schön gestaltet. Die Limitierte Sonderausgabe ist als Geschenk verpackt. Öffnet man die Schleife – die in Wirklichkeit zusammengesteckt ist, dann befindet sich darin das Buch, das in rot gehalten ist. Die Seiten sind relativ dick und das ganze Buch macht einen sehr wertigen Eindruck.


Milan wird im Gefängnis vergewaltigt. Die Männer, die ihn entführt haben und ihm so schreckliches antun, drohen, ihm noch schlimmeres an. Er hat nur eine Chance: ihnen seine Geschichte erzählen, dass er angeblich unschuldig ist, und hoffen, dass der Anführer, Zeus, ihm glaubt. Also erzählt er.

Milan ist Analphabet. Für ihn verschwimmen Wörter zu einem unleserlichen Chaos. Früher war er ein Krimineller, aber mittlerweile hat er sich durch seine Freundin gebessert.
Eines Tages sitzt er auf seinem Fahrrad und wartet an einer roten Ampel. Neben ihm hält ein Auto und ein Mädchen hält einen Zettel gegen die Scheibe und weint. Leider kann er aber nicht lesen, worum es dabei geht. Dennoch spürt er, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und folgt dem Wagen so gut er es auf dem Fahrrad eben kann. Er ahnt nicht, dass er damit eine Kette von Ereignissen auslöst, die ihn Auge in Auge mit dem Tod befördern.


Ich habe mich von der wunderschönen Aufmachung und dem Klappentext verführen lassen. Das Buch klang einfach so gut! Leider gefiel es mir aber gar nicht. Ich fand schon den Anfang schrecklich mit der Vergewaltigung, hoffte aber, dass das restliche Buch, das vielleicht noch rausreißt. Doch dem war nicht so.

Mir waren die Charaktere alle nicht sympathisch. Mir tat Milan leid, ja, ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist Analphabet zu sein und dann auch noch in so eine Situation zu kommen. Doch er wirkte auf mich nicht glaubhaft. Die ganze Story entwickelte sich mehr und mehr zu einer Aneinanderreihung von unglaubwürdigen Erklärungen.

Ja, die Wendungen und Auflösungen waren überraschend, aber leider auch in meinen Augen an den Haaren herbeigezogen. Ich halte den Teil mit Milans Vater für absolut unrealistisch. Die Wendung mit dem Mädchen am Schluss fand ich da noch glaubwürdiger als das.

Mir wurde in dem Buch zudem auch zu viel gefoltert. Ich weiß noch in den ersten Fitzeks, die ich gelesen habe „Die Therapie“, „Amokspiel“ und „Das Kind“ konnte Fitzek gruselig sein ohne eklig zu werden, aber leider sind diese Zeiten scheinbar endgültig vorbei. Ich fand das Buch und einen Großteil der Charaktere einfach nur eklig.

Bei mir kam keine wirkliche Spannung auf bis zur finalen Wendung, die fand ich dann wieder interessant. Unglaubwürdig, aber interessant und spannend. Bis dahin war es aber ein weiter weg voller Verwirrung und auch Langeweile.


Fazit: Leider hat mir das Buch überhaupt nicht gefallen. Die Story war für mich viel zu konstruiert und realitätsfern. Ich werde definitiv keine Fitzek Bücher mehr lesen. Ich habe ihn früher wirklich geliebt, „Amokspiel“ und „Das Kind“ gehören noch immer zu meinen Lieblingsbüchern. Aber danach kam immer mehr Blut dazu, obwohl mir die beiden Augen-Bücher noch sehr gut gefielen, aber danach war es mir einfach zu extrem. Ich habe damals „Das Paket“ noch gelesen, war aber ebenfalls sehr enttäuscht von der total konstruierten Handlung. Ich hatte einfach gehofft, dass „Das Geschenk“ wieder ein Fitzek der alten Klasse sein würde, doch leider habe ich mich da getäuscht. Mir tut es ehrlich gesagt um das Geld leid, dass ich für das Buch ausgegeben habe.

Für mich ist das positivste an dem Buch seine Gestaltung. Und auch nur wegen der hat es noch 1 Stern geschafft. Die Handlung bekommt von mir nur 0,5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Ich empfand das Buch als anstrengend

Die Welt in allen Farben
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Achtung: Triggerwarnung: häusliche Gewalt und Suizidversuch / Suizidgedanken



Kate hebt ein Blatt Papier auf, das ihrem Mann, einem Polizisten, aus der Brieftasche gefallen ist. Er verlangt es zurück, ...

Achtung: Triggerwarnung: häusliche Gewalt und Suizidversuch / Suizidgedanken



Kate hebt ein Blatt Papier auf, das ihrem Mann, einem Polizisten, aus der Brieftasche gefallen ist. Er verlangt es zurück, weigert sich ihr zu sagen, worum es sich handelt und macht ihr auf einmal Angst. Sie weicht vor ihm zurück, stolpert (angeblich) und schlägt hart mit dem Kopf auf die Fliesen. Als sie erwacht liegt sie auf dem Sofa aber ihr Mann ist verschwunden. Am nächsten Tag tut er als sei nichts gewesen, doch das ungute Gefühl ihn betreffend will nicht verschwinden.



Nova ist blind. Eine neuartige Operation soll ihr das Augenlicht wiedergeben. Im Krankenhaus trifft sie auf mehrmals auf Kate. Nova fällt es schwer sich in der Welt der sehenden zurecht zu finden. Durch die Freundschaft und die Gefühle, die sie für Kate entwickelt lernt sie mühsam was Liebe wirklich bedeutet und dass sie dafür nicht ihre Augen braucht.



Weder Kate noch Nova waren mir sympathisch. Das liegt bei Kate vor allem daran, dass ihre Sichtweise für mich zu verworren und sprunghaft war. Ich konnte ihr oft nicht richtig folgen.

Nova war mir zu philosophisch, aber nicht auf eine „weise“ Art, sondern irgendwie krampfhaft. Nova tut oft so, als könne sie erst jetzt, wo sie sehen kann, tiefgehende Erkenntnisse erringen. Als hätte sie die Fähigkeit zu sehen von einem Kind zu einer Erwachsenen gemacht.



Sobald die beiden mehr Zeit miteinander verbringen wird für mich alles schlimmer. Sie benehmen sich wie kleine Kinder, die eine Übernachtungsparty ohne elterliche Aufsicht feiern. Sie sind unverantwortlich und einfach nur nervig. Zudem stecken sie gemeinsam einfach nur den Kopf in den Sand und verweigern sich der Realität.



Mir fehlte bei beiden der emotionale Tiefgang. Ich konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen, oder auch nur ihren Gedanken und Handlungen richtig folgen. Das Buch hätte echt Potential gehabt bei den beiden Charakteren so richtig aus den vollen zu schöpfen. Eine Frau die plötzlich sehen kann und eine Frau, die erkennen muss, dass sie sich viel zu lang selbst ihren Mann betreffend etwas vorgelogen hat. Das sind tiefgreifende Veränderungen, da hätte ich emotionale Achterbahnen erwartet, doch bei mir kam einfach gar nichts an.



Das Buch springt durch die Monate und wechselt ständig ohne Vorwarnung die Perspektive, wodurch ich andauernd aus der gegenwärtigen Handlung geworfen wurde.

Ich empfand das Buch als in großen Teilen konfus, chaotisch, verworren, emotionslos und langweilig. Zudem gab es oft seltsame Beschreibungen, die wohl philosophisch sein sollten oder so, aber ich fand sie einfach nur merkwürdig. Der Gedanke, der mir neben „ist es bald vorbei“ bei diesem Buch am häufigsten kam, war „hä?“

Am Ende wurde es nochmal interessanter, aber auch hier fehlten vollkommen die Gefühle. Schade!



Fazit: Leider war das Buch so gar nicht meins. Es hätte rein von der Ausgangsstory her richtig viel Potential gehabt, doch der Schreibstil, der Emotionen vermissen lässt und ständig ohne Vorwarnung die Perspektive wechselt, nervt irgendwann. Mir waren die Charaktere leider auch nicht sympathisch. Ich habe beim Lesen einfach nur noch auf das Ende gewartet. Mich hat das Buch leider enttäuscht.



Von mir bekommt es 1 Stern und den auch nur wegen der interessanten Grundstory, die so viel mehr hätte bieten können.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Für mich leider eine Enttäuschung

Der Wanderer
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Ein paar Worte zur Gestaltung. Das Cover hat mich sofort fasziniert. Als ich es zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt genauer anschauen musste. Die Berge, die stolz über ...

Ein paar Worte zur Gestaltung. Das Cover hat mich sofort fasziniert. Als ich es zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt genauer anschauen musste. Die Berge, die stolz über alles erhaben in den Himmel ragen, die Wolken zwischen Bergen und Erde, die alles in eine mythische Stimmung setzen, inklusive leichtem Gruselfaktor (für den auch die Vögel ein wenig sorgen) und die einzelne Person, die unmittelbar davor steht, im Nebel zu versinken. Der Schriftzug des Titels ist mit goldfarbener Folie unterlegt, wodurch er im richtigen Licht goldfarben leuchtet, ohne das Licht aber dunkelbraun, fast schwarz wirkt. Einfach faszinierend! Und auch sehr passend zum Buch, denn auch hier gibt es verschiedene Facetten und nichts ist so, wie es zunächst scheint.

Die Seiten des Buches sind außergewöhnlich dick, was ich persönlich sehr mag. Was mir aber noch besser gefallen hätte – und das ist was die Gestaltung des Buches anbelangt mein einziger Kritikpunkt – sind breitere Ränder an den Innenseiten. Sobald man sich mehr gen Mitte bewegt, ist der Text nicht mehr so einfach lesbar, wie am Anfang und am Ende. Breitere Ränder hätten das deutlich angenehmer gemacht. Klar kann man das Buch auch mit Gewalt weiter aufdrücken, doch dann sind Leseknicke unvermeidbar. Ich persönlich mag aber keine Leseknicke (mir kommt das dann immer vor, als hätte ich dem Buch weh getan), deswegen fällt mir das auf. Es wäre schön, wenn die Verlage da in Zukunft etwas mehr drauf achten würden.


Seit dem Tod ihrer Mutter lebt Sybille in dem Glauben, sie habe Selbstmord begangen. Vor ein paar Tagen erhielt sie aber zwei Fotos, die Fragen aufwerfen und den Eindruck entstehen lassen, Erika könnte ermordet worden sein.

Auf einem der Fotos ist ein Mann zu sehen, der neben der abgedeckten Leiche steht und breit grinst. Sybille macht ihn ausfindig: sein Name ist Tony und er ist Schriftsteller. Doch ihr erstes Aufeinandertreffen geht nicht gut aus, Sybille verliert die Nerven und verpasst Tony eine Ohrfeige. Aber damit ist ihre gemeinsame Geschichte noch nicht vorbei. Tony will klarstellen, was der Grund für das Foto war und Sybille will den oder die Mörder ihrer Mutter finden.

Sie entdeckt ein Symbol auf einem der Fotos, die in der offiziellen Untersuchungsakte fehlen, dieses Symbol hatte etwas mit der Tätigkeit als Wahrsagerin und Kartenlegerin zu tun, die Sybilles Mutter ausübte. Bald tauchen noch mehr Ungereimtheiten auf und nur wenig später werden erste Drohungen ausgesprochen durch Worte und Taten.

Was geschah damals wirklich?



An sich fand ich die Idee sehr interessant und auch das Setting. Was mir persönlich das Lesen aber sehr erschwert hat, ist der Stil bzw. der Aufbau des Buches. Die Kapitel sind sehr kurz – was ich wirklich sehr mag -, aber leider springt die Handlung ständig hin und her. Mal erzählt der eine mal der andere und manchmal braucht es fast das halbe Kapitel, bis klar ist, wer erzählt und worum es in dem Kapitel eigentlich gehen soll.



Ich habe mich so auf dieses Buch gefreut, dass ich es direkt einen Tag nach Ankunft bei mir gelesen habe, aber leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Ich habe ständig darauf gewartet, dass es mich packt, dass es jetzt endlich spannend wird oder ich den Durchblick bekomme oder die Kapitel endlich Sinn ergeben.



Mich hat das Buch die meiste Zeit nur verwirrt. Leider. Ich bin einfach nicht durchgestiegen. Der Aufbau war für mich so konfus, dass ich schon bald nicht mehr mitgekommen bin.



Wer jetzt denkt: aber die Auflösung ist vielleicht richtig gut! Liegt leider daneben. Es ist eine überraschende Auflösung, ja, das stimmt, aber leider eine genauso unlogische. Meine einzige Reaktion darauf, waren jede Menge Fragezeichen im Kopf.



Mit den Charakteren bin ich auch nicht warm geworden. Das hat zum einen mit dem verworrenen Aufbau zu tun, durch den man oft bis Mitte des Kapitels nicht weiß, wer eigentlich gerade erzählt, zum anderen aber auch mit den Charakteren selbst. Ich konnte einfach keinen Zugang zu ihnen finden. Am sympathischsten war mir Tonys Bernhardiner Freddy.



Fazit: Leider war das Buch nicht mein Fall. Ich hatte mich auf einen spannenden Thriller vor einer für mich gänzlich neuen Kulisse gefreut. Der Klappentext und das Cover hatten mich total neugierig gemacht, doch das Buch konnte meinen Erwartungen absolut nicht gerecht werden. Die Handlung ist total verworren und konfus, die Charaktere für mich im weitesten Sinne austauschbar und die Auflösung unlogisch. Ich bin ehrlich enttäuscht, ich hatte mir von dem Buch so viel versprochen.

Das Buch bekommt von mir 1 Stern.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Bleibt leider weit hinter seinem Potential zurück

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Ein Mann erwacht im Wald, den Namen „Anna“ auf den Lippen. Er leidet an Amnesie. Während er noch diese Erkenntnis verdaut, hört er einen Schrei und wird wenig später Zeuge davon, wie ein Mann eine Frau, ...

Ein Mann erwacht im Wald, den Namen „Anna“ auf den Lippen. Er leidet an Amnesie. Während er noch diese Erkenntnis verdaut, hört er einen Schrei und wird wenig später Zeuge davon, wie ein Mann eine Frau, die wie er vermutet Anna sein könnte, durch einen Kopfschuss ermordet.

Als er zurück zu dem Anwesen findet, auf dem er scheinbar gerade zu Gast ist, erhält er nach und nach Botschaften, die immer kryptischer werden. Was geht hier vor? Und das bleibt nicht der einzige merkwürdige Vorfall.

Auf dem Maskenball der Familie Hardcastle wird die Tochter des Hauses, Evelyn ermordet. Früher am Tag erhielt Aiden Bishop eine merkwürdige Nachricht: „Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.“ Schon bald enthüllt sich, was hinter dem letzten Teil der Nachricht steckt: Bis der Mörder gefasst ist, wird sich dieser Tag insgesamt acht Mal wiederholen, schafft er es nicht bis dahin den Mörder zu überführen, werden seine gesamten Erinnerungen gelöscht und es fängt wieder von vorne an. Doch damit nicht genug: Jeden Tag erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes oder Dienstboten, aber niemals in seinem eigenen. Er muss er den Mörder finden, doch sein Vorhaben wird immer wieder sabotiert, es scheint, als wolle irgendjemand nicht, dass Aiden Blackheath, das Anwesen der Familie Hardcastle, jemals wieder verlässt.



Ich fand die Idee sehr gut. Als ich den Klappentext las, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Leider war die Umsetzung nicht meins. Mir war das alles viel zu verwirrend und in die Länge gezogen. Evelyn trat so gut wie gar nicht in Erscheinung. Ich hatte irgendwie erwartet, dass sie sich dessen Bewusst wird, was geschieht und jeden Abend stirbt, wissend, dass sich das alles immer und immer wieder wiederholt. Diese Geschichte wäre deutlich interessanter gewesen, als der Plot, den es tatsächlich gab. Ich habe mich schnell gelangweilt und konnte keine Verbindung zu Aiden aufbauen.

Das Buch hatte in meinen Augen großes Potential. Ich hätte es nicht lesen wollen, wenn ich nicht die Grundidee interessant gefunden hätte. Aber leider konnte es dieses Potential nicht ausschöpfen. Es wäre toll gewesen, wenn sich nicht alles um Aiden und sein „oh mein Gott, was geschieht hier nur?“ und „warum ich?“ gedreht hätte. Irgendwann habe ich den Überblick verloren und konnte die vielen „Ichs“ von Aiden nicht mehr zusammensetzen.



Die Auflösung fand ich an den Haaren herbeigezogen und total schwach. Ich finde es wirklich schade, wie das Potential des Buches verschwendet wurde zu einer billigen Seifenoper.



Fazit: Die Grundidee fand ich sehr interessant, aber leider wurde das Buch dem absolut nicht gerecht. Ich habe schnell den Überblick verloren, die vielen Perspektivwechsel haben mich verwirrt und schon bald habe ich mich sehr gelangweilt. Ich habe mehrmals ernsthaft überlegt das Buch abzubrechen, aber mich dann doch durchgebissen. Die Auflösung empfand ich als absolut unbefriedigend und enttäuschend.



Von mir bekommt das Buch leider nur 1 Stern.