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Veröffentlicht am 14.10.2019

Kurzweiliger, süffiger zweiter Teil um das Schokoladenfabrikanten Rothmann/Rheinberger, der viel 20er Jahre Flair versprüht.

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Stuttgart 1926:

Serafina Rheinberger, ist endlich am Ziel angelangt. Nachdem ihr Vater ein paar Wochen zuvor plötzlich verstarb, hat sie die Einladung ihres Halbbruders Victor angenommen fortan bei ihm ...

Stuttgart 1926:

Serafina Rheinberger, ist endlich am Ziel angelangt. Nachdem ihr Vater ein paar Wochen zuvor plötzlich verstarb, hat sie die Einladung ihres Halbbruders Victor angenommen fortan bei ihm und seiner Familie zu leben, bis sie die Volljährigkeit erreicht hat. Gleich am Bahnhof macht sie die Bekanntschaft einer jungen, interessanten Frau. Lilou, die dem eigenen Geschlecht zugeneigt ist und für Josephine Baker arbeitet, wird in der Folgezeit zu einer verlässlichen Freundin. Und eine gute Freundin kann Serafina brauchen, denn sie wird von Unbekannten erpresst. Obwohl ihr Victors Familie sympathisch ist, traut sie sich nicht, ihnen von ihrem Problem zu erzählen und baut ganz auf Lilous Fähigkeiten.

Besonders Victors Schwager Karl, der im Familienbetrieb arbeitet, hat ein Auge auf die schöne Serafina geworfen. Und obwohl diese durchaus geschmeichelt ist, von seinen Avancen, ist es doch Karls Zwillingsbruder Anton, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Der musikalische Anton scheint jedoch bereits vergeben zu sein.
Mehr über die Herstellung der Rothmannschen Köstlichkeiten, erfährt Serafina von Victors und Judith Tochter, dem Nesthäkchen Viktoria, kurz Vicky genannt. Denn Viky, hat genau wie ihre Eltern die Confiserieherstellung im Blut. Serafina schließt die Kleine, genau wie auch die übrigen Familienmitglieder schnell in ihr Herz. Eigentlich könnte sie glücklich sein, doch immer noch fürchtet sie sich vor ihren Erpressern.

Währenddessen stehen die Rothmanns vor einem ganz anderen Problem. Immer wieder kommt es zu seltsamen Vorkommnissen in der Fabrik. Es scheint, als wären Saboteure am Werk. Dazu müsste das Firmengelände dringend vergrößert und modernisiert werden. Und genau das trauen Judith und Victor, dem leichtlebigen Karl eigentlich nicht zu, was diesem sehr zusetzt. Seine Idee, eine Schallplatte aus Schokolade zu erschaffen, die auf einem Grammophon abspielbar ist, findet jedoch großen Anklang. Doch ist sie umsetzbar?

Judiths, Karls und Antons freiheitsliebende Mutter Helene hat derweil eine Einladung von ihrer Tochter erhalten. Soll sie es wagen nach Stuttgart zurückzukehren, nach all den Jahren?

Die kleine Vicky lernt eines Tages die gleichaltrige Mathilda Fetzer kennen. Sie ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Mathildas Vater Robert, einst ein Angestellter der Rothmanns war. Seine politischen Ambitionen und ein persönlicher Verlust trieben ihn bald fort aus dem Haus. Obwohl Robert seiner Tochter den Umgang mit Vicky verbieten will, halten die Mädchen fest zusammen…

Erst kürzlich las ich den ersten Teil der dreibändigen Familiensaga über die Schokoladenfabrikanten Rothmann, in dem Tochter Judith, die Liebe ihres Lebens, den erfinderischen Victor Rheinberger kennen lernte. Dieser zweite Band spielt etwa zwanzig Jahre später. Der Leser erfährt, wie es dem Liebespaar seitdem ergangen ist und auch Judiths Brüder und ihre Kinder- bis auf Vicky, sind bereits erwachsen. Während im ersten Teil Helene, die schwierige Mutter von Judith eine sehr große Rolle einnahm, trat sie dieses Mal nur noch sehr wenig in Erscheinung, was mir mehr als recht war. Allerdings erfährt man nun, in der Fortsetzung, etwas mehr über Helenes damaligen Gemütszustand und kann sie zumindest im Ansatz verstehen.

Auch die, stets zu Streichen aufgelegten Zwillingsbrüder, gewinnen in diesem Teil mehr an Kontur was mir sehr gut gefallen hat. Beide sind facettenreiche Charaktere, die zwar einerseits unterschiedlich gestrickt sind, aber doch das Herz am rechten Fleck haben. Mit Serafina, Lilou, Mathilda und der kleinen Vicky, hat die Autorin dazu, weitere interessante Akteure eingeführt, die man schnell in sein Leserherz schließen kann. Und auch die verschiedenen Handlungsstränge sorgen für spannende Momente, so dass sich die über 700 Seiten, mal wieder wie im Fluge lesen ließen. Dazu fand ich, dass es der Autorin diesmal noch besser gelungen ist, Stimmungen und Emotionen der Akteure zu beschreiben. Ich mochte ihren Schreibstil bereits im Vorgängerband, ihrem Debütroman- doch nun ist sogar noch eine Steigerung zu erkennen.
Die Beschreibungen Berlins und Stuttgarts der 20er Jahre, wurden sehr bildhaft und lesenswert in Szene gesetzt, so dass es diesmal von meiner Seite aus auch so gar nichts zu meckern gibt. Erwähnenswert, der kleine Krimiplot, der mir so richtig gut gefallen und dem Roman zusätzliche Würze verliehen hat.

Man bekommt hier einen süffigen Historienschmöker geboten; aber natürlich spielt auch die Herstellung süßer Köstlichkeiten erneut eine Rolle. Interessant klingt übrigens das Himbeer-Trüffel Rezept, das sich im Buch findet und zum Nachmachen einlädt. Nun, nach dem Lesen des zweiten Teils, bin ich schon ganz gespannt auf den dritten Band der Trilogie und hoffe sehr, dass das Layout der Vorgängerbände, sich auch im Abschlussband spiegeln wird, da die Bücher optisch schöne Hingucker im Regal sind.

Kurz gefasst: Kurzweiliger, süffiger zweiter Teil um das Schokoladenfabrikanten Rothmann/Rheinberger, der viel 20er Jahre Flair versprüht.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Der Opiumesser, Thomas de Quincey, ermittelt wieder- Spannender historischer Krimi und interessantes Sittengemälde in einem.

Die Mörder der Queen
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London 1855:

Ausgerechnet während des Gottesdienstes, geschah ein unbeschreiblich grausamer Mord, den seltsamerweise keiner beobachtet hat.

Einer Dame der obersten Gesellschaftsschicht, wird mit durchtrennter ...

London 1855:

Ausgerechnet während des Gottesdienstes, geschah ein unbeschreiblich grausamer Mord, den seltsamerweise keiner beobachtet hat.

Einer Dame der obersten Gesellschaftsschicht, wird mit durchtrennter Kehle in ihrer privaten Sitzbank aufgefunden. Doch vom Mörder fehlt jede Spur. Der berühmt berüchtigte Autor und Journalist Thomas de Quincey, befindet sich zufällig zusammen mit seiner Tochter Emily, Detective Inspector Ryan und dessen Assistenten Becker vor Ort und beginnt, wie es schließlich de Quinceys Art ist, gleich mit seinen privaten Ermittlungen. Und das, obwohl er sich doch eigentlich schon bald aufmachen sollte gen Edinburgh, da sein Protege Lord Palmerston, der die Vier eine zeitlang in seinem Stadthaus leben ließ, sie nun dezent aber plötzlich vor die Tür setzen will.

Der in der Öffentlichkeit bekannte „Opiumesser“ Thomas de Quincey, ahnt ganz folgerichtig, dass hier ein Serientäter am Werk ist denn die Ermordete hält eine von schwarzem Trauerflor umrankte Nachricht in der Hand. Zwei geschriebene Worte die brisanter nicht sein könnten finden sich darauf. „New England“. Doch kann der Mord tatsächlich etwas mit dem vor Jahren verübten Attentat auf Queen Victoria zu tun haben, das glücklicherweise scheiterte? Damals wurde ein Mann verhaftet, der behauptete, er gehöre einer geheimen Gruppe an, die sich „New England“ nennt und sich für die sträflich vernachlässigten Rechte der Bürgerlichen stark machen und gegen alle höher gestellten Obrigkeiten vorgehen will. Ärzte bescheinigten dem Attentäter jedoch eine Geisteskrankheit, hielten „New England“ für ein Hirngespinst und seit damals schmort besagter Mann sicher in Verwahrungshaft.

Als der Mann der Ermordeten, Lord Cosgrove, mitsamt seiner Hausangestellten, ebenfalls brutal ermordet in seinem Stadthaus aufgefunden wird, ist Detective Inspector Ryan klar, dass es höchste Zeit ist, Licht ins Dunkel zu bringen und den Täter oder womöglich eine ganze Gruppe, zu fassen. Denn es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass auch Jagd auf das Königspaar gemacht wird. Und plötzlich ist ausgerechnet der Rat des scharfsinnigen Opiumessers Thomas de Quincey gefragt, der sogar zusammen mit seiner Tochter, Ryan und Becker, am Königshof vorstellig werden darf.

Es war zunächst das stimmungsvolle Gothic-Cover, das mich auf David Morrells zweiten Teil seiner historischen Krimireihe um den Opiumesser Thomas de Quincey werden ließ, denn ich liebe historischen Lesestoff, der in der viktorianischen Ära angesiedelt wurde, sehr.
Leider verpasste ich seinerzeit den Auftaktband „Der Opiummörder“, will aber mein Versäumnis nun, nach dem Lesen dieses Romans, unbedingt nachholen. Doch man kommt auch ohne Vorwissen gut hinein in die Geschichte.

Der Autor David Morrell, der neben anderen Projekten, beispielsweise auch die Romanvorlage zu „Rambo“ schuf ( „First Blood“- verfilmt mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle) widmet sich mit dieser Reihe erstmals dem Genre historischer Krimi. Ich muss zugeben, ich hatte gewisse Vorbehalte, als ich im Inneren des Buches las, dass David Morrell der Autor der Kult-Actionfilmreihe ist und fürchtete, dass seine Krimiserie höchstwahrscheinlich ebenso blutig, actionreich aber auch flach geraten ist. Umso größer war meine Überraschung, als ich zu lesen begann. Nicht nur die Romanfiguren sind charismatisch und vielschichtig geraten- ihre Dialoge zeugen von Tiefgang und auch die Ermittlungsarbeit gestaltet sich interessant. Dazu hat der Autor viel über die damaligen Lebensumstände der Bürgerlichen und der Adligen zu erzählen und streut zudem Wissenswertes aus allen Bereichen, die die viktorianische Epoche so besonders machte, ein. Selbst politische Ereignisse werden angesprochen und es bewahrheitet sich mal wieder, dass sich Historisches leider immer wiederholt und die Menschen zum größten Teil nicht lernfähig sind.

Thomas de Quincey, ist im Gegensatz zu anderen Romanfiguren, eine historisch verbriefte Persönlichkeit. Er lebte von 1785-1859, teils in England, teils in Schottland. Er war ein britischer Schriftsteller, Essayist und Journalist und galt nach der Veröffentlichung seines autobiografischen Buches „Confessions of an English Opium Eater“ als bekannt aber auch berüchtigt. Schließlich bekannte er sich darin zu seiner Opiumsucht, der er hilflos ausgeliefert war. Trotz dieses gesundheitlichen„Handicaps“, arbeitete er für diverse Zeitungen, hatte eine Großfamilie zu versorgen und hielt sich finanziell, eher schlecht als recht, über Wasser. Ob er auch auf detektivischen Pfaden a la Sherlock Holmes wandelte, ist nicht bekannt. Aber zumindest macht es David Morrells Phantasie möglich.

Ich fand es spannend, mit einem Romanhelden konfrontiert zu werden der, aufgrund seiner Opiumsucht, besondere Fähigkeiten in der Wahrnehmung entwickelt hat und diese dazu nutzt, Kriminelle zu jagen. Man kann sich gut in die Romanfigur hineindenken und die Verzweiflung und Ohnmacht verstehen, die Thomas de Quincey so rastlos macht. Seine Detektivarbeit ist das Einzige das ihn davon abhält sich einer Überdosis hinzugeben. Und vielleicht noch seine scharfsinnige unkonventionelle Tochter Emily, die ihn liebevoll umsorgt. Emily ist eine Frauenrechtlerin und ihre, zur damaligen Zeit, modernen Ansichten sorgen für ungewöhnliche und spannende Lesemomente. Beispielsweise, wenn sie Queen Victoria höchstpersönlich davor warnt, stark grün gefärbte Kleidung zu tragen, da diese mit einem Gift behandelt wurde, das eigentlich für eine intensive Farbkomposition sorgen soll.

Detective Inspector Ryan und Becker sind ebenfalls interessante Romanfiguren, doch vor allem zusammen ist das ungleiche Quartett unschlagbar. Zugegeben- so ganz kann der Autor „Rambo“ nicht ganz hinter sich lassen. Denn auch in diesem historischen Krimi geht es zwischenzeitlich ganz schön actionreich zu- etwa bei Verfolgungsjagden durch ein Elendsviertel der Stadt. Und auch die bildhaften Beschreibungen der Mordszenarien sind nichts für Fans des „Cosy-Krimis“. Wer damit keine Probleme hat, kann sich entspannt zurücklehnen und diesen rundum gelungenen historischen Krimi in vollen Zügen genießen. Ich bin jedenfalls begeistert und gebe die Höchstbewertung. Denn hier stimmt alles- Eine spannende Story trifft auf vielschichtige interessante Figuren, reichlich historisches Flair, eine der Zeitepoche angemessene Ausdrucksweise und vor allem einen sehr angenehmen Schreibstil.

Kurz gefasst: Der Opiumesser, Thomas de Quincey, ermittelt wieder- Spannender historischer Krimi und interessantes Sittengemälde in einem.

Thomas de Quincey Reihe:

1. Teil: Der Opiummörder
2. Teil: Die Mörder der Queen
3. Teil: Ruler of the Night (noch nicht übersetzt)

Veröffentlicht am 17.09.2019

Eine stimmungsvolle, kurzweilige und humorige Weihnachtsgeschichte

Omas Inselweihnacht
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Oma Imke ist bereits mitten in den Vorbereitungen fürs Weihnachtsfest, als ihr zu Ohren kommt, dass die liebe Familie tatsächlich plant, sie an Heiligabend allein versauern zu lassen. Einerseits kann sie ...

Oma Imke ist bereits mitten in den Vorbereitungen fürs Weihnachtsfest, als ihr zu Ohren kommt, dass die liebe Familie tatsächlich plant, sie an Heiligabend allein versauern zu lassen. Einerseits kann sie das gut verstehen, kommt es doch bei den Riewerts am heiligen Feiertag jedes Mal zu Streitigkeiten zwischen den Geschwistern.

Doch ausgerechnet für dieses Weihnachten hatte Imke einen todsicheren Plan ausgeheckt, damit der Familienfrieden nach Kartoffelsalat und Würstchen gewahrt bleiben kann. Immerhin, ihre Enkelin, die Polizistin Maria, will kommen und beäugt, genau wie Imke, die neue Freundin von Arne, Lillith, recht kritisch. Maria hat schließlich schon genug angebliche wahre Lieben ihres Vaters kommen und gehen sehen. Zumal eine Recherche im Polizeicomputer ergibt, dass Lillith, die Schmuckhändlerin von Sylt, bereits eine Anzeige kassiert hat von ihrem Ex. Na wenn da mal alles mit rechten Dingen zugeht!

Imke und Maria sind fest entschlossen Licht ins Dunkel zu bringen…

Ich habe zwar schon einige Bücher des Autors gelesen, doch keines der Oma Imke Reihe. Das ist meiner Meinung auch nicht zwingend notwendig, wenn man zu diesem Weihnachtsband greift, da die Geschichte auch so gut verständlich ist und die Anzahl der Romanfiguren überschaubar ist.
Oma Imke ist eine rüstige und tatkräftige ältere Dame, die man schnell in sein Leserherz schließt, genauso ging es mir mit ihrer Enkelin Maria.

Der Autor erzählt hier eine Weihnachtsepisode und Hand aufs Herz, jeder Leser wird sich, bzw. das besondere Verhalten der Familie an Weihnachtsfeiertagen, wieder erkennen. Somit habe ich viel schmunzeln müssen beim Lesen, dieses 158 Seiten kurzen Büchleins. Janne Mommsens Geschichten warten zudem mit viel Inselflair auf. Die Beschreibungen von Land, Meer und Leuten sind bildhaft und atmosphärisch und werden hier noch zusätzlich durch Zeilen von Knut Kiesewetter untermalt.

Ich fand, dass die aktuellen Romane des Autors ein wenig schwächer geraten sind, doch für „Omas Inselweihnacht“ gilt das nicht. Im Gegenteil! Ich habe lange schon nicht mehr eine so stimmungsvolle, kurzweilige und humorige Weihnachtsgeschichte gelesen. Zugegeben, für meinen Geschmack hätte sie ruhig ein wenig länger ausfallen können, doch sie versteht es, bestens zu unterhalten. Am besten zu genießen mit Lebkuchen und Tee in der Nähe und auch als Geschenk geeignet.

Kurz gefasst: Eine stimmungsvolle, kurzweilige und humorige Weihnachtsgeschichte.

Veröffentlicht am 11.09.2019

1000 Mal berührt- Toller 2. Teil der „Green Valley“ Reihe, in dem Freunde zu Liebenden werden.

New Promises
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Izzy liebt ihre Freunde über alles- genauso wie ihren Job. Sie ist Snowboardlehrerin in Green Valley. Eines Tages, als sie auf der Piste unterwegs ist, kommt es beinahe zu einem Unfall. Immerhin ist es ...

Izzy liebt ihre Freunde über alles- genauso wie ihren Job. Sie ist Snowboardlehrerin in Green Valley. Eines Tages, als sie auf der Piste unterwegs ist, kommt es beinahe zu einem Unfall. Immerhin ist es Izzys Können und ihrer Geistesgegenwärtigkeit zu verdanken, dass nicht mehr passiert. Dennoch gerät sie mit dem Paar, das involviert war, in Streit.
Doch nur wenig später steht genau dieser Mann vor ihr und bittet sie darum, ihm Unterricht zu geben. Während Izzys Freunde, Lena, Ryan und Will begeistert sind, denn es handelt sich bei dem Mann um keinen geringeren als Hollywoodstar Cole Jacobs. Dessen Netflix-Serie ist gerade hoch im Kurs bei Izzys Freunden, aber auch dem Rest der Welt. Izzy, die sich eigentlich recht wenig aus TV Serien macht und aus unverschämten snobistischen Stars noch weniger, bleibt recht gelassen und lehnt seine Anfrage ab. Doch Cole macht ihr klar, dass sie keine Wahl hat, denn ihr Arbeitgeber hätte sich bereits einverstanden erklärt.

Und so muss Izzy, am nächsten Tag, wutschnaubend auf den Star in der Hotellobby warten, der sich typisch für seine Gilde, natürlich auch noch reichlich verspätet. Ihre Vorbehalte gegenüber Cole schwinden jedoch, als sie ihn näher kennen lernt. Seine Attraktivität lässt sie nicht kalt und auch auf menschlicher Ebene lernen sich beide besser kennen. Das wiederum ist plötzlich ihrem besten Freund seit Kindertagen, Will nicht recht. Was Izzy so gar nicht verstehen kann, denn schließlich lässt Will selbst nichts anbrennen und hat ihr bereits mehrfach gezeigt, dass er lediglich freundschaftliche Gefühle für sie hegt. Wohingegen Izzy Will schon seit vielen Jahren heimlich liebt. Immer wenn Will und Izzy aufeinander treffen, wird es plötzlich schwierig. Sie streiten sich und gehen sich zwischenzeitlich länger aus dem Weg. Was auch den Freunden der beiden auffällt. Izzy hat sich jedoch geschworen, ihre tiefen Gefühle Will gegenüber in sich zu vergraben. Doch Wills Eifersuchtsattacken irritieren sie. Will er plötzlich doch mehr als nur Freundschaft von ihr?

Nachdem mich der erste Teil der „Green Valley“ Reihe von Lilly Lucas, „New Beginnings“, vor ein paar Monaten schon so begeistern konnte, freute ich mich sehr auf die Story über Izzy und Will. Beide treten bereits im ersten Band in Erscheinung und sind sympathische Romanfiguren. Allerdings ärgerte ich mich also schon zu diesem Zeitpunkt etwas über Wills „Schwerfälligkeit“. In seinem Roman ist diese Schwerfälligkeit geblieben; so manches Mal haut er Bemerkungen heraus, die die Romanheldin Izzy verletzen, was man ihr durchaus nachfühlen kann. Doch dank eines zweiten Mannes, der in Izzys Leben tritt und den ich als unglaublich spannenden Akteur empfand, (vielleicht bekommt er ja auch irgendwann eine eigenen Story?) wurde „New Promises“ keinesfalls zu einem stupiden „Sie lieben sich- sie hassen sich Stück“. Cole bringt frischen Wind nach Green Valley und ehrlich gesagt war es schon ein wenig schade, dass sich die Dreiecksgeschichte so schnell auflöst.
Ich fand einfach, Will hätte noch ein wenig länger leiden müssen.
Aber es knistert sehr zwischen dem Heldenpaar und auch die Dialoge zwischen ihnen und ihren Freunden sind wieder einmal humorig und locker flockig geraten, so dass sie schön lebensecht wirken.
Die Romantik kommt also nicht zu kurz und so vergeht die Lesezeit leider viel zu schnell. Einzig einen Punkt empfand ich als nicht ganz so überzeugend dargeboten. Und zwar hätte es meiner Meinung nach einer ausführlicher geschilderten Klärung bedurft, gegen Ende des Romans zwischen Cole und Izzy.
Doch abgesehen davon hat dieser New Adult alles, was man sich von einem solchen Roman nur erhoffen kann. Absolute Leseempfehlung!

Kurz gefasst: 1000 Mal berührt- Toller 2. Teil der „Green Valley“ Reihe, in dem Freunde zu Liebenden werden.


Green Valley Love Reihe:

1. Teil: New Beginnings
2. Teil: New Promises
3. Teil: New Dreams (Frühjahr 2020)

Veröffentlicht am 05.09.2019

Eine gelungene Mischung aus historischem Cosy-Krimi und Sittengemälde. Sehr unterhaltsame, empfehlenswerte Reihe, die zu meinen Lieblingen gehört.

Das verborgene Cottage
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Victoria und Jeremys Glück könnte nicht größer sein, denn endlich wird geheiratet, noch dazu erwartet Victoria ihr erstes Kind. Ihre Hochzeitsreise geht ins idyllisch gelegene Irland, doch viel gemeinsame ...

Victoria und Jeremys Glück könnte nicht größer sein, denn endlich wird geheiratet, noch dazu erwartet Victoria ihr erstes Kind. Ihre Hochzeitsreise geht ins idyllisch gelegene Irland, doch viel gemeinsame Zeit bleibt ihnen nicht. Jeremy wird schon bald von seinem Vorgesetzten zurückbeordert. Es scheint nämlich, dass die Geheimdienstabteilung, für die Jeremy arbeitet, höhergestellten Politikern ein Dorn im Auge ist. Man munkelt, die Abteilung soll schon bald aufgelöst werden. Sir Arthur wurde bereits nahe gelegt, einen Posten im Ausland anzunehmen, was diesen verständlicherweise verärgert, aber auch dessen Neugierde schürt. Er bittet Jeremy darum, Nachforschungen zu betreiben.

Und das, obwohl Jeremy nicht schon genug Sorgen hätte. Denn Victoria entging im fernen Irland nur knapp einem Unglück. Sie geriet ins Moor und konnte nur durch die Hilfe eines jungen Bauern gerettet werden.
Als dieser nur wenige Tage später unter Mordverdacht gerät, ist es Victoria ein großes Bedürfnis, dem jungen Mann beizustehen, dem einen brutaler Frauenmord zur Last gelegt wird. Die hochschwangere Victoria und ihr väterlicher Vertrauter, der Butler Hopkins beginnen damit, Nachforschungen anzustellen und kommen nur wenig später einem Frauenschmugglerring auf die Schliche, der von Dublin aus agiert.

Obwohl Jeremy seine Frau darum bittet, sich zurückzuhalten, schlägt die wagemutige Victoria wie immer, alle Verbote in den Wind. Sie engagiert einen tüchtigen Verteidiger mit irischen Wurzeln, der ihrem Lebensretter beistehen soll und besucht umliegende Adelshäuser, da vermutet wird, dass auch Blaublütige zu dem Schmugglerring gehören, während sich Hopkins zu Recherchezwecken, in Maskerade und inkognito, in einem städtischen Armenhaus einschleust. Unterdessen kommt auch Jeremy im fernen London langsam weiter…

„Das verborgene Cottage“, ist bereits der vierte Teil der historischen Cosy-Krimi Reihe von Pauline Peters alias Beate Sauer und ich muss sagen, dass diese Serie, langsam aber sicher, zu meinen Lieblingen avanciert ist, was vor allem an den interessanten und vielschichtigen Charakteren und der gewählten Zeitepoche liegt. Denn zeitlich gesehen, spielt die Romanreihe ein paar Jahre nach dem Tode Queen Victorias- eine Zeit des Umbruchs, der neuen technischen Errungenschaften, der Suffragettenbewegung etc.
Die Autorin versäumt es nicht, auf die politischen Hintergründe einzugehen, was sehr spannend zu lesen ist- aber vor allem vermittelt sie ihren Lesern auch das Gedankengut der Menschen jener Zeit. So ist die Reihe eine gelungene Mischung aus historischem Cosy-Krimi und Sittengemälde.
Diesmal beleuchtet Pauline Peters/Beate Sauer den Konflikt der Iren mit den Engländern näher, was ich als äußerst spannend zu lesen empfand.
Und der Fall mit dem sich ihre Romanfiguren auseinandersetzen müssen, ist sehr düster, ergreifend aber auch packend erzählt.
Zugegeben, es bleibt dieses Mal nicht allzu viel Zeit für traute Zweisamkeit zwischen Victoria und Jeremy, da beide über weite Strecken des Romans jeder für sich ermittelt, doch setzt zumindest eine geheimnisvolle Frau aus Jeremys Vergangenheit Akzente. Und ich mag es auch einfach sehr, wenn Victoria und Hopkins, ohne Jeremys Aufsicht, Detektiv spielen.
Die 461 Seiten waren viel zu schnell ausgelesen und ich hoffe wirklich sehr, dass die Autorin die Serie noch weiter fortsetzen wird.

Kurz gefasst: Victoria, Jeremy und Hopkins ermitteln zum vierten Mal. Eine gelungene Mischung aus historischem Cosy-Krimi und Sittengemälde. Sehr unterhaltsame, empfehlenswerte Reihe, die zu meinen Lieblingen gehört.


Victoria Bredon Reihe:

1. Teil: Die rubinrote Kammer
2. Teil: Das Geheimnis des Rosenzimmers
3. Teil: Das Zedernhaus
4. Teil: Das verborgene Cottage