Ein nettes Geschichtchen, doch den Charakteren fehlt die Tiefe
Kurzfassung
In einer Welt, in der der Adel noch das Sagen hat und Könige über das Leben ihrer Untertanen entscheiden, machen sich fünf junge Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft auf die Reise. Sie ...
Kurzfassung
In einer Welt, in der der Adel noch das Sagen hat und Könige über das Leben ihrer Untertanen entscheiden, machen sich fünf junge Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft auf die Reise. Sie alle haben verschiedene Wege vor sich und auch ihre Gründe unterscheiden sich zutiefst, doch eines haben sie gemeinsam: ihre Schicksale sind miteinander verbunden und führen sie in ein Abenteuer voller Intrigen, Angst, Verrat, Verzweiflung und Schmerz. Wer wird überleben? Wer wird siegen? Welches Königreich wird fallen? Und welches Geheimnis steckt hinter dem Dämonenrauch, dem sie alle unabhängig voneinander begegnen?
Handlung
Es ist Markttag in Tornia, der Hauptstadt vom Königreich Pitoria, in dem Frieden und Gerechtigkeit herrschen. Allerlei fahrendes Volk kommt in die Stadt, um seine Waren anzubieten und so wundert es nicht, dass sich auch zwielichtige Gestalten unter die Bürger mischen. Besonders der Handel mit dem Rauschmittel Dämonenrauch floriert, auch wenn diese Droge strengstens verboten ist. Um sie zu gewinnen, töten Jäger wie Tash und Gravell Dämonen im nördlichen Teil von Pitoria, in einer unwirtlichen Gegend, dem Nördlichen Plateau.
Edyon, der Sohn einer Händlerin und Gelegenheitsdieb, begegnet währenddessen March und seinem Gefährten, die in Tornia auf der Suche nach dem unehelichen Sohn des Königs von Calidor sind.
Und auf der anderen Seite des Meeres bereitet sich Catherine, die Prinzessin von Brigant, auf ihre Hochzeit mit Prinz Tzsayn von Pitoria vor, einem Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Doch sie kann dieser arrangierten Ehe nicht entkommen, denn ihr Vater ist ein hartherziger, erbarmungsloser König, der mit Gewalt und Schrecken sein Land regiert. So wagt sie es nicht, sich ihren wahren Gefühlen zu stellen, denn eine Liaison mit ihrem Leibgardisten Ambrose käme einem Verrat an ihrem Vater gleich und würde sie den Kopf kosten.
Während die Vorbereitungen für die Hochzeit in vollem Gang sind, ziehen düstere Wolken am Horizont über Pitoria auf. Gerüchte mehren sich, dass sich Armeen an den Grenzen sammeln und ein Krieg bevorsteht. Doch was hat es damit auf sich? Wer würde dieses friedliche Land angreifen und vernichten wollen?
Charaktere
Die Geschichte in "Kingdoms of smoke - Die Verschwörung von Brigant" besteht aus fünf verschiedenen Handlungssträngen, die aus der Sicht des jeweiligen Hauptcharakters erzählt werden. So wechseln die Perspektiven zwischen den Erlebnissen der jungen Prinzessin Catherine von Brigant, ihrem Leibwächter Ambrose, der Dämonenjägerin Tash, dem Gelegenheitsdieb Edyon und dem Diener March aus dem Königreich Calidor.
Während sich die Wege der Protagonisten zunächst voneinander entfernen, treffen sie doch ohne es zu wissen unabhängig voneinander Entscheidungen, die sie nach und nach zusammenführen und ihre Schicksale miteinander verbinden.
Schreibstil
Sally Green schafft es mit ihrem flüssigen und gut lesbaren Schreibstil, die Landschaften und die unterschiedlichen Gesellschaften in den verschiedenen Königreichen bildhaft zu beschreiben. Durch den ständigen Wechsel der Handlungsstränge und Erzählperspektiven bleibt die Geschichte lebendig. Diese führt den Leser jeweils kapitelweise zusammen mit einer der Hauptpersonen durch deren Erlebnisse und verknüpft nach und nach das Schicksal des Einzelnen mit denen der restlichen Protagonisten.
Fazit
Die Geschichte in Sally Greens "Kingdoms of smoke - Die Verschwörung von Brigant" ist eine gut zu lesende Fantasyreise, die mich jedoch nicht vollständig mitreißen konnte. Es fehlt mir an Tiefe der Charaktere, die in klassischem Schwarz-Weiß-Denken entweder vollständig böse oder vollständig gut sind. Das macht viele Handlungen vorhersehbar und nimmt der Geschichte die Spannung. Auch werden rätselhafte Entwicklungen sofort aufgelöst, so dass der Leser keine Gelegenheit bekommt, selbst zu knobeln, wie wohl die Lösung aussehen könnte. Am meisten jedoch stört mich, dass problematische und gefährliche Ereignisse viel zu schnell und viel zu glatt verlaufen (zack! ist jemand tot, zack! ist der Angreifer unschädlich), was durchaus daran liegen könnte, dass die einzelnen Kapitel zu kurz sind, um die jeweilige Situation weiter auszureizen. Das alles führte bei mir dazu, dass ich mit den Protagonisten bis kurz vor Schluss nicht wirklich warm geworden bin. Während ich das erste Drittel des Buchs verschlungen habe, schleppte sich der Mittelteil ziemlich dahin, bis endlich kurz vor Schluss wieder Spannung hinein kam. Dadurch dass der Schluss des Buches offen bleibt, um auf die Ereignisse der nächsten beiden Bände hinzuarbeiten, sind noch einige Fragen der Geschichte nicht endgültig geklärt. Die Idee mit dem Dämonenrauch finde ich sehr gelungen, und sie ist auch der Grund, warum ich mich auf den nächsten Band freue und ihn unbedingt lesen werde, denn ich möchte herausfinden, was es damit weiter auf sich hat.
Insgesamt ein nettes Geschichtchen, doch ich hoffe, dass in den kommenden Bänden die Charaktere noch sehr viel mehr an Tiefe gewinnen. Von mir 3 Sterne.