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Veröffentlicht am 06.05.2020

Zwei dicke Freunde werden dünn

Peety
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„Peety – Ein Hund auf Rezept“ ist die Geschichte einer Freundschaft zwischen Hund und Mensch, geschrieben von Eric o´Grey mit Mark Dagostino, erschienen 2019 im Eden Verlag.
Eric ist 53 und davon überzeugt, ...

„Peety – Ein Hund auf Rezept“ ist die Geschichte einer Freundschaft zwischen Hund und Mensch, geschrieben von Eric o´Grey mit Mark Dagostino, erschienen 2019 im Eden Verlag.
Eric ist 53 und davon überzeugt, dass er den besten Teil seines Lebens bereits hinter sich hat. Sein Übergewicht macht das Leben für ihn nicht gerade leichter. Als er gesundheitliche Probleme bekommt, wird ihm klar, er muss was tun. Er findet eine Ärztin, die ihm zuhört und die Medizin, die sie ihm verschreibt, überrascht ihn sehr. Sie schickt ihn nämlich ins Tierheim. Eric befolgt ihren Rat und bekommt Peety, einen Hund, der wie er gesundheitliche Probleme wegen seines Gewichtes hat. Eine wunderbare Freundschaft und ein gemeinsamer Kampf um die Gesundheit beginnt – doch werden sie ihn gewinnen?
Ich bin ganz ehrlich, ich habe dieses Buch vor allem wegen des Bildes auf dem Cover gelesen. Der Hund ist super. Nach den ersten Seiten konnte ich mich dem Zauber der Geschichte nicht entziehen. Eric O´Grey beschreibt authentisch und ehrlich wie es ihm ging als übergewichtiger Mann, welche Erfahrungen er machen musste und seine langsam beginnende Freundschaft mit Peety. Die Beziehung zwischen ihm und Peety war innig und hat beiden gut getan, was man auch im Verlauf der Erzählung merkt. Seine Anregungen zur Ernähungsumstellung haben dazu geführt, dass ich mich an ganz neuen Gerichten versucht habe. Vegetarisch und mexikanisch war gar nicht schlecht. Leider gibt er keines seiner Rezepte preis – zumindest im Buch nicht. Es wäre schön gewesen, wenigstens ein Rezept im Verlauf der Buches zu finden – oder am Ende.
Aufgefallen ist mir auch, dass er mit Menschen augenscheinlich nicht ganz so gut zurecht kommt wie mit Tieren bzw. nur dann, wenn auch sein Hund dabei ist. Das zerstört ein wenig die ansonsten wunderbare Geschichte seiner Freundschaft zu Peety. Das Buch hat mir trotzdem gefallen und ich empfehle es allen, die Hundegeschichten mögen.



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Veröffentlicht am 13.02.2020

Albträume verjähren nicht und der Teufel gibt nie auf.

Diabolic – Fatales Vergehen
1

„DIABOLIC – Fatales Vergehen“ von Lisa Jackson, Nancy Bush und Rosalind Noonan ist ein Thriller, der im Dezember 2019 im Knauer Verlag erschienen ist.
Im kleinen Ort Prairie Creek schleichen sich die ...

„DIABOLIC – Fatales Vergehen“ von Lisa Jackson, Nancy Bush und Rosalind Noonan ist ein Thriller, der im Dezember 2019 im Knauer Verlag erschienen ist.
Im kleinen Ort Prairie Creek schleichen sich die Teenager Shiloh, Kat und Ruth zu einem nächtlichen Abenteuer aus Haus, nicht ahnend, dass sie die Hölle erwartet. Die schüchterne Ruth bittet ihre Freundinnen über das Geschehen zu schweigen und sie tun es, obwohl gerade erst drei Mädchen aus dem Ort spurlos verschwunden sind. Erst fünfzehn Jahre später treffen sie in Prairie Creek wieder aufeinander. Wieder verschwindet ein junges Mädchen. Shiloh, Kat und Ruth finden in ihrer Post ein Foto, dass sie in jeder Nacht vor fünfzehn Jahren zeigt. Der Teufel hat sie nicht vergessen.
Diabolic ist eine Geschichte, die einem die Gänsehaut über den Rücken jagt und für mich ein echter Thriller. Der Leser wird mitten in die Geschichte hineingeworfen und erlebt die furchtbare Nacht mit den Teenagern aber auch aus Sicht des Täters. Nach dieser spannenden Eröffnung wird es etwas ruhiger. Spannung und Ruhepausen wechseln sich quasi ab. Mir hat es gefallen, dass nacheinander aus Sicht von jedem einzelnen der drei Mädchen erzählt wird und man so deren persönliche Geschichte erfährt. Ihre Gefühle und der Zwiespalt, in den sie ihr Schweigen getrieben hat, wird deutlich, ebenso wie das Entsetzen als erneut ein Mädchen verschwindet. Ruths Schweigen wird verständlicher. Auch wenn es ein Thriller ist, fand ich die kleinen Liebesgeschichten zwischendrin sehr schön, zumal sie wirklich wunderschön erzählt werden. Am Ende hätte es aber etwas weniger sein können, deshalb nur vier Sterne.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und ich werde bestimmt noch weitere Bücher dieses Autorenteams lesen. Thrillerfans kann ich das Buch sehr empfehlen, es ist allerdings nicht unbedingt was für schwache Nerven.

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Knochemarkspende - eine Wende für zwei Leben

Genetischer Zwilling
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„Genetischer Zwilling“ von Jana Kleinkes ist eine Erzählung über eine Knochenmarkspende und im September 2019 bei epubli erschienen.
Lilien, eine Frau, die in einem Hospiz arbeitet, sucht nach dem Sinn ...

„Genetischer Zwilling“ von Jana Kleinkes ist eine Erzählung über eine Knochenmarkspende und im September 2019 bei epubli erschienen.
Lilien, eine Frau, die in einem Hospiz arbeitet, sucht nach dem Sinn ihres Lebens. Ein Traum bringt sie auf den Gedanken, dass sie – und nur sie – die einzige Person ist, die einem anderen Menschen das Leben retten könnte. Der Gedanke lässt sie nicht mehr los und sie handelt.
Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, die von wahren Ereignissen inspiriert wurde, spürt man deutlich, wie wichtig dieses Thema für die Autorin ist. Mir hat gefallen, dass die Geschichte um die Knochenmarkspende eingebunden wurde in die Geschichte über Lilien, dass man so viel aus ihrem Leben erfährt. Der Wunsch anderen zu helfen, leitet sie, aber die Arbeit in einem Hospiz zerrt auch an ihr, denn es gibt dort Menschen, denen sie nicht helfen kann. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen gestaltet sich alles andere als einfach. Als ihr im Traum ein Engel erscheint und ihr die Botschaft vermittelt, dass sie einem Menschen das Leben retten könne, da zögert sie nicht. Sie meldet sich bei der DKMS an, bekommt das Testset und wird als Spenderin registriert. Es ist der Autorin gelungen, dem Leser auf einfühlsame Weise zu zeigen, wie schwierig der Weg bis zur Spende sein kann und auch, dass es manchmal nicht möglich ist, den Geretteten persönlich kennen zu lernen, weil er oder sie eben nicht aus demselben Land stammen.
Ich bin ebenfalls bei der DKMS registriert, wurde aber bisher noch nicht als Spender benötigt, aber wenn, würde ich es selbstverständlich tun. Das Thema wird viel zu wenig behandelt, obwohl es so wichtig ist, denn es gibt zu wenig Spender. Ursache hierfür sind wohl auch die Skandale in diesem Bereich.
Mir hat die Geschichte gefallen, allerdings kann ich nur 4 Sterne geben, weil die Fehlerhaftigkeit doch zu groß ist. Besonders gestört hat mich hier, dass die Personen ab und an in der dritten Person von sich reden. Mein Tipp wäre hier eine Überarbeitung und vielleicht eine Neuauflage. Ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht sogar die DKMS hier unterstützen würde, denn das Buch stellt ja auch eine Werbung dar.
Mit dem Cover konnte ich zunächst nicht wirklich was anfangen bis ich an die Versuche mit den Erbsen von Gregor Mendel dachte und begriff, dass es hiervon inspiriert ist.
Auf jeden Fall wünsche ich der Autorin für ihre weiteren Bücher, die sie hoffentlich schreiben wird, viel Erfolg.

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Veröffentlicht am 17.10.2019

Augenzwinkern kann Leben retten

Das Mädchen Jannie
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„Das Mädchen Jannie“ von Petra Hammesfahr ist ein Kriminalroman, der im August 2019 im Diana Verlag erschienen ist.
Jannie hat für ihr Alter schon viel mitgemacht. Ihr Großvater hat sie an einen Menschenhändlerring ...

„Das Mädchen Jannie“ von Petra Hammesfahr ist ein Kriminalroman, der im August 2019 im Diana Verlag erschienen ist.
Jannie hat für ihr Alter schon viel mitgemacht. Ihr Großvater hat sie an einen Menschenhändlerring verkauft und von diesem wird sie dem brutalen Miro anvertraut. Miro schickt sie betteln zusammen mit dem erst zweijährigen Jakob. Weil Jakob sehr krank ist, wird er ihr beim Betteln von einer Hausfrau weggenommen. Sie selbst kann fliehen, traut sich aber nun nicht mehr zurück zu Miro. So landet sie auf dem Bauernhof von Dieter Leuken, der hier allein mit seiner pflegebedürftigen Mutter lebt. Er kümmert sich rührend um sie und tut alles, um ihr Vertrauen zu gewinnen, aber ist sie bei ihm wirklich in Sicherheit? Zeitgleich ermittelt Kommissar Klinkhammer in einem Fall von sieben verscharrten Kinderleichen. Und es gibt noch mehr Leichen.

Behandelt wird in dem Buch ein oft vernachlässigtes Thema – die Machenschaften der Menschenhändler, egal ob sie Kinder zum betteln schicken oder Mädchen zwingen sich zu prostituieren. Die Handlung ist wunderbar beschrieben und dadurch das in den einzelnen Kapiteln die einzelnen Protagonisten zu Wort kommen, entwickelt sich ein interessanter Handlungsstrang, von dem am Ende die Fäden zusammengeführt werden. Jannie hatte nicht einfach und ist furchtbar abgestumpft, das wird so anschaulich geschildert, dass es wirklich sehr berührend ist. Jeder einzelne Charakter ist wunderbar ausgearbeitet. Allerdings hatte ich beim Lesen immer das Gefühl, die Polizeiarbeit ist eigentlich nur eine Randerscheinung. Dennoch sehe ich in dem Buch einen Kriminalroman, ein Thriller ist er aber nicht.

Besonders faszinierend fand ich die Beziehung von Jannie zu der alten Frau, der Mutter von Dieter. Einen Menschen zu pflegen, der nichts mehr allein kann und sich auch nicht verständlich machen kann, ist schwierig und das kommt hier auch zum Ausdruck. Dieter kümmert sich um seine Mutter, aber ein richtig inniges Verhältnis hat er nicht zu ihr, sie war wohl eine sehr harte Frau. Man bekommt das Gefühl, er tut alles, um sie zu bestrafen. Doch auch jetzt noch steckt viel Leben in dieser Frau.
Gefallen hat mir auch das Ende, obwohl ich immer das Gefühl hatte, dass der Böse eigentlich gewollt hat, dass dem Treiben ein Ende gesetzt wird.
Krimifans kann ich das Buch ruhigen Gewissens empfehlen, denn es ist wirklich wunderbar geschrieben. Für mich fehlte aber eine ganze Menge an Spannung und daher gebe ich nur 4 Sterne. Es ist eine gut durchdachte und gut ausgearbeitete Geschichte, bei der man sich in jeden Charakter hineinversetzen kann. Das ist durchaus nicht selbstverständlich. Es war mein erstes Buch von dieser Autorin und da ich schon zwei weitere geschenkt bekommen habe, wird es auch nicht mein letztes sein, aber ich sehe sie als Romane an und werde mit anderen Erwartungen zu lesen beginnen.


Veröffentlicht am 14.10.2019

Famileintragödie und Hoffnungsschimmer

Böse Tränen
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„Böse Tränen“ von B.C. Schiller ist ein Thriller, der im September 2019 im bei Editon M erschienen ist.
Bei Bauarbeiten am Donaukanal stoßen die Bauarbeiter auf eine verweste Kinderleiche. Untersuchungen ...

„Böse Tränen“ von B.C. Schiller ist ein Thriller, der im September 2019 im bei Editon M erschienen ist.
Bei Bauarbeiten am Donaukanal stoßen die Bauarbeiter auf eine verweste Kinderleiche. Untersuchungen ergeben, dass es sich um die Leiche der kleinen Rosa handelt, die vor fünf Jahren verschwand. Der Schausteller Andreas Sperl hatte den Mord gestanden und sitzt seitdem im Gefängnis. Bei dem toten Kind findet sich ein Halstuch bestickt mit dem Namen Juli. Das ist der Name von Olivia Hofmans Tochter, die ebenfalls vor fünf Jahren gemeinsam mit ihrem Vater verschwand. Exkommissar Levi Kant und Psychaterin Olivia Hofmann ermitteln gemeinsam und sind bald nicht mehr von der Schuld des vermeintlichen Mörders überzeugt. Doch je tiefer sie in den Fall eintauchen, um so gefährlicher wird es für sie.
Es war mein erster Thriller aus der Feder des Autorenduos B.C. Schiller und war begeistert von der packenden Schreibweise. Auch wenn ich den ersten Band mit Levi Kant nicht kenne, konnte ich der Geschichte gut folgen. Vom Auffinden der Leiche bis zur Lösung des Falles war ich gepackt von der Geschichte. Das Verschwinden der kleinen Rosa, die eine sehr talentierte Tänzerin war, wurde nie aufgeklärt und im Verlauf der Geschichte wird sehr schnell klar, woran das gelegen haben könnte. Die Ermittlungen führen in höhere Kreise. Das Bild, das von Rosas Familie gezeichnet wird, ist zutiefst erschreckend und jagt einem kalte Schauer über den Rücken. In Rückblicken erfährt man sehr viel über die einzelnen Charaktere. Jeder einzelne ist sehr gut ausgearbeitet vom tyrannischen Vater bis hin zu den einzelnen Familienmitgliedern und natürlich auch Levi Kant und Olivia Hofmann.
Gefallen hat mir auch, dass eine Leerseite zwischen den einzelnen Kapiteln war. Das war sehr auflockernd, wenn auch bei diesem Buch nicht wirklich nötig, weil man es ohnehin kaum aus der Hand legen kann.
Den Mantel mit den vielen Taschen der Erinnerung habe ich geliebt – eine wundervolle Idee gegen das Vergessen und so ein Stück würde wirklich in ein Museum gehören.
Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus Rückblicken und Gegenwart. So ist ein Verfolgen der Geschichte und erst recht das Mitraten und mitermitteln für den Leser sehr leicht. Der Schreibstil hält die Spannung aufrecht bis zur letzten Seite.
Leider – und das ist mein einziger Minuspunkt – bleiben noch sehr viele Fragen offen, die auf Band 3 hindeuten, den man sich wahrscheinlich nach dem Lesen des Buches ohnehin holen würde. Dennoch kann ich Thrillerfans das Buch sehr empfehlen.
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