Mein absolutes Wohlfühlbuch des Jahres! ♥
Show me the StarsStell dir vor du hast jahrelang auf ein Ziel hingearbeitet. Du hast dein Journalismusstudium in Rekordzeit absolviert und das auch noch vollkommen ohne Unterstützung deiner Mutter. Um genau zu sein, verurteilt ...
Stell dir vor du hast jahrelang auf ein Ziel hingearbeitet. Du hast dein Journalismusstudium in Rekordzeit absolviert und das auch noch vollkommen ohne Unterstützung deiner Mutter. Um genau zu sein, verurteilt sie dich sogar für deine Berufswahl. Nichtsdestotrotz hast du deinen Traum verfolgt, bist bei einer renommierten Zeitschrift untergekommen und schließlich deinen ersten niveauvollen, gut recherchierten Artikel für diese Zeitschrift, bei der du dich seit Monaten abrackerst, verfasst. Doch kurz bevor dein Artikel veröffentlicht werden soll geht einfach alles komplett schief und du verlierst schlussendlich den Job auf den du so lange hingearbeitet hast. Genau dies ist unserer Protagonistin Liv passiert. Nun steht sie also vor der großen Frage: „Wie soll es weitergehen?“.
Unter dem Einfluss von etwaaas zu viel Alkohol bewirbt sie sich als Haussitterin für einen Leuchtturm in Irland. Am nächsten Morgen als sie von ihrem Telefon geweckt wird weiß sie nicht mehr so viel vom vorherigen Abend, wie sie eigentlich sollte. Dennoch nimmt sie das Bewerbungsgespräch für den Job als Leuchtturmsitterin an. Gesagt getan. Wenig später befindet sie sich im Wohnzimmer eines netten, sympathischen älteren Mannes, welcher ihr prompt anbietet den Job an sie zu vergeben. Liv nimmt an. Warum auch nicht? Sie weiß gegenwärtig sowieso nicht wie ihre nächsten Schritte aussehen sollen. Warum dann nicht in einen Leuchtturm darüber nachdenken?
Wohnung untervermietet, Outdoor Bekleidung gekauft und schon sitzt Liv im Flugzeug nach Irland. Dort angekommen wird sie von einem gutaussehenden Iren namens Kjer in Empfang genommen. Er bringt sie nicht nur zu der Pension, in der sie die erste Nacht verbringen wird, sondern später auch zur und von der Insel, auf der sie wohnen wird und beliefert sie wöchentlich mit Nahrungsmitteln.
Charaktere:
Wir lernen Liv zunächst als sehr zielstrebig und ernst kennen. Sie hat sehr hart darauf hingearbeitet Journalistin zu werden und dafür auch auf viel Spaß verzichtet, um stattdessen zu lernen. Im Zuge dessen hat sie ebenfalls nicht wirklich Freundschaften in den letzten Jahren schließen können. Wie bereits erwähnt hat Liv leider keinerlei Rückhalt von ihrer Mutter erhalten. Glücklicherweise waren ihre Großeltern dafür umso liebevoller, sodass Liv schließlich auch bei ihnen einzog, anstatt weiter mit ihrer Mutter häufig von einer Stadt in die nächste zu ziehen. Nach dem Tod ihrer Großmutter entschied sich allerdings ihr Großvater dazu zu einem Brieffreund, den er schon seit Jahren regelmäßig schreibt, zu ziehen. Dadurch stehen Liv und er nun nur noch in postalischen und telefonischen Kontakt. Was allerdings nicht bedeuten soll, dass er ihr nicht dennoch mit Rat und Tat zur Seite steht und ihren Umzug durchaus befürwortet.
Es ist schön, wie man im Buch Livs Entwicklung mitverfolgen kann. Sie lernt nach und nach sich ihren Ängsten zu stellen und schafft es außerdem endlich eine richtige Freundschaft zu schließen. Des Weiteren lernt sie auch wie wohltuend Ruhe und Zeit für sich selbst sein kann. Erst durch das Leben auf der Insel lernt sie die Natur, um sicher herum, zu würdigen und nicht jede freie Minute mit Arbeit zu füllen. Und vor allem wie positiv dies sich auf einen Menschen auswirken kann.
Schon bei ihrer ersten Begegnung ist Liv von Kjer fasziniert, doch es dauert nicht lange, bis sie von seinem zweifelhaften Ruf erfährt. Kjer ist zwar nett und charmant, aber leider auch ziemlich beziehungsunfähig. Seit es eine schicksalhafte Wendung in seinem Leben gab, hat Kjer nur noch das Bett mit Frauen geteilt. Doch wird sich Liv wirklich von seinem Ruf abschrecken lassen? Und, wenn nicht wird er auch sie wegstoßen oder wird er schließlich doch jemandem erneut sein Vertrauen schenken?
Neben Liv und Kjer dürfen wir viele andere liebevoll ausgearbeitete Charaktere kennenlernen, mitunter beispielsweise den liebenswerten Leuchttumeigentümer, welcher Liv trotz ihrer peinlichen E-Mail eine Chance gab. Airin, welche eine wunderschöne kleine Pension führt und sich schnell als eine wahre Freundin für Liv herausstellt. Außerdem könnt ihr euch auch auf Livs Großvater, die Kellnerin Seanna und viele weitere Menschen freuen, die „Show me the Stars“ erst so richtig zum Leben erwecken.
Schreibstil/Spannungsbogen:
Worin ich mich haltlos verliebt habe, ist das Setting der Geschichte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gerne ich selbst in einen Leuchtturm an der irischen Küste gezogen wäre. „Show me the Stars“ war für mich ein richtiges Wohlfühlbuch. Ich habe es einfach wahnsinnig genossen in diese Geschichte abzutauchen. Man muss natürlich zugeben, dass es kein spannungsgeladenes Buch per se ist. Dennoch hat die Autorin geschafft einige Wendungen und andere Kleinigkeiten einzubauen, welche mich überrascht und mir gut gefallen haben. Wie ihr euch vielleicht denken könnt, hat mir der Schreibstil ebenfalls wirklich gut gefallen. Er war wirklich angenehm und hat das Setting perfekt abgerundet.
Fazit:
Für mich ist „Show me the Stars“ eines meiner Jahresfavoriten!
Ich habe daran einfach alles geliebt. Bereits vor dem Erscheinen hatte ich mich mehrere Wochen auf das Buch gefreut und war dann umso glücklicher, als es mich auch wirklich begeistern konnte. Ich kann dieses Buch einfach jeden ans Herz legen, der gerne in einer Geschichte versinken möchte, in welcher er sich gänzlich wohlfühlen kann. Vor allem für den Herbst finde ich dieses Buch einfach so passend, weil es auch in dieser Jahreszeit spielt und man sich sozusagen wie die Protagonistin zu Hause einkuscheln kann. Was vielleicht auch noch anzumerken ist, „Show me the Stars“ ist zwar durchaus ein Liebesroman (bzw. Young Adult Roman), aber es dreht sich nicht nur um die Romanze zwischen Liv und Kjer. Mir hat gut gefallen, dass eher Livs persönliche Entwicklung im Mittelpunkt stand und ihr Interesse an Kjer einfach in die allgemeine Handlung eingeflochten wurde, anstatt sie zu dominieren. ♥