Spioninnen des CIA in den 50ern und die Hintergrundgeschichte von “Dr. Schiwago”
Alles, was wir sindReese Witherspoon hat die englische Ausgabe "The Secrets we kept" in ihrem Buchclub vorgestellt. Damals hatte mich der Klappentext aber noch nicht so angesprochen.
Inzwischen habe ich die deutschen Ausgabe ...
Reese Witherspoon hat die englische Ausgabe "The Secrets we kept" in ihrem Buchclub vorgestellt. Damals hatte mich der Klappentext aber noch nicht so angesprochen.
Inzwischen habe ich die deutschen Ausgabe “Alles was wir sind” gelesen.
Mir war gar nicht bewusst, dass die CIA das Buch "Dr. Schiwago" (und andere Bücher wie "Farm der Tiere") nutzte, um die sowjetische Bevölkerung gegen die Regierung aufzubringen. Eine interessante Hintergrundgeschichte.
Wir folgen der Geliebten Pasternaks in den Gulag und erfahren, welchen Repressalien der Autor ausgesetzt war.
Außerdem lernen wir Irina kennen. Die Tochter, einer aus Russland in die USA eingewanderten Mutter, beginnt als Sekretärin im Schreibpool des CIA zu arbeiten. Mit der Zeit wird sie zur Spionin ausgebildet.
Die Handlungsstränge sind unterteilt in Osten (Pasternak und Geliebte) und Westen (Schreibpool, Irina, Sally) und erstrecken sich über die 50er-Jahre. Im Laufe des Buches erfahren wir die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. So zum Beispiel auch aus dem Blickwinkel der Damen des Schreibpools, dem Agenten Teddy und der amerikanischen “Schwalbe” Sally. Der Begriff “Schwalbe” ist denjenigen vielleicht schon bekannt, die den Film “Red Sparrow” mit Jennifer Lawrence gesehen haben. Auch die Amerikaner haben attraktive Spioninnen ausgebildet, die Männern Geheimnisse entlockt haben.
Neben der Agentenebene entwickeln sich noch verschiedene Beziehungen, auf die ich aus Spannungsgründen hier nicht weiter eingehen will.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und fand sowohl die Erzählweise, als auch die Figuren sehr sympathisch.
Das einzige, was mich persönlich an der Thematik an zwei Punkten im Buch extrem gestört hat, war, dass das CIA so positiv dargestellt wird. So, als hätten diese nur durch Literatur versucht, die Menschen in der Sowjetunion, die nach Wahrheit und Freiheit hungerten, zu befreien. Ich bin sicher, die CIA hat auch zu ganz anderen Methoden gegriffen.
Trotzdem ein spannendes Buch mit sympathischen Charakteren, das sich sehr gern gelesen habe.