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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2019

Eine Familie aus der Ukraine, die nun in England lebt und deren Probleme mit der Vergangenheit

Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch
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Die Ukrainer Nikolai, seine Frau Ludmilla und die gemeinsame Tochter Vera kamen durch Zwangsarbeit in Deutschland und später durch die Übernahme der Besatzungsmächte nach England. Dort bekamen sie noch ...

Die Ukrainer Nikolai, seine Frau Ludmilla und die gemeinsame Tochter Vera kamen durch Zwangsarbeit in Deutschland und später durch die Übernahme der Besatzungsmächte nach England. Dort bekamen sie noch eine zweite Tochter Nadia, das Friedenskind, das erst nach dem 2. Weltkrieg die Welt entdecken darf. Zwei Jahre nach dem Tod der Mutter in den 2000er Jahren möchte der Vater wieder heiraten. Doch an sich ist nichts verwerfliches dabei, wäre es nicht eine 36-jährige Ukrainerin, die der 84-jährige Vater hier aus der Ukraine retten will und so ihrem Sohn und ihr ein angehmeres Leben ermöglichen möchte. Das ruft die Tochter Nadia auf den Plan, die nach einigen Problemen mit dem Vater dann auch die Schwester Vera miteinschaltet, obwohl sie doch eigentlich zerstritten sind, raufen sie sich zusammen und kämpfen für ihr gemeinsames Ziel, Valentina wieder loszubekommen.

Marina Lewycka hat hier ein interessantes Thema aufgegriffen und mit einem einfachen, aber authentischen Schreibstil eine flüssige Geschichte geschrieben. Leider gab es einige Abschnitte, die etwas langatmig für mich waren. Zudem waren die Ankündigungen etwas zu übertrieben für meinen Geschmack, denn es war für mich nicht hochunterhaltsam und sehr witzig.

Das Buch war in Ordnung, allerdings hat es mich nicht gefesselt.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Ist das Glück so einfach zu definieren?

Hectors Reise
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Hector ist Psychiater und er ist unzufrieden. Denn seine Patientin sind nicht alle gleich krank, manchen kann er mit Pillen helfen, andere dagegen sind einfach nur unglücklich, ohne dass ein offensichtlicher ...

Hector ist Psychiater und er ist unzufrieden. Denn seine Patientin sind nicht alle gleich krank, manchen kann er mit Pillen helfen, andere dagegen sind einfach nur unglücklich, ohne dass ein offensichtlicher Grund dafür besteht. Deshalb beschließt er eines Tages, Urlaub zu machen. Da seine Freundin Clara nicht mitgehen kann, begibt er sich alleine auf seine Weltreise. Seine erste Station ist China, denn dort wohnt sein Freund Édouard, diesen besucht er und findet schon auf dem Weg zu ihm seine erste Lektion: "Vergleiche anzustellen ist ein gutes Mitteln, sich sein Glück zu vermiesen." Doch er reist noch weiter in andere Länder und findet noch mehr Lektionen über das Glück.

Francois Lelord ist hier ein besonderes Werk über ein sehr komplexes Thema gelungen. Sein Schreibstil war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da er vieles durch komplzierte Umschreibungen beschreibt. Allerdings gewöhnt man sich daran und danach liest es sich sehr flüssig. Er hat das wirklich schwierige Thema Glück so schön behandelt, dass ich mir schon währenddessen und auch nun nach dem Lesen noch Gedanken darüber mache.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Ein Buch, das den Leser in einen sorgenfreien Sommerurlaub versetzt

Sommertraum mit Aussicht
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Lottie, eine gestresste New Yorker Mutter liest an einem verregneten Tag an der Pinnwand einen Aushang eines Ferienhauses auf einer Insel names Little Lost Island. Während sie das liest, lernt sie Rose ...

Lottie, eine gestresste New Yorker Mutter liest an einem verregneten Tag an der Pinnwand einen Aushang eines Ferienhauses auf einer Insel names Little Lost Island. Während sie das liest, lernt sie Rose kennen, ebenfalls Mutter und genauso gestresst von ihrem Leben wie Lottie. Beide beschließen, dieses Cottage für den ganzen August zu mieten. Jede von ihnen sucht noch einen zusätzlichen Mieter. So kommen noch Caroline und Beverly hinzu. Alle vier haben ihre ganz persönlichen Schwierigkeiten, Lottie und Rose mit ihren Ehen beziehungsweise Ehemännern und ihren Kindern, Caroline mit schlechter Presse und Beverly trauert.
Doch gemeinsam verbringen sie nach anfänglichen Problemen untereinander einen unvergesslichen und sorglosen Sommer.

Brenda Bowen hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der sich nach einiger Zeit aber immer problemloser lesen lässt. Denn sie wechselt oft die Sichtweisen der Personen ohne sichtbaren Absatz im Text, was zusätzlich beschwert wird durch die Unbekanntheit der Protagonisten für den Leser. Der Einstieg in die Handlung war abrupt und es gab nur eine ganz kleine Vorstellung der Hauptpersonen.

Da ich erst nach einigen Kapiteln Zugang zu diesem Buch gefunden habe, war ich schon etwas enttäuscht, da der Klappentext viel verspricht. Allerdings hat es sich gebessert und die zweite Hälfte des Buches ließ sich relativ gut und flüssig lesen. Die Handlung fand ich in Ordnung, wenn auch nicht spektakulär oder spannend.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können in einem gemeinsamen Hotelzimmer...

Friesenherz
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Maike hat von ihrem Ehemann Torge zu ihrem vierzigsten Geburtstag eine ayurvedische Wellnessreise an die Nordsee bekommen. Doch als sie dort abends erfährt, dass sie ihr Doppelzimmer mit Ann teilen soll, ...

Maike hat von ihrem Ehemann Torge zu ihrem vierzigsten Geburtstag eine ayurvedische Wellnessreise an die Nordsee bekommen. Doch als sie dort abends erfährt, dass sie ihr Doppelzimmer mit Ann teilen soll, weil es keine freien Zimmer mehr gibt und versehentlich doppelt gebucht wurde, beginnt für sie das Chaos. Ann ist Künstlerin, kindlich und chaotisch, also das komplette Gegenteil von Maike. Doch sie haben mehr gemeinsam als sie denken und langsam entspinnt sich eine Freundschaft. Aber der Frieden währt nicht lange und die Ereignisse überschlagen sich und stellen Maike und Ann vor viele Fragen, die ihr bisheriges Leben aber auch ihre Zukunft betreffen...

Jana Hagedorns Schreibstil hat mich leider nicht so überzeugt, der Satzbau war in Ordnung, allerdings war die Handlung an manchen Stellen langweilig und nicht packend genug für mich. Das Thema fand ich an sich interessant und spannend, aber es hätte besser geschrieben werden können.

Leider etwas schade, denn ich habe mir viel von diesem Buch versprochen, als ich mit dem lesen begonnen habe.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Eine Liebesgeschichte mit Hindernissen

Wie für mich gemacht
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Cath kommt nach London, nachdem ihr in Chicago viele Dinge passierten, die sie hinter sich lassen will. Doch auch in England schafft sie es nicht, ein normales Leben zu leben, sondern verliert sich in ...

Cath kommt nach London, nachdem ihr in Chicago viele Dinge passierten, die sie hinter sich lassen will. Doch auch in England schafft sie es nicht, ein normales Leben zu leben, sondern verliert sich in Alkohol-, Feier und Sexeskapaden. Nach dem Tod ihrer Mutter schwört sie dem allem ab und beginnt ihr neues und normales Leben. Dies gelingt ihr auch zwei Jahre lang ohne Probleme. Sie genießt ihren Job im Museum und arbeitet dort hart und viel für einen Hungerlohn. Als sie ein besonderes Exponat für ihrer geplante Ausstellung im Auge hat, muss sie eine gefährliche Gegenaufgabe erfüllen, die abrupt in einem völligen Absturz endet und sie in die Wohnung von Nev führt. Er hat sie gerettet, versorgt und ihr ein Bett für die Nacht geboten. Doch aus dieser einen Übernachtung entwickelt sich mehr und Cath kommt in einen tiefen inneren Zwiespalt, denn sie ist davon überzeugt, Männer bringen nur Unglück und ihr Leben durcheinander.

Ruthie Knox hat einen einfach Schreibstil, der schnell zu lesen ist. Dennoch drückt sie jede Emotion präzise und nachvollziehbar aus. Der Wechsel zwischen den beiden Charakteren Cath und Nev ist sehr gelungen und lässt den Leser tiefer in die Gedankenwelt der beiden eintauchen.

Der Schreibstil der Autorin hat mich überzeugt und ich habe das Buch in nur einem Tag gelesen. Allerdings waren mir manche der Entscheidungen zu vorhersehbar.