berührende, einprägsame und unterhaltsame Familiengeschichte
Meinung:
Ich habe nun schon einige Familiengeschichten gelesen und gehört und prinzipiell unterscheidet sich „Zeit der Schwalben“ nicht wirklich von anderen Vertretern dieses Genres. Es gibt zwei Zeitebenen, ...
Meinung:
Ich habe nun schon einige Familiengeschichten gelesen und gehört und prinzipiell unterscheidet sich „Zeit der Schwalben“ nicht wirklich von anderen Vertretern dieses Genres. Es gibt zwei Zeitebenen, in denen die jeweilige Geschichte abwechselnd erzählt wird und in denen nach und nach die Geheimnisse der Familientragödie aufgedeckt werden und so im Lauf der Handlung ein stimmiges Gesamtbild entsteht.
Aber natürlich hat jede dieser Geschichten ihren eigenen Schwerpunkt und ihre eigenen Highlights.
Hier erfährt man schon bald, dass die Addie und Phoebe Zwillinge sind und kann sich auch denken, wie es dazu kam, dass die beiden Schwestern getrennt wurden, aber die Frage nach den genauen Hintergründen birgt Spannung und vor allem viele Emotionen und Geheimnisse.
Vor allem Elizabeths Geschichte in der Vergangenheit, die durch Tagebucheinträge und Briefe erzählt wird, ist sehr berührend, emotional und eine Achterbahnfahrt. Elizabeth ist ein fröhliches und lebenshungriges Mädchen, bis zu dem Zeitpunkt, als ihre Mutter stirbt. Ihr Vater ist kalt und auf Traditionen versessen und ihre erste große Liebe hat leider auch ihre Tücken. Es ist spannend und bewegend ihre Entwicklung und auch ihren Kampf um ihre Kinder mitzuerleben und in das strenge London der 50er Jahre einzutauchen. Dabei ist es dann umso tragischer, wenn auch nachvollziehbar, weshalb Elizabeths Verhältnis zu ihrer Tochter Addie immer eher etwas unterkühlt war.
Generell fand ich die Figuren sehr gelungen. Zum einen natürlich Elizabeth, aber auch die ruhige Addie, die im Verlauf nicht nur mehr über ihre Mutter und die Vergangenheit erfährt, sondern auch zu sich selbst findet, ist eine gute Protagonistin. Ihre Schwester Phoebe ist eher etwas stürmischer, ergänzt die Art von Addie aber gut, sodass man gern mehr von ihnen erfährt.
Die Nebenfiguren runden die Sache gut ab, vor allem Andrew oder Addies Vater haben mir in ihrer Rolle wirklich sehr gut gefallen.
Der Handlungsverlauf ist sehr gelungen. Es ist zu jeder Zeit eine gewisse Grundspannung vorhanden und die Entwicklungen sind zu jeder Zeit glaubhaft, authentisch und unterhaltsam und ab und an gibt es auch doch eine kleine Überraschung.
Die Sprecherinnen Simone Kabst und Eva Gosciejewicz machen einen sehr guten Job. Ihre jeweiligen Stimmen passen perfekt zu den Figuren und sorgen dafür, dass die Geschichte lebendig, einprägsam und bewegend ist.
Fazit:
Eine berührende, einprägsame und unterhaltsame Familiengeschichte. Der Aufbau der Geschichte ist bekannt, aber die Umsetzung und die Highlights sorgen für Spannung und viele emotionale Momente. Die tollen Sprecherinnen sorgen noch zusätzlich für Lebendigkeit und viel Nähe zu den Figuren. Insgesamt vergebe ich solide 4 Sterne und eine Empfehlung für alle, die solche Familiengeschichten mögen.