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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

Unterhaltsam und kurzweilig

Mieses Karma
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Inhalt:
Kim Lange stirbt. Und diese Tatsache schafft es nur auf Platz sechs der miesesten Momente des Tages. Welches die anderen miesen Momente sind, erzählt Kim gleich selber und so wird schnell klar, ...

Inhalt:
Kim Lange stirbt. Und diese Tatsache schafft es nur auf Platz sechs der miesesten Momente des Tages. Welches die anderen miesen Momente sind, erzählt Kim gleich selber und so wird schnell klar, dass die ich-bezogene Moderatorin nicht zufällig als Ameise wiedergeboren wird. Doch natürlich realisiert sie erst dann, als Buddha ihr erscheint, dass sie nun wirklich ein Tier ist und dass sich niemand einen schlechten Scherz mit ihr erlaubt. Bis sie jedoch begreift, dass ihr eigenes Verhalten eventuell dazu beigetragen haben könnte, dass sie jetzt eine Ameise ist, geht es noch ein wenig länger. Im Ameisenbau lernt sie den legendären und ebenfalls als Ameise wiedergeborenen Giacomo Girolamo Casanova kennen. Der hat das miese Karma unter anderem seinem liederlichen Lebenswandel zu verdanken. Diesem Lebenswandel verdankt er jedoch auch einige andere Qualitäten; unter anderem kann er nämlich sehr gut flüchten, überzeugen und hat immer einige bahnbrechende Einfälle. Kim und Casanova machen es sich also zur Aufgabe, ganz viel gutes Karma zu sammeln und so als immer höheres Wesen wiedergeboren zu werden. Dabei verfolgen sie jedoch unterschiedliche Ziele. Während Casanova wieder einmal seine Fleischeslust stillen will, möchte Kim nur eines: wieder bei ihrer Tochter sein.

Meine Meinung:
Eine Freundin hat mir dieses Buch mit folgenden Worten ausgeliehen "bevor du Geld für alle Bücher von Safier ausgibst (sie kennt mich gut, ich hätte einfach alles mit gelbem Einband gekauft, was ich hätte finden können), liest du zuerst einmal eines davon, um zu sehen, ob es sich lohnt". Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich von dieser Aussage ein wenig abgeschreckt war. Aber das Buch hat mich überraschend gut unterhalten. Vor allem die interessante und auch sehr ungewöhnliche Idee vom Sammeln des Karmas, finde ich sehr gelungen.
Nicht zuletzt hat das Buch auch einen sehr nachdenklichen Unterton. Wie verhalten wir uns gegenüber den Menschen um uns herum? Welche Karmabilanz wollen wir hinterlassen und was ist, wenn am Ende wirklich abgerechnet wird?
Humorvoll, sehr inspiriert und vor allem auch total kurzweilig begleiten wir Kim und Giacomo Girolamo Casanova auf ihrem Abenteuer und erfahren dabei zusätzlich noch ein wenig etwas über das Leben der Ameisen.

Abschliessend kann ich sagen:
Ich werde mir die Bücher wohl nicht alle kaufen, aber doch sehr gerne wieder einmal ein Buch von David Safier lesen.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Ein gelungenes Jugendbuch

Bevor ich sterbe
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Leseeindruck:
Tessa hat sich eigentlich fast aufgegeben und die Dinge, welche sie an die Wand schreibt, Wünsche, Träume, Hoffnungen, sind mehr zu ihrer eigenen Unterhaltung gedacht, als dazu, in Erfüllung ...

Leseeindruck:
Tessa hat sich eigentlich fast aufgegeben und die Dinge, welche sie an die Wand schreibt, Wünsche, Träume, Hoffnungen, sind mehr zu ihrer eigenen Unterhaltung gedacht, als dazu, in Erfüllung zu gehen. Doch ihre beste Freundin Zoey, welche voller Leben steckt und ein Abenteuer nach dem anderen erlebt, weckt in Tessa Stolz und Trotz. Sie begreift, dass sie ja genau genommen noch gar nicht richtig gelebt hat und dass man eigentlich zuerst leben muss, bevor man stirbt. Also wird die Liste erweitert und Zoey wird eingeweiht, ohne Zoey hätte Tessa nämlich nicht den Mut, alle diese Dinge zu tun und ohne Zoey würde es auch keinen Sinn machen, weil dann kein Zeuge dabei wäre. Also machen sich die beiden jungen Frauen an den ersten Punkt der Liste. Tessa erlebt aber auch einige Enttäuschungen, beginnt zu zweifeln und hinterfragen. Als aber Adam in Tessas Leben tritt, muss die Liste ganz schnell geändert und ergänzt werden, denn sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr das Leben selbst nun plötzlich einige Streiche spielt. Schmerzhafte und schöne...

Meine Meinung:
Das Buch hat mich sehr berührt und in seinen Bann gezogen. Es gibt so viele Bücher über Menschen mit Krebs und auch viele Bücher, deren Protagonist vor seinem Tod noch eine Liste abarbeiten will. Nur ist hier die Geschichte anders konzipiert. Die Liste ist zwar ein roter Faden, verliert und ändert aber ihre Bedeutung im Laufe der Geschichte, weil das Leben und die Liebe selbst ins Geschehen eingreifen und die Protagonistin Tessa immer wieder voller Stolz, Trotz und Mut versucht, mit ihrer Situation klarzukommen. Sie ist so authentisch beschrieben, mit all ihren Ängsten, Zweifeln und auch ihrer Wut auf die Krankheit und das Leben, welches Glück und Unglück so ungleichmässig verteilt, dass man sie einfach gern haben muss.

Meine Empfehlung:
"Bevor ich sterbe" ist ein sehr gelungenes, tiefgründiges und absolut überzeugendes Jugendbuch, welches gerne auch von Erwachsenen gelesen werden soll und darf.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Familienroman mit Tiefgang

Isa & May
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Erster Eindruck:
Isamay, deren Namen sich aus den beiden Namen ihrer Grossmütter zusammen setzt, schreibt mühevoll an ihrer Masterarbeit über berühmte Grossmütter der Weltgeschichte und deren Einfluss ...

Erster Eindruck:
Isamay, deren Namen sich aus den beiden Namen ihrer Grossmütter zusammen setzt, schreibt mühevoll an ihrer Masterarbeit über berühmte Grossmütter der Weltgeschichte und deren Einfluss auf ihre Enkelinnen und Enkel und die Hierarchie innerhalb ihrer Familien. Es scheint jedoch so, als würde sie diese Arbeit nie zu Ende bringen, weil sie noch nicht einmal ein Konzept hat und selber nicht genau weiss, welche Fragestellung sie eigentlich untersuchen möchte. Ihre Tutorin Claudia macht es ihr auch nicht immer leicht, da sie fast Unmögliches von ihr zu erwarten scheint und doch immer alles besser weiss. Isamays Mutter, selbst eine Wissenschaftlerin, und ihr Vater unterstützen Isamay sehr in ihrer Arbeit, ihren Grossmüttern wäre es jedoch lieber, wenn sie endlich einen "richtigen" Beruf erlernen und das viele Lesen sein lassen würde. Doch Isamay ist momentan zufrieden mit ihrem Leben und dazu kommt noch, dass sie mit dem intelligenten Ian zusammen lebt, mit welchem sie den Rest ihres Lebens verbringen will. Doch während sie sich zunehmend in ihren Recherchen und Fragestellungen verliert, bemerkt sie, dass sie immer noch nichts über Ians Vergangenheit und seine Familie weiss. Auf Fragen reagiert er abweisend und so lässt sie es vorerst bleiben. Als jedoch an Grossmutter Isas achtzigstem Geburtstag plötzlich zwei entfernte Cousinen auftauchen und eine Geburtsurkunde von Isas Bruder gefunden haben wollen, realisiert Isamay, dass sie über ihre eigene Familie auch nicht alles weiss. Sie beginnt Fragen zu stellen und selber zu recherchieren und schlittert mehr und mehr in Geschichten hinein, die sie nicht versteht, die sie aber unbedingt klären will. Die Zeit spielt jedoch gegen sie, denn ihre Masterarbeit geht vor und als dann auch noch das erwartete Missgeschick passiert, scheint Isamay komplett den Kopf zu verlieren.

Meine Meinung:
Familiengeschichten gegenüber bin ich meistens ziemlich skeptisch. Es ist mir schon so oft passiert, dass ich mich in haltlosen Geschichten und Verstrickungen wieder gefunden habe, die an den Haaren herbei gezogen und unglaublich konstruiert daherkamen. Dieses Buch hat mich jedoch sehr positiv überrascht. Die Geschichte selber verfügt über einen wunderbar logischen Aufbau und beschreibt die unterschiedlichen Personen sehr gehaltvoll und lebensnah. Die Auflösungen am Schluss waren von mir teilweise erwartet, aber so gut eingearbeitet, dass ich die Geschichte nur loben kann. Der Autorin Margaret Forster ist eine glaubhafte Familiengeschichte voller Tiefe und Gehalt gelungen. Zudem liest sich das Buch sehr gut und erklärt jegliche komplexen Strukturen verständlich. Nur am Anfang ging es mir ein bisschen zu lange, bis ich erfuhr, um was es jetzt eigentlich genau in dem Buch geht.

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es aus all diesen Gründen und trotz dem eher langsamen Einstieg eine herzliche Empfehlung für dieses tiefgründig erzählte Buch.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Sommerlich-romantische Fortsetzung der Reihe

Sommersehnsucht
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Inhalt und erster Eindruck (kann Spoiler zu Band 1 enthalten):
Emma ist glücklich mit ihrem Leben und auch mit ihrem Beruf. Als Floristin der Hochzeitsagentur "Vows" kann sie ihrer Fantasie freien Lauf ...

Inhalt und erster Eindruck (kann Spoiler zu Band 1 enthalten):
Emma ist glücklich mit ihrem Leben und auch mit ihrem Beruf. Als Floristin der Hochzeitsagentur "Vows" kann sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen und mit ihren Händen wahre Kunstwerke formen. So schafft sie es, jeder Hochzeitsdekoration den perfekten letzten Schliff zu geben und jeder Braut einen unvergesslichen Tag zu schenken. Sie ist durch und durch romantisch veranlagt. Schliesslich hat sie in Liebesdingen auch immer ihre Eltern vor Augen, deren Liebesgeschichte kein Auge trocken lässt. Und nun steckt auch noch Mac, eine ihrer drei besten Freundinnen und Mitarbeiterin der Agentur, mitten in ihren eigenen Hochzeitsvorbereitungen. So ist es nur verständlich, dass auch Emma zu träumen beginnt. Es ist aber nicht so, dass sie an keine Männer heran geraten würde. Im Gegenteil: mit ihrer Schönheit und ihrem unwiderstehlichen Charme wickelt sie jeden Mann um den Finger und das Problem ist meistens nicht, einen Mann zu finden, sondern ihn wieder los zu werden oder ihm zu sagen, dass sie kein Interesse hat. Doch in diesem ganz speziellen Fall, geht es nicht um einen Mann für ein paar Dates und eine gemeinsame Nacht, es geht um den Mann fürs Leben. Und ausgerechnet jetzt hat Emma Gefühle für Jack, mit dem sie eine langjährige Freundschaft verbindet und der ausserdem so gar nichts von einer Beziehung, Heiraten und Kinder haben hält. Dass ihre drei Freundinnen und deren Familien auch schon seit Ewigkeiten mit Jack befreundet sind, macht die Sache nicht einfacher. Denn wenn es mit ihnen beiden nicht klappen würde, wären einige Freundschaften zum Scheitern verurteilt oder für lange Zeit belastet.

Lesegefühl:
In der Hochzeitsagentur "Vows" scheint einfach alles perfekt. Vier schöne Frauen üben vier Berufe aus, die sie lieben und sind zudem noch beste Freundinnen. Der Einblick in den Beruf der Floristin und in das fantasievolle Gestalten diverser wundervoller Blumenarrangements hat mir dabei besonders gut gefallen. Es lässt sich gar nicht vermeiden, dass man beim Lesen dieser Wohlfühllektüre ins Träumen gerät und auch dieser zweite Band der Reihe ist meiner Meinung nach sehr gelungen, mit Liebe zum Detail und viel Romantik gestaltet.

Meine Meinung:
Ich wollte die ersten beiden Bände des Jahreszeiten-Zyklus unbedingt nacheinander lesen. Ich finde, dass man so ein besseres Gefühl für die Figuren und die ganze Geschichte bekommt. Auch wenn es in den Büchern von Nora Roberts in der Regel ein Happy End gibt und auch wenn die Geschichten an sich sehr absehbar sind, finde ich sie einfach nur schön zum Lesen. Jedes Problem löst sich irgendwann und jede Geschichte findet ein Ende. Freundinnen halten zusammen und Männer sind einfach nur romantisch. Aber es sind nicht nur diese kitschigen Klischees, welches für mich die Bücher so lesenswert machen. Meiner Meinung nach sind es - und ich wiederhole mich in meinen Rezensionen von Büchern von Nora Roberts - die wunderschönen und detaillierten Beschreibungen, die Liebe zum Detail und die Illusionen perfekter Berufe, Landschaften und Gärten.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Romantischer Einstieg in eine Reihe rund um eine Hochzeitsagentur

Frühlingsträume
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Die Protagonistin:
Mac ist eine totale Chaotin. Sie lässt sich von ihrer Mutter unter Druck setzen und immer wieder ein schlechtes Gewissen einreden, wenn sie nicht sofort spurt und auch in ihrer Wohnung ...

Die Protagonistin:
Mac ist eine totale Chaotin. Sie lässt sich von ihrer Mutter unter Druck setzen und immer wieder ein schlechtes Gewissen einreden, wenn sie nicht sofort spurt und auch in ihrer Wohnung sieht es manchmal aus, als hätte ein Wirbelsturm gewütet, was auch immer wieder irgendwie stimmt. Dies hat mir persönlich sehr gut gefallen und mir war Mac von Anfang an total sympathisch. Auch, dass sie zwei verschieden Persönlichkeiten zu haben scheint und ihr Privat- und Berufsleben komplett trennt, gefiel mier sehr gut. In ihrem Job ist Mac nämlich eine totale Perfektionistin und immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Für die Hochzeitsagentur "Vows" die sie mit ihren drei besten Freundinnen betreibt, arbeitet sie als Fotografin. Dies tut sie mit einer sagenhaften Präzision und Hingabe, was was für ihr grosses Herz spricht. Doch in Liebesdingen scheint sie nichts auf die Reihe zu kriegen. Dies ist wenigstens das, was sie sich immer selber einredet. Sie rennt davon, sobald es ernst wird und mit dem schlechten Beispiel ihrer Mutter vor Augen, welche bereits mehrmals verheiratet war und immer wieder neue Typen an der Angel hat, will sie sich eigentlich gar nicht auf Beziehungen einlassen, da diese ja trotzdem zum Scheitern verdammt scheinen. Als dann jedoch der gutaussehende Carter in ihr Leben tritt und dieser ihr gesteht, dass sie sein Leben lang seine grosse Jugendliebe war und auch noch mit seiner charmanten Tollpatschigkeit punktet, beginnt sie, an ihrer Überzeugung zu zweifeln. Zum Glück hat sie so gute Freundinnen, die immer für sie da sind und diese komplizierte Lebenssituation mit ihr durchstehen. Wird es Carter schaffen, ihr Herz zu gewinnen?

Vows:
Es hat mir sehr gut gefallen, wie die vier Freundinnen ihre Hochzeitsagentur führten, ihre Aufgaben verteilten und dass ich so viel Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche erhielt. Natürlich wurde vor allem das Fotografieren, also Macs Aufgabe, besonders intensiv beleuchtet, aber die anderen Berufe und vor allem auch das Zusammenspiel der vier ganz unterschiedlichen Arbeiten, waren wundervoll harmonisch dargestellt.

Meine Empfehlung:
Dies ist erst mein zweites Buch von Nora Roberts und ich schäme mich ein wenig, dass ich nicht schon mehr von ihr gelesen habe. Wo Nora Roberts draufsteht ist für mich ein unterhaltsamer Frauenroman gemischt mit Intelligenz und Tiefgründigkeit drin. Sie hat eine eigene Handschrift, eine ganz besondere Art, ihre Protagonistinnen mit Stolz und Witz auszustatten und ihre Beschreibungen von Landschaften, Wohnsitzen, Gefühlen oder auch ganz oberflächlichen Dingen wie Kleidern und Blumen sind mit einer grossen Liebe zur Geschichte und Freude am Erzählen gespickt.