Ein genialer Auftakt in eine innovative Fantasyreihe
Knochendiebin (Die zwölf Kasten von Sabor 1) Meinung:
Obwohl man ohne große Einführung mitten in die die Komplexe Welt von Sabor geschmissen wird, war ich ab der ersten Seite mittendrin in der Geschichte. Magaret Owen hat einen so extrem gefühlvollen, ...
Meinung:
Obwohl man ohne große Einführung mitten in die die Komplexe Welt von Sabor geschmissen wird, war ich ab der ersten Seite mittendrin in der Geschichte. Magaret Owen hat einen so extrem gefühlvollen, anschaulichen und atmosphärischen Schreibstil, es ist eine wahre Freude, Protagonistin Stur auf ihrer beschwerliche Reise zu begleiten.
Dabei ist der Schreibstil nicht einfach nebenbei zu lesen, sondern ich habe schon gemerkt, dass er etwas anspruchsvoller ist und man sich durchaus voll auf die Geschichte konzentrieren muss, um den Faden nicht zu verlieren. Aber gerade diese Mischung hat einen unglaublichen Effekt und sorgt für einen extremen Sog, sodass die Seiten nur so dahin geflogen sind.
Dazu trägt auch der innovative Weltenentwurf bei. Das System der Kasten und ihrer Gaben, aber auch die sonderbare Namensgebung der Krähen war einfach spannend zu entdecken, auch wenn ich gerne noch mehr Hintergründe zu allem gelesen hätte. Aber auch der große Hass gegen die Krähen, war schon ziemlich hart und hat mich emotional auch oft mitgerissen.
Da hat auch Protagonistin Stur perfekt ins Bild gepasst. Sie ist eine tolle Figur. Sie ist auf der einen Seite irgendwie ängstlich und wie es ihr Name schon sagt - stur, aber auf der anderen Seite ist sie, wie die Krähen sein müssen, auch barmherzig und sie wächst mit ihren Aufgaben. Auf ihrer Reise hat sie viele innere und reale Kämpfe ausgefochten und ich konnte diese immer gänzlich nachvollziehen und habe mit ihr gelitten.
Die Liebesgeschichte fand ich glaubhaft dargestellt und sie hat auch gut in diese harte Welt gepasst. Gut war, dass sie trotzdem nicht zu viel Raum eingenommen hat.
Die Handlung fand ich bis gut zur Hälfte extrem spannend, fesselnd und sie bietet auch die ein oder andere Überraschung. Leider muss ich sagen, dass mir die Reise der Protagonistin und ihrer Begleiter doch etwas zu lange gedauert hat, sodass ich dann teilweise nicht mehr komplett gefesselt war. Dabei hatte die Reise auch viele spannende und wichtige Komponenten, aber das hätte man für mich auch ein bisschen kürzer hinbekommen können. Nichtsdestotrotz hab ich die Geschichte weiterhin gerne gelesen und das Ende hat den kleinen Dämpfer auch wieder gut wett gemacht. Es bietet nochmal einen guten Showdown, aber auch einen zufriedenstellenden und erfreulich runden Abschluss für einen Auftakt.
Fazit:
Ein wirklich gelungener Auftakt in eine innovative und komplexe Fantasygeschichte mit einem atmosphärischem Schreibstil, großer Sogwirkung und einer tollen Protagonistin. Ich hätte gerne noch etwas mehr zu den Hintergründen erfahren, aber dafür ist auch in den Folgebänden noch Zeit. Außerdem war mir die Reise der Figuren einen Ticken zu lang, aber das zufriedenstellende und erfreulich runde Ende hat diesen kleinen Kritikpunkt wieder wett gemacht. Somit überwiegt am Ende die Faszination und die Freude über dieses Buch, weshalb ich trotz des kleinen Kritikpunkts noch 5 Sterne vergebe.