Marian Dahle ist Kommissarin bei der Polizei in Oslo. Seit sie mit persönlichen Schwierigkeiten aus dem Kommissariat für die schweren Fälle zurückgetreten ist, arbeitet sie an Cold Cases. Doch dann geschieht ein Mord auf einer Lichtung, zu der sie hinzu gerufen wird. Zunächst will sie nichts damit zu tun haben, doch der Mord erinnert an einen Fall von vor ein paar Jahren, als an genau der gleichen Stelle eine junge Frau getötet wurde. Doch dieses Mal unterscheiden sich die Fälle gravierend und doch scheint es, als gäbe es Zusammenhänge. Marian Dahle beginnt zu ermitteln.
Meine Meinung
Das Cover schreit gleich nach einem skandinavischen Krimi und da kann ich eigentlich selten nein zu sagen. Doch hier gestaltete sich bereits der Einstieg als etwas schwierig, denn Autorin Unni Lindell beginnt gleich mitten im Geschehen und das mit vielen verschiedenen Perspektiven, an die ich mich zunächst gewöhnen musste, um überhaupt die handelnden Personen zuordnen zu können.
Auch sonst fiel es mir hier sichtlich schwer, der Handlung konzentriert zu folgen, denn ich hatte das Gefühl, dass die Autorin während des Erzählens immer wieder zu weit abschweift. Beschreibungen von äußeren Umständen mitten in den Gedanken über einen Mordfall brachten mich doch immer wieder aus dem Lesefluss. Stilistisch ist das Buch recht leicht gestaltet, denn meistens sind die Sätze kurz und prägnant, was mir immer recht gut gefällt, weil das eine gewisse Eindringlichkeit zeigt.
Wie ich bereits erwähnte, erzählt die Autorin aus unterschiedlichen Sichten, mal vom Täter, mal von der Ermittlerin, mal von Nebencharakteren. Das ganze könnte eigentlich spannend wirken, doch hier fühlte es sich viel zu sprunghaft an und ich hatte zwischendurch Schweirigkeiten, nachzuvollziehen, wer gerade erzählte, da es auch keinerlei Hinweise dafür gibt, wenn die Sicht wechselt.
Der Fall an für sich fand ich sehr spannend, denn Unni Lindell baut hier wirklich interessante Themen ein, doch auch da wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man es ein bisschen geringer gehalten hätte. Da man auch hier das Gefühl hatte, fast schon überfordert zu werden, von Borderline oder Savant Syndrom bis hin zur problemüberlasteten Kommissarin.
Kommissarin Marian Dahle ist eine sehr schwierige Persönlichkeit und mit all ihren Sorgen und Problemen schon fast wieder eine klischeehafte Ermittlerin. Mir gelang es leider nicht, zu ihr einen Bezug aufzubauen und sie wurde mir nur mäßig sympathisch. Nebencharaktere gab es recht viele, zumindest fühlte sich auch das so an. und auch hier blieb ich mehr der Beobachter und konnte mich nicht so richtig hineindenken.
Mein Fazit
Der Klappentext klang so unheimlich vielversprechend und der Fall an für sich, der hier behandelt wurde, klang spannend und fesselnd. Doch all die bereits genannten Punkte brachten mir leider nur mäßigen bis kaum Lesespaß und so zog sich das Buch in die Länge. Wie alles im Leben ist natürlich auch Geschmackssache und was mich hier völlig überfordert hat und mich immer wieder aus dem Fall herausbrachte, könnte für einen anderen Leser schon wieder spannende Hintergrundinfos sein. Bei diesem Buch bekommt man schon in der Leseprobe einen guten Eindruck, wie es geschrieben ist, so rate ich einfach jedem, hier einmal hineinzuschnippern, wenn das Buch anspricht. Mein Fall war es leider nicht.