Das Labyrinth der menschlichen Psyche...
MysteriumWer hinter diesem Werk einen Thriller nach dem üblichen Schema erwartet, irrt gewaltig. In Thrillern passiert ja oftmals eine grauenhafte Tat und ein Ermittlerteam macht sich auf die Jagd nach dem Täter. ...
Wer hinter diesem Werk einen Thriller nach dem üblichen Schema erwartet, irrt gewaltig. In Thrillern passiert ja oftmals eine grauenhafte Tat und ein Ermittlerteam macht sich auf die Jagd nach dem Täter. Nicht aber in Federico Axats „Mysterium“. Hier lernt man Ted McKay kennen, der sich selbst das Leben nehmen möchte und dann aber von einem Fremden überredet wird, einen Mord zu begehen. Das Buch ist aufgeteilt in vier Teile. Die ersten beiden Abschnitte sind sehr verwirrend und ich muss gestehen, ich hatte desöfteren das Gefühl, ich müsse irgendetwas Wichtiges überlesen haben, so sehr ist alles verworren. Dennoch hat das meiner Meinung nach den Spannungsbogen nicht geschmälert, ich habe den nächsten Seiten ständig entgegen gefiebert. Ab dem dritten Teil konnte ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen und ich habe mich sogar erwischt, dass ich vor Spannung den Atem angehalten habe. Die Geschichte nimmt immer wieder Wendungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte und für mich ist Federico Axat ein Meister darin, seine Leser hinters Licht zu führen und er versteht es ausgezeichnet, tief in die menschliche Psyche einzudringen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und ich konnte richtig Teds Verzweiflung nachempfinden. Der Leser taucht ebenso in seine Vergangenheit ein und diese Abschnitte haben mich besonders berührt… zum einen, weil klar gezeichnet wurde, warum Ted und Justin sich so sehr verbunden fühlten und zum anderen, weil ich mich sehr selbst an meine Jugend erinnert fühlte (wer hat damals nicht Nirvana gehört? ). Auch der Schluß war für mich absolut überzeugend und hat mich nachdenklich zurück gelassen. Ich bin wirklich begeistert von diesem Buch und hoffe, noch vielmehr von Federico Axat zu lesen. Nur passt für mich die allgemeine Bezeichnung „Thriller“ nicht so wirklich auf diesen Titel, denn hinter Thrillern erwarte ich eher ein Werk wie anfangs beschrieben. Für mich wäre die genauere Umschreibung „Psychothriller“ passender für dieses Meisterwerk.