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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Ein Abenteuer für Groß und Klein

Die Häschenschule 5: Winter in der Häschenschule
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Der Text zu “Winter in der Häschenschule” wurde 1999 im Sixtus-Archiv entdeckt und nun endlich hat der Thienemann-Esslinger Verlag eine Illustratorin gefunden, die vom Stil her zu diesem Kinderbuch passt. ...

Der Text zu “Winter in der Häschenschule” wurde 1999 im Sixtus-Archiv entdeckt und nun endlich hat der Thienemann-Esslinger Verlag eine Illustratorin gefunden, die vom Stil her zu diesem Kinderbuch passt. Ich finde, dass der Verlag mit Julia Walther wirklich einen Glücksgriff getan hat. Die Häschen kommen zwar ein bisschen moderner, der Zeit angepasst, daher, dennoch schafft sie es, den Charme der Häschenschule zu bewahren.

Die Texte sind, wie gewohnt, in Reimform geschrieben und man fühlt sich sofort in die Kindheit zurück versetzt. Aus jeder Zeile spricht die Liebe Albert Sixtus zu seinen Häschen. Schon an der Art der Formulierung merkt man, dass der Text original ist und nicht von einem Dritten geschrieben wurde.

Auch im fünften Band sind die Hauptpersonen Hasengretel und Hasenhansel und wir begleiten die beiden bei ihren Weihnachtsbasteleien, lustigen Rodelpartien im Schnee und der stillen Andacht zur Christmette in der Kirche.

Ich denke, dass die Häschenschule auch heute Kinder begeistern kann. Die Verse lesen sich schön und teilweise auch lustig und die wunderschönen Illustrationen untermalen die Verse auf ganz bezaubernde Weise.

Von mir gibt es gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung für den neuen Band rund um die liebgewonnen Häschen aus der Häschenschule.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Sehr spannend

Rulantica (Bd. 1)
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Die Aufmachung des Buches ist mega schön. Nicht nur, dass das Cover wunderschön gezeichnet ist und sich toll anfühlt, nein, auch im Inneren des Buches finden sich jede Menge Zeichnungen, farbig gestaltete ...

Die Aufmachung des Buches ist mega schön. Nicht nur, dass das Cover wunderschön gezeichnet ist und sich toll anfühlt, nein, auch im Inneren des Buches finden sich jede Menge Zeichnungen, farbig gestaltete Seiten und dazu noch eine tolle Geschichte.

Allein schon die wunderschönen Illustrationen machen das Buch zu einem wahren Genuss. Die Zeichnungen lassen die Geschichte total lebendig werden und ich kann nur sagen, dass ich jede einzelne Seite genossen habe.

Die meiste Zeit begleiten wir Aquina, eine Sirene. Gefallen hat mir an Aquina, dass sie mutig ist und sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt. Wir erfahren mit ihr viel über echte Freundschaft, die Unterstützung durch die Familie, aber auch über den Mut, gesteckte Grenzen zu verlassen. Einige wenige Seiten zeigen die Geschichte aus Mats Perspektive, bevor die Geschichte dann zusammenläuft und wir beide Kinder zusammen begleiten.

Die Geschichte ist ein einziges großes Abenteuer und ich bin neben Aquina und Mats förmlich durch die Seiten geflogen. Die Geschichte nimmt sich am Anfang Zeit, den Leser in die Welt von Rulantica einzuführen. Wir erfahren, wie die Welt aufgebaut ist, wie sie entstanden ist und auch wie sie funktioniert. Wir erfahren viel über die Hauptperson Aquina, aber auch über ihre Familie, ihren besten Freund Snorri und über die restlichen Meerwesen. Zum Ende hin nimmt die Geschichte dann immer mehr Fahrt auf und zum Schluss wird es geradezu rasant. Dabei überschlägt sie sich aber nicht, sondern bleibt jederzeit logisch nachvollziehbar.

Der Schreibstil der Autorin ist dem empfohlenen Alter ab 10 Jahren nicht zu kompliziert und lässt, gemeinsam mit den Illustrationen, Bilder im Kopf entstehen.

Spannend ist, dass das Buch zu einem neuen Themenbereich im Europa-Park Rust geschrieben wurde. Im Europa-Park kann man das Abenteuer der Dilogie ab dem 28. November auch live erleben. Das hat definitiv mal was.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Man kann dieses Buch eigentlich nur lieben, denn es ist einfach abenteuerlich zum träumen.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Extrem berührende Geschichte

Ungeahnt berührt
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Ich kenne die ersten beiden Bände nicht, das ist aber auch nicht notwendig, denn die Geschichten sind alle in sich abgeschlossen und die Protagonisten aus den ersten beiden Bänden spielen hier nur absolute ...

Ich kenne die ersten beiden Bände nicht, das ist aber auch nicht notwendig, denn die Geschichten sind alle in sich abgeschlossen und die Protagonisten aus den ersten beiden Bänden spielen hier nur absolute Nebenrollen.

Jessica Martin legt hier eine liebevoll geschriebene Geschichte vor. Nachdem ich bei “Schlechte Gesellschaft” von K. A. Mitchell ja überhaupt nicht nachvollziehen konnte, warum ein Mann, der sich selbst als absolut heterosexuell einstuft, plötzlich eine Beziehung mit einem Mann eingeht, hat Jessica Martin mit ihrer Geschichte alles richtig gemacht. Sie lässt sie Beziehung der beiden Männer so unglaublich langsam wachsen, dass es sich einfach gut und richtig anfühlt, als Boris erkennt, dass er sich in seinen besten Freund verliebt hat.

Boris ist ein unglaublich liebevoller Mensch, der zu jedem Zeitpunkt die Gefühle seines besten Freundes respektiert und ihn extrem achtet und vor allem auch auf ihn achtet.

Ian oder auch Florian fand ich ebenfalls sehr gut ausgearbeitet. Seine Zweifel, seine Neugierde, seine Ängste konnte ich spüren. Das hat Jessica Martin wunderbar hinbekommen. Wie er auf Boris Geständnis reagierte fand ich ein bisschen überzogen. Ich hatte das Gefühl, dass diese heftige Reaktion nicht so richtig zu seinem sonstigen Verhalten passt. Andererseits mögen auch hier wieder seine unglaublich großen Selbstzweifel hineingespielt haben.

In wie weit die erotischen Szenen authentisch sind vermag ich nicht zu beurteilen, da ich mich in dem Metier nicht auskenne. Was ich aber sagen kann ist, dass sie extrem niveauvoll geschrieben sind und ich mich zu jeder Zeit in dieser Geschichte wohl gefühlt habe. Jessica Martin hat einen Schreibstil, der bildhaft, fast schon poetisch und unglaublich anregend ist. Beide Protagonisten erleben ein unglaubliches emotionales Auf und Ab, dass ich ihnen zu jeder Zeit abgekauft habe.

Die Geschichte entwickelt sich in einem schönen Tempo vorwärts. Nicht zu schnell und nicht zu langsam spinnt die Autorin ihren roten Faden fort. Alles wirkte absolut stimmig. Jessica Martin hat sehr gut die Zweifel, den Zwiespalt dargestellt, den beide Männer durchleben, als sie bemerken, dass ihre tiefe Freundschaft, die seit mehr als 20 Jahren besteht, auf eine andere Stufe gehoben wird. Gibt man diesem Gefühl nach und riskiert, eine solche Freundschaft aufs Spiel zu setzen? Eine schwierige Entscheidung, die es zu treffen gilt.

Von mir gibt es 5 Sterne für eine Geschichte aus dem Gay-Romance Bereich, die mit unglaublich schönen, niveauvollen, erotischen Szenen punkten kann und bei der man die Liebe der beiden Männer füreinander in jedem Satz spürt.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Bildgewaltig und emotional

Sehnsucht nach St. Kilda
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Ein mal aufgeschlagen kann man dieses Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist unglaublich bildgewaltig und emotional und hat mir total gut gefallen.

Probleme hatte ich am Anfang mit ...

Ein mal aufgeschlagen kann man dieses Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist unglaublich bildgewaltig und emotional und hat mir total gut gefallen.

Probleme hatte ich am Anfang mit der Protagonistin, Rachel. Sie ist extrem kontrollierend und ich fand sie gegenüber ihrem Sohn Sam schon fast ein bisschen zu streng. Angekommen auf St. Kilda ändert sich Rachels Verhalten aber nach und nach und am Ende fand ich sie wirklich sympathisch.

Annie, Rachels Großmutter hat mir von Anfang an gut gefallen. Bereits über 80 Jahre alt, betreibt sie noch immer ein kleines Cafe und lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist unglaublich zäh, manchmal ein bisschen stur, aber sehr liebenswert. Ihr hartes Leben auf St. Kilda hat mich nachhaltig beeindruckt. Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es den Bewohnern gefallen ist, die Evakuierung durchzuziehen. Nachdem sie in einer so unglaublich tollen Gemeinschaft gelebt haben, war es für alle hart auf dem Festland Fuß zu fassen, wo sich die Menschen nicht so umeinander kümmern und sich alles nur um Geld dreht.

Die Teilnehmer des NTS-Workshops, mit denen Rachel ihre Zeit auf St. Kilda verbringt sind ebenso spannende Figuren. jede mit ihren Eigenheiten, die die Würze ausmachen. Allen voran Cynthia mit ihrer netten Art, oder Chloe, die immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist. Und dann ist da natürlich noch Ailic, der unnahbare, aber auf Rachel verflucht anziehend wirkende Mann. Bei ihm merkt man auch sehr schnell, dass er seine Päckchen mit sich herum zu tragen hat, aber erst spät wird sein Hintergrund aufgedeckt.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Wir begleiten Rachel im Heute und ihre Großmutter Annie sowohl heute, als auch in den 30er Jahren auf der kargen Insel im Atlantik namens St. Kilda. Ich bin oft von Büchern mit Rückblenden nicht so begeistert, weil sie die Geschichte zerreißen. Hier muss ich sagen, dass es mir gut gefallen hat. Die Rückblicke fügten sich sehr gut ins aktuelle Geschehen ein und waren super spannend.

Die Liebesgeschichte ist ansprechend geschrieben und nimmt nicht so viel Raum ein, dass sie das Wesentliche überlagert. Für mich ist das Wesentliche hier, wie Menschen es schaffen, wieder zu sich und ihrem Leben zu finden, Hürden zu überwinden und Gemeinschaft zu erfahren. Die Liebesgeschichte rundet diese Erfahrungen sehr schön ab.

Natürlich hat mich das Ende zu Tränen gerührt, wie könnte es anders sein. Ich finde, dass die Autorin vor allem für Annie einen wirklich runden, sehr emotionalen Abschluss ihrer Geschichte gefunden hat.

Der Schreibstil von Isabel Moreland ist, wie oben schon geschrieben, extrem bildgewaltig. Ich konnte mir die Insel, deren Bewohner und sogar das Wetter total bildlich vorstellen. Sie schriebt unglaublich beeindruckend und treibt die Geschichte mal langsamer und mal schneller vorwärts.

Von mir bekommt dieser Roman, der auf einer kleinen, kargen Insel Schottlands spielt, gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Zwei Zeiten und zwei Leben, so unterschiedlich und doch so änhlich.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Achtung, enthält Spoiler zu Band 1

Wild Souls - Mit dir für immer
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ACHTUNG enthält Spoiler zu Band 1

Und auch in Band 2 geht es weiter, wie es in Band 1 geendet hat. Finn zeigt schon auf S. 46 das erste Mal wieder extrem übergriffiges Verhalten (“Und du gehst nirgendwo ...

ACHTUNG enthält Spoiler zu Band 1

Und auch in Band 2 geht es weiter, wie es in Band 1 geendet hat. Finn zeigt schon auf S. 46 das erste Mal wieder extrem übergriffiges Verhalten (“Und du gehst nirgendwo hin. Nicht allein”) und Saywer setzt ihm nichts entgegen, außer ein paar schwacher Proteste. Gut, man muss T. M. Frazier zugestehen, dass sie Finns Gefühle ins Spiel bringt, indem sie den Leser an seinen Gedanken teilhaben lässt. Ansatzweise konnte ich nun sein Verhalten nachvollziehen. Deswegen ist es aber trotzdem nicht gut zu heißen.

Zum Glück kommt auch für Finn ungefähr ab der Hälfte des Buches endlich eine Entwicklung. Sein überbeschützendes Verhalten legt er zwar nicht ab, aber er ist deutlich weniger übergriffig. Nach wie vor werde ich mit ihm nicht warm und würde mir solch einen Mann nicht an meiner Seite wünschen, aber ein ganz kleines bisschen mochte ich ihn am Ende des Buches.

Saywer ist einfach nur süß. Sie hat so unglaublich viel zu lernen. Auch in Band 2 wirkt sie von Zeit zu Zeit ein bisschen naiv und weltfremd. Aufgrund ihrer Kindheit und Jugend ist dies aber nicht weiter verwunderlich und passt gut zur Figur. Sie macht ebenso, wie Finn, in diesem Band eine Entwicklung durch, die aber deutlich langsamer voran geht. Aus meiner Sicht ist Saywer sehr authentisch dargestellt und das hat mir gut gefallen.

Saywers Mutter, Caroline, nimmt in diesem Band einen großen Part ein. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich ihr Verhalten nicht ganz verstehe. Einerseits wirkt sie unglaublich stark, andererseits dann doch wieder gebrochen durch das, was sie erlebt hat. Sie wünscht sich, dass ihre Tochter das nicht hätte erleben müssen, wirft ihr sogar vor, dass sie nicht früher aus dem gemeinsamen Leben geflohen ist. Als Mutter wäre es ihre Aufgabe gewesen, Saywer zu beschützen. So ganz ist mir auch nicht klar geworden, warum Caroline damals zu Richard zurück gegangen ist. Dieser Aspekt wirkte mit ein bisschen zu einfach.

Die Geschichte hat mir nochmal deutlich besser gefallen. Endlich passiert so richtig etwas. Das Zusammenspiel zwischen Saywer und Finn, Saywer und Critter und auch zwischen Saywer und ihrer Mutter war sehr spannend zu erleben. Natürlich kommt es mit Richard in diesem Buch zum großen Showdown und auch der ist sehr spannend angelegt. Man spürt die ganze Zeit förmlich, dass etwas in der Luft liegt, aber es lässt sich noch nicht greifen, was passieren wird. Der rote Faden ist vorhanden und die Geschichte wird mit jeder Seite voran getrieben.

Der Schreibstil von T. M. Frazier ist, wie auch in Band 1, mitreißend und spannend. Sie hatte mich auch hier wieder von der ersten Seite an gepackt und ließ mich nicht wieder los, bis ich das letzte Wort gelesen hatte.

Von mir gibt es für den zweiten Band der Outskirts-Reihe 5 Sterne. Die Geschichte ist spannender, als im Vorband und bringt die Figuren immer wieder an ihre Grenzen.