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Veröffentlicht am 17.10.2019

Spannendes Fantasyabenteuer

Caraval
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Schon seit Kindheitstagen schreibt Scarlett immer wieder an Mr Legend, dem Initiator des Spiels Caraval, einen Brief, in dem sie ihn bittet, dass ihre Schwester einmal dabei zusehen dürfe. Doch nie bekam ...

Schon seit Kindheitstagen schreibt Scarlett immer wieder an Mr Legend, dem Initiator des Spiels Caraval, einen Brief, in dem sie ihn bittet, dass ihre Schwester einmal dabei zusehen dürfe. Doch nie bekam sie eine Antwort, bis zu dem Jahr, als sie schrieb, dass sie heiraten würde. Plötzlich erhält sie für sich, ihre Schwester Tella und einem unbekannten Dritten Eintrittskarten. Tella kann es kaum erwarten, der Insel und damit der Obhut ihres gewalttätigen Vaters zu entkommen und flieht mit dem jungen Seemann Julian. Scarlett bleibt nichts anders übrig, als mitzureisen. Doch als sie Caraval betritt, muss sie feststellen, dass es für sie nur eine Möglichkeit gibt, sie muss selbst beim Caraval mitmachen.
Meine Meinung
Es ist schon ein wenig her, dass ich das Buch Caraval gelesen habe, aber da ich jetzt den zweiten Band lesen wollte, habe ich in den ersten Teil noch einmal hineingelesen.
Ohne Frage ist das Cover für einen Coverliebhaber wie mich ein absolutes Highlight, es sticht sofort ins Auge und es sieht einfach nur wunderhübsch aus.
Auch der Inhalt klang nach einer spannenden Geschichte, wenn ich auch sagen muss, dass ich zunächst anhand des Klappentextes etwas anderes erwartet hätte. Trotzdem gelang mir der Einstieg hier recht einfach, denn Autorin Stephanie Garber erzählt auf eine ganz eigene Weise mit einem sehr harmonischen Schreibstil, der schnell Geschehen und Charaktere lebendig werden lässt.
Das gesamte Worlbuilding ließ mich schon hier und da an Alice im Wunderland denken – nichts ist so, wie es scheint und insgesamt waren die Ideen schon recht abgehoben. Doch ich fand das alles sehr erfrischend und es machte mir viel Spaß, diese ungewöhnliche Welt zu betreten. Das Spiel Caraval ist eine interessante und abwechslungsreiche Idee, nichts, was man hier erlebt muss wahr sein, könnte es aber durchaus. Allein mit diesem Gedanken war die Geschichte unheimlich spannend beim Lesen. Dadurch, dass das Spiel des Nachts stattfindet, hat es eine leicht düstere und geheimnisvolle Atmosphäre und wirkt wie eine große Abenteuerreise.
Aus Scarletts Perspektive erlebt der Leser durch einen Dritte-Personerzähler das Spiel. Dadurch werden die Ereignisse noch einmal klarer und deutlicher und man fühlt sich nicht nur wie ein Beobachter, sondern glaubt, mitten im Geschehen zu stecken.
Scarlett, die Protagonistin, ist ein wenig das brave Mädchen von nebenan und steht mit dem Spiel Caraval vor einer großen Herausforderung. Plötzlich muss sie selbst herausfinden, wem sie trauen kann und wem nicht, was wahr und was gelogen ist. Ihr Ziel zu erreichen, scheint zu Beginn sehr heikel, denn im Grunde möchte sie zwar ihrem Vater und der Insel entfliehen, doch auf eine für sie ehrliche Weise. Aber durch Caraval wird sie dazu gezwungen, den Spielregeln anderer zu folgen, die teilweise verwirren und wirklich abenteuerlich sind.
Ihre Schwester, Tella, bleibt hier im Hintergrund und doch stellte sich von Beginn an heraus, dass sie so ziemlich das Gegenteil von Scarlett ist. An Scarletts Seite steht der Seemann Julian, doch auch dieser ist sehr geheimnisvoll, sehr rätselhaft und ob man ihm wirklich vertrauen kann, bleibt fraglich. Das er aber mit seinem guten Aussehen und seiner Art anziehend auf Scarlett wirkt, verwirrt diese noch einmal mehr.
Neben diesen drei Charakteren gibt es noch einige weitere, wie z. B. die Darsteller des Caravals. Auch hier sind die Personen unheimlich schwer ein- und abzuschätzen und machen die gesamte Geschichte einmal mehr spannend.
Mein Fazit
Ein spannendes Fantasyabenteuer mit einer leicht düsteren und auch verwirrenden Atmosphäre, durch die ich auch hin und wieder an Alice im Wunderland denken musste. Die vielen Wendungen und Drehungen und dazu das Abenteuer innerhalb der Geschichte lassen diese so spannend werden, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen möchte. Für mich war Caraval ein absolutes Leseerlebnis und Highlight.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Einfach nur zauberhaft

Emmi & Einschwein 4. Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!
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BN-13: 978-3789113758

Mehr Infos zum Buch (Werbung):

Oetinger Verlag

Inhalt

“Wie lange ist es noch bis Weihnachten?” Eine Frage, die Einschwein mittlerweile täglich stellt und die Antwort lautet immer ...

BN-13: 978-3789113758

Mehr Infos zum Buch (Werbung):

Oetinger Verlag

Inhalt

“Wie lange ist es noch bis Weihnachten?” Eine Frage, die Einschwein mittlerweile täglich stellt und die Antwort lautet immer wieder: einen Tag weniger als gestern. Kann das sein? Na klar, denn jetzt sind es nur noch wenige Tage bis Weihnachten und es wird Zeit für den Wunschzettel. Einschwein kann es kaum erwarten, doch dann kommt der Wunschzettel zurück und die Wünsche sind nicht mehr die, die Einschwein hatte. Was ist los? Ganz einfach, Wuschel, der Wunschzettel-Wichtel ist verschwunden und alle machen sich sorgen. Doch Emmi möchte so gerne, dass Einschwein ein wunderwonniges Weihnachten erlebt. Das Abenteuer beginnt.

Meine Meinung

Schon das Cover ist einfach nur niedlich und im Oktober wird es auch endlich Zeit, mal so langsam das erste Weihnachtsbuch herauszuholen. Emmi und Einschwein – Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe ist bereits der vierte Band der Reihe, doch für uns war es tatsächlich das erste Buch und wir fanden es trotzdem bezaubernd. Keine Frage, auch die anderen Bände der Emmi und Einschwein Reihe werden hier noch einziehen.
Die Geschichte ist perfekt für Kinder ab acht Jahren zum selber lesen, doch mein Sohn, fünf Jahre alt, hatte seinen Spaß mir beim Vorlesen der Geschichte zuzuhören. Und pssst, auch meine Zwölfjährige hat zwischendurch gelauscht. Was mich auf der einen Seite zum Schmunzeln brachte, aber auch deutlich zeigte, wie schön diese Geschichte um Emmi und Einschwein wirklich ist. 
Anna Böhm erzählt ihre Geschichte so fröhlich und lebendig, dass sie einfach Spaß macht und das auch mir beim Vorlesen. Die Illustrationen von Susanne Göhlich sorgen für zusätzlichen Spaß mit der Geschichte. 
Spannend ist es unter anderem auch, weil es sich um eine Weihnachtsgeschichte handelt und meine Kinder lieben einfach Weihnachten. Mein Sohn war völlig entsetzt, dass so ein Wunschzettel auch zurückkommen kann und die Wünsche darauf nicht mehr ganz so toll sind. Na hoffentlich ist der Wunschzettel-Wichtel auch wirklich wieder auf der Höhe, wenn mein Sohn die lange Liste abschickt. Die Geschichte wirkt dadurch aber auch für Kinder ganz besonders spannend und auch hier wurde dabei so langsam die Freude auf die vor uns liegende Zeit hervorgerufen. Übrigens kann man die Geschichte auch wunderschön als Adventskalender nutzen, da sie in genau 24 Kapitel unterteilt ist. 
Die Charaktere sind toll, Emmi einfach sympathisch und Einschwein zu Knuddeln. So ein Einschwein müsste man einfach haben. Besonders gut gefallen haben uns dabei aber auch all die anderen Fabelwesen, die man hier so trifft und die die Geschichte zu einem ganz besonderen Erlebnis machen.

Mein Fazit

Emmi und Einschwein sind einfach absolut lesenswert und diese Geschichte ist einfach nur zuckersüß. Anna Böhm konnte uns auf jeden Fall verzaubern und wir freuen uns dieses Jahr schon im Oktober auf wunderwonnige Weihnachten. Auf jeden Fall werden wir die Geschichte in der Adventszeit noch einmal lesen und ich denke, dass der Zauber des Buches dabei noch einmal richtig verstärkt wird. Bei uns werden auf jeden Fall auch die vorherigen Bände von Emmi und Einschwein einziehen. Tolle Geschichte für Kinder und glaubt mir, auch wir Erwachsenen werden hier absolute Freude beim Lesen haben.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Eine gelungene Zeitreise

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Das Jahr 1903, die junge jüdische Ärztin Rahel Hirsch macht sich auf den Weg nach Berlin, um dort ihre neue Stelle als Assistenzärztin an der berühmten Charité anzutreten. Keine leichte Aufgabe in dieser ...

Das Jahr 1903, die junge jüdische Ärztin Rahel Hirsch macht sich auf den Weg nach Berlin, um dort ihre neue Stelle als Assistenzärztin an der berühmten Charité anzutreten. Keine leichte Aufgabe in dieser Zeit, denn ihre Kollegen sind ausschließlich Männer und Rahel stösst auf so manch einen Widerstand. Doch die junge Ärztin ist nicht so weit gekommen, um dann einfach aufzugegeben und verfolgt zielstrebig ihr Ziel.
Zur gleichen Zeit arbeitet in der Wäscherei der Charité die junge Barbara. Auch wenn diese aus einfachsten Verhältnissen stammt und ständig am eigenen Leib erfahren muss, wie Männer mit Frauen umzugehen pflegen, kämpft auch sie für Gleichberechtigung.
Als sich die beiden Frauen zufällig kennenlernen, beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft. Beide Frauen kämpfen auf ihe Art für Gleichberechtigung, doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und alles ändert sich.
Meine Meinung
Schon der erste Band der Charité Reihe aus der Feder von Ulrike Schweikert hat mir aussergewöhnlich gut gefallen und auch dieser zweite Band war absolut spannend und fesselnd zu lesen.
Ulrike Schweikert schafft es unglaublich leicht und mitreißend, die Zeit des Beginns des zwanzigsten Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. Sprachlich findet man sich genau in dieser Zeit wieder und doch erzählt die Autorin so leicht, dass man sich einfach mitten in der Geschichte wiederfindet. Interessant wird es, wenn sie ihre Figuren berlinern lässt, was das ganze noch authentischer wirken lässt. Ebenfalls beeindruckend sind die absolut dichte Atmosphäre und das Gefühl, eine Zeitreise zu begehen. Respekt, Frau Schweikert, das ist wirklich ganz hervorragend recherchiert und auch wenn ich selbst keine Ahnung von der Zeit an der Charité habe, kann ich mir dieses genau so auch vorstellen.
Was mich als Frau hier immer wieder zum Schlucken brachte, ist die Zeit in der das ganze stattfindet und wie man da noch mit Frauen umging. So manches Mal habe ich mich regelrecht über die Männer der Zeit geärgert und hätte mich am liebsten mit an die Seite der Protagonistinnen Barbara und Rahel gestellt.
Was dieses Buch ebenfalls zu etwas besonderem macht, ist diese einzigartige Art über die Zeit an der Charité zu erzählen und das mit den persönlichen Geschehen der Charaktere zu verknüpfen. Man erfährt so viel über die Entwicklung der Medizin in dieser Zeit, aber auch über das allgemeine Leben in Berlin. All das fesselt den Leser an die Seiten und man sieht direkt das Geschehen vor sich.
Mit ihren Charakteren hat die Autorin wieder ganz besondere Persönlichkeiten erschaffen. Die junge, jüdische Ärztin Rahel hat mich sehr beeindruckt, denn ich konnte mir nur allzu gut vorstellen, wie schwer es für sie sein musste, sich an diesem von Männern dominierten Arbeitsplatz durchzusetzen. Als Frau musste sie hier einfach noch mehr Einsatz zeigen, weder Müdigkeit noch Erschöpfung zulassen, da man ihr das als Schwäche angekreidet hätte und noch vieles mehr. Ich habe mit dieser tollen Frau absolut mitgefiebert und fand sie hervorragend ausgearbeitet. Doch auch Barbara, die Frau aus der Wäscherei ist für ihre Zeit eine beeindruckende Persönlichkeit, die absolut zielstrebig ihren Weg geht und sich auch nicht von Männern vorschreiben lässt, was sie zu tun und zu lassen hat. Frauen wie diesen ist es zu verdanken, dass es für uns Frauen heute anders aussieht, auch wenn ich zugeben muss, dass es da nach wie vor noch Vorteile für Männer, explizit in der Arbeitswelt, gibt.
Neben diesen tollen Protagonistinnen wirken aber auch die Nebencharaktere absolut authentisch und rundeten das eh schon hervorragend dargestellte Zeitgeschehen noch einmal ab.
Mein Fazit
Ein durch und durch hervorragend durchdachtes und ausgearbeitetes Buch über eine Zeit, in der es nicht nur in der Medizin immer wieder zu bedeutenden Fortschritten kam. Seien es die realen Begebenheiten oder die Fiktion, alles zusammen wirkt absolut dicht und atmosphärisch und ich fühlte mich beim Lesen direkt in die Zeit zurückversetzt. Beeindruckende Geschichte die lebendig erzählt wirkt und die einfach spannend zu lesen ist. Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.10.2019

Ben und Arthur und das Universum

Was ist mit uns
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Als Arthurs Mutter, eine Rechtsanwältin, wegen eines Falles den Sommer in New York verbringen muss, ist es keine Frage, dass Arthur und sein Vater sie begleiten. Während seine Mutter am Fall arbeitet, ...

Als Arthurs Mutter, eine Rechtsanwältin, wegen eines Falles den Sommer in New York verbringen muss, ist es keine Frage, dass Arthur und sein Vater sie begleiten. Während seine Mutter am Fall arbeitet, macht Arthus ein Praktikum in der Kanzlei. Auf dem Weg zur Post trifft Arthur einen Jungen mit einem großen Paket der ihn auf den ersten Blick verzaubert. Kurzentschlossen spricht der sonst eher schüchterne Arthur den Paketjungen an. Sie unterhalten sich, doch dann passiert es, Ben verschwindet in dem Getümmel New Yorks und Arthur kennt weder seinen Namen, noch seine Telefonnummer. Das kann das Universum doch nicht ernst meinen? Zuerst trifft er den Jungen seiner Träume und dann verschwindet dieser plötzlich? Arthur beginnt nach Ben zu suchen. Und Ben? Auch ihm geht Arthur nicht aus dem Kopf und auch er versucht Arthur wiederzufinden.
Meine Meinung
Das Cover ist perfekt zum Buch gewählt und passt einfach nur zu gut, denn genauso habe ich mir auch Ben und Arthur vorgestellt.
Becky Albertalli und auch Adam Silvera sind beides für mich keine unbekannten Autoren und ich war schon mehr als gespannt auf die Zusammenarbeit der beiden. Die Geschichte liest sich leicht und locker und hat dabei einen humorvollen Unterton, der mich einfach in seinen Bann ziehen konnte und mich immer wieder beim Lesen vor mich hin lächeln ließ. Der Schreibstil der beiden Autoren ergänzt sich so perfekt, dass ich hier einfach nicht bemerkt habe, wer wessen Part geschrieben hat. Mit vielen Erwähnungen von Musik und Filmen wird die Geschichte noch einen Tick aktueller und spricht dadurch auch mit Sicherheit die jüngere Zielgruppe an.
Ich fand hier gleich von Beginn an leicht in die Geschichte, denn die beiden Protagonisten, die man schon zu Beginn kennenlernen darf, waren mir auf den ersten Blick sympathisch. Ich habe mit beiden ordentlich mitgefiebert und mitgehofft, dass das Universum ihnen wohl gesinnt ist und sie sich in solch einer Riesenstadt wiederfinden werden. Dabei geraten beide immer mal wieder in äußerst komische Situationen, die die Geschichte noch zusätzlich auflockerten.
Arthur und Ben erzählen jeweils in der Ich-Perspektive abwechselnd von ihren Eindrücken und ihrem Erlebten. Die beiden Protagonisten könnten eigentlich kaum unterschiedlicher sein. Arthur ist eher ruhig und schüchtern und durch und durch das Landei. Er wirkt gebildet und allem Anschein nach ist er wohlbehütet aufgewachsen. Ben kommt zwar aus einfacheren Verhältnissen, doch auch er bekommt Unterstützung von seinen Eltern. Die Schule hat ihm allerdings Schwierigkeiten bereitet und so muss er die Sommerschule besuchen, was allerdings sehr an ihm nagt. Während Arthur sich erst vor kurzem geoutet hat, hat Ben gerade erst seine erste Beziehung zu seinem Freund beendet. Die beiden Jungs sind also wie zwei Seiten einer Medaille, ergänzen sich dadurch aber wirklich wunderbar und es macht Spaß, sie ein Stück weit durch den Sommer zu begleiten.
Doch nicht nur die beiden Protagonisten haben mir gut gefallen, sondern auch die Nebencharaktere, wie die Freunde der beiden und deren Eltern. Alle gehen sehr aufgeschlossen mit der Homosexualität der Jungs um und es wirkt einfach so natürlich, wie es auch für alle sein sollte. Die Figuren sind lebendig und authentisch gezeichnet und vor allem Bens besten Freund Dylan mochte ich mit seiner frechen und lustigen Art unheimlich gerne. Ich könnte mir absolut vorstellen, mit dieser Clique mal einen Nachmittag gemeinsam in New York zu verbringen.
Mein Fazit
Ein tolles Jugendbuch, das mir einfach richtig gut gefallen hat und deren Seiten beim Lesen einfach nur so verflogen, was auch mit an dem leichten und lockeren Schreibstil der beiden Autoren lag. Doch diese Geschichte lebt vor allem durch seine wundervollen Charaktere, die mir schnell ans Herz wuchsen und die realistisch und lebendig gezeichnet wurden. Wunderschön und perfekt für gemütliche Lesestunden!

Veröffentlicht am 09.10.2019

Verwirrend, aber genial

Psychose
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Als Secret Service Agent Ethan Burke mitten in einem kleinen Kaff wieder zu sich kommt, fehlt ihm zunächst jegliche Erinnerung an das, was passiert ist, selbst den eigenen Namen weiß er nicht mehr. Er ...

Als Secret Service Agent Ethan Burke mitten in einem kleinen Kaff wieder zu sich kommt, fehlt ihm zunächst jegliche Erinnerung an das, was passiert ist, selbst den eigenen Namen weiß er nicht mehr. Er verliert sein Bewusstsein und kommt in einem Krankenhaus wieder zu sich. Hier kommen dann auch so langsam wieder Erinnerungen zurück. Wayward Pines heißt das kleine Kaff, in dem er sich befindet und in dem er nach zwei verschwundenen Agenten suchen sollte. Doch ein Unfall hat seiner Suche ein jähes Ende bereitet. Burke verlässt heimlich das Krankenhaus, doch während er sich nun auf die Suche nach der Wahrheit begibt, wird alles immer verwirrender. Die Menschen verhalten sich merkwürdig, seine Fragen werden nur ausweichend beantwortet und auch sonst scheint es nicht mit rechten Dingen in Wayward Pines zuzugehen. Nur was steckt wirklich hinter all den Merkwürdigkeiten?
Meine Meinung
Das Cover fand ich ja ziemlich spannend und auch ein wenig unheimlich und irgendwie musste ich dabei an Twin Peaks und dem Tagebuch der Laura Palmer denken. Das Crouch tatsächlich von dieser Serie mit inspiriert wurde, fand ich dann ziemlich gelungen und so war ich mehr als neugierig auf Psychose.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht, denn Crouch schreibt absolut flüssig und fesselnd. Dabei lässt er so vieles unausgesprochen, dass man einfach ganz tief in den Sog des Buches gerät und nicht mehr aufhören kann, zu lesen. Mit wenigen Details, aber dann doch mit genau der richtigen Menge an Bildern wird die Geschichte lebendig. Beim Lesen habe ich dann auch erfahren, dass die Trilogie sogar verfilmt wurde und ich bin absolut gespannt darauf, wie dieses Buch im Film umgesetzt wurde. Beim Buch war es auf jeden Fall ein mysteriöses, verwirrendes und absolut spannendes Kopfkino, das mich das Buch verschlingen ließ.
Die Geschichte selber ist unheimlich spannend und je mehr man in der Geschichte vorankommt, desto verwirrender wird hier alles. Auf welcher Reise mich der Autor mitnehmen wollte, blieb mir lange unbeantwortet und doch fesselt genau dieses. Man möchte wissen, was es mit Wayward Pines auf sich hat und dabei trifft man auf so manche mysteriöse Begebenheit. Alles in allem ist dieses Buch eine Mischung aus Thriller, Fantastik, Mystery und Science Fiction und was da wirklich hintersteckt, konnte mich noch zusätzlich verblüffen. In Wayward Pines ist alles nicht so, wie es scheint.
Die Atmosphäre des Buches passt hier unheimlich gut und macht immer wieder Gänsehaut. Während man durch einen Erzähler in dritter Person aus der Sicht des Special Agents Burke das Geschehen verfolgt, ist man als Leser genauso ratlos, wie der Protagonist selber. Hin und wieder bekommt man auch einen Blick auf die Familie des Agents, was allerdings noch lange nicht zur Aufklärung der Geschichte beiträgt.
Special Agent Ethan Burke fand ich sehr gelungen, wenn er auch trotz seiner schweren Verletzungen vielleicht ein wenig zu sehr Held ist. Trotzdem passt das hier einfach auch zur gesamten Geschichte und trägt nur dazu bei, noch ein wenig mehr auf Spannung und Tempo zu drücken. Burke war mir durchaus sympathisch und ja, ich war hier mindestens genauso verwirrt wie der Agent selber. Neben Burke sorgen noch einige weitere Personen des Ortes für die geheimnsivolle Stimmung und auch hier kann ich nur sagen: in Wayward Pines ist alles anders.
Mein Fazit
Mit dem ersten Band der Wayward Pines Trilogie konnte mich Blake Crouch absolut fesselnd und spannend unterhalten und die Auflösung hat mich dabei völlig geplättet zurück gelassen. Was für eine mysteriöse, abgedrehte und actionreiche Geschichte, die einfach nur Spaß macht und die ich an nur einem Abend regelrecht inhaliert habe. Tatsächlich könnte man diese Geschichte auch mit diesem ersten Band beenden, doch ich bin schon äußerst gespannt, was mich noch so alles in Wayward Pines erwarten wird. Absolut spannend! Dieses Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung!