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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2019

Atmosphärischer Roman über ein Familiengeheimnis

Die vergessenen Stimmen von Chastle House
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Die 27jährige Dione Dearing ist ein gefeierter Star. Sehr spät merkt sie, dass sie überhaupt kein selbstbestimmtes Leben führt. Doch dann erfährt sie etwas Überraschendes aus ihrer Vergangenheit und reist ...

Die 27jährige Dione Dearing ist ein gefeierter Star. Sehr spät merkt sie, dass sie überhaupt kein selbstbestimmtes Leben führt. Doch dann erfährt sie etwas Überraschendes aus ihrer Vergangenheit und reist in den Lake District… Nach und nach erfährt sie dort mehr über ein altes Familiengeheimnis.


Meine Meinung:
Der Roman spielt auf mehreren zeitlichen Ebenen und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Von Anfang an hat mich die flüssige Erzählweise gefangen genommen und ich konnte das Buch nur noch schwer aus der Hand legen.
Der Spannungsbogen wurde die ganze Zeit hochgehalten und am Ende fügten sich die Stücke logisch zusammen, ohne dass ich als Leserin die Entwicklung hätte vorher sehe können.
Nur ganz am Ende ging mir alles ein wenig zu schnell und zu glatt, aber das tat dem Gesamteindruck des Romans keinen großen Abbruch.

Die Figuren sind insgesamt glaubwürdig gezeichnet und vielversprechend angelegt. Mir haben vor allem die Entwicklungen in den Beziehungen der handelnden Personen untereinander sehr gut gefallen, weil das der Handlung eine schöne Tiefe gab.

Darüber hinaus mochte ich auch das Lokalkolorit im Lake District, weil ich selbst auch schon dort war und die Schönheit der Landschaft sehr zu schätzen gelernt habe.


Fazit:
Diesen spannenden, dicht erzählten Roman habe ich gerne gelesen und ich freue mich schon auf das nächste Buch aus der Feder der Autorin!

Veröffentlicht am 27.10.2019

Ein sehr informatives Sachbuch mit guten Erklärungen und vielen Denkanstößen

Mehr Zukunft wagen!
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Lars Jaeger erklärt die Schlüsseltechnologien unserer Zeit wie Gentechnologie, KI und Big Data und stellt diese gleichzeitig in den Zusammenhang unserer Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf Populismus. ...

Lars Jaeger erklärt die Schlüsseltechnologien unserer Zeit wie Gentechnologie, KI und Big Data und stellt diese gleichzeitig in den Zusammenhang unserer Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf Populismus. Im zweiten Teil geht er dann auf Möglichkeiten ein, wie wir unsere Zukunft – unter Nutzung des Potentials zukünftiger Schlüsseltechnologien – selbst positiv gestalten können.


Meine Meinung:
Meiner Meinung nach trifft Lars Jaeger mit seinem Buch genau den Geist der Zeit. Es ist wirklich paradox, dass sich die Technologie immer weiterentwickelt und dennoch Menschen so viel Angst und Unsicherheit bezüglich der Zukunft verspüren wie nie zuvor. Da die Welt immer komplexer wird, kann ich die Erklärung des Autors, warum immer mehr Menschen sich nach einfachen Erklärungen sehnen, sehr gut nachvollziehen.
Die klare Sprache und die für jeden – auch ohne große Vorkenntnisse – nachvollziehbaren Erklärungen finde ich sehr gelungen. Somit ist dieses Buch zu dem so wichtigen Thema für einen breiten Leserkreis interessant und macht es einem als Leser leicht, einen Zugang zu den aktuellen Themen im Zusammenhang mit Digitalisierung zu finden.
Nach dem ersten Teil mit den sehr guten Erklärungen und Einordnungen hat es mir im zweiten Teil des Buches auch gut gefallen, wie der Autor Zusammenhänge zu philosophischen und historischen Zusammenhängen herstellt. Somit vermittelt er wirklich ganz konkrete Denkanstöße, die mich sehr nachdenklich gemacht haben. Sie stimmen mich aber auch positiv, was die Zukunft angeht, weil sie Wege aufzeigen, wie man die neuen Möglichkeiten positiv zum Wohl aller nutzen kann.


Fazit:
Dieses informative und aufrüttelnde Sachbuch kann ich jedem empfehlen, der sich mit den aktuellen Fragen unserer Zeit und unserer Gesellschaft beschäftigen will. Es tritt sehr gut den Geist der Zeit.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Ein ungewöhnliches und großartiges Buch

Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin
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In diesem zweiten Band geht Motti nach Israel und wird Anführer des „Weltjudentums“, während in Deutschland in einer Bergfestung noch einige Nazis seit Kriegsende leben und das entsprechende Gedankengut ...

In diesem zweiten Band geht Motti nach Israel und wird Anführer des „Weltjudentums“, während in Deutschland in einer Bergfestung noch einige Nazis seit Kriegsende leben und das entsprechende Gedankengut weiter über sog. „Volksrechner“ verbreiten. Was passiert wohl, wenn Motti und eine Agentin der Nazis zusammentreffen?


Meine Meinung:
Der Autor erzählt in diversen kurzen Kapiteln aus unterschiedlichen Perspektiven auf der einen Seite die Geschichte von Motti und dem „Weltjudentum“, auf der anderen Seite die Geschichte der überlebenden Nazis in der Bergfestung.

Der Schreibstil ist total ungewöhnlich, extrem humorvoll und locker-flockig. Die beschriebenen Episoden sind teilweise so abstrus, dass ich viel gelacht und oft den Kopf geschüttelt habe. Manchmal blieb mir das Lachen allerdings regelrecht im Halse stecken, weil der Autor sehr berechtigte Punkte in seiner Gesellschaftskritik unterbringt und manche noch so skurrile Erfindung erschreckende Gemeinsamkeiten mit der Realität hat.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die Kapitelüberschriften immer aus einem Satz aus dem relevanten Kapitel bestanden, der aus dem Zusammenhang gerissen meist sehr lustig klang. Im Laufe der Zeit habe ich mich immer gefragt, in welchem Zusammenhang der Satz in dem jeweiligen Kapitel auftauchen würde.

Insgesamt hat mich der Roman sehr gut unterhalten und mich gleichzeitig nachdenklich gemacht, weil er viele gesellschaftlich relevante Themen sehr überspitzt auf den Punkt bringt. Zum Beispiel sind Themen wie Hasskommentare in sozialen Medien sehr plakativ dargestellt.


Fazit:
Ich war sehr überrascht, wie gut mir das Buch gefallen hat, denn ich hatte gar nicht so viel oder zum Teil etwas anderes erwartet. Ich fand es sehr unterhaltsam und gleichzeitig augenöffnend. Für mich hätte es durchaus noch etwas länger sein können.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Ein eindringlich erzählter bewegender Roman über syrische Flüchtlinge

Das Versprechen des Bienenhüters
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Nuri und Afra haben Schlimmes im Krieg in ihrem Heimatland Syrien erlebt und machen sich auf in einer gefährlichen und aufreibenden Flucht bis nach Europa.
Schließlich schaffen sie es, sich bis nach Großbritannien ...

Nuri und Afra haben Schlimmes im Krieg in ihrem Heimatland Syrien erlebt und machen sich auf in einer gefährlichen und aufreibenden Flucht bis nach Europa.
Schließlich schaffen sie es, sich bis nach Großbritannien durchzuschlagen, wo bereits ein langjähriger Freund auf sie wartet und wo sie hoffen, sich ein neues Leben aufbauen zu können.


Meine Meinung:
Das Buch hat mich wirklich sehr bewegt, weil es sehr eindringlich von den schlimmen Erlebnissen konkreter Menschen während der Flucht und vorher im Krieg in Syrien erzählt.
Ich habe zwar einen Moment gebraucht, bis ich mich an den zunächst von mir als sperrig empfundenen Erzählstil gewöhnt hatte und mich beim Lesen nicht mehr so arg konzentrieren musste, aber nach hinten heraus habe ich gut in das Buch hineingefunden.
Die anfänglich für mich etwas verwirrenden Zeitsprünge fand ich im späteren Verlauf des Buches sehr gelungen und ich konnte der Handlung gut folgen.

Die einzelnen Kapitel sind schon zum Teil der grausam zu lesen, aber zum Glück gibt es immer wieder positive Dinge und Zeichen der Hoffnung (wie z.B. die Bienen, die sich als Motiv durchziehen).

Ich kann nicht so richtig sagen, dass ich mit den handelnden Personen warm geworden wäre, aber ihre Schicksale haben mich schon berührt und ich konnte ihre Emotionen, Ängste und Sorgen nachempfinden.

Insgesamt ein sehr wichtiges Buch über ein Thema, das vielfach viel zu abstrakt bleibt, wenn wir nur ganz allgemein davon hören oder lesen und es nicht anhand konkreter Schicksale nachvollziehen.


Fazit:
Das eindringlich erzählte Buch bringt die menschliche Seite der Flüchtlingskrise sehr deutlich zum Ausdruck, daher halte ich es für ein sehr wichtiges Buch.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Spannender Psychothriller, der den Zeitgeist trifft

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Eine Gruppe von Menschen verbringt fünf Tage in einem einsamen Hotel in den Bergen zu einem „Digital Detox“-Kurs ohne Smartphone, ohne Laptop, komplett „offline“. Durch einen Schneesturm sind die Frauen ...

Eine Gruppe von Menschen verbringt fünf Tage in einem einsamen Hotel in den Bergen zu einem „Digital Detox“-Kurs ohne Smartphone, ohne Laptop, komplett „offline“. Durch einen Schneesturm sind die Frauen und Männer bald völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Da finden sie den ersten Mann aus ihrer Gruppe schwer verletzt… Und es kann jeder von ihnen gewesen sein…


Meine Meinung:
Der Thriller von Arno Strobel lässt sich wirklich schwer aus der Hand legen. Ich habe ihn praktisch in einem Zuge gelesen und wirklich verschlungen.
Die Handlung weist einen sehr gekonnt angelegten Spannungsbogen auf mit der einen oder anderen überraschenden Wendung bis zum Schluss. Ich habe in der letzten Zeit zwar einige Thriller gelesen, die ähnliche Wendungen / Auflösungen hatten, aber ich fand das Ende auch hier wieder recht gelungen und glaubwürdig.
Die Personen an sich werden nicht sehr detailliert ausgearbeitet, aber sie sind ausreichend genau angelegt, damit eine interessante Gruppendynamik in dem Hotel entstehen kann, als der erste Verletzte gefunden wird und jeder auf einmal jeden verdächtigt bzw. von allen anderen verdächtigt wird.
Darüber hinaus fand ich das Thema „Digital Detox“ gut gewählt, da es den Zeitgeist sehr gut trifft.


Fazit:
Ein solider Psychothriller, der sich auf jeden Fall spannend lesen lässt, den man aber wirklich in sehr kurzer Zeit ausgelesen hat.