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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2016

einfach nicht mein Ding

Die Frau an der Schreibmaschine
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Suzanne Rindell – Die Frau an der Schreibmaschine

1923:
Die alleinstehende Rose Baker arbeitet in einem Polizeirevier als Stenotypistin. Ihre Aufgabe: sie schreibt die Verhörprotokolle und die Geständnisse ...

Suzanne Rindell – Die Frau an der Schreibmaschine

1923:
Die alleinstehende Rose Baker arbeitet in einem Polizeirevier als Stenotypistin. Ihre Aufgabe: sie schreibt die Verhörprotokolle und die Geständnisse der Verbrecher, egal ob Dieb oder Mörder. Sie hat sich in ihrem Leben hoch gearbeitet, lebt in einem Zimmer mit einer Mitbewohnerin und schwärmt für einen Kollegen.
Doch als Odalie auftaucht, wird Roses Leben auf den Kopf gestellt. Sie lässt sich vom Glamour blenden und merkt viel zu spät, dass das schillernde Leben viel zu gefährlich für sie ist.

Der Roman ist komplex, ausführlich, langatmig, wortgewaltig, kreativ aber auch irgendwie spannend geschrieben. Es ist mir schwer gefallen, in die Geschichte rein zukommen, auch wenn ich sie mir größtenteils vorstellen konnte.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt von Rose rein versetzen, für die ich aber leider nicht so viel Sympathie entgegen bringen konnte. Wir lesen das Buch aus ihrer Sicht, aber leider ist die Ausdrucksweise irgendwann sehr anstrengend und ermüdend.
Odalie ist das genaue Gegenteil von Rose.
Die weiteren Nebencharaktere haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Leider hat die Chemie zwischen mir und dem Buch nicht gestimmt, was mir sehr leid tut, aber es konnte mich nicht berühren, hat mich sogar teilweise gelangweilt, ich konnte mich nicht in die Geschichte hinein versetzen, kam an die Charaktere nicht heran, die verworrene Handlung konnte mich nicht überzeugen.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, die Leseprobe fand ich eigentlich interessant und war deswegen enttäuscht, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden.
Trotzdem ist der Roman nicht schlecht, er ist einfach nur nicht mein Ding. Leser die gerne in die Zeit der Flüsterbars abtauchen und den Lebensweg einer jungen Frau folgen möchten kommen hier sicher auf ihre Kosten.

Das Cover ist ein Blickfang, passend zum Inhalt des Buches. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.12.2016

man muss es mögen, ich allerdings nicht so wirklich

Schöne Seelen
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Philipp Tingler – Schöne Seelen

Als Millvina van Runkle im Sterben liegt, weil sie nach einer Schönheitsoperation lieber sehr gut aussehen möchte anstatt ihre Thrombosestrümpfe zu tragen, bestellt sie ...

Philipp Tingler – Schöne Seelen

Als Millvina van Runkle im Sterben liegt, weil sie nach einer Schönheitsoperation lieber sehr gut aussehen möchte anstatt ihre Thrombosestrümpfe zu tragen, bestellt sie den Schriftsteller Oskar Canow zu sich, der sowas wie ein Freund der Familie ist. Sie gesteht ihm ein Geheimnis, dass um ihre Tochter Mildred geht.
Auf der Beerdigungsfeier kann er feststellen, dass es mit Mildred und seinem besten Freund Viktor in der Ehe nicht gut läuft. Mildred besteht auf eine Therapie, die ihr Mann durchführen soll. Doch Viktor hat überhaupt keine Lust und noch weniger Interesse eine Therapie zu machen, deswegen bittet er Oskar an seiner statt, diese Therapie durchzuführen, damit er sich um ein Laienspiel kümmern kann.
Irgendwann willigt Oskar ein, bekommt seltsame Aufgaben von Dr. Hockstädder zugeteilt und am Ende erzählt er nicht nur von Viktors Problemen sondern auch von seinen eigenen.
Doch kann das wirklich gut gehen?

Der Roman ist flüssig, locker, extrem sarkastisch und ironisch und mit schwarzen Humor gespickt, aber irgendwie auch spannend geschrieben. So fesselnd der Roman auch größtenteils war, überzeugen konnte er mich trotzdem nicht wirklich. Meine Meinung hierzu ist echt geteilt.
Einerseits sind die Dialoge so kreativ und wortgewandt, andererseits aber auch nervtötend und anstrengend. Die reiche Gesellschaft, zumindest finanziell, ist charakterlich so „unterbemittelt“ und hier werden haufenweise Klischees aufgetischt und erfüllt.

Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der Hauptperson, Oskar Canow, rein versetzen, der mir überheblich aber trotzdem sympathisch erschien, zumindest wurde er mir im Laufe des Buches sympathischer.
Viktor, ist ein egoistischer Jammerlappen, der nichts für seine Ehe tun will, und seinen besten Freund überredet für ihn eine Therapie zu machen.
Auch die weiteren Charaktere waren größtenteils nervtötend, arrogant aber dennoch war das Zusammenspiel witzig.
Ich glaube dieses Buch polarisiert, und auch wenn mich manche Charaktere näher an meine Grenzen gebracht haben, als andere, konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ, vor allem als Viktor und Oskar betteln gehen sollten, habe ich mich köstlich amüsiert. Scheinbar trägt jede Frau der gehobenen Gesellschaft Jimmy-Choo-Stilletos.

Dieses Buch war kreativ, ließ sich leicht und flüssig lesen, hat mir Kopfschütteln aber auch Lachtränen verpasst und hat die Langeweile vertrieben.
Das Cover ist schlicht, aber ansprechend gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme.
Auch wenn ich keine eindeutige Meinung zu dem Buch habe, da ich mich nicht entscheiden kann, fand ich es trotzdem eher gut als schlecht.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.12.2016

guter, solider Krimi

Der namenlose Tag
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Friedrich Ani – Der namenlose Tag

Der Kommissar Jakob Franck ist erst seit wenigen Monaten pensioniert und lebt alleine mit seinen Geistern in einer kleinen Wohnung, als er einen Anruf von Ludwig Winther ...

Friedrich Ani – Der namenlose Tag

Der Kommissar Jakob Franck ist erst seit wenigen Monaten pensioniert und lebt alleine mit seinen Geistern in einer kleinen Wohnung, als er einen Anruf von Ludwig Winther erhält, der ihn um ein Treffen bittet.
Franck hat während seiner Zeit bei der Polizei stets die unangenehme Aufgabe übernommen, die Todesnachrichten an die Familienangehörigen zu überbringen, so auch bei den Winther´s vor über zwanzig Jahren, deren Tochter Esther erhängt im Park gefunden wurde.
Ludwig Winther glaubt auch nach über zwanzig Jahren nicht, dass sich seine Tochter umbringen wollte und hat auch einen Verdacht, wer sie hatte töten wollen. Verzweifelt bittet er Franck, sich den abgeschlossenen Fall noch einmal anzusehen.
Franck kann sich noch sehr gut an den Fall erinnern und vor allem, wie er Doris Winther die Todesnachricht überbracht hat, die sich ein Jahr nach dem Tod ihrer Tochter ebenfalls erhängt hat.
Er ermittelt im Umfeld von Esther, gräbt tief in der Vergangenheit und begibt sich auf die Spur von Geheimnissen und erschütternden Wahrheiten.

Der Roman ist komplex, bedrückend, düster, ausführlich, langatmig, wortgewaltig, kreativ und doch irgendwie fesselnd geschrieben.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Hauptperson Jakob Franck rein versetzen, die mir aber weder besonders sympathisch noch unsympathisch erschien. Eine Nähe konnte ich zu ihm nicht aufbauen, er ist einfach ein merkwürdiger Charakter. Der alternde Polizist sieht die Geister von Toten, was ihm stets bei seiner Arbeit geholfen hat.
Auch die weiteren Charaktere, wie zum Beispiel Ludwig Winther, waren zwar gut ausgearbeitet, trotzdem empfand ich ihn als distanziert und unnahbar.
Die weiteren Charaktere/Verdächtige/Kollegen haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Das ganze Buch über konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich es zur Seite lege oder ob ich weiter lese. Mit dem Schreib- bzw Sprachstil kam ich nicht wirklich zurecht, aber die Story machte mich neugierig und so beendete ich schließlich nach kurzer Zeit auch das Buch.
Ich hatte bisher selten so gemischte Gefühle beim Lesen, die weder negativ noch positiv zu werten sind. Hier habe ich ein Buch vor mir, dass ich einfach nicht einzuordnen weiß.
Im weitesten Sinne handelt es sich um einen Krimi, die Grundstory ist interessant, wirkt aber durch die sehr komplexen Handlungsstränge etwas langweilig und verwirrend, wahrscheinlich zurückzuführen auf die vielen verschiedenen Ansichten der Charaktere.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir etwas anderes vorgestellt und war deswegen enttäuscht, dass meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt wurden.

Die Zeit- und Perspektivwechsel machten das Buch etwas spannender, aber gleichzeitig auch verwirrender.
Der Autor verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge und lässt keine weiteren Fragen offen. Das Ende hat mich dennoch überrascht, sodass ich froh bin, das Buch zu ende gelesen zu haben.
Ein guter, solider Krimi, der eher auf Ermittlungsarbeit denn Action beruht.
Das Cover ist ansprechend in grau und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen düsteren Touch, genau wie der Inhalt des Buches. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.
Wer gerne einen ruhigen Kriminalfall liest, wo wenig Action ist, aber dafür tief greifende Ermittlungsarbeit und ausführliche Befragungen liebt, der wird dieses Buch lieben.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.

Veröffentlicht am 22.11.2016

etwas unrund

Allein kann ja jeder
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Jutta Profijt – Allein kann ja jeder

Als hätte die alleinerziehende Ellen noch nicht genug Probleme, kommen fast stündlich welche hinzu: Der Abgabe-Termin ihres Romans ist überfällig, ihr Exmann Jens ...

Jutta Profijt – Allein kann ja jeder

Als hätte die alleinerziehende Ellen noch nicht genug Probleme, kommen fast stündlich welche hinzu: Der Abgabe-Termin ihres Romans ist überfällig, ihr Exmann Jens setzt sie und die gemeinsame Tochter Kim auf die Straße, weil er das Haus verkaufen will, ihre Mutter Rosa will bei ihr einziehen, weil sie eine Wohnung mit ihrem Lebensgefährten Robert gekauft hat, der aber ermordet in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Außerdem ist die gekaufte Wohnung noch gar nicht gebaut und Ende des Monats muss Rosa aus dem Haus ausgezogen sein. Ihre Tochter Kim erzählt ihr nicht von einem Unfall in der Schule und dann wird Kim auch noch gestalkt. Um nicht obdachlos zu werden, besetzen Rosa, Kim und Ellen eine Villa auf dem Firmengrundstück, wo eigentlich die Wohnung von Rosa und Robert stehen sollte. Doch schon bald gesellen sich weitere, um ihr Geld betrogene Personen zu ihnen und alle müssen sich der Herausforderung stellen, mit fremden Leuten unter einem Dach zu wohnen.

Der Roman ist flüssig, komplex, locker, humorvoll, spannend, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen. Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannung selbst hat leider zum Ende des Buches nachgelassen, was ich sehr schade finde.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der verschiedenen Hauptpersonen rein versetzen. Die überforderte, besorgte aber liebenswerte Ellen war mir auf Anhieb sympathisch. Die egozentrische, alternde Diva Rosa dagegen nicht wirklich. Am liebsten mochte ich den Charakter von Hans Seefeld, der undurchsichtig und distanziert erschien. Man verspürte zu allen Charakteren eine gewisse Nähe. Fast alle der Charaktere waren gut ausgearbeitet. Auch die weiteren Nebencharaktere waren gut ausgearbeitet und haben die Geschichte meistenteils gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Was mir nicht so gut gefallen hat, meine persönliche Meinung, war dass die Autorin am Ende des Buches leider nicht alle Handlungsstränge verbindet. Sie lässt viele Fragen offen, die für mich persönlich interessant gewesen wären. Das ist schade, gerade weil der Roman sehr viel versprechend angefangen hatte. Auf den letzten Seiten hatte ich leider das Gefühl, dass man unbedingt zum Ende kommen wollte, was ich überaus schade finde.

Ein guter Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne Lesestunden garantiert, auch wenn er für mich nicht ganz rund ist.
Das Cover ist ansprechend und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme, sommerliche Note. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.

Veröffentlicht am 22.11.2016

guter, solider Roman, doch mir persönlich fehlte das gewisse Etwas

Wer ist Mr Satoshi?
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Jonathan Lee – Wer ist Mr. Satoshi

Robert Fossick sieht seine Mutter auf der Terrasse stürzen und kann ihr nicht helfen. Wenige Minuten später ist sie Tod. Immer wieder geht er in Gedanken das letzte ...

Jonathan Lee – Wer ist Mr. Satoshi

Robert Fossick sieht seine Mutter auf der Terrasse stürzen und kann ihr nicht helfen. Wenige Minuten später ist sie Tod. Immer wieder geht er in Gedanken das letzte Gespräch mit seiner demenzkranken Mutter durch, die einen Schuhkarton auf dem Fernseher gestellt hat. Dieses Paket ist für Mr. Satoshi und er soll das ungewöhnliche Paket unbedingt bekommen. Was Foss als Hirngespinst seiner Mutter sieht, entwickelt sich als eine Wahrheit aus ihrer Vergangenheit. Die beste Freundin ihrer Mutter, Freddie, erzählt Foss, dass es Mr. Satoshi wirklich gibt. Er war aber kein Japaner, sondern Brite und die große Liebe seiner Mutter. Es gab einige Briefe, denn Mr. Satoshi hat tatsächlich in Japan für seinen Onkel gearbeitet. Um den Wunsch seiner Mutter nach zu kommen, muss der tablettenabhängige, von Panikattacken geplagte Journalist über seinen Schatten springen, und die Suche aufnehmen. Doch er wird nicht nur die Vergangenheit über seine Mutter in Erfahrung bringen, auch seine eigene Vergangenheit bekommt eine ganz neue Wendung.

Der Roman ist flüssig, komplex, beklemmend, bedrückend, spannend, düster, ausführlich, etwas langatmig und fesselnd geschrieben. Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, auch wenn ich mir teils weniger lange Ausführungen gewünscht hätte.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Hauptperson Foss rein versetzen, der mir sympathisch, aber distanziert und gut ausgearbeitet erschien. Man verspürt eine gewisse Nähe zu ihm. Seine Macken machen ihn menschlich und glaubhaft. Auch die weiteren Charaktere waren mir sympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Das Cover ist ansprechend gestaltet. Die fehlenden Farben geben dem Cover einen besonderen Charme. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Dies ist ein guter, solider Roman, doch mir persönlich fehlte das gewisse Etwas, was sicherlich daran liegt, dass es teilweise Rückblenden ins Jahr 1946 gegeben hat, viel über Krieg geschrieben und nicht mein Genre ist. Die Chemie zwischen dem Buch und mir hat nicht ganz gepasst, aber das ist etwas rein persönliches.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.