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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2019

Stimmt nachdenklich

Wer im Himmel auf dich wartet
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Inhalt:

Annie und ihre Jugendliebe Paulo wollen ihre Hochzeitsreise mit einem romantischen Ballonflug krönen. Doch der Ballon stürzt ab...
Annie erwacht im Himmel wieder und sucht nach Paulo, von dem ...

Inhalt:

Annie und ihre Jugendliebe Paulo wollen ihre Hochzeitsreise mit einem romantischen Ballonflug krönen. Doch der Ballon stürzt ab...
Annie erwacht im Himmel wieder und sucht nach Paulo, von dem sie nicht weiß, ob er überlebt hat. Nacheinander trifft sie dort auf Menschen, die ihr seltsam bekannt und sogar vertraut vorkommen. Doch erst durch ihre Geschichten erfährt Annie, was für eine wichtige Rolle jeder einzelne von ihnen in ihrem Leben gespielt hat - und wie wenig ihr das bewusst war. Am spannenden Ende - mit einer überraschenden Wendung - realisiert sie deren Wert und auch, wie sehr jedes einzelne menschliche Leben zählt.

Meine Meinung:

Das Hörbuch wird hervorragend von Steffen Groth gesprochen. Seine warme Stimme macht es dem Hörer leicht der Geschichte zu folgen und sich in Annie, der Hauptprotagonistin, einzufühlen. Mir tat die junge Frau von Herzen leid, endlich wähnt sie sich am Ziel ihrer Träume, Paulo wird ihr Ehemann, sie glaubt an eine glückliche gemeinsame Zukunft, doch diese endet jäh, ehe sie richtig begonnen hat.

Im Himmel begegnen ihr Personen, die ihr nicht unbedingt im Leben nahestanden, die aber ihren Weg auf die eine oder andere Art berührt haben, und die ohne, dass sie es wusste, wichtig für Leben waren.
Das Ende hat mich überrascht.

Fazit: Ein emotional berührendes und tiefsinniges Hörbuch, dass den Hörer in den Bann schlägt und zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Ein echter Ani

All die unbewohnten Zimmer
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Inhalt:
Eine Frau wird ermordet, ein Streifenpolizist erschlagen. In einem Netz von falschen Geständnissen und zwischen Zeugen, die nichts gesehen haben wollen, suchen »die Vier« nach der Wahrheit: Der ...

Inhalt:
Eine Frau wird ermordet, ein Streifenpolizist erschlagen. In einem Netz von falschen Geständnissen und zwischen Zeugen, die nichts gesehen haben wollen, suchen »die Vier« nach der Wahrheit: Der ehemalige Mönch Polonius Fischer, der pensionierte Kommissar Jakob Franck, Polizeibeamtin Fariza Nasri und Tabor Süden, der Experte für Vermisstenfälle, übernehmen die Fahndung. Trotz vereinter Kräfte stoßen sie an ihre Grenzen. Aber die Zeit drängt – es kommt zu Nachfolgeverbrechen, und die Todesfälle erregen große mediale Aufmerksamkeit. Sie entfachen hitzige Diskussionen über Ost- und Westdeutschland, Migrationspolitik und »das System« …
In seinem neuen Kriminalroman All die unbewohnten Zimmer seziert Friedrich Ani die gegenwärtigen politischen Verhältnisse und den Zustand unserer Gesellschaft – und führt seine Leserinnen und Leser dabei an den Rand des Abgrunds.
Vier einzigartige Ermittlungsmethoden und ein komplizierter Fall: Die Ermittelnden aus Friedrich Anis Bestsellern fahnden erstmals gemeinsam!

Meine Meinung:
Ani lässt diesmal gleich vier seiner Ermittler um den Fall des erschlagenen Streifenpolizisten Patrick Werneck agieren. Alte Bekannte und doch ist jeder ein Original mit Ecken und Kanten. Im ersten Teil startet die syrisch stämmige Kripobeamtin Fariza Nasri, im zweiten Teil mischt der pensionierte Kriminalkommissar Jakob Franck mit, im dritten Polonius Fischer, ein ehemaliger Mönch und jetziger Chef des K111, im vierten Teil treffen wir auf den inzwischen am Leben verzweifelten Tabor Süden. Im fünften und letzten Teil treffen alle aufeinander.

Der Schreibstil ist wie immer einfach nur schön, Ani findet Worte, Situationen zu beschreiben, die Gänsehaut verursachen. Manche Sätze hallen nach und wollen zu Ende gedacht werden. Friedrich Ani Stärke ist es, seinen Charakteren Tiefe zu geben, sie werden für den Leser lebendig. Der Wechsel zwischen den einzelnen Sichtweisen gibt diesem Roman noch einen besonderen Kick.

Auch in diesem Roman schneidet Ani gesellschaftskritische Themen an, da geht es um rechte Gruppierungen und Fremdenhass, Asylpolitik und Ossi-Wessi-Denke, unfähige Polizei und um Randfiguren unserer Gesellschaft.

Fazit: Ein echter Ani, was sonst.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Containern

Harz
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Inhalt:
Liv ist seit dem sechsten Lebensjahr tot, ertrunken in der Brandung. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die Behörden glauben. Jens ist ein krankhafter Sammler, getrieben von der Angst, seine einzige ...

Inhalt:
Liv ist seit dem sechsten Lebensjahr tot, ertrunken in der Brandung. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die Behörden glauben. Jens ist ein krankhafter Sammler, getrieben von der Angst, seine einzige Tochter zu verlieren. Und so lebt Liv in der Einsamkeit eines Containers hinter dem Hof, versteckt zwischen selbst gezimmerten Särgen und in Harz konservierten Tieren - ein sorgsam von der Außenwelt abgeschirmtes Leben, ein Leben in der Falle. Meisterhaft erzählt Ane Riel von einer scheinbar verkehrten Welt, in der aus Liebe Obsession wird und aus dem Wunsch nach Sicherheit tödliche Gefahr.

Meine Meinung:
Ein verstörendes Buch! Was für eine destruktive, gestörte Familie! Es fällt mir schwer, dieses Buch zu beschreiben. Es hat mich während des Lesens beschäftigt, aber dennoch ratlos zurückgelassen. Und möchte ich es noch einmal lesen? Definitiv, nein.

Ane Riel beschreibt in ihrem Thriller „Harz“ sehr detailgetreu Situationen und Geschehnisse, die mir den Atem stocken ließen. Ihre Sprache ist schnörkellos und klar. Da gibt es keine Beschönigungen. Abgründe tun sich auf. Ein Vater der nicht loslassen kann, der alles gebrauchen kann, der in Dingen, die andere wegwerfen, den Wert erkennt. Der sich und sein Umfeld zumüllt, der, um seine Familie zu schützen, die eigene Mutter an Weihnachten umbringt. Oh nein, wie krank ist das denn? Dennoch hat mich die Geschichte, so schräg sie ist, gefesselt bis zum Schluss.

Das Buch hat mir nicht gefallen und dennoch erhält es von mir die höchste Punktzahl. Warum? Es hat mich gedanklich mehr beschäftigt als sonst ein Buch in letzter Zeit.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Zwei Frauen

Alte Sorten
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Inhalt:
Sally und Liss: zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sally, kurz vor dem Abitur, will einfach in Ruhe gelassen werden. Sie hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, ...

Inhalt:
Sally und Liss: zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sally, kurz vor dem Abitur, will einfach in Ruhe gelassen werden. Sie hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, Regeln, Erwachsene. Fragen hasst sie am meisten, vor allem die nach ihrem Aussehen.
Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die die Arbeiten, die auf ihrem Hof anfallen, problemlos zu meistern scheint. Schon beim ersten Gespräch der beiden stellt Sally fest, dass Liss anders ist als andere Erwachsene. Kein heimliches Mustern, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, bei ihr auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Für Sally ist die ältere Frau ein Rätsel. Was ist das für Eine, die nie über sich spricht, die das Haus, in dem die frühere An-wesenheit anderer noch deutlich zu spüren ist, allein bewohnt? Während sie gemeinsam Bäume auszeichnen, Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch auf meinem Kurzurlaub gelesen und es hat mir von der Stimmung her sehr gefallen. Der Schreibstil ist anspruchsvoll und sehr intensiv. Der Autor vermittelt ein lebensnahes Bild von den Vorkommnissen auf dem Hof und den Charakteren der beiden Frauen. Liss und Sally sind beide Außenseiterinnen und sich im Grunde sehr ähnlich. Ich fand es schön, wie sich beide ohne große Worte verstehen und näherkommen. Es sind verletzte Frauen. Liss hat sich mit ihrer nach außen hin schroffer Art, einen Schutzschild zugelegt, sie lässt Niemanden an sich ran. Und auch Sally hat bereits in ihrem jungen Leben gelernt, den Menschen zu misstrauen.

Mich hat das Buch sehr berührt. Es ist eine Geschichte die ohne große Action daherkommt, ist leise und nachwirkend. Der Autor malt wunderschöne Bilder und lässt Stimmungen entstehen, die fühlbar sind. Ich hatte an vielen Stellen direkt Gänsehaut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.04.2019

Brauchbarer Ernährungsratgeber mit umsetzbaren Tipps

No time to eat
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Von brenda_wolf
Inhalt:
Stress, Termine, Verpflichtungen – und das Essen wird zur Nebensache. Wenn uns der Hunger überkommt, greifen wir zu dem, was schnell verfügbar ist: zum belegten Brötchen vom Bäcker, ...

Von brenda_wolf
Inhalt:
Stress, Termine, Verpflichtungen – und das Essen wird zur Nebensache. Wenn uns der Hunger überkommt, greifen wir zu dem, was schnell verfügbar ist: zum belegten Brötchen vom Bäcker, zum Schokoriegel aus dem Automaten oder zum Fastfood. Die Folge: Wir neigen zu Übergewicht, werden müde und krank.

Ernährungscoach und Podcasterin Sarah J. Tschernigow zeigt, dass gesunde Ernährung auch im stressigen Alltag funktioniert. Dafür muss niemand stundenlang in der Küche stehen. Das Erfolgsrezept: Ein wenig Organisationsgeschick, jeden Tag wenige Minuten in die Essenszubereitung investieren und unterwegs kluge Entscheidungen treffen. Dank 10-Punkte-Plan kann jeder gesunde Ernährung einfach und flexibel umsetzen, selbst unterwegs, auf Reisen und in besonders herausfordernden Situationen. Mit Sarahs Mealprep-Schema lassen sich in kürzester Zeit und mit wenigen Zutaten die besten und gesündesten Mahlzeiten für unterwegs zubereiten. So kommen wir auch ohne Kalorienzählen zum Idealgewicht und gehen energiegeladen und glücklich durch den Tag!

„No time to eat“ ist mehr als nur ein Ernährungsratgeber für Vielbeschäftigte. Das Buch ist auch die persönliche Ernährungsreise einer jungen Frau zwischen Arbeitswahn, Einsamkeit und Exzess. Das Resultat: Diätwahn, eine Essstörung und der absolute Tiefpunkt in einer Klinik. Heute isst Sarah so gesund und ausgewogen, wie nie zuvor, und zeigt uns, dass gesunde Ernährung ganz einfach ist – auch mit wenig Zeit und ohne Kalorienzählen.

Meine Meinung:
In „No time to eat“ geht es um Clean Eating, d.h. es geht darum möglichst unverarbeitete Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Kernbotschaft ist: so naturbelassen wie möglich und so wenig verarbeitet wie möglich. Alles was von der Natur kommt ist gut. Clean Eating ist keine Diät, sondern ein gesundes, ausgewogenes Ernährungskonzept, dass auf Langfristigkeit setzt. Ziel ist es, sich diese Ernährungsweise zu verinnerlichen und ein Leben lang durchzuhalten. Allerdingst ist eine ausgewogene Kalorienbilanz unabdingbar. Logisch, wer abnehmen will, muss ein Kaloriendefizit aerzielen. Ein Ernährungstagebuch ist hierzu ein hilfreiches Werkzeug, um einen Überblick über die tatsächlich gegessenen Kalorien zu erhalten. Frau Tschernigow erklärt, warum Ernährungsumstellungen oft scheitern. Der Grund ist nicht fehlendes Wissen, oft werden alle möglichen Ausreden und wie fehlende Zeit angeführt. Doch das ist nicht der Punkt. Clean Eating ist extrem einfach im Alltag umzusetzen.

Frau Tschernigow verrät u.a. auch warum wir uns mit Junkfood und Süßigkeiten überessen. Sie schreibt von einer Suchtformel im Fertigessen. Die Lebensmittelindustrie arbeitet mit Tricks unseren Hunger künstlich zu steigern.

Auch dem Emotionales Essen widmet sie ein Kapitel. Sie rät uns zu erforschen, warum und weshalb gerade eben Naschen musste. Was sind die Auslöser? Was gibt mir das Essen in diesem Moment?

Insgesamt ein brauchbarer Ernährungsratgeber mit umsetzbaren Tipps. Aber … man muss es wollen.

Fazit: Iss die Dinge der Natur, und du kannst nichts falsch machen.