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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2016

Spannender Wirtschaft- und Polit-Thriller mit erschreckender Aktualität

China Dawn
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Als vor der Londoner Botschaft der USA die grausam zugerichtete Leiche eines chinesischen Handelsattaches gefunden wird, beautragt Robert Allington von Scotland Yard seine Ermittlerin Rebecca Winter, die ...

Als vor der Londoner Botschaft der USA die grausam zugerichtete Leiche eines chinesischen Handelsattaches gefunden wird, beautragt Robert Allington von Scotland Yard seine Ermittlerin Rebecca Winter, die gerade erst eine interne Untersuchung gegen sich überstanden hat, die Hintergründe dieser Tat aufzuklären. Dabei wird ihr der Interpol-Agent Huan Ching zur Seite gestellt. Unter hohem politischen Druck nehmen die beiden Ermittler ihre Arbeit auf und stellen schon sehr bald fest, das der Schlüssel dieses Falles in Peking liegt. Dort stoßen die beiden dann aber in ein Wespennest und auf Gegner, die keine Skrupel kennen. Und bald steht schon wesentlich mehr auf dem Spiel als nur ihr eigenes Leben ...

Vor dem Szenario einer Welt in Aufruhr, in der die Börsen zusammengebrochen sind (Die Hintergründe hierfür werden im Vorgängerbuch "Quantum Dawn" erläutert, das man aber nicht unbedingt kennen muss, um dieses Buch lesen und verstehen zu können, es schadet allerdings auch nicht.), liefert Thore D. Hansen hier einen spannenden, temporeichen und hervorragend recherchierten Wirtschafts- und Polit-Thriller ab, der neben einer gut konstruierten Geschichte auch noch durch seine glaubwürdig charakterisierten Protagonisten zu überzeugen weiß.

Kein Buch für den schnellen Lesegenuss, da man bei der verschachtelten Story und der Menge an auftretenden Personen schon sehr aufmerksam lesen muss, um hier den Faden bzw. Überblick nicht zu verlieren. Wenn man sich aber auf das Buch und die Geschichte einlässt, wird man mit einem Thriller belohnt, der neben der Spannung auch nicht an deutlicher Kritik am derzeitigen (Welt-) Wirtschaftssystem spart und der zudem erschreckend realitätsnah und auch tagesaktuell rüberkommt.

Veröffentlicht am 22.11.2016

Anna Benz ermittelt in ihrem persönlichsten Fall

Tödliche Verdächtigungen
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Als Anna Benz von der Stuttgarter Kriminalpolizei einen nächtlichen Anruf ihres Vaters, der erst vor kurzer Zeit in ihr Leben getreten ist, erhält, stürzt sie dieses in einen großen Gewissenskonflikt. ...

Als Anna Benz von der Stuttgarter Kriminalpolizei einen nächtlichen Anruf ihres Vaters, der erst vor kurzer Zeit in ihr Leben getreten ist, erhält, stürzt sie dieses in einen großen Gewissenskonflikt. Denn im Atelier des Malers Roland Kirchberger liegt die Leiche seiner Mitarbeitertrin Marilene Hübner. Roland leidet unter Gedächnislücken und weiß daher selber nicht, was genau passiert ist. Anna stürzt sich in die Ermittlungen und setzt diese dann auch auf eigene Faust fort, als ihre Verbindung zum Verdächtigen bekannt und sie vom Fall abgezogen wird. Doch ihr Alleingang bringt nicht nur sie selbst in große Gefahr ...

Auch der dritte Fall mit Anna Benz und ihrem Kollegen Markus Hauer weiß wieder zu überzeugen und führt den Erzählstrang um Annas Vater, der auch in den ersten beiden Büchern schon als Thema präsent war, fort. Dennoch kann man dieses Buch auch ohne große Vorkenntnisse lesen, da alle relevanten Informationen zur Vorgeschichte gut in die Handlung eingebunden werden.

Wie die anderen Bücher der Reihe überzeugt auch dieser Band mit einer gut konstruierten Geschichte, einem flüssigen Schreibstil und interessanten, glaubwürdigen Charakteren.
Besonders hervorzuheben sind die Passagen die in der Haftanstalt Stuttgart -Stammheim spielen und das bedrückene Szenario dieses Ortes gut einfangen und transportieren.

Ein überzeugender Krimi, der mich bestens unterhalten hat.

Veröffentlicht am 22.11.2016

Rasanter Thriller um eine Verschwörung, die bis in die Nazizeit zurückreicht

18 Das Vermächtnis
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Eigentlich will Michel "Mitch" Thromberg nur nach ein paar Hummern für sich und seinen Freund Samson tauchen, als er eher zufällig auf ein gesunkenes U-Boot mit Nazigold stößt. Als die beiden ihren Fund ...

Eigentlich will Michel "Mitch" Thromberg nur nach ein paar Hummern für sich und seinen Freund Samson tauchen, als er eher zufällig auf ein gesunkenes U-Boot mit Nazigold stößt. Als die beiden ihren Fund bei den Behörden melden, geraten sie ins Visier geheimnisvoller Angreifer, die sie auf ihrem Boot überfallen. Zudem ist das U-Boot urplötzlich spurlos verschwunden. Mitch aktiviert sein Team der ODYSSEE und will dem Geheimnis auf den Grund gehen. Schnell merken sie, das sie dabei auf Gegner mit viel Macht und wenig Skrupel stoßen, die einen Plan verfolgen, der gravierende Auswirkungen für ganz Europa und besonders für Deutschland hat ...

Mitch und das Team der ODYSSEE waren mir schon aus dem ersten Buch "Das Ritual" bekannt, das mich seinerzeit auf ganzer Linie überzeugt hat.
Auch mit dem nächsten Abenteuer des Teams, das man auch ohne große Vorkenntnisse problemlos lesen kann, legt Gerhard Wegner wieder einen rasanten Thriller vor, der mit hohem Tempo, überraschenden Wendungen und reichlich Action zu punkten weiß. Ein flüssiger Schreibstil und interessante, gut charakterisierte Protagonisten runden den guten Gesamteindruck noch ab.

Gegenüber dem ersten Buch steht hier nicht mehr so sehr die Archäologie im Vordergrund, die Story dreht sich eher um politische Intrigen und eine Verschwörung, die bis in die Endphase des 2. Weltkrieges zurückreicht. Zudem baut der Autor aktuelle politische Entwicklungen, wie den Rechtspopulismus, die Flüchtlingspolitik und den islamischen Terror geschickt in die Handlung ein, so das dieser Thriller neben einer spannenden Geschichte noch eine hohe Tagesaktualität aufweist.

Auch wenn die Klasse des Vorgängers nicht mehr ganz erreicht wird, bleibt doch ein überzeugender Thriller, der mich bestens unterhalten hat.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Österreich-Krimi mit den Figuren aus der Serie SOKO Wien bzw. SOKO Donau

Killer-Tschick
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Als regelmäßiger Zuschauer der Serie SOKO Wien bzw. SOKO Donau (unter diesem Titel wird sie in Österreich ausgestrahlt) war ich sehr gespannt, ob es dem Autoren gelingen wird, den typischen Style der Serie ...

Als regelmäßiger Zuschauer der Serie SOKO Wien bzw. SOKO Donau (unter diesem Titel wird sie in Österreich ausgestrahlt) war ich sehr gespannt, ob es dem Autoren gelingen wird, den typischen Style der Serie und ihrer Figuren auch in der Buchform rüberzubringen. Jetzt kann ich feststellen, das ihm dies sehr gut gelungen ist.

Als es in Wien zu mehreren Todesfällen durch vergiftete Zigaretten (Tschick) kommt und zeitgleich die Leiche eines jungen Chinesen in den Wiener Praterauen gefunden wird, nimmt die SOKO die Ermittlungen auf und stößt schnell in ein Wespennest aus mehreren Gruppierungen und Organisationen, die sich einen gnadenlosen Machtkampf um den Handel mit gefälschten Zigaretten liefern und dabei auch vor Mord nicht zurückschrecken. Besonders für Penny Lanz hält dieser Fall dabei eine harte Bewährungsprobe bereit.

Das Buch überzeugt durch eine komplexe und gut konstruierte Geschichte, bei der man schon aufmerksam lesen muss, um bei den vielen auftretenden Personen nicht den Überblick zu verlieren. Die angenehme und flüssige Schreibweise hilft dabei aber ganz gut.
Neben einem hohen Tempo und gut gezeichnezen Charakteren weist die Geschichte noch eine Menge vom typischen Wiener Flair auf. Gut, das die dabei verwendeten Begriffe aus dem Wiener Schmäh bzw. Dialekt direkt mit Fußnoten und nicht im Glossar erklärt werden, das erspart das lästige Blättern und stört den Lesefluß nicht so stark

Eine spannende und unterhaltsame Mischung aus Krimi und Thriller, an der auch Leser Gefallen finden dürften, die die Serie bisher nicht kennen.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Klassischer Agenten-Thriller aus der Reihe mit Gabriel Allon, dem "israelischen James Bond"

Der englische Spion
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Bei diesem Buch handelt es sich um den 15. Band der Reihe mit dem israelischen Geheimagenten Gabriel Allon. Für mich war es dagegen das erste Buch von Daniel Silva. Auch wenn man das Buch grundsätzlich ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den 15. Band der Reihe mit dem israelischen Geheimagenten Gabriel Allon. Für mich war es dagegen das erste Buch von Daniel Silva. Auch wenn man das Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten Bänden lesen kann, sollte man doch das eine oder andere Buch dieser Reihe kennen, bevor man mit der Lektüre beginnt, da relativ häufig auf vergangene Geschehnisse Bezug genommen wird. Auch wenn die entsprechenden Informationen und Hintergründe gut in das Geschehen eingebunden werden, entfaltet dieses Buch wohl erst bei entsprechenden Vorkenntnissen seine gesamte Klasse und lässt den Leser die zahlreichen eingestreuten Anspielungen und Feinheiten erkennen.

Alles beginnt mit dem Mord an der Ex-Frau des englischen Thronfolgers. (Anlehnungen an Prinzessin Diana sind hier nicht zu verleugnen und auch durchaus beabsichtigt.) Gabriel Allon soll die Briten bei der Suche nach dem Täter unterstützen und bekommt dabei mit dem ehemaligen SAS-Offizier Christopher Keller einen Partner an die Seite gestellt. Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Jagd nach dem ehemaligen IRA-Mitglied Eamon Quinn und decken dabei nach und nach den Plan auf, der hinter dem Mord steckt. Dabei führen die Spuren zurück in Gabriels dunkelste Vergangenheit.

Daniel Silva weiss durch einen packenden Schreibstil, gut gezeichnete Charaktere, ein hohes Tempo mit schnellen Ortswechseln und eine gut konstruierte Geschichte zu überzeugen, auch wenn seine klassische Gut-und-Böse-Einteilung doch sehr an die Zeiten des kalten Krieges erinnert und daher ab und zu etwas zu antiquiert daherkommt.

Unterdem Strich bleibt aber ein spannendes Buch für Liebhaber der klassischen Spionage-Thriller von John de la Carre und Frederik Forsyth und für Fans der James-Bond-Reihe.