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Veröffentlicht am 13.10.2020

Das scheue Reh

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne (Ikonen ihrer Zeit 2)
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2,5 Sterne

Die Autorin zeichnet in diesem Buch den Lebensweg von Audrey Hepburn von ihrer Kindheit bis zu ihrem Tode nach, wobei natürlich einige Jahre prominenter vertreten sind als andere. Auf jeden ...

2,5 Sterne

Die Autorin zeichnet in diesem Buch den Lebensweg von Audrey Hepburn von ihrer Kindheit bis zu ihrem Tode nach, wobei natürlich einige Jahre prominenter vertreten sind als andere. Auf jeden Fall gewinnt man einen sehr guten Eindruck von Audrey als Privatperson. Denn genau darauf beziehen sich die allermeisten Kapitel. Nur ganz ganz selten werden mal Anekdoten von einem Dreh eingeflochten (schade eigentlich, da wäre sicher die ein oder andere interessante Geschichte dabei gewesen), den Rest der Zeit begleiten wir Audrey auf der Suche nach ihrem privaten Glück. Irgendwie eher zufällig nach Hollywood gekommen, drehte sie stets mehr von anderen gedrängt als aus eigenem Wunsch heraus Film um Film. Dabei wollte sie nichts anderes, als mit einer großen Familie auf dem Land zu wohnen und einem beschaulichen Leben nachzugehen.

Dieses Leben findet sie zumindest ansatzweise, als sie sich in die Schweiz zurückzieht, und die Autorin beschreibt sehr ausschweifend, detailreich und 'blumig', was Audrey dachte, fühlte und sagte (wobei mich der Schreibstil leider mehrfach an kitschige Frauenromane erinnerte). Doch gerade diese Detailfülle in den "privaten" Szenen, die wahrscheinlich den LeserInnen alles besser veranschaulichen sollen, bewirken bei mir genau das Gegenteil, nämlich dass sich die gesamte Geschichte noch weniger authentisch anfühlt als sie vielleicht ist. Woher hat Juliana Weinberg diese ganzen Infos? Leider spricht sie in ihrem Nachwort nur von "intensiven Recherchen", aber gibt keine einzige Quelle an, verweist auf kein einziges Interview mit Zeitzeugen, nennt kein einziges Buch oder Memoir in dem sie geblättert hat. All das hätte bei mir zu mehr Glaubwürdigkeit verholfen. So aber denke ich mir, dass das Wesen und der Charakter von Audrey Hepburn sicherlich so war wie er hier geschildert wird (eine tolle und erfolgreiche Schauspielerin, die ihren Drehaufträgen stets pflichtbewusst und professionell nachkam; die aber im Grunde nichts lieber wollte als unbehelligt ein normales Familienleben zu führen), aber dass ihre hier dargestellte Geschichte reine Fiktion ist. Und da diese - wie bereits angeführt - dann auch noch in einer trivialen Art & Weise erzählt wird, reicht es bei mir leider nur für 2,5 Sterne.

Sobald ich mit dem Buch fertig war, habe ich nach allen möglichen Bildern gegoogelt. Das gehört für mich zu solch einer Lektüre immer dazu, ich hatte mich aber während des Lesens damit zurückgehalten, um mir selbst nicht die Spannung zu nehmen ob sich zB ihr größter Wunsch nach einem Kind erfüllen wird. Aber es ist lohnenswert, im Nachhinein noch Bilder von ihrem Haus in der Schweiz sehen, von Audrey in zahlreichen Kleidern von Givenchy, und von Audrey und den Männern in ihrem Leben (die ich allesamt nicht so attraktiv fand, wie sie im Buch dargestellt werden). Audrey Hepburn hingegen strahlt auf den meisten dieser Bilder eine unglaubliche Anmut, Eleganz aber auch Schüchternheit aus.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Gelangweilt statt gefürchtet

Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle (Eddie Fox 1)
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Das Cover des Buches und auch die Kurzbeschreibung klangen nach genau dem richtigen Buch für unser abendliches Vorlesen: abenteuerlustige Kinder, putzige Tiergesellen, eine alte Burg, ein bisschen Spuk, ...

Das Cover des Buches und auch die Kurzbeschreibung klangen nach genau dem richtigen Buch für unser abendliches Vorlesen: abenteuerlustige Kinder, putzige Tiergesellen, eine alte Burg, ein bisschen Spuk, ein bisschen Hokuspokus, eine Schule. Doch leider hat der Inhalt dann unsere Erwartungen an die Verpackung nicht erfüllen können. Nach den ersten 2-3 Kapiteln wollten meine Jungs eigentlich gar nicht mehr weiterlesen, weil es ihnen viel zu langweilig war. Ich konnte sie überzeugen, dem Buch doch noch eine Chance zu geben. Doch erst nach über der Hälfte des Buches (d.h. mehr als 100 Seiten) fanden sie es einigermaßen spannend, so dass sie dann auch wissen wollten wie es ausgeht.

Ich muss zugeben, wirklich spannend war das Buch echt nicht. Die kleinen Spukereien, die Eddie und seine Fledermaus Tilla absolvieren, sind spärlich und von der 08/15-Sorte. Zudem ist das Personenensemble sehr beschränkt mit 2 Kindern, 2 Tieren und 4 Erwachsenen, wobei letztere eine absolute Nebenrolle spielen. Die versprochene Schule wird erst ganz am Ende eröffnet (anscheinend soll das eine ganze Reihe werden).

So gibt es hier sehr viel Text, und ab und an auch mal eine nette Illustration, aber kaum wirkliche Handlung. Das ist viel zu wenig, um Kinder bei der Stange zu halten. Noch nichtmal ein paar witzige Dialoge oder kreative Einfälle konnten wir entdecken. Dabei ist die Autorin ja eine mehrfach ausgezeichnete Kinderbuchautorin und weiß doch sicherlich, was bei ihrer Zielgruppe ankommt. Und dass man aus so einer Grundidee durchaus was besseres machen kann, haben wir bereits bei der "Tiergeister AG" gelesen.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Tolle Storyidee leider verschenkt

Happy End für zwei
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Ich liebe Chick-Lit, ich liebe Chick-Flicks. Logisch also, dass ich unbedingt dieses Buch hier lesen wollte, in dem beides vereint wird. Die Protagonistin Evie will nämlich zahlreiche "Meet-Cutes" aus ...

Ich liebe Chick-Lit, ich liebe Chick-Flicks. Logisch also, dass ich unbedingt dieses Buch hier lesen wollte, in dem beides vereint wird. Die Protagonistin Evie will nämlich zahlreiche "Meet-Cutes" aus bekannten romantischen Komödien nachstellen um dadurch einen Drehbuchautor zum Schreiben einer selbigen zu inspirieren.

Doch statt lauter süße, romantische oder gerne auch witzige Momente zu erleben stolpert Evie von einer Slapstick-Szene in die nächste. Solche peinlichen Fremdschäm-Sachen sind so gar nicht meine Art von Humor, ich mag lieber den subtilen trockenen Witz, den britische AutorInnen eigentlich sehr gut beherrschen. Aber den vermisste ich sowohl in den Dialogen als auch in der Gestaltung der nachgestellten Szenen, die teilweise nur noch so ungefähr etwas mit einem Film zu tun hatten, und später auch nur noch in Emails erwähnt werden statt dass wir LeserInnen mit dabei sein können.

Bei den Figuren war die Autorin auch nicht sonderlich kreativ, da gibt es leider nur Klischees. Den schwulen besten Freund, die nervige Bridezilla-Freundin, die verständnisvolle liebe Freundin, die sexbesessene Mitbewohnerin, der Chef der Evie nur ausnutzt, der egoistische Promi-Autor, der sensible Single-Mann, der aber mit dem Thema Liebe abgeschlossen hat.

Und wer soll nun Evies Herzblatt sein? Zumindest hier gibt es zwei Möglichkeiten, und mir war tatsächlich eine Weile lang nicht klar welche Route die Autorin fahren wird. Ist es eine Enemy-to-Lovers-Geschichte, oder kann Evie doch den ruhigen verständnisvollen Typen überzeugen, seine 'emotional baggage' abzuwerfen?

Schade, die Ausgangslage für diese Geschichte war wirklich gut! Allerdings hapert es bei der Umsetzung für meinen Geschmack an mehreren Enden.

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Veröffentlicht am 19.10.2019

Hochzeitsfotografin wider Willen

Weihnachten im kleinen Brautladen am Strand
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Wer gerne was über Hochzeiten liest, kommt in diesem Buch voll auf seine Kosten - es finden gleich mehrere statt. Wir als Leser betrachten sie aber genauso wie Protagonistin des 4. Teils der "Brautladen ...

Wer gerne was über Hochzeiten liest, kommt in diesem Buch voll auf seine Kosten - es finden gleich mehrere statt. Wir als Leser betrachten sie aber genauso wie Protagonistin des 4. Teils der "Brautladen am Strand"-Reihe rein aus Fotografen-Sicht. D.h. der ganze Stress um Kleiderkauf, Tortenauswahl und sonstige benötigten Requisiten wird komplett ausgeblendet. Trotzdem kommt die Atmosphäre gut rüber. Und am Ende dieser ganzen Hochzeiten im Dezember gibt es auch noch eine schöne Weihnachtsfeier der Einheimischen.

Was für mich nicht so gelungen ist, ist alles was mit dem Thema Liebe zu tun hat. Zum einen war es für mich unerklärlich, wieso Holly offensichtlich noch an ihrem Ex hing - wo doch sie diejenige war, die letztes Weihnachten bei seinem Heiratsantrag weggerannt ist. Und das aus nachvollziehbaren Gründen, die sich mittlerweile ja kaum geändert haben werden. Trotzdem redet bzw. denkt sie ständig, dass ihr Herz gebrochen und ihr Glück zerstört wurde etc. etc.
Dann trifft sie in ihrer Heimat St. Aidan auf ein Typen aus ihrer Jugend, der sie damals natürlich immer nur geärgert hat und sich jetzt aber doch als ganz sympathisch entpuppt. Für mich waren die beiden aber schon schnell so sehr in der "friends zone", dass ich sie mir später nicht mehr als Liebespaar vorstellen konnte. Ich habe null Knistern gespürt!
Auch manche Dialoge - und zwar nicht nur zwischen Holly und Rory, sondern generell - klangen komisch (d.h. ergaben manchmal insgesamt wenig Sinn), was vielleicht an einer schlechten Übersetzung liegen könnte.

Somit haben wir hinter dem wunderschönen Cover eine zwar leicht lesbare Winter-Hochzeits-Geschichte mit ein bisschen Liebe wie Glitzer drübergestreut. Allerdings gibt es von dieser Sorte auch zahlreiche bessere Bücher, so dass ich diese Reihe um Jess und ihre Freundinnen im Brautladen wohl nicht weiter verfolgen werde (nachdem dieses hier nach "Winter im kleinen Brautladen am Strand" mein 2. Buch der Serie war).

Veröffentlicht am 02.10.2019

Zu langatmig und zu gruselig

Willkommen in Monsterville
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Die Beschreibung für das Buch klang gut, das Cover erinnerte ein bisschen an Hotel Transsylvanien (von denen wir alle 3 Teile geschaut haben) und dann heißt eine der Figuren auch noch so wie mein Sohn. ...

Die Beschreibung für das Buch klang gut, das Cover erinnerte ein bisschen an Hotel Transsylvanien (von denen wir alle 3 Teile geschaut haben) und dann heißt eine der Figuren auch noch so wie mein Sohn. Müssen wir lesen!

Leider waren wir diesmal ausnahmsweise doch eher enttäuscht von unserer Leseauswahl. Die Geschichte war erstens zu lang und unnötig ausschweifend (zum Vorlesen nur eines Kapitels habe ich über eine halbe Stunde gebraucht!), die ständigen Einschübe wo der Autor seine "Werte Leserin, werter Leser" direkt anspricht waren überflüssig (obwohl ich es sonst normalerweise mag, wenn der Autor auch mal die 4. Wand durchbricht), das ständige Gestreite zwischen den Geschwistern Lucy und Linus war irgendwann nur noch nervig. Vor allem aber war die Geschichte viel zu gruselig, zumindest für meine Söhne. Der Kleinere gehört mit seinen 6 Jahren auch noch gar nicht zur Zielgruppe, das sehe ich ein. Aber auch für den 9jährigen war spätestens das vorletzte Kapitel, als ein Messer ins Spiel kommt, zu viel des Guten. Nicht gut, wenn das eigentlich als 'Einschlaf-Lektüre' dienen soll und dann nur zu Albträumen führt.
Ich hätte eigentlich 3 Sterne vergeben wollen, weil zumindest der ältere Sohn immer ganz begierig aufs Weiterlesen war. Aber nachdem ihm das Ende heute so gar nicht gefallen hat (zumal ja auch der Fall an sich - die Rettung der Stadt - komplett ungelöst bleibt und der Autor nur auf einen Folgeband verweist), kann ich dem Buch - auch im Vergleich zu anderen Kinderbüchern die wir schon gelesen haben - nur 2,5 Sterne geben.