Faszinierend, spannend und historisch fundiert!
Der historische Roman "Im Schatten des Turms" von dem Autor René Anour lässt den Leser in die Welt um das 18. Jahrhundert nach Wien reisen und begeistert mit seiner facettenreichen Handlung.
Der Medizinstudent ...
Der historische Roman "Im Schatten des Turms" von dem Autor René Anour lässt den Leser in die Welt um das 18. Jahrhundert nach Wien reisen und begeistert mit seiner facettenreichen Handlung.
Der Medizinstudent Alfred kommt aus ärmlichen Haus, brennt jedoch für die Medizin und versucht sein Studium mit einer Nebentätigkeit zu finanzieren. Ein Besuch im Narrenturm erschreckt ihn zutiefst und lässt seine Gedanken nicht mehr los. Doch dann trifft Alfred auf die Adlige Helene und verliebt sich sofort in sie. Doch welchen Preis müssen sie dafür zahlen?
Zu Beginn hat mich die Dicke des Romans erstaunt. Mit über 600 Seiten hat es erst für Skepsis gesorgt. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Denn der Roman glänzt mit seinen historischen Informationen und dem grandiosen, tiefgründigen Schreibstil. Der Autor hat keineswegs eine leichte Lektüre geschrieben, trotzdem bietet jede Seite viel Spannung und Nervenkitzel.
Der Einstieg in die Handlung ist mir leicht gefallen und besonders der Prolog lässt einen schon sofort mitfiebern. Der Schreibstil ist anspruchsvoll, aber dabei sehr interessant. Mit einem Glossar und einem Namensregister blickt man gut durch die Handlung und hat einen fantastischen Überblick.
Die Atmosphäre und Charaktere sind aufregend und sorgen immer mal wieder für Gänsehaut-Momente. Ohne die Kulisse zu kennen habe ich mich wie vor Ort gefüllt und kam vom Erstaunen nicht mehr heraus. Besonders die erdrückenden Zustände der damaligen Zeit wirkten auf mich authentisch. Die historischen Szenen sind zum Teil tatsächlich passiert und sind interessant eingebaut worden. Auch die medzinische Historie fand ich beeindruckend geschildert. Außerdem machen die verschiedenen Themen neugierig und animieren einen zur Recherche. Mein Wissen hat das Buch auf jeden Fall erweitert!
Aber auch die Gefühle und Gedanken der Charaktere kommen gut zur Geltung. Alfred und Helene sind die Hauptprotagonisten und werden immer wieder in den Vordergrund der Geschehnisse gerückt. So hat man beide Perspektiven kennenlernen dürfen. Besonders die Rolle der Frau war erschreckend. Umso mehr war mir Helene sympathisch, da sie von dem damaligen Frauenbild abgewichen ist. Das Lesen hat somit eine Menge Spaß gemacht und hat mich in eine komplett andere Welt eintauchen lassen!