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Veröffentlicht am 05.03.2020

Na ja... nicht der beste Quick Roman

Liebe um Mitternacht
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Adam Hardesty; ein durch einen ihm wohl gesonnenen Gönner zur oberen Gesellschaftsschicht aufgestiegener Gentleman, möchte die Beweise seiner wirklichen Herkunft aus Rücksichtnahme seines Gönners gegenüber, ...

Adam Hardesty; ein durch einen ihm wohl gesonnenen Gönner zur oberen Gesellschaftsschicht aufgestiegener Gentleman, möchte die Beweise seiner wirklichen Herkunft aus Rücksichtnahme seines Gönners gegenüber, der ihn nachträglich als Verwandten und Erben eingesetzt hat, sicherstellen. Das ist nicht so einfach, da das Tagebuch, in dem die verfänglichen Informationen niedergeschrieben wurden, gestohlen wurde. Die Besitzerin bzw. die Erpresserin, die das Buch in Verwahrung hatte, wird ermordet, bevor Adam sie zur Rede stellen kann. Bei der ermordeten Frau, ein sogenanntes Medium, die angeblich mit Toten aus dem Jenseits Verbindung hatte, findet Adam einen Zettel mit Namen derer, die an ihrer letzten Seance teilgenommen haben.

Caroline Fordyce, eine Schriftstellerin, die aus Recherchegründen an dieser Seance teilgenommen hat, staunt nicht schlecht, als Adam sie zu Hause aufsucht und ihr unterstellt, sie könnte etwas mit dem Mord an dem Medium zu tun haben. Caroline ist schockiert. Zwar ist sie unschuldig, doch leider hat sie vor einiger Zeit einen Skandal überstehen müssen und war daher in Folge dessen gezwungen ein neuen Namen anzunehmen und den Wohnort zu wechseln. Noch mal möchte sie keinesfalls im Mittelpunkt eines neues Skandals stehen und daher bietet sie Adam mutig ihre Hilfe bei der Aufklärung des Falles an. Außerdem fasziniert sie dieser geheimnisvolle Mann zu sehr - sieht sie ihn doch insgeheim als Inspiration für ihren beliebten Fortsetzungsroman; als den Schurken Also versuchen beide den Mörder zu fassen und verlieben sich natürlich währenddessen auch ineinander. Doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Ich war, nachdem mit der letzte Roman von Amanda Quick (Geheimnis der Nacht) so gut gefallen hat, schon ziemlich gespannt auf dieses neue Werk. Obwohl die Protagonisten einigermaßen sympathisch waren, fand ich das Buch leider nicht so gut. Die Kriminalgeschichte war leider zu leicht durchschaubar und wurde dadurch schnell unspannend. Die sich anbahnende Romanze zwischen Caroline und Adam hätte noch einiges herausreißen können, wenn sie nicht so lieblos und ohne den sonst so üblichen Quick-Humor geschrieben worden wäre. Der Schwerpunkt bei diesem Roman liegt meiner Meinung auch zu sehr auf der Kriminalgeschichte, was, wenn es anders und vor allem spannender umgesetzt worden wäre, ja kein Grund ist, bemängelt zu werden. Gerade bei diesem Buch fällt es auf, dass die Autorin sich wohl nicht ganz entscheiden kann, welches Genre sie lieber schreiben möchte. Den Krimi oder den historischen Liebesroman. Die Gradwanderung zwischen den beiden Genres ist bei diesem Buch leider gescheitert. Bei der Einschätzung tendiere ich eigentlich eher zu 2 als zu 3 Bewertungspunkte. Grund für die höhere Bewertung ist eigentlich nur Quicks gewohnt guter Schreibstil.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Leider ein sehr beliebiger, unspannender Roman ohne Thrill, in dem, eine Riege unsympathischer Frauen versucht, ihre Geheimnisse unter Verschluss zu halten

Die Geheimnisse der Nacht
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Maggie Trueheart will schon bald heiraten, doch bevor es so weit ist, haben ihre Freundinnen, Kelly, Suzanne, Angie, Carol Anne und Natasha einen Junggesellinenabschied für sie geplant. Und zunächst lässt ...

Maggie Trueheart will schon bald heiraten, doch bevor es so weit ist, haben ihre Freundinnen, Kelly, Suzanne, Angie, Carol Anne und Natasha einen Junggesellinenabschied für sie geplant. Und zunächst lässt sich der Abend auch gut an. Als die, unter Drogen stehende Angie zu später Stunde ihre Freundinnen dazu überreden will, noch in einer Bar weiterzufeiern, lassen sich nur noch Maggie und Suzanne darauf ein. Während die stark alkoholisierte Maggie in der Bar auf den attraktiven Steven stößt und mit diesem bis zur Sperrstunde bleiben will, bringt Suzanne Angie nach Hause.

Am nächsten Morgen folgt das böse Erwachen. Maggie liegt in ihrem Bett neben Steven. Wie soll sie diesen Fehltritt nur ihrem Zukünftigen, Flynn erklären? Bevor sie sich weitere Gedanken darüber machen kann, klingelt ihr Telefon. Eine ihrer Freundinnen ist dran und erzählt ihr, dass Angie ermordet im Park aufgefunden wurde.
Die Freundinnen sind erschüttert, können nicht begreifen, was geschehen ist. Und die leitenden Ermittler in diesem Mordfall stellen äußert beunruhigende Fragen an Angies Bekannten und Freundeskreis. Fragen, die eigentlich in Gänze keiner beantworten will, da jeder seine kleinen Geheimnisse hegt und pflegt…

„Die Geheimnisse der Nacht“, ist mein erstes Buch der Autorin, die laut Klappentext an einer Jounalistikschule studiert hat und Autorenworkshops betreut. Dieser Roman wurde als spannender Thriller mit einem überraschenden Ende beworben- was sogleich meine Neugierde zu wecken vermochte. Doch leider fand ich die Umsetzung des Ganzen nicht wirklich gelungen und rund. Maggie und ihre Freundinnen, hauptsächlich naive Luxusweibchen, bleiben recht blass charakterisiert und sind durchweg, mit Ausnahme von Kelly, blasierte, egoistische und unsympathische Frauen, deren Werdegang den Leser daher auch leider kalt lässt.

Die eigentliche Geschichte, die mit dem Junggesellinenabschied beginnt, spielt in den achtziger Jahren und wird zu großen Teilen aus Maggies Sicht geschildert, die laut Romanvorgabe, Jahre nachdem alles geschah, ein Buch über die Sache geschrieben hat. Maggies Hin und- Hergerissenheit bezüglich ihres Zukünftigen zieht sich dabei wie ein roter Faden durchs Buch. Zwar kann man verstehen, dass sie sich lange Zeit wie ohnmächtig fühlt, weil ihre dominante Mutter sie wie eine Dampfwalze überfährt, doch nervte mich ihr passives Verhalten irgendwann dann doch. Schließlich war sie kein blutjunger, schüchterner Teenager mehr. Und auch ihr Freundeskreis verhält sich nicht altersgemäß. Ebenfalls unpassend fand ich es, dass die Autorin einer der Frauen, gegen Ende des Romans dann auch noch eine (völlig überflüssige) Liebesgeschichte mit einem der Polizisten auf den Leib schreiben musste. Apropos Ende!
Sicher, die Autorin hat im Laufe ihrer Story einige falsche Fährten eingebaut, die die Leser verwirren sollen, was ihr ganz gut gelungen ist- doch die Auflösung des Ganzen fand ich keinesfalls überzeugend dargeboten. Jemand der einen Mord plant, wird doch wohl im Vorfeld sein Opfer genau „studieren“ und sich nicht auf Kommissar Zufall verlassen.
Spannung kommt leider zu keinem Zeitpunkt auf in diesem als Thriller deklarierten Roman und obwohl die Autorin einen flüssigen Schreibstil an den Tag legte, konnte mich ihre Geschichte dennoch nicht überzeugen.

Kurz gefasst: Leider ein sehr beliebiger, unspannender Roman ohne Thrill, in dem, eine Riege unsympathischer Frauen versucht, ihre Geheimnisse unter Verschluss zu halten.

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Veröffentlicht am 26.11.2019

Durchwachsener Debütroman mit einigen Schwächen- allerdings nichts für zarte Gemüter…

Waldesgrab
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Der Koch Leon, musste in den vergangenen Jahren bereits einige Schicksalsschläge verkraften. Sowohl den Unfalltod seiner Frau Anna als auch eine schwere Krise, die mit Arbeitslosigkeit einherging.
Mittlerweile ...

Der Koch Leon, musste in den vergangenen Jahren bereits einige Schicksalsschläge verkraften. Sowohl den Unfalltod seiner Frau Anna als auch eine schwere Krise, die mit Arbeitslosigkeit einherging.
Mittlerweile geht es aber langsam wieder aufwärts. Er hat nun einen Job in einem Gasthaus und kann seinen Ideen für kulinarische Kreationen, dort völlig frei umsetzen. Allerdings leidet das Gasthaus schon seit einiger Zeit unter akutem Gästeschwund. Lediglich Leons Chef und seine Jägerfreunde sind regelmäßig vor Ort und genießen Leons Kochkünste in vollen Zügen.

Als Leon eines Tages unterwegs ist, findet er eine grausam zugerichtete Leiche. Die junge Frau wurde regelrecht ausgeweidet und Leon stellt zu seinem Entsetzen fest, dass es sich bei ihr um eine Kollegin aus dem Gasthaus handelt. Die herbeigerufene Polizei nimmt besonders Leon ins Visier, was sich auch nicht ändert, als kurz darauf eine weitere Frauenleiche gefunden wird- abermals von ihm entdeckt.

Große Sorgen macht Leon dazu, dass sein Geheimnis kurz davor steht, entdeckt zu werden. Ein Geheimnis, dass er mit seiner Nachbarin und platonischer Freundin, Marlene teilt. Währenddessen plant der Killer bereits seine nächste Tat. Und Marlenes erschrockener Freund Jack, teilt Leon mit, dass er befürchtet, dass Marlene ebenfalls in Gefahr sein könnte…
Fieberhaft versucht Leon Licht ins Dunkel zu bringen, denn die Polizei scheint nicht wirklich bemüht zu sein, weitere Verdächtige aufzutreiben. Er entdeckt bei seinen Streifzügen durch den Wald einen seltsamen Fremden. Ist es wirklich nur ein harmloser Obdachloser?

„Waldesgrab“, ist der Debütroman der Autorin Lene Schwarz. Nach dem Lesen des Klappentextes, erhoffte ich mir eine spannende Lektüre und tatsächlich ließen sich die ersten hundertfünfzig Seiten auch erst interessant und rätselhaft an. Auch danach legte die Autorin einige falsche Fährten für ihre Leser, doch leider reichte mir das für eine bessere Bewertung nicht mehr aus. Zu vieles hat mich dann letzten Endes doch am gebotenen Storykonstrukt gestört. Zum einen fand ich es mehr als seltsam, dass jemand im Harz umhergehen und auf dermaßen bestialische Art und Weise morden kann und es dazu kaum Reaktionen der Öffentlichkeit oder von Seiten der Polizei gibt. Zumal es im Verlaufe der Geschichte zu weiteren Morden an Frauen kommt, mit grausam inszenierten Tatorten. Man sollte doch meinen, dass sehr schnell eine SOKO gebildet worden wäre, anstatt die hier, sehr behäbig wirkenden Dorfpolizisten weiterermitteln zu lassen.

Ebenfalls unglaubwürdig fand ich es, dass Leon, der ja schnell fürchten musste, dass die Morde an den Frauen etwas mit seinem Geheimnis zu tun haben, kaum Sorgen um seine Tochter umtreiben. Klar, er ermutigt sie dazu, mit ihren Freundinnen für ein paar Tage wegzufahren, aber sonst? Er hält ausgemachte Uhrzeiten zu Treffen mit ihr nicht ein und überhaupt fand ich, hätte die Autorin Leons Tochter ruhig ein paar Seitenzahlen mehr auf den Leib schreiben können, die größtenteils nur durch Handynachrichten an ihren Vater in Erscheinung trat und dabei stets einen dauergefrusteten, verzogenen Eindruck machte. Überhaupt fehlten mir menschliche Aspekte bei den Romanfiguren, die dafür gesorgt hätten, dass ich beispielsweise auch mehr mit Leon hätte mitfiebern können. Sicher es wird erwähnt, dass er einige seelische Altlasten mit sich herumträgt, doch blieb er mir auch im weiteren Verlauf des Buches völlig fremd.

Mein letzter Kritikpunkt ist allerdings völlige Geschmackssache.
Ich habe zwar an sich kein Problem damit, dass manche Krimis oder Psychothriller etwas blutiger geraten sind, doch mag ich es weniger, beim Lesen auf dermaßen akribisch bildhaft geschilderte Beschreibungen zu stoßen, wenn es um die vom Mörder zugefügten, tödlichen Verletzungen geht. Besonders zum Ende, kommt es dann noch zu Erinnerungen einer Person, die schildert, wie der Täter menschliche Organe verzehrte. Ehrlich gesagt fand ich es alles in allem etwas „too much“. All diese Beschreibungen wollten so gar nicht passen zu einem Krimi.

Man hatte das Gefühl, die Autorin hätte lieber einen verstörenden, blutigen Psychothrillerschocker schreiben und das Fehlen von psychologischem Tiefgang mit Ekel erregenden Tatortbeschreibungen kompensieren wollen. Das alles klingt nach harter Kritik, was mir auch sehr leid für die Autorin tut, denn abgesehen von meinen Kritikpunkten ist der Roman keinesfalls schlecht geschrieben.
Hätte man gewisse Szenen etwas abgemildert, andere Romanpassagen etwas gekürzt, (die ewiglange Suche in dem Stollen etwa oder den Showdown mit dem Killer) Leon etwas weniger herumhetzen lassen und den Figuren mehr Romanpassagen zugebilligt in denen sie Persönliches austauschen, so dass sie mehr menschliche Konturen bekommen hätten, hätte ich „Waldesgrab“ viel besser bewertet.

Kurz gefasst: Durchwachsener Debütroman mit einigen Schwächen- allerdings nichts für zarte Gemüter…

Veröffentlicht am 06.11.2019

Ein großes Wiedersehen/Wiederlesen mit alten Bekannten der „Baltimore“ Reihe, wartet auf die Fans von Karen Rose. Leider bleibt die Crimehandlung, diesmal eine unspannende Nebensache.

Todesfalle
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Healing Hearts with Horses Ranch, Hunt Valley, Maryland:

Maggie VanDorn, ist stolz auf die neue Praktikantin/Pferdetherapeutin Taylor Dawson, denn dieser ist es gelungen, Jazzie, einer der beiden traumatisierten ...

Healing Hearts with Horses Ranch, Hunt Valley, Maryland:

Maggie VanDorn, ist stolz auf die neue Praktikantin/Pferdetherapeutin Taylor Dawson, denn dieser ist es gelungen, Jazzie, einer der beiden traumatisierten Schwestern die sich auf der Farm befinden, endlich ein Wort zu entlocken. Seitdem Jazzie Zeugin des Mordes an ihrer Mutter wurde, schweigt sie nämlich. Dabei wäre es überaus wichtig, sogar lebenswichtig, dass Jazzie redet. Denn Maggie, Daphne, deren Sohn Ford, Detective J.D. Fitzpatrick und Frau Lucy, sowie Clay und dessen Frau Stevie machen sich große Sorgen um die kleinen Mädchen. Sollte es wirklich der Vater der Kinder, Gage gewesen sein, der deren Mutter tot prügelte und fürchten müssen, dass sie Zeuginnen der Tat geworden sind, könnte es sein, dass er sie ebenfalls umbringen will. Und das wollen alle, allen voran J.D. verhindern.
Jedoch hat Gage ein Alibi für die Tat aufzuweisen und befand sich angeblich zum Zeitpunkt der Tat, laut einem Zeugen in einem anderen Bundesstaat. Nun ist es an Taylor, Vertrauen zu Jazzie aufzubauen, doch die Zeit läuft gegen sie.

Aber auch Taylor ist eine Frau voller Geheimnisse. Sie hat sich unter falschem Namen eingeschlichen, weil sie mehr herausfinden will über einen Freund der Betreiber der „Healing Hearts with Horses“, Ranch. Und ausgerechnet Ford, der bereits schon einmal von einer Frau hintergangen wurde, verliebt sich Hals über Kopf in die junge Praktikantin. Hat er diesmal mehr Glück?

Clay sucht immer noch verzweifelt nach seiner Tochter Sienna. Doch wieder entpuppt sich eine heiße Fährte als gelegte Finte. Erneut hat ihn seine Exfrau hinters Licht geführt. Seine Frau Stevie und Ziehtochter Cordelia geben jedoch alles, um den verzweifelten Mann zu unterstützen.
Aber Tragik und Glück liegen oftmals nah beieinander. So steht auf der „Healing Hearts with Horses” Ranch, eine Hochzeit an. Dillon und Holly wollen ernst machen und alle freuen sich sehr darüber, dass sich das Paar gefunden hat. Kann der Mörder von Janies und Jazzies Mutter rechtzeitig gefasst werden, damit alle eine unbeschwerte Hochzeit genießen können?

Mit „Todesfalle“, geht die „Baltimore“ Reihe von Karen Rose bereits in die fünfte Runde. Und dieser Band ist laut Vorwort der Autorin, auch als Geschenk an die Fans der Reihe zu verstehen. Denn diesmal treten praktisch sämtliche Paare aus den Vorgängerbänden wieder auf. Man erfährt, wie es ihnen bis dato ergangen ist und Karen Rose hat ihnen dazu viele Dialoge auf den Leib geschrieben, so dass sämtliche Verbindungen der bekannten Akteure intensiv und lebensecht wirken. Das ist einerseits sehr schön- ich mag es sehr, wenn ich in einer Serie auf bekannte Akteure stoße, andererseits fand ich jedoch, dass die Autorin darüber hinaus den roten Faden verloren hat. Denn die Crimehandlung, die ja eigentlich das Wichtigste sein sollte, bleibt hier leider nur eine absolute, spannungsarme Nebensache und der Bösewicht agiert, entgegen seinem angeblichen Background als cleverer Anwalt, völlig unüberlegt und kreuzdumm- so dass man ihn als Leser einfach nicht ernst nehmen kann. Zudem konnte sich die Autorin scheinbar nicht entscheiden, ob sie aus ihm einen völlig gefühllosen Psychopathen machen wollte oder aber einen Täter, der zumindest davor zurückschreckt, Kinder zu töten- was nicht zu seiner ursprünglichen Charakterisierung und zu seinen vorherigen Taten passte.
Wer jetzt einwerfen möchte, dass ich doch nicht verraten darf, wer der Täter ist… nun keine Sorge. Das erfährt der Leser bereits von Beginn der Geschichte an.

So ist die Handlung eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Szenerien, die sich hauptsächlich mit privaten Dingen aller Akteure der „Baltimore“ Reihe beschäftigt. Zugegeben, dass die Autorin Clays verzweifelter Suche nach seiner Tochter, in diesem Band endlich ein Ende macht, fand ich gut. Und besagte Romanpassagen sind mir dazu sehr ans Herz gegangen.
So befinde ich mich in einem Zwiespalt. Karen Rose kann schreiben, sicherlich. Und ich fand es auch schön, dass sie ihren Romanfiguren so viel Raum zur Entfaltung gegeben hat. Doch der (Haupt)Liebesgeschichte zwischen Taylor und Ford fehlte es an dem gewissen Etwas. Und so leid es mir auch tun mag, die Handlung plätschert dermaßen langatmig vor sich her. Man hat beim Lesen das Gefühl, als würde man den kompletten Tagesablauf der Figuren 1:1 nachlesen müssen und könne dabei dem Gras beim Wachsen zusehen.

Und noch eine wichtige Ergänzung für Leser, die bislang noch keinen Roman der Autorin gelesen haben. Man sollte keinesfalls mit diesem Band beginnen! Es ist für Neueinsteiger praktisch unmöglich, den Durchblick bei den vielen agierenden Personen zu behalten ohne ihre Vorgeschichten zu kennen. Auch Lesern, die die Vorgängerbücher kennen, würde ich zu einem Re-reading raten, bevor sie „Todesfalle“ lesen.

Schweren Herzens konnte ich leider nicht mehr als drei von fünf Punkten vergeben und hoffe nun sehr, dass der sechste Band der Reihe, OT: „Death is not enough“ (leider noch kein deutscher Romantitel bekannt), die Story in der Gwyn Weaver und Thomas Thorne, in den Fokus gerückt werden, wieder spannender geraten ist.

Kurz gefasst: Ein großes Wiedersehen/Wiederlesen mit alten Bekannten der „Baltimore“ Reihe, wartet auf die Fans von Karen Rose. Leider bleibt die Crimehandlung, diesmal eine unspannende Nebensache.

Baltimore Reihe:

1. Teil: Todesherz
2. Teil: Todeskleid
3. Teil: Todeskind
4. Teil: Todesschuss
5. Teil: Todesfalle
6. Teil: Death is not enough (noch nicht übersetzt)

Veröffentlicht am 20.10.2019

Solide geschriebener Kurzroman mit spannender Grundidee, der mich jedoch nicht berühren konnte

Ein dänischer Winter
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Kenia, 1929:

Karen Blixen, beschließt ihrer geliebten Farm für eine Weile den Rücken zu kehren, denn ihre Mutter im fernen Dänemark, ist schwer erkrankt. Karen befindet sich in einer schwierigen Lebenssituation. ...

Kenia, 1929:

Karen Blixen, beschließt ihrer geliebten Farm für eine Weile den Rücken zu kehren, denn ihre Mutter im fernen Dänemark, ist schwer erkrankt. Karen befindet sich in einer schwierigen Lebenssituation. Zum einen haben mehrere schlechte Ernten dafür gesorgt, dass sie finanziell beinahe ruiniert ist und sie womöglich ihre Zelte in Afrika ganz abbrechen muss, zum anderen befindet sich ihre Beziehung mit dem Großwildjäger und begeisterten Flieger Denys Finch-Hatton in einer Krise. Karen liebt Denys sehr, doch manche Wesenszüge an ihm lassen Zweifel in Karen aufkeimen, ob ihre Liebe für die Ewigkeit bestimmt ist. Während sie in Europa weilt, besucht sie Denys reiche Familie; doch diese bleibt ihr fremd und unnahbar. Die Weihnachtsfeiertage verbringt Karen jedoch in ihrem Elternhaus Rungstedlund und trifft dort auf eine junge Hausangestellte, die sich, wie Karen, ihre Träume nicht verbieten lassen will.

Dänemark 1929:

Minna lebte, bis sie ihre Arbeit verlor, weil sie sich weigerte einem Vorgesetzten zu Willen zu sein, mit Mutter und jüngerer Schwester in einer kargen, kleinen Wohnung. Nach dem Tod des Vaters ist die dreiköpfige Familie auf den Verdienst von Minna angewiesen. Die junge Frau, die eigentlich gerne Lehrerin geworden wäre, ist verzweifelt. Selbst ihr Freund und Vertrauter aus besserem Hause, der Lehrer Carl Olsen, weiß zunächst keinen Rat. Als Minna verzweifelt durch die Straßen der Stadt läuft, wird sie von einer Dame angesprochen, die sich bei näherem Hinsehen als Bekannte entpuppt. Minna hatte, einige Zeit zuvor, einem öffentlichen Vortrag von ihr lauschen können, der sich mit der Stärkung der Rechte der Frauen beschäftigte. Die Dame, die sich als Karen Blixens Tante entpuppt, vermittelt Minna eine befristete Arbeitsstelle als Hausmädchen auf Rungstedlund und Minna, die schon befürchten müsste, über die harte Winterzeit keine Anstellung mehr zu bekommen, ist überglücklich. Überhaupt ist sie froh über den Ortswechsel, denn sie muss fürchten, dass es Carl niemals ehrlich mit ihr gemeint hat. Als sie Karen kennenlernt, eröffnet diese ihr völlig neue Perspektiven. Doch sind diese überhaupt umsetzbar?

Ich muss zugeben, in mir kamen, als ich dieses, hochwertig gestaltete Büchlein entdeckte und den Klappentext las, unweigerlich Erinnerungen an den großartigen Film „Jenseits von Afrika“ und dessen wunderbare Naturaufnahmen des Kontinents. Meryl Streep und Robert Redford, verkörperten darin das Liebespaar Karen Blixen und Denys Finch-Hatton. Die Schriftstellerin Karen Blixen jedoch auf diesen verklärten Hollywoodstreifen zu reduzieren, würde ihr aber natürlich in keiner Weise gerecht werden.
Die Autorin dieses 157 Seiten langen Kurzromans, hat akribische Recherche betrieben, um auf perfekte Art und Weise, wahre historische Begebenheiten mit fiktionalen Elementen zu verbinden. So hätte es durchaus geschehen können, dass sich die echte Karen und die fiktionale Minna im wahren Leben hätten begegnen können.
Ich las vor einiger Zeit einen anderen Weihnachtskurzroman von Sanne Jellings, „Weihnachten im Alten Land“, der mich sehr berühren und begeistern konnte und auch „Ein dänischer Winter“, kann mit einem ansprechenden Schreibstil aufwarten. Dennoch, diesmal fehlte mir für eine bessere Bewertung der Tiefgang. Zwar sind Minnas und Karens Dialoge keinesfalls nichtssagend geraten und verdeutlichen stattdessen sogar die unterschiedliche Denkensweise der Hauptfiguren, die größtenteils auf ihrem anders gearteten gesellschaftlichen Stand beruht, was interessant zu lesen ist. Dennoch wirkt dieser Kurzroman meiner Meinung nach zu steril. Mir fehlte mehr Herzenswärme, die Charaktere blieben zu blass, so dass mich ihr Schicksal leider völlig kalt ließ.

Das tut mir sehr leid für die Autorin, die sich, wie man beim Lesen zwischen den Zeilen lesen kann, viel Mühe damit gegeben hat, aufgrund ihrer Recherche ein möglichst ähnliches Gedanken und Gefühlsweltenbild Karen Blixens darzustellen, doch kann ich die Geschichte nur nach meinem persönlichen Leseempfinden bewerten. Dabei fand ich die Grundidee, die der Geschichte zugrunde liegt; nämlich eine junge unbedarfte Frau und Karen Blixen aufeinandertreffen zu lassen- zwei Frauen, die an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen, an sich sehr spannend. Vielleicht wäre die Idee für diesen Kurzroman eher rundum gelungen umsetzbar gewesen, wenn die Autorin ihren Figuren mehr Seitenzahlen auf den Leib geschrieben hätte?

Kurz gefasst: Solide geschriebener Kurzroman mit spannender Grundidee, der mich jedoch nicht berühren konnte.