Cover-Bild Dreck am Stecken
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 09.09.2019
  • ISBN: 9783328102311
Alexandra Fröhlich

Dreck am Stecken

Roman
Eine Familie, die sich fremd geworden ist. Ein unerwartetes Erbe, das sie wieder zusammenführt. Und jede Menge Dreck am Stecken ...

Opa Heinrich ist tot. Sein Vermächtnis: ein vergilbtes Tagebuch. Johannes und seine Brüder beschließen erst mal, seine Vergangenheit ruhen zu lassen. Doch zur Beerdigung erscheinen lauter Menschen, die sie noch nie gesehen haben, eine alte Dame ist sogar aus Argentinien angereist. Was hatte der Großvater mit diesen Leuten zu schaffen? Aus Neugierde beginnt Johannes, das Tagebuch zu lesen. Danach ist klar: Die vier Brüder müssen ihrer Familiengeschichte auf den Grund gehen. Denn Opa hatte Dreck am Stecken. Und zwar nicht zu knapp ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2020

Unkonventioneller Familienroman

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Mit dreckamstecken bin ich in ein neues Experiment gestartet. Es war mein erstes bookatfirstsight - einmal im Monat kaufe ich in der kleinen Buchhandlung um die Ecke ein Buch, das mir in der Auslage sofort ...

Mit

dreckamstecken bin ich in ein neues Experiment gestartet. Es war mein erstes

bookatfirstsight - einmal im Monat kaufe ich in der kleinen Buchhandlung um die Ecke ein Buch, das mir in der Auslage sofort ins Auge springt. Ich erhoffe mir dadurch, meinen Lesehorizont zu erweitern und ein paar interessante Überraschungen zu erlesen. 😃 Und ganz nebenbei kann ich damit die lokale Buchhandlung unterstützen. Die Idee ist übrigens ein wenig geklaut, das muss ich zugeben. In meinem zuletzt gelesenen Buch hat Meike Winnemuth von einer ähnlichen Challenge berichtet, die sie selbst für sich entwickelt hat und ich habe den Gedanken aufgegriffen.

Warum also "Dreck am Stecken"? Es klang einfach gut. Und der Klappentext versprach eine interessante Familiengeschichte rund um Schuld in der übernächsten Generation nach dem Weltkrieg. Das Buch ist flott geschrieben und die Charaktere sind so eigenwillig, wie es der Titel verlangt. Allerdings hätte es mir noch besser gefallen, wenn sich Opa Heinrich nicht nur als getriebener Mitläufer herausgestellt hätte, sondern als wirklich überzeugter Nazi. Dann wäre die Gewissensfrage für die Enkelgeneration noch spannender gewesen. Trotzdem ein kurzweilig geschriebener Roman, der mehrere schwierige Themen aufgreift und absolut lesenswert ist!

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Geheimnisse der Vergangenheit

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Die Brüder Johannes, Philipp, Jakob und Simon haben keine leichten Kindheit, sie leben in einem Großstadtghetto, ihre Mutter ist Alkoholikerin und kämpft mit psychischen Problemen. Keiner der vier Väter ...

Die Brüder Johannes, Philipp, Jakob und Simon haben keine leichten Kindheit, sie leben in einem Großstadtghetto, ihre Mutter ist Alkoholikerin und kämpft mit psychischen Problemen. Keiner der vier Väter kümmert sich regelmäßig um seinen Nachwuchs, nur einer zahlt überhaupt Unterhalt. Als plötzlich der bis dahin unbekannte Großvater mit seinem Koffer vor der Tür steht und bei ihnen einzieht, ändert sich zunächst nicht wirklich etwas an der familiären Situation.

Erst viele Jahre später, nachdem der Großvater verstorben ist und den Brüdern eine Kiste mit alten Dokumenten vermacht hat, haben die Männer die Möglichkeit, etwas über die Geschichte ihrer Familie zu erfahren. Johannes, der inzwischen Redakteur bei einer Zeitung ist, findet im doppelten Boden der Kiste ein altes Tagebuch aus dem er und seine Brüder einiges über die Geschichte ihrer Familie erfahren.

"Dreck am Stecken" von Alexandra Fröhlich befasst sich mit einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte. Der Schreibstil hat mir dabei gut gefallen, die Handlung, die teilweise in drei Zeiträume aufgespalten war, habe ich mit Spannung bis zur letzten Seite gelesen. Die Protagonisten, besonders Johannes, aus dessen Perspektive die Erzählung geschrieben ist, sind mir schnell sympathisch geworden, jeder der Brüder ist auf seine Weise gewitzt und einzigartig. Um die Geschichte aufzuarbeiten haben die vier Männer ihre frühere Bindung untereinander wieder finden müssen. Der ganze Roman hat sich schnell weg gelesen, nur das Ende hätte für meinen Geschmack ein wenig spektakulärer ausfallen dürfen. Doch insgesamt betrachtet, verdient dieses Buch eine deutliche Leseempfehlung.

Fazit: Die Geschichte unterhält durch ihren lockeren Schreibstil und beschäftigt sich vor dem Hintergrund der Familienvergangenheit mit einem trüben Teil der deutschen Geschichte, das Buch empfehle ich gern weiter.

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Veröffentlicht am 20.10.2019

Erschütterndes Geheimnis

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Der Titel dieses Buches ließ ein dunkles erschütterndes Geheimnis vermuten. Dies wird in dieser Geschichte nach und nach gelüftet.

Vier Geschwister, die alle einen anderen Vater haben, wachsen bei einer ...

Der Titel dieses Buches ließ ein dunkles erschütterndes Geheimnis vermuten. Dies wird in dieser Geschichte nach und nach gelüftet.

Vier Geschwister, die alle einen anderen Vater haben, wachsen bei einer ziemlich labilen Mutter und einem vorbelasteten Großvater unter schwierigen Verhältnissen auf.
Nachdem die Mutter eines Tages Selbstmord begeht, müssen sich die vier Brüder mit dem immer kranker werdenden Großvater im Leben durchkämpfen. Jeder Bruder hat eigene persönliche Probleme, die oftmals mit einem hohen Einfallsreichtum, aber auch mal mit Gewalt gelöst werden.
Trotz einiger Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen ist durchaus ein enger Zusammenhalt unter den vier Brüdern zu erkennen. Im Laufe der Jahre leben sich die Brüder, mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben, immer mehr auseinander, bis nach dem Tod des Großvaters ein ominöses Tagebuch auftaucht. Auch die Beerdigung wirkt überraschend, als man mehreren unbekannten Personen begegnet. Darunter eine seltsame unsympathische Frau, die in Argentinien lebt. Nun wird klar, dass Großvater alles andere als ein normales belangloses Leben führte. Die komische Frau aus Argentinien spielte dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Die Brüder entschließen sich Nachforschungen anzustellen, die keineswegs ungefährlich sind – nicht nur für die Brüder.

Dieses Buch gliedert sich in zwei zeitlichen Ebenen. Die wesentliche Handlung spielt dabei im Jahr 2008, als Großvater verstirbt und daraufhin die Entdeckungen gemacht werden. Es werden aber in regelmäßigen Abständen auch nebensächliche, aber keineswegs uninteressante Auszüge aus dem Alltag der vier Brüder aus früheren Zeiten des Zusammenlebens erwähnt. Dies fand ich durchaus aufschlussreich, weil man sich somit umso mehr in die Personen mit deren Problemen und Schicksalen hineinversetzen konnte. Nebenbei gibt es noch fünf Tagebucheinträge vom Großvater, indem er seine persönliche Situation schildert. Abgesehen von diesen Tagebucheinträgen wird die komplette Geschichte aus Sicht des ältesten Sohnes Johannes in der Ich-Perspektive erzählt.

Ich persönlich fand dieses Buch sehr unterhaltsam und angenehm zu lesen. Ich wurde neugierig über das Schicksal des Großvaters und was danach aus den vier Brüdern geworden ist.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Brüder unter sich

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Wenn da nicht der Opa wäre, der ihnen eines Tages quasi zulief. Aber nun, wo die Mutter ihrem Leben ein Ende bereitete, müssen sie alleine klar kommen. Und mit dem Opa. Irgendwie klappt das - obwohl ihr ...

Wenn da nicht der Opa wäre, der ihnen eines Tages quasi zulief. Aber nun, wo die Mutter ihrem Leben ein Ende bereitete, müssen sie alleine klar kommen. Und mit dem Opa. Irgendwie klappt das - obwohl ihr Leben nicht das leichteste ist, machen sie alle etwas daraus, beziehungsweise lassen es machen. Jeder auf seine Art.

Vier Brüder, so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Nach Opas Tod finden sie wieder zu einander - und sich allesamt auf einer überaus merk- und denkwürdigen Beerdigung wieder.

Und dann gibt es noch weitere Informationen, die zeigen: Ja, Opa hatet Dreck am Stecken. Aber er hat es wenigstens kapiert, im Gegensatz zu so einigen anderen!

Ein Familienroman über Zusammenhalt, über das innere Entfernen voneinander - mehr noch über das Zueinanderfinden, über Akzeptanz und Toleranz - wenn auch auf sehr spezielle Art. Denn sind wir nicht alle gewissermaßen speziell?

Diesbezüglich bringt uns Autorin Alexandra Fröhlich klar auf den Boden der Tatsachen zurück - manchmal muss man etwas eigentlich Inakzeptables wagen, bzw. annehmen, um sich bewegen zu können.

Eine Art moderne Räuberpistole: Humor mit beklemmend realistischem historischen Hintergrund. Schießt manchmal über das Ziel hinaus, stellenweise sogar ziemlich weit! Dennoch sehr lesenswert, denn dieser Roman führt uns auf ziemlich spektakuläre Art recht unangenehmen Aspekten deutscher Geschichte zu. Ein Buch, das eine wunderbare Filmvorlage abgeben würde. Für die vier so unterschiedlichen (Halb)Brüder habe ich schon den ein oder anderen Darsteller im Blick - Sie vielleicht auch? Denn hier wird eine Geschichte erzählt, die zum Kopfkino verführt und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dem jemand entziehen kann!

Veröffentlicht am 01.10.2019

Vergangenheitsbewältigung

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Die Brüder Johannes, Jakob, Philipp und Simon wachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrem Opa in Hamburg auf. Nach dem Selbstmord der Mutter kümmert sich Opa um die Jungs, später die Jungs um ...

Die Brüder Johannes, Jakob, Philipp und Simon wachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrem Opa in Hamburg auf. Nach dem Selbstmord der Mutter kümmert sich Opa um die Jungs, später die Jungs um Opa. Als Opa Heinrich stirbt, erben die Brüder sein altes Tagebuch und erfahren nun, dass Opa Dreck am Stecken hatte. Eine Menge unschönen Dreck.

Das Buch erzählt die Geschichte in Kapiteln zu damals und heute. Dabei haben mich die Eskapaden der Jungs im Damals sehr amüsiert, denn irgendwas war immer. Die Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein, haben sie doch alle unterschiedliche Väter. Doch wenn es hart auf hart kommt, halten sie zusammen. So auch nach dem Tod der Mutter, damit das Jugendamt sie nicht trennt. Im Heute begleiten wir die Männer in ihrem jetzigen Leben. Sie haben was aus sich gemacht, wurden Börsenmakler, Arzt, Journalist und Künstler. Und sie werden konfrontiert mit Opas Vergangenheit und sehen sich plötzlich einer Großmutter gegenüber, von deren Existenz sie nichts wussten.

Mir hat es Spaß gemacht, die Brüder bei der Vergangenheitsbewältigung zu begleiten. Das Buch ist amüsant, aber auch ernst, weil es ein schwieriges Thema aufgreift. Aber über allem ist es eins: Sehr unterhaltsam.