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Veröffentlicht am 31.10.2019

Nicht überzeugend

Traumhafte Wirklichkeit
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'Fan kommt von Fanatismus'. An diesen Satz einer meiner Kommilitonen während meines Studiums musste ich beim Lesen des Romans "Traumhafte Wirklichkeit - Love & Lies in L.A." von Jutie Getzler mehrfach ...

'Fan kommt von Fanatismus'. An diesen Satz einer meiner Kommilitonen während meines Studiums musste ich beim Lesen des Romans "Traumhafte Wirklichkeit - Love & Lies in L.A." von Jutie Getzler mehrfach denken. Mich konnte dieser Roman leider nicht überzeugen.
Aufmerksam geworden bin ich auf diesen Roman aufgrund des schönen vorläufigen Covers. Inzwischen wurde er mit einem anderen Cover veröffentlicht, das aber ebenfalls sehr niedlich und verspielt daher kommt und gut zum Titel passt.
Nach der Kurzbeschreibung und der Leseprobe war dann auch meine Neugier geweckt. Schließlich sind einiger der sogenannten 'Stars' teils attraktive und auch sympathisch wirkende Menschen. Aber das ist ja nur das Bild, das medial vermittelt wird. Wirklich begeistern können nur Menschen, die man von Angesicht zu Angesicht kennenlernt. Ich war sehr gespannt, wie es der Autorin gelingt, eine glaubhafte und emotional ansprechende Geschichte rund um das Thema meet-your-star zu entwerfen.
Leider konnte mich die Geschichte jedoch nicht überzeugen. Die Sprache ist durchaus niveauvoll und auch der Schreibstil ist locker-leicht zu lesen. Nur die Protagonisten haben bei mir eher Unverständnis und Kopfschütteln hervorgerufen. Viele ihrer Gedanken und Verhaltensweisen waren für mich nicht nachvollziehbar. Klar, es handelt sich um einen fiktiven Roman - wobei Jutie Getzler im Vorwort schildert, selbst eine ganz ähnliche Begebenheit erlebt zu haben - aber dennoch war vieles für mich nicht stimmig, zu abgehoben und unsympathisch. Gerade bei Clara ist der Fanatismus mit dem sie ihrem Traummann gegenüber agiert sehr deutlich zu spüren. Und Tom selbst unterhält sich etwas mit Clara und ist auf einmal "einfach superglücklich", weil er durch sie erkannt haben will, dass er seine Frau nicht mehr liebt. Da sowieso "[t]äglich [...] tausende Ehen geschieden" würden, komme es bei seiner auch nicht mehr drauf an. Sympathisch finde ich anderes... Zudem habe ich das ständige Stottern von Clara, weil ihr Angebeteter in ihrer Nähe ist, irgendwann als etwas nervtötend empfunden und die groß aufgezogene Notlüge ist zum Einen weniger dramatisch als angenommen, vielmehr einfach nur sehr unüberlegt und naiv gewesen und zum Anderen spricht diese nicht für den tollen Charakter Claras, den uns die Autorin eigentlich gern vermitteln möchte.
Da Jutie Getzler sicher sehr viel Herzblut, Arbeit und Zeit in ihren Roman investiert hat, möchte ich gern betonen, dass es sich um meine subjektiven Eindrücke handelt. Ich vergebe nach meinem Leseeindruck lediglich zwei Punkte und würde das Buch nicht voller Überzeugung weiter empfehlen. Ein anderer Leser mag dies ganz anders empfinden.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Debütroman mit Potential, aber leider nicht überzeugend

Die Altruisten
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"Die Altruisten" von Andrew Ridker ist ein hochgelobtes Debüt, das Einzug in die Bestseller-Liste der USA gefunden hat und jetzt auch hier in Deutschland als 'genial konstruierter Erstling' beworben wird. ...

"Die Altruisten" von Andrew Ridker ist ein hochgelobtes Debüt, das Einzug in die Bestseller-Liste der USA gefunden hat und jetzt auch hier in Deutschland als 'genial konstruierter Erstling' beworben wird. Leider konnte mich das Werk nicht überzeugen.
Bereits mit dem Schreibstil konnte ich nicht richtig warm werden. Es werden sehr viele Wortbilder und Begriffe gebraucht, die nicht ganz stimmig und nachvollziehbar waren, so dass man als Leser immer mal wieder aus dem Lesefluss gerissen wurde. Erschwert haben das Lesen auch die sehr plötzlichen Wechsel in Person und Zeit. So manches Mal habe ich gestutzt und musste erst überlegen, wer jetzt thematisiert wird und wann die Handlung spielt. Das Ende kam dann ebenfalls sehr abrupt, wirkte gehetzt und so, als ob Andrew Ridker versucht hätte, noch ein versöhnliches Ende für die Leser zu entwerfen. Stimmig zum Vorangegangenen empfand ich es nicht. 
Die Handlung an sich hat großes Potenzial und hat mich sehr angesprochen und neugierig gemacht. Den Einstieg in den Roman fand ich dann auch spannend und überraschend. Der Start war gut und machte Lust auf mehr. Ich hatte mich richtig darauf gefreut mehr über die Alters zu erfahren.
Aber mit dem näheren Kennenlernen, flaute dann leider auch meine Lesefreude schnell ab. Ethan und Maggie haben so viele Verhaltensweisen, die für mich nicht nachvollziehbar sind. Ich habe es nicht als liebenswerte Macken empfunden, konnte aber auch kein Mitleid entwickeln, da vieles eher wirkte wie selbstgemachte Probleme. Auch Arthur war kein Charakter, mit dem ich warm werden konnte, vor allem ist er als Vater eine Fehlbesetzung. Ich konnte trotz aller Bemühungen keine Sympathien entwickeln, habe vieles nur mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis genommen. Zudem habe ich einige Stellen nur überflogen, da ich sie langatmig und unrelevant empfunden habe. Vieles war für mich auch moralisch fragwürdig und mir fehlte die emotionale Tiefe der Erzählung, um das Verhalten wenigstens ansatzweise verstehen zu können. Zudem brauche ich in Büchern keine Vulgärsprache und fast schon derbe Sexgeschichten. Da schätze ich Andeutungen mehr.
Ich empfinde "Die Altruisten" als das Porträt einer Familie mit diversen psychischen "Auffälligkeiten". Sicherlich interessant für jemanden mit Hang zur Psychologie. Aber mich konnte es nicht überzeugen. Es fehlte mir die emotionale Ebene, die Chance Sympathie und Verständnis für die Charaktere zu entwickeln.
Gut gefallen hat mir allerdings, wie die Auswirkungen der familiären Bedingungen und der Eltern, auf ihre Kinder dargestellt werden. Auch einige Dialoge und Sätze haben mir sehr gut gefallen. Leider hat dies aber nicht ganz viel herausreisen können. Mich hat das Buch mit einem befremdlichen Gefühl zurück gelassen. Für mich ist die Intention des Autors nicht deutlich geworden, der Roman konnte mich nicht begeistern oder berühren.
Weiterempfehlen kann ich "Die Altruisten" von Andrew Ridker nur sehr bedingt an experimentelle Leser, die Lust haben herauszufinden, ob sie diesem Roman mehr abgewinnen können.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Leider verschwendete Lese- und Lebenszeit.

Dieser eine Augenblick
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"Dieser eine Augenblick" von Renée Carlino hat mir leider überhaupt nicht gefallen, so dass ich nach längerem Nachdenken entschieden habe, lediglich 2 Punkte zu vergeben.

Diese begründen sich zum Einen ...

"Dieser eine Augenblick" von Renée Carlino hat mir leider überhaupt nicht gefallen, so dass ich nach längerem Nachdenken entschieden habe, lediglich 2 Punkte zu vergeben.

Diese begründen sich zum Einen in meiner Anerkennung der Arbeit, Mühe und des Herzblutes, welche die Autorin sicher für ihr Werk aufgebracht hat. Zum anderen ist mir der Start in die Geschichte zunächst leicht gefallen. Mir gefiel der witzige, leicht sarkastische Schreibstil zu Beginn. Auch später ist der Schreibstil sehr offen und direkt. Die Beschreibungen sind ausreichend detailliert, so dass ich gedanklich ein Bild der Personen und der Umgebung entwickeln konnte.

Leider war ich dann jedoch schnell befremdet und bereits nach den ersten Seiten ist meine Lesefreude abgeflaut, weil vieles für mich nicht ganz stimmig und nachvollziehbar war. Des öfteren habe ich mich über die Handlungen und Aussagen der Protagonisten gewundert. Ich frage mich, wer wirklich so handelt oder sich so äußert. Ich kenne in meinem Umfeld niemanden der vergleichbar ist, so dass vieles auf mich sehr unglaubwürdig und bemüht wirkte. Leider konnte ich mich mit keiner der handelnden Personen identifizieren und wurde mit der Geschichte nicht warm. Vielmehr bin ich der öfteren nahezu genervt und vor allem ratlos gewesen.

Insbesondere Charlie, die Hauptperson, war ambivalent, unentschlossen, nicht greifbar für mich. Ich konnte ihre Handlungen und Gedanken nicht nachvollziehen, einfach keine Sympathie entwickeln. Mit der Geschichte wurde ich nicht warm und empfand vieles als zu abgehoben und unrealistisch. Es berührte mich einfach nicht und bei vielem schüttelete ich nur den Kopf.

Die anfängliche Freude aufgrund des hübschen Covers und der Kurzbeschreibung konnte dieses Buch nicht erfüllen. Ich würde es lieber nicht weiterempfehlen, da es mich nicht überzeugen konnte.

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