Platzhalter für Profilbild

Habbo

Lesejury Star
offline

Habbo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Habbo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2019

Lesefreude

Winteraustern
0

Das hat Lesefreude bereitet, Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Wenngleich es um Überfall und Mord -oder zumindest Tötungsdelikte - geht, die sehr übel anmuten. Obwohl es auch um Hab- und Raffgier ...

Das hat Lesefreude bereitet, Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Wenngleich es um Überfall und Mord -oder zumindest Tötungsdelikte - geht, die sehr übel anmuten. Obwohl es auch um Hab- und Raffgier geht. Wenngleich die Geschichte an Tragik nicht zu überbieten ist. Obwohl Luc Verlain erneut einen Schlag ins Kontor erhält. Aber die Beschreibung der Gegend, des Bassin, der Menschen vor Ort und ihrer Eigenheiten, der Austernm der Austerngerichte und sie begleitenden Weine - man gekommt einen Schlecklichen, wenn man das so liest. Und es liest sich - sprachlich fein und leicht abgestimmt - sehr locker, leicht weg. Da ist man im Nu durch und wartet auf die nächste Geschichte um Luc Verlain und Anouk.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Lesegenuss

Dunkle Stadt / Verpressung
0

Erfreuliches Erzähltempo mit viel Drive, das die Geschichte um Er- wie Verpressung zügig voranträgt. Das beschert Lesegenuss. Ein Jungjournalist, der gerade seien erste - befristete - Anstellung erhält ...

Erfreuliches Erzähltempo mit viel Drive, das die Geschichte um Er- wie Verpressung zügig voranträgt. Das beschert Lesegenuss. Ein Jungjournalist, der gerade seien erste - befristete - Anstellung erhält und ein alter Haudegen von Lokaljournalist, der wenig erfreut über diesen Jungspund ist, mit dem er fürderhin zusammenarbeiten muss, treffen eher zufällig auf eine unglaubliche Geschichte. Vertuschung, Erpressung, Mord, Prostitution gehen Hand in Hand. Am Schluss sind sich die Protagonisten, die gegensätzlicher nicht sein können, fast sympathisch und der Leser hat eine erstaunlich stringente Geschichte gelesen, ohne Nebenschauplätze, die ablenken. die "Charakterstudie" der Akteure wurde nicht vernachlässigt, aber eben nicht episch ausgebreitet. Man kann sich auf die Story und ihre Auflösung konzentrieren, das Buch in einem Rutsch durchlesen. Wie gesagt: Lesegenuss.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Furioses Ende

In den Klauen des Falken
0

Krimis, die in den skandinavischen Ländern spielen, sind sehr oft für eine Überraschung gut. So auch dieser. Eine blutjunge Terroristin, die ein Attentat verübt, das Paradies vor Augen, das sie, wie sie ...

Krimis, die in den skandinavischen Ländern spielen, sind sehr oft für eine Überraschung gut. So auch dieser. Eine blutjunge Terroristin, die ein Attentat verübt, das Paradies vor Augen, das sie, wie sie viel zu spät erkennt, nie erreichen wird. Ein Polizist, der diese Attentäterin erschießt, von der er kurzzeitig animmt, dass sie eigentlich ihn gemeint hat und der an den Bildern, die ihn fortan verfolgem, fast zerbricht. Ein grausamer Polizistenmord, der seine ganze Aufmersamkeit erfordert. Und dann auch noch die privaten Verwicklungen, in der er und seine Kollegin stecken. Spät, viel zu spät sickert die Erkenntnis ein, dass das alles irgendwie zusammenhängen könnte. Die Protagonisten werden zum Teil in extremen Situationen zu schier unmöglichen Entscheidungen gezwungen. Ein sehr tempo- und wendungsreiches Buch, szenarisch und sprachlich ausgewogen, Spannungsbögen bis hin zum furiosen Schluss. Die Story allerdings teils heftig und brutal. Fatale Fehleinschätzungen zeitigen ebenso fatale Folgen. Man kann - muss - das Buch am besten in einem Rutsch durchlesen. So macht Krimi Spaß. Obwohl die Story an sich erschreckend erschreckend ist. Gerade weil die Erkenntnis einsickert, dass das tatsächlich überall passieren kann.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Tragisch

Schuldacker
0

Es fängt fast harmlos und vorhersehbar an: ein junger Mann wird ermordet, der selbst zuvor jemanden getötet hatte, dafür aber eine lächerlich niedrige Strafe bekam. Doch der Fall ist letztlich verzwickt, ...

Es fängt fast harmlos und vorhersehbar an: ein junger Mann wird ermordet, der selbst zuvor jemanden getötet hatte, dafür aber eine lächerlich niedrige Strafe bekam. Doch der Fall ist letztlich verzwickt, führt die Ermittler – selbst arg angeschlagen – in die unterschiedlichsten Richtungen, aber nicht zum Ziel. Bis es ihnen im wahrsten Sinne wie Schuppen von den Augen fällt. Der Folgefall von „Totenbauer“ schreibt konsequent die Schuldgefühle Heinrich Tenbrinks fort und stellt den unfreiwillig übernommenen Pudel liebevoll in den Mittelpunkt. Eine eindringliche Geschichte, die detailliert beschrieben ist, den westfälischen Begriff von Humor vor sich herträgt und die Spannung oben hält – bis zum verblüffenden und sehr tragischen Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2019

Hakan Nesser eben

Der Verein der Linkshänder
0

"Diese Jahre müssen sühnen, was der Augenblick verbrach", damit bringt Van Veeteren diese traurige, schreckliche Geschichte am Ende so ziemlich auf den Punkt. Ein Anstoß, der Ende der 1950er Jahre gegeben ...

"Diese Jahre müssen sühnen, was der Augenblick verbrach", damit bringt Van Veeteren diese traurige, schreckliche Geschichte am Ende so ziemlich auf den Punkt. Ein Anstoß, der Ende der 1950er Jahre gegeben wurde, eine fatale Entscheidung mit fürchterlichem Ausgang Ende der 1960er Jahre, ein fürchterlicher Racheakt, 21 Jahre später und die Erkenntnis, womöglich die falsche Person dafür verantwortlich gemacht und einen Mörder entkommen lassen zu haben in der Jetztzeit. Dabei hatte alles noch viel früher seinen Ursprung. Das sind die spannenden Zutaten für dieses Buch. Es sind aber Sätze wie diese: "Aber es ist überflüssig, Löcher in die Lebenslügen der Leute zu hauen. Erst recht, wenn sie diese so lange zementiert haben", die einen Hakan Nesser ausmachen. Auch das Bemühnen des kategorischen Imperativs, von Kant und Rappaport oder "Das Vorverständnis von Wahrheit". Dinge, die in den ausführlichen Diskussionen der verschiedenen Ermittler in Schweden und Norwegen angeführt werden, insbesondere in denen zwischen Van Veeteren und seiner Lebenspartnerin Ulrike Frommli machen diesen Roman nicht nur zu einem spannenden Kriminalfall, sondern zum literarischen Ereignis. Dabei wird der Leser auch gekonnt und konsequent von der Spur des Täters weggelockt. Hakan Nesser eben.