Emotional
Dear Evan HansenEvan Hansen leidet unter sozialer Phobie. Er verbringt seine Zeit am liebsten alleine in seinem Zimmer, in der Schule ist er quasi unsichtbar. Als Therapiemaßnahme soll Evan aufmunternde Briefe an sich ...
Evan Hansen leidet unter sozialer Phobie. Er verbringt seine Zeit am liebsten alleine in seinem Zimmer, in der Schule ist er quasi unsichtbar. Als Therapiemaßnahme soll Evan aufmunternde Briefe an sich selber schreiben. Einer dieser Briefe landet in Connor Murphys Händen. Kurz darauf ist Connor tot. Evan und Connor hatten kaum etwas miteinander zu tun, doch Evans Brief wird plötzlich zu Connors Abschiedsbrief und Connors Familie denkt, er und Evan wären enge Freunde gewesen. Evan will diese Lüge aufdecken, kann sich aber nicht dazu durchringen. Er hat ein furchtbar schlechtes Gewissen deswegen, doch er merkt auch, dass diese Lüge der Familie bei der Trauerbewältigung hilft und Evan auch selbst davon profitiert. Plötzlich wird er "gesehen" und steht im Mittelpunkt, statt nur am Rand.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus Evans Sicht erzählt, was dem Leser einen guten Einblick in Evans Gefühlswelt gibt und seine innerliche Zerrissenheit ist deutlich spürbar. Einige Stellen waren daher sehr emotional. Gut gefallen hat mir ebenfalls, dass es auch einige Kapitel aus Connors Sicht gibt. Dadurch bekommt man auch einen besseren Blick auf diesen Charakter.
Ich kenne das Musical nicht, muss aber sagen, dass die Geschichte für mich auch sehr gut als Buch funktioniert hat. Durch den angenehmen lockeren Schreibstil ist die Geschichte leicht zu lesen und wird, trotz der ernsten Themen, nicht zu schwer.
Eine sehr berührende Geschichte die aufzeigt, wie schnell sich Lügen verselbständigen und wie wichtig es ist, zu seinen Fehlern zu stehen - besonders vor sich selbst.