Freya, die jüngste der Paterson Schwestern, von Familie und Freunden kurz Free genannt, ist eine Künstlerin durch und durch.
Nach einem längeren Auslandsaufenthalt und zahlreichen Reisen, die sie auch quer durch Europa führten, ist sie aber nun zurückgekehrt und hat eine befristete Anstellung als Kunstlehrerin bekommen. Sie schließt ihre Schüler gleich ins Herz und freut sich auf das gemeinsame Projekt mit ihnen. Auch ihre zugewiesene Wohnung gefällt ihr sehr, sie hat sogar ausreichend Platz für ein kleines Atelier, in dem sie an ihrem eigenen Arbeiten werken kann.
Als sie unterwegs ist zum Polterabend ihrer Schwester Willow, wird sie ausgerechnet von der Polizei angehalten. Free befürchtet zu schnell gefahren zu sein, doch dem freundlichen Officer ist lediglich aufgefallen, dass die chaotische Free einen Teil ihrer Brautgeschenke verloren hat, da der Kofferraum während der Fahrt geöffnet war. Free ist beeindruckt von Finn. Groß, breitschultrig und unverschämt attraktiv, lässt er ihr Herz gleich schneller zu schlagen und auch Finn scheint nicht uninteressiert zu sein an ihr.
Beide verabreden sich und stellen wenig später fest, dass sie Tür an Tür wohnen und Finn der unbekannte Sänger mit der wunderbaren Stimme ist, die Free jeden Abend durch die Wand vernimmt. Während Free sich Hals über Kopf in Finn verliebt, geht dieser aber plötzlich auf Abstand, will lediglich eine rein platonische Freundschaft mit ihr. Hat Free die Signale falsch gedeutet?
Ein anderer Mann, der in ihr Leben tritt, ist der Kunstlehrer Aidan, der offenes Interesse an Free zeigt. Doch Aidan ist der jüngsten Paterson-Schwester nicht ganz geheuer. Seine Unterrichtsmethoden sagen ihr nicht zu, zudem benimmt er sich anderen gegenüber sehr arrogant und unverschämt. Außerdem munkelt man, Aidan hätte den Job an der Schule lediglich wegen guter Beziehungen erhalten, denn seine Mutter gehört zu den Leuten, die einen riesigen Staudamm in Mount Clair bauen wollen. Die überwiegende Bevölkerung, auch Free, ist dagegen, doch es scheint, als könne man die Zerstörung der ursprünglichen Natur nicht aufhalten. Können die Patersons und ihre Freunde den Bau doch noch in letzter Sekunde aufhalten?
Nachdem mich der erste Teil der „Daughters of the Outback“ Reihe schon sehr begeistern konnte, obwohl ich mit der Romanheldin nicht ganz so warm geworden bin, freute ich mich schon sehr auf den zweiten Teil, denn die Beschreibungen über die künstlerisch veranlagte Schwester Freya/Free, ließen mich hoffen, dass diese Patersonschwester mir sympathischer sein würde.
Und in der Tat kam es so. Zugegeben, Freya fällt es anfangs nicht leicht, für sich einzustehen, ihr fehlt die nötige Portion Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen und sie hat ein weiches Herz, was dazu führt, dass sie schnell übervorteilt wird, doch konnte ich mit Freyas Ecken und Kanten besser leben, weil sie lernfähig ist.
Ihr zur Seite gestellt hat man, mit Finn dem Officer mit irischen Wurzeln, einen ebenfalls sehr sympathischen Romanhelden, der erfrischend normal gestrickt ist. Nicht falsch verstehen. „Tortured Heroes“, die seelische Altlasten mit sich herumschleppen, können durchaus spannende Akteure in einem Roman sein, doch mag ich es andererseits auch mal ganz gern, wenn man auf Protagonisten trifft, die mit beiden Beinen im Leben stehen.
Finn ist beschützend, stark, attraktiv und sensibel; nicht nur weist er somit die perfekten Liebesromanheldenattribute auf, der Autorin gelingt tatsächlich das Kunststück, Finn nicht berechenbar oder langweilig darzustellen, was ja schnell hätte geschehen können.
Die Liebesgeschichte fand ich sogar noch schöner erzählt, als die des Vorgängerbandes, selbst wenn mich Frees impulsive Art so manches Mal irritiert hat. Auch ihr naives Verhalten hinsichtlich der Demonstrationen gegen den geplanten Staudamm und ihre Vorverurteilung, was Finns Rolle darin anging, hat mich teilweise schon etwas genervt. Ich möchte aber dennoch keinen Punktabzug vornehmen, weil ich den Roman ansonsten so stark erzählt fand und ihn noch ein Tickchen besser fand, als den Vorgängerband.
Ich hatte bereits in meiner Rezension zum ersten Teil angemerkt, dass ich finde, dass die Autorin einen sehr bildhaften Schreibstil besitzt und die Dialoge der Akteure lebhaft und echt wirken, so dass ich mich beim Lesen, gleich an die tollen (dicken) Liebesromane von Nora Roberts, erinnert fühlte. Auch diesmal ist es mir so ergangen.
Und obwohl man in diesem Teil sehr viel über die Arbeit eines Künstlers erfährt, wird man erneut mit reichlich Country-Feeling belohnt.
Niedlich fand ich übrigens auch den kleinen Gemeinschaftskater in dieser Story.
Nun bin ich bereits sehr gespannt auf den nächsten, abschließenden Teil der Reihe, der im Februar 2020 erscheinen wird und in dem sich die älteste Paterson-Schwester, die Ärztin Beth, ausgerechnet einen Countrysänger „angelt“.
Kurz gefasst: Romantischer 2. Teil der „Daughters of the Outback” Reihe, der viel Countrycharme verströmt.
Daughters of the Outback Reihe:
1. Teil: Outback Dreams- So weit die Liebe reicht
2. Teil: Outback Kiss- Wohin das Herz sich sehnt
3. Teil: Outback Love- Wo der Horizont beginnt