Die Tücken der Schönheit
Wir haben hier eine Geschichte, welche fast fünfhundert Seiten umfasst. Davon waren die ersten hundert echt schön für den Einstieg und dann zog es sich leider im Folgenden Mittelteil bis kurz vor Ende.
Camelia ...
Wir haben hier eine Geschichte, welche fast fünfhundert Seiten umfasst. Davon waren die ersten hundert echt schön für den Einstieg und dann zog es sich leider im Folgenden Mittelteil bis kurz vor Ende.
Camelia ist eine der seltenen Belles. Sie besitzen die magische Eigenschaft, die Optik der Menschen zu verändern. Denn alle Menschen sind dazu verflucht graue Haare, grau Haut und rote Augen zu haben. Für sehr viel Geld lassen sich die Menschen von den Belles behandeln und regelmäßig in ihrer Optik verändern. Von der Hautfarbe, über die Augenfarbe, kleinere Nasen, größere Brüste. Das Regelwerk lässt sehr viel Freiheit zu in der Kreativität der Belles.
Die 16-jährige Camelia hat dabei das Glück im zweiten Anlauf ins Königshaus zu kommen und dort die Favoritin der Belles zu sein. Sie soll der Königin und der Prinzessin Sophia regelmäßig dienen wie auch anderen die für die Dienste zahlen.
Ihre Zeit dort wird aber nicht so sein wie sie es sich vorstellt. Der Kontakt zur ihren Schwestern ist schwerlich, die Rangfolge zeigt ihr wie wenig Selbstbestimmung sie hat und nur eine Puppe am Hof ist.
Dann sind da noch Charaktere wie ihr Bodyguard Rémy und der Sohn des Meeresministers Auguste, welche bei den Kontakt zu ihr suchen.
Dabei merkt sie, wie wichtig es ist, dass sie den Wunsch der Königin nachkommt, denn die Prinzessin ist nicht das liebe Mädchen was man sich erhofft.
Die Geschichte beginnt interessant, hat dann aber im weiteren Verlauf seine Längen. Es ist gut, dass man immer mehr über die Belles erfährt und die Hintergründe der Menschen und der Geschichte, in der alles geschieht. Aber leider hat es einfach immense Längen mit viel Puffermaterial was nicht benötigt war. So muss nicht alle paar Seiten lang erwähnt werden, dass Camelia ihre Haare im Bell-Dutt trägt. Immer wieder die Paste, die zum Bearbeiten gebraucht wurde und immer wieder der Tee, der aufgesetzt wird gegen die Schmerzen. Der Prozess ist recht schnell eingeprägt, so dass man hier an diesen Wiederholungen sparen hätte können.
Die Charaktere waren alle interessant, auch wenn mir persönlich zu viele waren. Bei all den Frauennamen habe ich hier und da mal den Überblick verloren, wer von dem wem die Dienerin ist. Wer eine ehemalige Bell ist usw.
Die Schreibweise fand ich nicht immer flüssig. Es erinnerte mich weniger an die schönen Blumen, sondern oft an eine Hecke mit Dornen. Wahrscheinlich ist die englische Originalausgabe besser gelungen.
Alles in allem war das Buch ok gewesen, aber kein Bestseller. Kürzer wäre besser gewesen. Das Ende vom Buch hat dann die langen und überzogenen Kapitel wieder gut gemacht.