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Veröffentlicht am 22.10.2019

Enttäuschend - Interessante Ausgangslage, jedoch teilweise zäh zu lesen, Fragen bleiben offen

Das Bücherhaus
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Folgender Satz aus dem Klappentext hat in mir große Erwartungen geweckt:
»Dieses Buch kann Ihr Leben verändern!«, Wall Street Journal

Worum geht es in dem Buch?
Der Autor, John Kaag, ein vierzigjährige ...

Folgender Satz aus dem Klappentext hat in mir große Erwartungen geweckt:
»Dieses Buch kann Ihr Leben verändern!«, Wall Street Journal

Worum geht es in dem Buch?
Der Autor, John Kaag, ein vierzigjährige amerikanische Philosophieprofessor, stößt durch Zufall in in New Hampshire auf die Bibliothek von William Ernest Hocking.
Hocking sei laut Kaag einer der letzten großen Denker Amerikas gewesen.

Kaag entdeckt in der Bibliothek seltene Erstausgaben und Briefe bekannter Autoren und Philosophen, und er macht sich daran, den Bestand zu sichten.
Während er ausführlich die Landschaft und die Einrichtung der Gebäude beschreibt, erzählt er auch kurz von seiner Kindheit und seinem alkoholkranken Vater. Kaag hat mir Depressionen zu kämpfen und stellt sich, wie William James, die Frage: “Ist das Leben lebenswert?”

"Auf der einen Seite klammern wir uns an die Hoffnung, dass unsere Welt sowohl vernünftig als auch bedeutsam ist; auf der anderen Seite kommen wir vielleicht zu der Einsicht, dass sie weder das eine noch das andere ist."

Den Einstieg fand ich gelungen. Der Autor stellte Fragen und schilderte Gefühle der Einsamkeit, die wohl jeder Mensch hat.
»Wir leben allein, unsere tiefsten Gedanken und die reinsten in unserem innersten Bewusstsein bleiben ungeträumt von der gemeinen Masse.« (Ella Lyman Cabot)

Er schlug einen geschichtlichen Bogen, zurück zu Descartes, Hobbes, Dante, Kant. Und er ging auf Determinismus, Zufall und den amerikanischen Pragmatismus ein.

Ab dem ersten Drittel zerfaserte für mich der Plot. Er erwähnte Namen von (für mich) unbekannten, amerikanische Philosophen, ohne mehr zu ihnen zu erzählen. Er zitierte Griechisch (ohne Übersetzung) und englische Gedichte (mit Übersetzung). Er erwähnte Emerson und Thoreau und Whitman.

Kaags Ehe zerbrach und er zitierte Michel Montaigne »Die Ehe ist wie ein Käfig; man sieht die Vögel außerhalb, die verzweifelt versuchen, hineinzukommen, und diejenigen, die sich ebenso verzweifelt bemühen, wieder herauszugelangen.«

“In einem Pfandhaus außerhalb von Derry verkaufte ich (Kaag) meinen Ehering für 278 Dollar, gerade genug Geld, um eine Kiste mittelmäßigen Pinot Noir zu kaufen, den ich brauchte, um zeitweilig die ganze Qual zu vergessen.”

Der Autor war mir inzwischen unsympathisch geworden. Die Schilderungen seiner Gefühle blieben für mich an der Oberfläche. Es erschien mir, als versuche er ein bestimmtes Bild von sich zu stilisieren. Beim Lesen hatte ich hingegen Mr. Collins aus “Stolz und Vorurteil” vor Augen.

Im letzten Drittel des Buches ging Kaag auf Frauen in der Philosophie ein. Deren Bücher standen auf dem Dachboden von Hockings Anwesen. Bei diesen Schriften hatte ich den Eindruck, dass sie mehr an der Realität orientiert waren und zum Ziel hatten die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern.

“Frauen wurden zu Schlichtheit und Wahrhaftigkeit ermahnt, damit sie noch etwas ›ansehnlicher‹ werden würden. Von den Männern wurde Gottgefälligkeit erwartet, aber die Frauen sollten bloß den Männern gefallen.”

Zum Ende hin landete Kaag bei Sartre: “nämlich dass die Menschen in dieser Welt vollkommen allein und deshalb radikal und unerschütterlich frei sind.”

Den autobiographischen Teil der Geschichte fand ich wenig berührend, da der Autor weder groß über Emotionen schrieb, noch seine Gedanken und die Schlussfolgerungen nachvollziehbar machte. Er zitierte verschiedene Philosophen, erläuterte dem Leser aber nicht, wieso er sich für diese entschieden hatte und vor allem nicht, wie der Leser selbst in einem Dickicht aus widerstreitenden philosophischen Ansichten eine passende Antwort für sich selbst finden könnte.

Meine Meinung stimmt mit der Kaags überein: Wir sind auf uns allein gestellt und entscheiden selbst, wie wir leben.

Damit endete Kaags Buch. Viel zu früh.
Für mich wird es ab diesem Punkt der Erkenntnis erst richtig interessant. Denn es stellt sich die bedeutende Frage:
“Wie sollte man leben und wie findet man dies für sich heraus?”

Kaags Kritik, die Denker und Philosophen hätten sich in ihren Elfenbeinturm zurückgezogen und nichts Hilfreiches mehr zu Außenpolitik und Religion beizutragen, kann ich übrigens nicht nachvollziehen. Gerade in den letzten Jahren wurde viel zu den Themen “Selbst”, Atheismus, Spiritualität und Werten veröffentlicht.

Was nehme ich aus dem Buch mit?
Es gab einige nette Zitate, die im Text versteckt waren. Ich habe nun eine ungefähre Ahnung von amerikanischen Philosophen und habe einige neue Namen, wie Pierce, James und Hocking gehört.
Dieses Buch könnte Lesern gefallen, die sich für amerikanische Philosophie und alte Bücher interessieren. Ich bin aber sicher, es gibt stringenter geordnete und übersichtlichere Werke.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Enttäuschend - Interessante Ausgangslage, jedoch teilweise zäh zu lesen, Fragen bleiben offen

Das Bücherhaus
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Folgender Satz aus dem Klappentext hat in mir große Erwartungen geweckt:
»Dieses Buch kann Ihr Leben verändern!«, Wall Street Journal

Worum geht es in dem Buch?
Der Autor, John Kaag, ein vierzigjährige ...

Folgender Satz aus dem Klappentext hat in mir große Erwartungen geweckt:
»Dieses Buch kann Ihr Leben verändern!«, Wall Street Journal

Worum geht es in dem Buch?
Der Autor, John Kaag, ein vierzigjährige amerikanische Philosophieprofessor, stößt durch Zufall in in New Hampshire auf die Bibliothek von William Ernest Hocking.
Hocking sei laut Kaag einer der letzten großen Denker Amerikas gewesen.

Kaag entdeckt in der Bibliothek seltene Erstausgaben und Briefe bekannter Autoren und Philosophen, und er macht sich daran, den Bestand zu sichten.
Während er ausführlich die Landschaft und die Einrichtung der Gebäude beschreibt, erzählt er auch kurz von seiner Kindheit und seinem alkoholkranken Vater. Kaag hat mir Depressionen zu kämpfen und stellt sich, wie William James, die Frage: “Ist das Leben lebenswert?”

"Auf der einen Seite klammern wir uns an die Hoffnung, dass unsere Welt sowohl vernünftig als auch bedeutsam ist; auf der anderen Seite kommen wir vielleicht zu der Einsicht, dass sie weder das eine noch das andere ist."

Den Einstieg fand ich gelungen. Der Autor stellte Fragen und schilderte Gefühle der Einsamkeit, die wohl jeder Mensch hat.
»Wir leben allein, unsere tiefsten Gedanken und die reinsten in unserem innersten Bewusstsein bleiben ungeträumt von der gemeinen Masse.« (Ella Lyman Cabot)

Er schlug einen geschichtlichen Bogen, zurück zu Descartes, Hobbes, Dante, Kant. Und er ging auf Determinismus, Zufall und den amerikanischen Pragmatismus ein.

Ab dem ersten Drittel zerfaserte für mich der Plot. Er erwähnte Namen von (für mich) unbekannten, amerikanische Philosophen, ohne mehr zu ihnen zu erzählen. Er zitierte Griechisch (ohne Übersetzung) und englische Gedichte (mit Übersetzung). Er erwähnte Emerson und Thoreau und Whitman.

Kaags Ehe zerbrach und er zitierte Michel Montaigne »Die Ehe ist wie ein Käfig; man sieht die Vögel außerhalb, die verzweifelt versuchen, hineinzukommen, und diejenigen, die sich ebenso verzweifelt bemühen, wieder herauszugelangen.«

“In einem Pfandhaus außerhalb von Derry verkaufte ich (Kaag) meinen Ehering für 278 Dollar, gerade genug Geld, um eine Kiste mittelmäßigen Pinot Noir zu kaufen, den ich brauchte, um zeitweilig die ganze Qual zu vergessen.”

Der Autor war mir inzwischen unsympathisch geworden. Die Schilderungen seiner Gefühle blieben für mich an der Oberfläche. Es erschien mir, als versuche er ein bestimmtes Bild von sich zu stilisieren. Beim Lesen hatte ich hingegen Mr. Collins aus “Stolz und Vorurteil” vor Augen.

Im letzten Drittel des Buches ging Kaag auf Frauen in der Philosophie ein. Deren Bücher standen auf dem Dachboden von Hockings Anwesen. Bei diesen Schriften hatte ich den Eindruck, dass sie mehr an der Realität orientiert waren und zum Ziel hatten die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern.

“Frauen wurden zu Schlichtheit und Wahrhaftigkeit ermahnt, damit sie noch etwas ›ansehnlicher‹ werden würden. Von den Männern wurde Gottgefälligkeit erwartet, aber die Frauen sollten bloß den Männern gefallen.”

Zum Ende hin landete Kaag bei Sartre: “nämlich dass die Menschen in dieser Welt vollkommen allein und deshalb radikal und unerschütterlich frei sind.”

Den autobiographischen Teil der Geschichte fand ich wenig berührend, da der Autor weder groß über Emotionen schrieb, noch seine Gedanken und die Schlussfolgerungen nachvollziehbar machte. Er zitierte verschiedene Philosophen, erläuterte dem Leser aber nicht, wieso er sich für diese entschieden hatte und vor allem nicht, wie der Leser selbst in einem Dickicht aus widerstreitenden philosophischen Ansichten eine passende Antwort für sich selbst finden könnte.

Meine Meinung stimmt mit der Kaags überein: Wir sind auf uns allein gestellt und entscheiden selbst, wie wir leben.

Damit endete Kaags Buch. Viel zu früh.
Für mich wird es ab diesem Punkt der Erkenntnis erst richtig interessant. Denn es stellt sich die bedeutende Frage:
“Wie sollte man leben und wie findet man dies für sich heraus?”

Kaags Kritik, die Denker und Philosophen hätten sich in ihren Elfenbeinturm zurückgezogen und nichts Hilfreiches mehr zu Außenpolitik und Religion beizutragen, kann ich übrigens nicht nachvollziehen. Gerade in den letzten Jahren wurde viel zu den Themen “Selbst”, Atheismus, Spiritualität und Werten veröffentlicht.

Was nehme ich aus dem Buch mit?
Es gab einige nette Zitate, die im Text versteckt waren. Ich habe nun eine ungefähre Ahnung von amerikanischen Philosophen und habe einige neue Namen, wie Pierce, James und Hocking gehört.
Dieses Buch könnte Lesern gefallen, die sich für amerikanische Philosophie und alte Bücher interessieren. Ich bin aber sicher, es gibt stringenter geordnete und übersichtlichere Werke.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Eine Geschichte über Alchemie, düstere Träume und Magie

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Dies ist mein erstes Buch der Autorin Laini Taylor. Sofort ist man mitten im Geschehen in einer wundersamen Welt, und mysteriöse Dinge passieren.
Die Sprache hat mich von der ersten Seite an verzaubert. ...

Dies ist mein erstes Buch der Autorin Laini Taylor. Sofort ist man mitten im Geschehen in einer wundersamen Welt, und mysteriöse Dinge passieren.
Die Sprache hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Laini Taylor schafft eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre.

Im ersten Erzählstrang folgen wir Lazlo, einem unsicheren Junge, der in der Welt der Bücher und Geschichten lebt.

“Lazlo hatte noch nie einen Kuchen gesehen, geschweige denn probiert. Er hatte Prügel dafür bezogen, das Fallobst von den Apfelbäumen zu essen, selbst wenn vor Würmern kaum Frucht übrig war. (...) Zum ersten Mal zog er in Betracht, dass es vielleicht andere Arten des Lebens geben konnte als die gewohnte, die er kannte. Bessere, glücklichere.”

Durch einen glücklichen Zufall bekommt er die Möglichkeit, die Kälte des strengen Klosters zu verlassen und zur sagenumwobenen Stadt Weep zu reisen.

Im zweiten Erzählstrang folgen wir Sarai, Ruby und Sparrow, drei Protagonisten mit magischen Fähigkeiten.
Die Geschichte entfaltet sich erst langsam, und nach und nach beginnt man zu erahnen, was passiert sein könnte.

Die englische Ausgabe von “Strange the dreamer” wurde in zwei Bände aufgeteilt. Wer also auch gern auf Englisch liest, für den macht es vielleicht Sinn, die englische Ausgabe zu kaufen.
Durch das Teilen des Buches hat die Geschichte für mich noch nicht so richtig an Fahrt aufgenommen. Wir haben die Welt, die Charaktere und ihre Intentionen und Teile der Vorgeschichte kennengelernt, aber das abrupte Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen. So spannend es war, über 300 Seiten kleine Puzzleteile zusammenzusetzen - für mich ist noch nicht erkennbar, worum es genau geht. Und daher kann ich noch nicht richtig mitfiebern.

Ich gebe vier Sterne für die faszinierenden Charaktere, die außergewöhnliche Sprache und die Ideen und hoffe, dass der zweite Teil mich mehr mitreißen kann.
Von den vier Sternen ziehe ich einen Stern ab, weil das Buch im Deutschen in zwei Teile gesplittet wurde. Das sieht für mich nach Geldmacherei aus und ist gerade bei einer überwiegend jüngeren Zielgruppe für mich nicht angemessen.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Eine Geschichte über Alchemie, düstere Träume und Magie

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Dies ist mein erstes Buch der Autorin Laini Taylor. Sofort ist man mitten im Geschehen in einer wundersamen Welt, und mysteriöse Dinge passieren.
Die Sprache hat mich von der ersten Seite an verzaubert. ...

Dies ist mein erstes Buch der Autorin Laini Taylor. Sofort ist man mitten im Geschehen in einer wundersamen Welt, und mysteriöse Dinge passieren.
Die Sprache hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Laini Taylor schafft eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre.

Im ersten Erzählstrang folgen wir Lazlo, einem unsicheren Junge, der in der Welt der Bücher und Geschichten lebt.

“Lazlo hatte noch nie einen Kuchen gesehen, geschweige denn probiert. Er hatte Prügel dafür bezogen, das Fallobst von den Apfelbäumen zu essen, selbst wenn vor Würmern kaum Frucht übrig war. (...) Zum ersten Mal zog er in Betracht, dass es vielleicht andere Arten des Lebens geben konnte als die gewohnte, die er kannte. Bessere, glücklichere.”

Durch einen glücklichen Zufall bekommt er die Möglichkeit, die Kälte des strengen Klosters zu verlassen und zur sagenumwobenen Stadt Weep zu reisen.

Im zweiten Erzählstrang folgen wir Sarai, Ruby und Sparrow, drei Protagonisten mit magischen Fähigkeiten.

Die Geschichte entfaltet sich erst langsam, und nach und nach beginnt man zu erahnen, was passiert sein könnte.

Die englische Ausgabe von “Strange the dreamer” wurde in zwei Bände aufgeteilt. Wer also auch gern auf Englisch liest, für den macht es vielleicht Sinn, die englische Ausgabe zu kaufen.
Durch das Teilen des Buches hat die Geschichte für mich noch nicht so richtig an Fahrt aufgenommen. Wir haben die Welt, die Charaktere und ihre Intentionen und Teile der Vorgeschichte kennengelernt, aber das abrupte Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen. So spannend es war, über 300 Seiten kleine Puzzleteile zusammenzusetzen - für mich ist noch nicht erkennbar, worum es genau geht. Und daher kann ich noch nicht richtig mitfiebern.

Ich gebe vier Sterne für die faszinierenden Charaktere, die außergewöhnliche Sprache und die Ideen und hoffe, dass der zweite Teil mich mehr mitreißen kann.
Von den vier Sternen ziehe ich einen Stern ab, weil das Buch im Deutschen in zwei Teile gesplittet wurde. Das sieht für mich nach Geldmacherei aus und ist gerade bei einer überwiegend jüngeren Zielgruppe für mich nicht angemessen.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Ratlos

Der Palast der Meere
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Vor einigen Tagen ist der sechste Band der Waringham-Saga von Rebecca Gablé erschienen. Früher habe ich ihre Bücher sehr gern gelesen, habe dann aber irgendwann den Anschluss verloren. Was für ein Zufall, ...

Vor einigen Tagen ist der sechste Band der Waringham-Saga von Rebecca Gablé erschienen. Früher habe ich ihre Bücher sehr gern gelesen, habe dann aber irgendwann den Anschluss verloren. Was für ein Zufall, dass ich beim Büchertausch den 5. Band entdeckt habe!

Im fünften Teil geht es um den Konflikt zwischen der protestantischen Königin Elizabeth und der katholischen Mary. Eleanor von Waringham ist Spionin für die amtierende Regentin, während ihr fünfzehnjähriger Bruder Isaac sich als blinder Passagier auf ein Schiff schleicht und in der Sklaverei landet.

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, obwohl es viele handelnde Personen gibt. Als Hilfestellung gibt es vorn im Buch aber auch eine Liste der Protagonisten. Wie ich den Klappentexten der anderen Bücher entnommen habe, kommen in jedem Buch anscheinend sowieso immer neue Personen vor, da die Bände zeitlich gesehen so weit auseinander liegen.

Ich habe das Buch bis etwa Seite 300 (von 900) gelesen. Die Geschichte von Isaac fand ich ganz interessant und ich mochte ihn gerne.
Die andere Handlung hat mich nicht fesseln können. Störend empfand ich die Erwähnung von Hurenhäusern und Huren. Vielleicht bin ich da in den letzten Jahren empfindlicher geworden, aber ich habe keine Lust darüber zu lesen, als ob das etwas Alltägliches wäre. Außerdem fand ich die Sprache recht derb, auch wenn das zum Flair der damaligen Zeit gehören mag.

Am Ende des Buches schreibt die Autorin, dass Robert Dudley (der Vertraute der Königin) tatsächlich gelebt hat und seine Frau so zu Tode gekommen ist, wie geschildert. Zudem kommt Francis Drake, der berüchtigte Freibeuter, und der Kampf mit der spanischen Armada vor.
Ich schätze den Rechercheaufwand und die detaillierte Schilderung des historischen Hintergrundes. Leider hat mich diese Geschichte jedoch nicht begeistern können.

Vielleicht probiere ich es nochmal mit dem neu erschienenen Titel. Denn "Der König der purpurnen Stadt" fand ich früher fanstastisch. Und ich habe auch schon einmal eine Lesung der Autorin in einer Kirche in Ottensen besucht.