„Mein Herz so schwarz“ ist ein erneuter Psychothriller von Jenny Blackhurst und mein zweiter Roman der Autorin. Obwohl ich Thriller nicht so gerne habe, dachte ich mir, nachdem mir der Band „Die Stille Kammer“ von ihr so furchtbar gut gefallen hat, muss ich mir noch ein Buch von Jenny Blackhurst besorgen. Nun, ich muss leider sagen, dass mir dieser Roman nicht ganz so zugesagt hat. Die meiste Zeit war ich verwirrt und es war auch nicht wirklich ein Psychothriller für mich, eher ein ausgewachsenes Drama.
Das Cover finde ich wieder sehr schön gemacht, der Gegensatz mit den hellen Blumen und dem dunklen Hintergrund ist cool und wirkt gefährlich. Der Schreibstil war sehr flüssig und leicht zu lesen, doch was mich ein wenig störte, waren die Kapiteleinteilungen. Nicht direkt an sich, nur, dass es Rückblenden gab und ich meistens jetzt raten musste in welcher Zeit ich mich gerade befinde.
Die Geschichte startet damit, dass sich Evie White am Abend ihrer Hochzeit von der Klippe stürzt. Die Leiche wurde nie gefunden, doch es gibt Zeugen für den Sturz. Was hat Evie dazu gebracht ihr Leben so plötzlich zu beenden? Der Bräutigam glaubt nicht, dass sie gesprungen ist, sondern gestoßen wurde. Gemeinsam mit Evies bester Freundin Rebecca gehen sie der Sache auf die Spur.
Dabei stoßen beide auf tiefe, dunkle Abgründe im Leben der vermeintlich Verstorbenen und beginnen zu ahnen, dass sie die echte Evie nie gekannt haben. Sie glauben, dass sie die Vergangenheit besser hätten ruhen lassen…
Wie oben schon erwähnt, wird die Geschichte in JETZT und DAMALS aufgeteilt. Ein wenig verwirrend, mit der Zeit schafft man es da rein zu kommen, trotzdem stört es. Das Buch wird in der „jetzigen“ Zeit von Rebecca erzählt, und „damals“ von Evie. Zwischendurch gibt es mal ein paar kleine Kapitel von Richard und einer anderen Person, welche ich jetzt nicht auf das Paket bringen möchte.
Nun, mit den Protagonisten bin ich ehrlich gesagt mit keinem warm geworden, was mich wirklich überrascht, denn ich habe meistens einen Liebling oder jemanden den ich sympathisch finde. Aber Evie war mir da einfach zu nervig. Ich weiß auch nicht wieso, doch sie hatte bei mir nicht wirklich Eindruck gemacht. Ja sie hatte viel in der Vergangenheit durchmachen müssen, doch sie ist eine Frau welche die Wahrheit verdreht und seltsame Entscheidungen trifft. Genau kann ich auch nicht sagen wieso. War einfach so.
Rebecca wirkte noch wie die überaus liebevolle besorgte Freundin, man wusste gleich zu Anfang, dass sei damit etwas zu tun hat. Man wollte nur herausfinden, wie genau sie da hineinpasste. Ihre Entwicklung war für mich ziemlich abrupt und verwirrte mich wirklich. Man merkte erst zum Schluss hin, dass da etwas im Busch ist, doch eigentlich auch recht cool gemacht, da wäre ich nicht draufgekommen. Sie gibt sich aber die besorgte und beste Freundin, doch merkt man auch, dass ihr dieses Geheimnis zu schaffen, macht. Sie ist immer für Richard da und kann endlich aus dem Schatten von Evie hervortreten.
Richard war für mich einfach nur ein Anhängsel, der ziemlich farblos blieb, sich an Rebecca hängt, sich von ihr trösten lies. Dabei saugt er sich alle möglichen Kleinigkeiten aus den Fingern, welche ja auch stimmten, und suchte drauf los. Man merkte nicht viel davon, für mich war dies doch schon fast zu einfach, wie er dem Ganzen auf die Spur kommt. Nun, für mich war er einfach nur da, um alles mehr Schwung zu verleihen, damit man vorwärtskam, doch blieb er für mich eher im Hintergrund.
Andere Personen kamen und gingen, eine war von Anfang an dabei, wo ich sofort wusste, was da lief und auch nicht leiden konnte. Die Geschichte war für mich manchmal vorhersehbar, vor allem wusste ich gleich am Anfang, was so ziemlich sicher war. Ein paar Momente konnten mich überraschen, doch kamen sie auch ziemlich abrupt und man drehte dann wieder in eine andere Richtung ab. Für mich eher ein Drama, denn ein Psychothriller. Wenn einmal solche Szenen auftauchten, wo man Angst bekam und dieses Prickeln im Bauch, dass etwas geschieht, verpuffte es auch gleich wieder, da es dann aufhörte und man sich etwas anderem zuwandte.
Das Ende. Hmm. Ich weiß nicht genau, ob es mir gefallen hat. Es war irgendwie unausgegoren und für mich nicht wirklich fertig. Man konnte sich einen Teil denken, doch ich dachte nur, das wars jetzt. Man hat auf ein Zeil hingearbeitet und dann ist aus, ohne eine echte Lösung zu zeigen? Ich weiß, man kann sein eigenes Kopfkino benutzen, doch für mich haben beide Charaktere fiese und schlechte Sachen gemacht, und nun soll nur eine dafür büßen? Verstand ich nicht so ganz, aber okay.
Ich muss auch sagen, obwohl es einige Dinge gab, welche mich störten, verwirrten und einfach nicht zusagten, so konnte ich das Buch auch nicht aus der Hand legen und wollte wissen wie es endet. Nun für mich eher ein Drama der besten Freunde mit Nebeneffekten, als ein Psychothriller. Da hätte man sicherlich mehr herausholen können. Ich habe das Buch aber auch in einer ganz guten Zeit durchgelesen, somit war es doch auch unterhaltsam und das Thema interessant. Zwischenzeitlich aufregend, aber auch mit langwierigen Passagen. Der Roman war für mich okay, zeigt mir aber wieder einmal, wieso ich Thriller nicht so gerne habe.