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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2019

Morbide, makaber, mörderisch, martialisch und multitödlich…

Der Tannenbaum des Todes
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Mit dem Buch „Der Tannenbaum des Todes liefert Markus Heitz schwarzen Humor im Weihnachtsgewand ab.

Mit seinem besonderen Schreibstil sind diese Geschichten als literarischer Adventskalender oder als ...

Mit dem Buch „Der Tannenbaum des Todes liefert Markus Heitz schwarzen Humor im Weihnachtsgewand ab.

Mit seinem besonderen Schreibstil sind diese Geschichten als literarischer Adventskalender oder als ein lustiges Buch am Stück ein toller Auftakt für die Vorweihnachtszeit.

Morbide, makaber, mörderisch, martialisch und multitödlich…

Wir lernen, dass ein Jutesack allerhand enthalten kann, dass der Nikolaus durchaus Rache nimmt, dass dieser im Konkurrenzkampf mit dem Christkind, Knecht Ruprecht und dem Weihnachtsmann steht und dass es einen blutrünstigen Osterhasen gibt.

Darüber hinaus erfahren wir, von Kindern, die auf lustige Art und Weise die Weihnachtsgeschichte zerpflücken, dass es wahrhaftig Methodenkompetenzen bei der Räumpflicht gibt, dass ein Nikolaus eine moderne Grundausstattung benötigt, dass Kevinismus und Corporate Identity sich auch auf Weihnachten ausüben.
Unvorstellbar? Neugierig? Dann ran ans Buch!

Die schwarzhumorigen Weihnachtsgeschichten enthalten Wortspiele und Verkettungen à la Stenkelfeld, Anspielungen an Harry Potter, Herr der Ringe, den Erlkönig und viele mehr, so dass ich teilweise beim Lesen Tränen gelacht habe.

Optisch aufgepeppt wird das Buch durch Illustrationen von Ingo Römling.

Wer Weihnachten bei den Hoppenstedts mag und Weihnachten mal mit anderen Geschichten einleiten will, dem empfehle ich auf jeden Fall dieses Buch.

Wer noch eine lustige Geschichte zum Vorlesen für die Firmenweihnachtsfeier benötigt, der wird hier nicht nur fündig, sondern erfährt auch, was auf solch einer Feier alles passieren kann. Ich vergebe volle Punktezahl und werde zukünftig Weihnachtsmännern in freier Wildbahn skeptischer begegnen.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Ein Einblick in die Rechtsmedizin

Schwimmen Tote immer oben?
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Mit dem Sachbuch „Schwimmen Tote immer oben?“ Gewährt uns Michael Tsokos einen Einblick in die Rechtsmedizin und klärt einige Irrtümer über sein Fachgebiet auf.

Wer nun mit einem trockenen Sachbuch rechnet, ...

Mit dem Sachbuch „Schwimmen Tote immer oben?“ Gewährt uns Michael Tsokos einen Einblick in die Rechtsmedizin und klärt einige Irrtümer über sein Fachgebiet auf.

Wer nun mit einem trockenen Sachbuch rechnet, der täuscht sich. Wir erfahren durch einen lebhaften Schreibstil interessante Aspekte dieses Berufsstandes und werden über Klischees, wie sie uns in Film und Fernsehen verkauft werden, aufgeklärt.

Dabei merkt man Michael Tsokos an, dass er mit diesem Buch jedoch dem Leser nicht den Spaß an Sendungen wie zum Beispiel dem „Tatort“ verderben will, sondern viel mehr Aufklären und Berichten will. Schließlich konsumiert er selbst Krimis als Unterhaltung und nicht als Fortbildung.

Das Buch wird mit lustigen Skizzen aus dem Alltag des Rechtsmediziners garniert und hat allerhand Wissenswertes zu bieten: so erfahren wir u.a. über unsichere und sichere Todeszeichen, über eine ganz eigene Visitenkarte von Bitterfeld, warum es in der echten Rechtsmedizin kein festes dauerhaftes Team zwischen Rechtsmediziner und ermittelnden Polizisten geben kann, dass ärztliche Schweigepflicht auch über den Tod hinaus geht und dass die DNA Fluch und Segen zugleich ist.

Was eine trockene Lunge mit Ertrinken und Schmelzkäse mit autoerotischen Handlungen zu tun hat, das solltet ihr unbedingt selbst lesen! Ich vergebe volle Punktzahl und habe mir vorgenommen, weitere Sachbücher dieses Autors zu lesen.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Ein Geheimnis, Freundschaft, Liebe und Mee(h)r auf Juist

Bratapfel am Meer (Neuauflage)
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Mit „Bratapfel am Meer“ bringt uns Anne Barns auf die winterliche Nordseeinsel Juist. Die Intensivkrankenschwester Caro bekommt von einer Patientin nach deren Tod eine Perlenkette und den Auftrag, diese ...

Mit „Bratapfel am Meer“ bringt uns Anne Barns auf die winterliche Nordseeinsel Juist. Die Intensivkrankenschwester Caro bekommt von einer Patientin nach deren Tod eine Perlenkette und den Auftrag, diese Kette zu ihrer großen Liebe zurück nach Juist zu bringen.

Da sie selbst eine Auszeit von ihrem stressigen Alltag bitter nötig hat, fährt sie zur Weihnachtszeit auf die kleine Insel. Sie wird von einer Handvoll Insulaner empfangen, die ihr bei der Suche helfen.

Anne Barns hat mit ihrem gewohnt lockeren und leichten Schreibstil wieder ein wundervolles Buch abgeliefert, auf das sich das Warten gelohnt hat.

Caro wird wie bereits erwähnt, von einigen Insulaner empfangen, die den Anne Barns Fans nicht unbekannt sind. Denn bereits im Erstlingswerk „Apfelkuchen am Meer“ und in der eBook Kurzgeschichte „Apfelträume am Meer“ kommen Merle, Enna und Co. drin vor. Allerdings ist dieses Buch und die Kurzgeschichte eine eigene in sich abgeschlossene Geschichte, so dass diese nicht unbedingt erforderlich sind. Aber weil es so schön ist, sie alle wieder zu sehen, empfehle ich es dennoch vorab zu lesen!

Merle und Caro verbinden die Freude am Backen und der besonders geschulte Geschmackssinn und so hat man beim Lesen tatsächlich immer Hunger, da die wundervoll geschilderten Rezepte und Erzeugnisse, die sich auch im Anhang finden, die Handlung garnieren.

Garniert, wird die Handlung übrigens auch durch Liedtexte. Denn auf der Suche nach Elfriedes großer Liebe, gabelt sie den Anhalter Max mit seiner Gitarre auf, der rein zufällig auf Juist einen Kumpel hat.

Wie wir im Anhang erfahren, sind die wundervollen Liedtexte von der Gruppe „Scheer“. Ich habe mir die Lieder, die im Buch vorkommen, auf Spotify angehört und ich muss sagen, ich bin begeistert! Ich habe mir auch noch einige andere Lieder darüber hinaus angehört und habe eine neue Band für mich entdeckt.

Rezepte und Musik sind jedoch nicht das einzige, was dieses Buch auszeichnet, denn die Insulaner mit denen Caro zu tun hat, haben einen unbeschreiblichen Optimismus. Sie haben ein Motto: „Und am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, dann war es noch nicht das Ende.“

Da Caro in einer Art Lebenskrise steckt und auch der Anhalter Max mit seiner Zukunft hadert, sind die Juister genau die richtige Truppe.

Die zu klärenden Geheimnisse, die Ereignisse auf dem verschneiten Juist und die wundervoll geschilderte Landschaft sind da eine echte Herausforderung und eine Ablenkung zugleich.

Die beschriebenen Köstlichkeiten verführen einen beim Lesen, fast ständig zu naschen. Das ergeht allerdings auch der Protagonistin so, denn man hat fast das Gefühl, unsere Heldin ernährt sich ausschließlich von Kuchen und anderen Köstlichkeiten und auch Hochprozentigem. Aber warum auch nicht, schließlich findet sich bei nettem Zusammensein so manche Lösung und jeder hat sein Päckchen zu tragen….

Ich war ein bisschen traurig, als ich mich von dieser Truppe literarisch verabschieden musste und vergebe wohlverdiente 5 Punkte.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Ein melancholisches aber auch sehr schönes Buch

Weihnachten in der kleinen Sommerküche am Meer
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Ist es schon Zeit für ein Weihnachtsbuch? Normalerweise meide ich diese Bücher und lese sie nur, wenn sie zu einer meiner Lieblingsreihen gehören.

Ich fühle mich immer in die Jahreszeit hinein gezwungen ...

Ist es schon Zeit für ein Weihnachtsbuch? Normalerweise meide ich diese Bücher und lese sie nur, wenn sie zu einer meiner Lieblingsreihen gehören.

Ich fühle mich immer in die Jahreszeit hinein gezwungen und lese eigentlich gern Bücher unabhängig von der Jahreszeit. Bei Flora auf der kleinen schottischen Insel Mure, mache ich jedoch gerne eine Ausnahme.

Aufgrund der Entwicklungen der Protagonisten und der Ereignisse haltet bitte beim Lesen die Reihenfolge ein!
Flora hat in der Vorweihnachtszeit ordentlich zu tun. Allerhand Gebäck muss vorbereitet werden, um in Annies Küche die Inselbewohner und die Touristen mit regionalen Köstlichkeiten zu verwöhnen.

Dabei geht ihr so viel im Kopf herum: Colton liegt aufgrund seiner Krebserkrankung im Sterben und sein Mann Fintan, Floras Bruder, leidet. Joel, Coltons Anwalt und Floras Freund, ist zur Regelung des anstehenden Nachlasses in New York und das, obwohl Flora gerade festgestellt hat, dass sie schwanger ist. Da auf der kleinen Insel eigentlich jeder über jeden Bescheid weiß, versucht Flora, dies zu verbergen, um Joel diese Neuigkeit als erste überbringen zu können. Doch es kommt alles ganz anders…

Jenny Colgan hat mit diesem Band ein melancholisches aber auch sehr schönes Buch abgeliefert. Die weihnachtliche Stimmung ist natürlich Garant dafür, dass alle Protagonisten und auch der Leser selbst mit Emotionen zu kämpfen haben. Das geschilderte Wetter und die eisigen Verhältnisse lassen einen direkt frösteln und zur Teetasse greifen. Dennoch könnte ich mir einen Ausflug in diese raue Insellandschaft, Dank der Autorin, durchaus vorstellen.

Durch den Vorband „Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ ist dem Leser leider schon lange klar, dass es mit Colton irgendwann zu Ende gehen wird. Er muss Frieden mit Teilen seiner Familie finden, besonders als ein Familienmitglied auf der Insel auftaucht. Doch die Dorfgemeinschaft hält wunderbar zusammen und schützt ihn. Für Fintan ist es eine Qual seine Liebe gehen zu lassen.

Das Krebsleiden von Colton und das Leiden eines nahen Angehörigen sind glaubwürdig und authentisch dargestellt (Leider spreche ich da aus erlebter Erfahrung und ich kann sagen, dass diese Buchpassagen nichts für schwache Nerven sind.)

Flora dagegen hat Angst, dass Joel mit den anstehenden Änderungen nicht klar kommt. So dass ihre Freundin Lorna einweiht. Doch auch die befindet sich im Gefühlschaos, denn sie versucht, die Gefühle für den Insel Arzt Saif zu unterdrücken. Auch der versucht dies, da er seine Verantwortung bei seinen Kindern und seiner in den Kriegswirren vermissten Frau sieht.

Die schottische Insel Gemeinschaft hat den syrischen Flüchtling und seine kleine Familie schon lange aufgenommen und so sind die Gedankengänge beim Krippenspiel zum einen recht lustig und zum anderen stimmen Sie einen auch nachdenklich.

Das Buch ist so besonders, weil auch die Nebenprotagonisten Mrs. Laird, Inge-Britt, Mark und Marsha und wie sie alle heißen, ihr Herz einfach am rechten Fleck haben und so endet das Buch für einige und für andere bedeutet dieses Buch einen Neuanfang. Ich vergebe volle Punktzahl und empfehle dieses Buch auch unabhängig von der Jahreszeit zu lesen. Wer übrigens immer auf der Suche nach Rezepten ist, wird im Anhang dieses Buches fündig.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Wundervoll romantisch und esoterisch mit einem ausreichenden Schuss Erotik

Lotus House - Heimliche Sehnsucht (Die Lotus House-Serie 6)
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In diesem sechsten Band der Lotus House Reihe wird aus einem One Night Stand mehr. Die uns bekannte Gruppe aus Yogis und Partnern trifft in ihrer Lieblingsbar aufeinander. Atlas hat seinen Chef Silas dabei ...

In diesem sechsten Band der Lotus House Reihe wird aus einem One Night Stand mehr. Die uns bekannte Gruppe aus Yogis und Partnern trifft in ihrer Lieblingsbar aufeinander. Atlas hat seinen Chef Silas dabei und die Meditationstrainerin Dara kommt hinzu. Schnell sprühen Funken und aus dem gemeinsamen Abend ergibt sich viel mehr.

Da die Protagonisten dieser Reihe in den Vorbänden eingeführt werden, ist das Lesen in der korrekten Reihenfolge zwingend notwendig, um das Handeln der Personen nachvollziehen zu können.

In diesem Band verstehen wir allerdings erstmals, warum der sexy Musikproduzent Silas ungebunden ist.

(Warnung Spoiler: Silas hat durch einen tragischen Vorfall seine Frau und sein ungeborenes Kind verloren.)

Um mit seiner Vergangenheit abschließen zu können, empfiehlt ihm Atlas zum einen den Meditationskurs von Dara und zum andern Doktor Monet Hart.

Dara, die sich nach dem One Night Stand aus dem Staub gemacht hat und noch nicht weiß, wie sie mit den Konsequenzen der gemeinsamen Nacht umgehen soll, ist anfänglich aufgrund des erneuten Zusammentreffens schockiert und unsicher.

Audrey Carlan hat sich in diesem Buch den Stirn Chakren gewidmet und so schafft sie es wundervoll romantisch und esoterisch mit einem ausreichenden Schuss Erotik, die beiden (Auren der) Protagonisten miteinander zu verkuppeln.

Dabei müssen natürlich noch Steine aus dem Weg geräumt werden, wie zum Beispiel eine überfürsorgliche Schwester, eine Verrückte, die schon wieder das Leben von unseren Protagonisten bedroht (Das macht die Autorin offensichtlich gerne, damit man ja das Buch nicht aus der Hand legt.) und Ängste und Unsicherheiten.
Denn nicht nur Silas macht eine glaubwürdige Entwicklung durch, auch Dara muss mit dem Gefühl kämpfen, nicht gewollt zu sein. Denn sie wurde damals von ihrer Adoptivmutter im Alter von acht Jahren aus einem Heim geholt. Nun ist sie in dem Familienbetrieb Sunflower Bakery glücklich als Bäckerin tätig.

Die erotischen Szenen bekommen diesmal einen besonderen Touch da Silas immer von den Wechsel der Gerüchen an Dara wie Zimt, Äpfel, Puderzucker und Co. angetan ist, was das ganze doch abwechslungsreich gestaltet.

Ich verabschiede mich etwas wehmütig von diesem (momentan?) vorletzten Band der Reihe und vergebe volle Punktzahl.