Ein Jahr ist es her, seitdem Harper McClains Mentor und Freund; zugleich Vorgesetzter bei der Polizei, als Mörder enttarnt wurde. Und noch immer haben ihr die Kollegen im Polizeirevier nicht verziehen, welche Rolle die Polizeireporterin Harper dabei gespielt hatte.
Dabei ist ein guter Draht überaus wichtig in Harpers Job, der sowieso, glaubt man den Kollegen in der Zeitungsredaktion, nicht mehr krisensicher ist. Harpers Chef steht in der Kritik und die Besitzerin der Zeitung, die zahlreiche Kündigungen durchsetzen will, sieht es gar nicht gerne, dass der Mann den Harper verdächtigt, eine junge Studentin ermordet zu haben, ausgerechnet der Sohn des Bezirksstaatsanwalt ist der wiederum keinerlei Probleme damit hat, die Zeitung zu verklagen.
Die Zeit drängt also, doch die Polizei stellt sich immer noch stur und will ihr keinerlei interne Informationen zukommen lassen. Selbst Harpers Ex-Freund, der Cop Luke, der in dem Mordfall ermittelt, zögert. Luke scheint ihr den Vertrauensbruch noch immer nicht verziehen zu haben. Und dennoch ist die starke Anziehungskraft zwischen ihnen noch vorhanden…
Nachdem mich der erste Teil der Thrillerreihe über die Polizeireporterin Harper McClain, vergangenes Jahr so positiv überraschen konnte, war ich voller Vorfreude, als ich entdeckte, dass nun, im Oktober 2019, endlich der zweite Teil, in deutscher Übersetzung, herausgebracht wurde. Ich war neugierig- schließlich ließ „Echo Killer“ noch einige wichtige Punkte ungeklärt. Würde Harper es mental verkraften können, dass der Mann dem sie seit ihrer Kindheit vertraute, ein Mörder ist und vor allem, würde es bei dem Beziehungsende zwischen Harper und Luke bleiben?
Nun, nach dem Lesen des zweiten Teils bin ich nun etwas schlauer, allerdings nicht viel, denn auch diesmal spielt die Autorin mit der Neugierde ihrer Leser. Sie deutet vieles an, aber lässt erneut einige Handlungsfäden offen, so dass ich nun bereits dem dritten Teil entgegenfiebere, der hoffentlich ebenfalls in deutscher Übersetzung erscheinen wird.
Und auch der noch ungeklärte Mord an Harpers Mutter, vor vielen Jahren, bleibt weiterhin Thema, wenn auch der aktuelle Mordfall an einer Studentin und Kollegin von Bonnie, Harpers Freundin, im Fokus dieser Geschichte steht.
Es ist diesmal kein „Who done it“ Krimi- vielmehr ahnt man sehr schnell, wer der Täter ist. Der fiktive Privatdetektiv „Monk“, pflegte stets so oder so ähnlich zu sagen: „Er/Sie hat es getan, ich weiß nur noch nicht wie.“ Und so ist es dennoch sehr spannend nachzulesen, wie Harper und ihre Freunde versuchen, das eigentlich hieb und stichfeste Alibi des Täters zu knacken.
Christi Daughertys Schreibstil ist gewohnt eingängig und die Dialoge der Akteure wirken wieder so lebensecht, dass sich beim Lesen schnell das wohlige Kopfkino-Feeling einstellt. Obwohl ich eigentlich nur die ersten hundertfünfzig Seiten lesen wollte, bin ich am Ende doch bis zum Ende drangeblieben. Zwar finde ich schon, und das ist mein einiger Kritikpunkt, dass die Autorin langsam etwas mehr Seitenzahlen für die privaten Belange ihrer Romanheldin erübrigen könnte und das Showdown noch ein wenig spektakulärer hätte ausfallen können, doch hat mich „Die schöne Tote“ dennoch packen können.
Und was mir positiv aufgefallen ist, diesmal stellte sich auch endlich das gewisse Südstaatenfeeling bei mir ein, beim Lesen.
Kurz gefasst: Die Polizeireporterin Harper McClain in ihrem zweiten Fall- schlaflos aber effizient wie eh und je.
Harper McClain Reihe:
1. Teil: Echo Killer
2. Teil: Die schöne Tote
3. Teil: Revolver Road (noch nicht übersetzt)